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s, 2 5» IN gen It ftchine 8SIK hna, endes l r guter nfami- tenan- 2S2r a Sa. t««g Wo? P6»n He« Wo? s262m mr. IN die ge MeWll-CWUUAWT Gezagspret« monawq Mk. 4.7b, durch Voten frei in« Hau» Wiltefert, bei Abholung tn dm Geschäftsstellen M. 4.60, Wochen- karten 1.10 Mk. Bei Postbezug vierteljährlich M. 1V.— aulschl HustellungSgebühr. Einzelne Nummer 2b Pjg Ausgabe werktäg lich nachmittag«. Fall« durch höhere Gewalt, Betriebsstörung, Streik, Sperre, Au«sperrung der Anzeiger verspätet oder nicht erscheint, ist der Verlag nicht zum Ersatz verpflichtet. — Postscheckkonto Leipzig 46214 Geschäitrstell«: Hohenstein-Ernstthal, Bahnstr. 8 zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und Oersdorfer Tageblatt «uzBqiuprrt, di, vgypalim« UoqmSM, 7» Psg., «Ul«»», zeil, VU.; bei Wiederholung« tartsmätzig« Nachlaß. - Au»kunst««1eiümg und Vermittlung von schrtftlichm AngH»ie» «0 Pfg. — Anzrigmausgab« durch Fernsprecher schließt jed« Ersatzanspruch au». — «ei zwanglweiser Einziehung der An- irigmgeLtihrm durch Klag« ob« im Uonkur«fallr gelangt «- soll, vetrag unter Wegfall der bei sofortig« vezahlun, de- »illigtm Abzüge in Anrechnung. — Femsprnh« Nr. 161. — Sir. li» Die LRiMrisAst. Der soeben in Leipzig eröffneten Wander ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesell schaft kommt eine ziemliche Bedeutung zu. Die landwirtschaftlichen Bcfitzverhältniffe find in Sachsen sehr günstig. Die kleinen und mitt leren Höfe wiegen vor, und der Großgrund besitz ist nur in solchen: 'Umfange, daß er die volle wirtschaftliche Rentabilität bebält, vor- banden; die Nachteile der sogenannten Lati- sundien, deren übermäßige 'Ausdehnung ibre gründliche Ausnutzung unmöglich macht, fallen demnach für unsere engere Heimat fort. Dazu kommt eine ungewöhnliche Rührigkeit und Reg samkeit der sächsischen Landwirte, die durch verständnisvolle 'Anwendung der modernen Hilfsmittel die Erträgnisse des Bodens und die Ergebnisse der Viehzucht im wesentlichen auf ein solches Maß zu steigern verstanden ba den, daß die sächsische Landwirtschaft trotz der durch die starke Industrialisierung bedingten Ungunst der Bevölkerungsvcrbältnissc alle An sprüche, die berechtigter- und billigerweise aut dem Gebiet der Ernährung des Landes an sie gestellt werden können, zu befriedigen vermag. Die bervorragende Leistungsfähigkeit des land wirtschaftlichen Betriebes unserer Heimat wurde auf der jüngst in Dresden abgebaltenen säch sischen landwirtschaftlichen Woche in umfassen der Weise zum Ausdruck gebracht Eine um fassende intensive Art der landwirtschaftlichen Erzeugung muß einen organisatorischen Mittel punkt baben, eine Zentralstelle, welche die ein heitliche Leituna ausübt und den einzelnen Bc- triebsglicdern die ihr zur Verfügung siebenden wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Vorteile und Hilfsmittel zuteil werden läßt Schon im Frieden war das Hauptproblem, aus das die Deutsche Landwirtschastsgescllschaft unermüdlich binwies, die Sicherung der Volks- crnährung. Die durch den Krieg hervorgerufe nen Wirtschaftsvcrhültnisse haben inzwischen die Bedeutung dieses Problems noch um ein Be trächtliches gesteiaert, so daß es als das A und O aller wirtschaftspolitischen Weisheit be wertet werden muß. Vor dem Kriege standen wir aus der Höhe unserer Entwickluna und konnten doch nicht ohne erhebliche ausländische Lebensmittclzuschüsse auskommen. Damals aber batten wir eine blühende Ausfuhr-Industrie, die durch die Abgabe des für den einheimischen Markt nicht erforderlichen Ueberschuffes ihrer Erzeuguna fortlaufend für die Bezahlung der Lebensmittel-Einfuhr