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«». Achrgang. Fern1pr«cher><S»mm«limplMkr: »Sril. Wir für «achtgelprichr: «014- Freitag. IS. März 1V18. Hsgr7LLrrSst 18SG »e^a,»»«»»hr vierwIZYrii» In Lr«»den und v,r»r«n, bei zwetniell^r Zutrapin, <nn S,nn> und Nonlagen nur einmal» Io«ie bet einmaliger ZuftUIung durch dt« P»ft <»tzne Beileg,eld» «.M Di., monallich i,go M> »«getgea.Preise. Die -lnipattige Zeile <ei»a 8 Silben»» Pf., varplgtpirge u. «n»eigen ,n Nummern nach Gönne u. Feiertage» It. Tarif, so»/»Teuemmgepilchieg. — »um», Nuftr.«or-ruebezahl.—Beleg»«. Ivvi «schristüitung und vauPtgeschäitLjielle: Viarienslrafte 28/40. Lnulu. Verlag von Liepsch » Rrlchardt in T «.erden. Pochdruck nur mit beuüicher Quellenengabe f.Dreedurr Nachr.'» zulrifig. — Unverlangte Echrtfifiilck, werden nichi ausbewabrl. HL kl»IlK l.ißmnni K» L^ISI«O A IlklUi « Lustangriff auf Harüepool. AMgeKLmmii der Meneichilch-Mleirllchen «ebleter durch dleAumSue».-»ieverhiudluugr» «It RumSaleu.—die Regelung d« Ltlst»»e».—Sie Schuld Snmkeichr»« Kriege.—Llrtzd Seine über »e> „BSlkerduud".—«lttelftiudrsruge» lm Reichstag. Mutllcher drutlcher »dmlralftabrberlcht. Berlin, 14. Mär,. jAmtlichj Im «nschlnb an eine Patronilleusabrt in »er Nordsee belegte eins unserer Mariueluftschisse, »««Mandant Sapitäuleutuant Dietrich, in ber Nacht vom IS. ,«« 14. März Le« Hase« und die Iknbnftrieanlage» von Hartlepaol ersolgreich mit Bombe«. Da» Luftschiff hat trotz zeitweiser starker ttzegenwirknng keinerlei Bcschädiguntzen erlitten, s». D. B.i Der Chef des Admiralstabs der Marine. Ser deutsche Nbendbericht. Berlin. 14. März, abends. sAmtlich. W.D.V.I Bon de» «ricgsschanplätze» nichts NcneS. SeVerreichisch-uugurischer Krieg,bericht. ' > i >. Wien. 11. März. Amtlich wird verkantbart: Osten. Di« Rumänen habe» nun auch de« letzte» schmalen, »ou ihnen «och besetzt gehaltene« Streifen österreichischen und ungarischen Gebiete» geräumt. Dcr Osten der Monarchie ist nach SH Jahren schrvsrfter Kriegslast nun «it l ll l s» «i^ Odessa ist sctkgestern nachmittag ln der Hand her Btzrbünbeteu. Während von Westen her deutsche Bataillone »or gingen. drang über de» Frachteubahuhof die nom Generalmajor Alfred v. Z e i d l e r geführte Vorhut einer üfterrcichisch-nngarischen Division in die Stadt ein. Italienischer Kriegsschauplatz. Die italienischen Feldstellungen aus der Südplatte des Pasubio - LtockeS wurden gestern in beträchtlicher Aus dehnung i udieLnst gesprengt. Die Wirkung unserer Mine« war verheerend. Unsere Abteilungen besetzten das Trümmerfeld. sW. T.B.i Der Chef de» General st ab S. Ser Kamvf siir den freien Handel. verhältniffe geschlagen worden ist» zu wirke». Au» den letzten parlamentarischen Berhandlnngeii sind wiederum zwei hocherfreuliche Kundgebungen solcher Art zu ver zeichnen. Im preußischen Abgeordnetenhaus«: hat der srci- ünnig-vvlisparteilichc Abgeordnete Rosen ow eine Lanze für die Freiheit des Handel» gebrochen und die Forderung gestellt, datz nach dem Kriege das freie Wirtschastsprinzip alsbald iviederhergestellt iverden müsse, «veil nur der Klein, die Tüchtigkeit und die Intelligenz des nicht vom Staate gehemmten Unternehmertums unsere ehemalige hervor ragende Stellung ans dem Weltmarkt