Sorge trug. Gegenwärtig! sind wir dagegen infolge unserer Verarmung acnötigt, einen erheblichen Teil unserer indu- striellen Produktion, den wir bei normaler wirt schaftlicher Gesundheit selbst verbrauchen müß ten, an das Ausland abzugeben, um nur die ollerdringcndsten Cinfuhrbedürsnifsc aus dem Gebiete der Ernährung zu befriediaen. Die'er unaesundc Prozeß kann nicht endlos weiter- aeben, weil dabei schließlich einmal der Augen blick eintreten muß, wo wir überhaupt nicht mehr imstande sind, die Lebcnsmittcleinsuhr zu bezahlen, da auch die Beraubung des inlän dischen Marktes ihre unüberschrcitbare Grenze bat. Die Landwirtschaft mnß da''er als Hel ferin in die Bresche sprinaen, und da erbebt sich die fchicksalsVollc Trage, ob sie ibre Lei stungen so weit zu steigern vermag, daß wir die erforderliche 5lnabhänaiakeit von der frem den Einfuhr erreichen können. Es ist gewiß 'ine große Beruhigung, daß die Antwort auf ttcsc Trage von einem so hervorragenden Tach mann wie den: früheren Vorsitzenden des Bun des der Landwirte und jetzigen Mitvorsitzeichen des Reichslandbundes Trcibcrrn v Wanaen- oenn in bejahendem Sinne gegeben wird. Der genannte bedeutende Landwirt bekennt sich rückhaltlos zu her Auftastung, eine Erhöhung der landwirtschaftlichen Erzeugung in Deuts h land sei in solchem llmfange möglich, daß wir in der Ernährung völlig und in der Beklei dung zu einem erheblichen Teile vom Auslände unabhängig werden könnten. Wird Veles Zie> erreicht, so fallen die ungeheuren Tribute fort, die wir ietzt für unsere Ernährung an das Aus land entrichten müssen, und durch die Erholung und Erstarkung der Landwirftchaft eritebt un serer Industrie wieder ein kaufkräftiger Inlands-» markt, der die industriellen Erzeuanille in iwr maler Weile anftrehmen kann. Von welcher Bedeutung der Znlandsmarkt ist erstellt aus der Tatsache, daß selbst in der Zeit unseres größten wirtschaftlichen Glanzes die mächtig sten Anssuhrindnstrien nur ein Tünftel i'wer Erzeugung an das Ausland abgaben, während die übrigen vier Fünftel im Inlande konsu SomMtlld, »N 18. 3««i 1121 48. 3«hW«g miert wurden. Das Rückgrat des Inland marktes aber bildet z. T- eine kaufkräftige Land- Wirtschaft und insofern gilt noch heute das alte Sprichwort: „Hat der Bauer Geld, so hat's die ganze Welt." Zu erreichen ist freilich ein solcher Zustand nur, wenn ein sorgsam über legtes Handeln mit einer zielbewussten Politik Hand in Hand geht. Dann muß noch eins ' inzukommen: die Einigkeit zwischen Stadt und Land. Der Bauer muß Achtung haben vor dem Volke der Arbeit in den Städten, und die städtische Bevölkerung muß erkennen, daß der Bauer, der jahraus, jahrein dem Boden mit saurem Schweiße seine Erträgnisse «bringt, lein Ausbeuter ist. Volle Verständigung zwi schen dem Volke der 'Arbeit in Stadt und Land muß herrschen. PrüMem im Reichstag. Die Freitag-Sitzung des Reichstages brachte tiefer gebts bald nimmer — eine Keilerei im „hohen" Haus, und zwar gelegentlich der Interpellation der Unabhängigen wegen dcr Ermordung des Abgeordneten Gareis. Abg. K n t e r l c i t n e r (Unabh.) begrün det die Interpellation. Ls bandelt sich nicht um die Tat eines Einzelnen, sondern um die Bekundung eines politischen Sustems. Gareis wußte zu viel Er führte den Kamp- gegen die bäuerische Justiz und Polizei. Er bat die Mörderzentrale festgestellt, das Tunktionicren des Geheimdienstes aufgcdcctt, bat das Spitzel wesen und alle Machenschaften au'gedeckt, die mit der bäuerischen Königspartei zusammenhän gen. Die Presse bat ibn zum Landesverräter gestempelt, denn Gareis bestand auf Einhaltung und Durchführung des Ultimatums, war gegen die Orgeich und Einwohnerwehren. Er kämpfte, gegen die Absplittcrungsabsichten Bayerns, aber er trieb auch keine sogenannte nationale Politik. Er war ein Gegner des Abg. Heim und vor allem der Vcrständigungswüusche, welche der Abg. Heim gegenüber Trankreich hegte. Das selbe Bayern, das jeden Deutschen als Aus länder behandelt, ist ein Hort für die Luden dorff und Ehrhardt geworden, die Teinde der Republik! Die Arbeiterbewegung wird nieder- gcbalten, ftebergriffe und Mordanschläge sind an der Tagesordnung. Ein Täter wird nie gefunden. Auch den Mörder von Gareis wird man nicht finden. Redner greift die Regie rung v. Kalns und den Münchener Polizei präsidenten aufs schärfste an und nennt die Kulturzuständc in München eine Kulturfchande. Der „Miesbacher Anzeiger" fordert direkt zum Morde aus. Ibm geschieht nichts- Dieses Blatt bat dazu ausgesordcrt, den .Hund Gareis totzuschlagen. Dem Enttvaffnungskommissar bat er geraten, sich für die Rückkehr gleich ein Zinkhcrz mitzubringen. Aber die Einwohner wehr besteht weiter und hält Kreisschießen ab. lDer Redner verliest die Acußerung eines bayerischen Studenten: Kommunisten sind keine Deutschen; sie erledigen wir kalt!" Abg. Mittel- m a n n (Dtsch. Vp.s: Da bat er recht! Gro ßer Lärm bei den Kommunisten ) Ab«. R e m mele (Kom.) stürzt aut den Ast« Mittelmann zu und schlägt ans ibn ein- Andere 'Abgeordnete der Rechten kommen dem Angegriffenen zu Hifte. Zahl reiche Abaeordnetc drängen zu der kämGenden Gruppe bin Abg. Dr. Heim (Bayer. Vp) und andere versuchen die Kämpfenden ansein- anderzuhringen. namentlich die Trauen Zietz, Anlorge. Bebm und Zetkin suchen versöhnend w wirken. Der Lärm dauert aber minuten lang an Präsident L ö b e schließt deshalb nm 2,55 K'i die Sitzung Bei Wiederaufnahme der Sitzung gegen 5l< Kbr füllen noch immer erregte Grup pen den Saal. Präsident L ö b e : Der Aeltestenausschuß i gt versucht, den häßlichen Zwischensatz autzu- klären. Redner verliest den stenographischen Be richt und konstatiert, daß, wenn der Vorgang "ch unbestritten so zugetragen hätte, er den Abg Mittelmann zweifellos eine Rüge erteilt stäftte- Aber der Abg. Mittelmann stabe fest- gestellt daß keine Bemerkung nur den Worten „Die Kommunisten sind keine Deutschen" ge «ölten stabe und d«ß er (Löste) die Worte vmn Kaltmachen gar nicht gestört stabe. Richtsdesto- weniacr müsse er auch die Worte des Abg. Mittelmann als durchaus ungeboten bezeichnen und jstm eine Rüge erteilen, n o cst schärfer aber dem Abg. R e m m e l e, der sich zu einem tätlichen Angriff stabe bin reißen lassen Er appelljerf an das Haus, da für zu sorgen, daß die Verhandlungen sich in anständiger Form vollziehen. Abg. Anterleitner (Unabh.) fährt nunmehr in seiner Rede fort. Er schildert die allgemeine Empörung, welche die „Schand taten" der bayerischen Regierung überall im Reiche, speziell in Baden, hervorgerufen hät ten. Der Bayerischen Volkspartei rufe er zu, cs sei die höchste Zeit, daß sie mit Kahr Schluß mache- Reichskanzler Dr. Wirth: Ich ver stelle manches aus der Erregung des Vorred ners. Kein Wort ist scharf genug, die hinter listige Ermordung des Abgeordneten Gareis zu kennzeichnen. Der Täter muß gefunden und zur Strafe gezogen werden. Die Trage nach den Motiven darf aber nicht zu voreiligen Schlüssen führen- Wir müssen das Ergebnis der Untersuchung abwarte n- Ge führt wird sic mit dem größten Eiser, erschwert wird sic, weil dcr einzige Zeuge, der Abg. Scraing, keinerlei Angaben über die Persön lichkeit des Täters zu machen weiß, als daß er Gamaschen getragen hat- Staatsregierung, Polizei und politische Parteien Bayerns ba ben das gleiche Interesse an der Auffindung des Mörders- Das Mitleid mit dem Opfer und den Hinterbliebenen bringe ich hier zum Ausdruck- Damit allein ist Ihnen aber nicht gedient. Das Verbrechen muß gesühnt wer den. Aber die weitgehenden Angrftfc des Vor redners auf die bayerische Regierung schießen über das Ziel hinaus, wenn auch seine Erre gung begreiflich ist. So wenig Bayern an der Weimarer Verfassung sich vergangen bat, so wenig werden wir uns erlauben, an der baye rischen Regierung zu rütteln- Es muß aber zugegeben werden, daß sich in der letzten Zeit in Süddcutschland, nicht bloß in Bayern, von dcr Rechten geduldete Presse organe gebildet haben, welche die Trennung des Südens von, Morden zum Ziele haben und von Süden stcr die Reaktion wieder cin- sükrcn wollen- Uns ist vieles vorgeworfen wor- den. Wir hätten, um fette Pfründen zu er langen, unsere Posten erstrebt. Gegen diesen Kampf des Hasses, gegen dieses politische Trei ben gegen einzelne Personen muß eingeschrit tcn werden. Dcr Reichspräsident muß wenigstens außerhalb des politischen Kampfes stellen. Man muß illm doch nach- sagcn, daß er vom ersten Tage seiner Tätig keit an seine Pflicht als deutscher Mann getan bat (Lebhafte Zustimmung.) Diese Verwilderung der Sitten, die seit zwei Iabren fvrtschrcitct, mußte sich zu solchen Ta ten entladen, wie wir sie alle erlebt staben. (Stürmischer Protest rechts. Pfuirufe, Rufe: Demagogie!) Diese Atmosphäre bildet eine Gcfastr für die Einheit des Reiches. Wollen wir diese Atmosphäre klären, so müssen wir die Tragen des Landes im ganzen Rahmen der süddeutschen Verhältnisse zu klären suchen. Die Entwaffnungsaktion in Bayern schreitet günstig fort, wie es das Ultimatum bedingt. In der Provinz Sachsen wird der Belagerungszustand aufgelloben, in Ostpreußen demnächst desgleichen. Erforderlich dazu ist aber, daß alle Provokationen, auch solche von links, unterbleiben. Jedenfalls bitte er alle, die guten Willens sind, die Regierung zu un terstützen, uni aus inneren Kräften zu gesunden Die legale Entwicklung des Staatsgcdankcns ist das einzige, die den endgültiaen Erfolg ver spricht. Mur ^o können wir den wirtschaftli chen Zusammenbruch vermeiden. Redner kon statiert zum Schluß, daß er wochenlan« mit Briefen voll Schmutzes bombardiert worden lei und appelliert an das .Haus, daß es höchste Zeit sei, aus dem Sumpfe berauszukommen. (Beifall links und in der Mitte, Zischen rechts ) Mächste Sitzung: Sonnabend. 3N HSlz-Prazttz stellte gestern (Freitag) der Verteidiger des Angeklagten, Iustizrat Brod, den Antrag, dem Angeklagten zu gestatten, Zivilklcidung an- zulcgen und istn nicht zu zwingen, in dcr An- 'taltskleidung gewiffermaßcn als cin verurteilter Verbrecher stier zu erscheinen- Staatsanwalt Jäger: Ich bitte, diesem Antrag nicht statt zugehen, denn wir haben Machricht erstatten, daß von kommunistischer Seite große Vorkeh rungen getroffen werden, Hölz im Gericht zu befreien Ich selbst begleite den Angeklagten auf seinem Hin- und Herwege vom Gefängnis, und zwar aul seine eigene Bitte, da er den Verdacht legt, er solle von Polizeibeamten ermorde- werden. Ich habe ihm diese Bitte erfüllt, nicht weil sie Berechtigung hat, sondern um allem die Spitze abzubrechen. Wir haben er fahren, daß geplant ist, Hölz von K o m m u- nisten in Schupouniform zu be freien, deshalb find wir zur schärfsten Aeber wachung gezwungen- Bei der Vernehmung des Angeklagten über die Ermordung des Gutsbesitzers Heß in Roit- schenbagen kam cs wiederum zu erregten Sze nen. -Hölz erklärte, wenn es dein Gericht nicht gelingen sollte, ibm einen Mord nachzu- weiscn, so wisse er ganz genau, daß die bür gerliche Gesellschaft, dies Pack von Aus beutern und Meuchelmördern, ibn durch Meuchelmord beseitigen werde. 'Auf die Entgegnung des Vorsitzenden, Hölz möge leinen solchen Unsinn reden, schrie dcr Ver teidiger Iustizrat Brost dazwischen, das sei kein Unsinn; man möge an Gareis, Sylt, Liebknecht usw. denken. Hölz brüllte nun mehr den Vorsitzenden an, er möge nur zu- gebcn, daß es ihm als Mitglied dcr bürger lichen Parasitengesellschaft höchst genehm wäre, wenn er, Hölz, ermordet würde. Als der Vor sitzende dies als dummes Zeug bezeichnete, schrie ibn Hölz mit den Worten an: Sie staben doch den Auftrag, mich wegen Mordes zu verurteilen, leugnen Sic nicht! Warum lassen Lie denn nur Ihre bürgerliche Parasitenbande, die 'Ausbeuter und Aussauger, in den Saal hinein? Weil Sic Angst vor dem revolutio nären Proletariat haben! Wesstalb umgeben Lie sich mit der bewaffneten Macht? Weil Sie eine» Mord konstruiere» und mich erledigen wollen! Machdem der Vor sitzende ihn zur Ruhe ermahnt und erklärt bat, -aß nur die Zeugen für das Gericht maßge bend seien, äußert sich Hölz zu der Erschie- ßung des Gutsbesitzers Heß; er behauptet, an jenem Tage überhaupt obne Wasfe ge- weicn zu sein Der Vorsitzende bemerkt dazu, daß Heß vor seinem Hause von l l Kugeln gettoften worden sei- Zeugen hätten bekundet, daß Hölz selbst den ersten Schuß abgegeben, dann den Hund des Heß erschossen, noch ein mal aus Heß ge'euerl und schließlich eine Salvo habe abacbcn lassen. Zunächst wurde die Gattin de« Ermorde ten, Trau Alice Heß, gehört. Sie schil dert, wie die Hölzsche Bande in das Gehöft eindrang und .Kleidungsstücke, namentlich Män tel, verlangte Sic selbst wurde von einem Mann mit vorgestaltencm Gewehr gezwungen, illre Kleiderschränkc zu öffnen. Als Trau Hey 'n das zur Erde gelegene Wohnzimmer kam, stand Hölz vor ihrem Mann und verlangte von dem Gutsbesitzer Wintermäntel. Hölzobr- seiatc den Wehrlosen und trat ihn mit Triften Obwobl die Hölzaardisten bereits bekommen batten, was sie wünschten, erklärte Hölz Plötz !ich: Schließe deinen Geldschrank auf. DaRi obrscigte der Angeklagte den Gutsbesitzer wie derum und trat ibn in den Leib. Vorst : Hatte Hölz eine Waftc bei sich? Trau Heß: Er trug beständia einen Revolver in der Hand. Während mein Mann mit Hölz zum Gcldschrank ging, mußte ich für einen an deren dcr Eindringlinge Geld aus meinem Zimmer llolen. Als ich meinen Schrechti'ch öffnete, krachte plötzlich ein Schuß. Micstts Gutes astnend, eilte ich an das Tcnstcr und last mit Entsetzen meinen Mann auf dem Hofe zusammmbrechen. Ich stürzte die Treppe bin- uwer und hörte weitere Schüsse Unten stick' ich auf Hölz, der, als er mich ftO, etwas in die Tasche steckte: offenbar den Revolver. Rt> stellte Hölz an, nicht weiter zu schießen. Trotz dem gab er seinen Leuten den Befehl zu einer Salve Ich sab nur noch, wie ein Mensch, dessen Ge siebt ich nicht erkennen konnte, das Gewehr auf meinen Mann anleatc Vorst: Können Lis genau aussagen, daß Hölz das Kommando gc- acbcn hat, auf Ibren Gatten zu schießen. Trau H e ß : Ohne jeden Zweifel. Ich stand unmittelbar hinter ibm. Tränk. Weber, die Wirtschafterin auf einem Gute des Ermorde ten, bekundet ebenfalls, daß .Hölz vom ersten Auaenblicke an den Gutsbesitzer mit Rm Re volver bedrobt babe. Staatsanwalt Jäger: Zst dieser Mann der Angeklagte gewesen? Z euain : Ich erkenne ibn mit voller Be stimmtbeit wieder. Iustizrat Tränckcl: Kn der Voruntersuchung saaten Sie. Zeugin, daß der Täter ein kleiner, anscheinend verwachsener Mann aewesen sei. So siebt doch Hölz nicht aus — Stimme aus dmn Zudörerraum: Doch siebt er so aus? Vorst: Ich verbitte mir jede Acußerung Außerordentlich spannend aestaltct sich die