znrtickcrobcrn könnten. Die Kriegswirtschaft geißelte der Redner sehr scharf. Er erklärte, das; in den Kricgsgescllschasten Protektionskinder säßen und daß die Bureankratie. die von vornherein dort Einzug gehalten, allen Kailfmannsgcist erstickt hätte. Hätten bei unserer Kr i e gS v c rso rg u n g wirkliche Kauf te u t e m i t r c d e n dürfen, so wäre uns vicles cr - spart geblieben: sie würden schon die Waren zu finden, hcrauszubringen und zu verteilen gewußt haben. Da «wer die ehrliche Kaufmannschaft unterdrückt wurde, bereitete man selbst den Boden vor für das Emponvnchcrn des schleich- händlcrischen Parasitentum-. Am Tage vorher hatte im Reichstage der Zentrums» abgcordnele Tr. Bcll-Essen eine großzügige Rede ge- haltcl!. worin er zunächst ein umfassendes Bild von dem kelossalcn Aufschwünge entwarf, den die deutsche National wirtschaft bis zum Kriege dank der unermüdlichen Tätig keit und weitauöschauciiden Initiative des freien Unter nehmertums auf allen Gebieten von Industrie und Land wirtschaft, Handel inid Berkehr. Geld- und Transport wesen genommen hatte. Er zog darans die Schlußfolgerung, datz, wenn wir weiter ans dem Wege zur Höhe cmpor- lkimmen wollen, im Frieden für eine Vergesellschaftung der Produktion und eine kommunistische Gntervcrtciluna kein Raum sein kann, und führte in seinen kritischen Betrach tungen über den Kriegssozialisums u. a. auö: »Die über triebene Ausschaltung des Handels hat sich bitter gerächt. Dadurch ist erst der wilde Kettenhandel und Prcisrcgnlator gegenüber industriellen Ringen, indem er die kleinen und mittleren Betriebe gegen die Uebermacht der große» unterstützt. Alle diese Dinge können aber nur in der freien Eigenwirtschaft wirklich erfolgreich betrieben werden. Sic setzen das ureigenste Interesse des Unternehmers an de» wirtschaftlichen Dingen voraus !und einen entsprechenden Lohn, der cs ihm, wie der Ber liner Stadtrat und Handclskammcrmiiglicd Eiscnsühr in ^der „Rvrdd. Allg. Zig." ircssend ansführt, anreizcnd er scheinen läßt, »auch die schlaflose» Nächte und dos Risiko der Gcsuudhcitsgesährdllng zu übernehmen, die mit solchen dauernd anstrengenden Arbeiten und dem Bewußtsein der Existcnzgcsährdnng durch drohende Verluste verbunden sind: alles das bedingt aber vor allen Dingen die absolute Frei heit der Entschließung". Der freie Handel, der freie Wirt- schaftsüetricb haben Deutschland vor dem Kriege zum Wobl- stand empurgehoben und das deutsche Nationalvermögen auf ß7t» Milliarden Mark anmachse» lassen. Wollten wir nach dem Kriege das freie Unternehmertum, das solche Leistungen vollführt hat. einer schwerfälligen Biireaukratie zuliebe ausschaltcn, so würde sehr rasch ein allgemeiner Stillstand unserer nationalen Wirtschaft die Folge sein und Lähmung und Rückgang würden an die Steile des vorwärts drängenden, kraftvoll pulsierenden Lebens treten, das n»s vor dem Kriege durchflutete. Nur verblendete Doktrinäre und satte bcaucmc Interessenten an der Zwangswirtschaft können Freude au dem törichten Schlagivort haben, daß der freie -Handel ein notwendiges Hebel-sei. In Wahrheit ist lediglich die fetzige von der Kriegsnot erzwungene Wirt schaftsform ein notwendiges Ucbcl, der freie Handel da gegen die natürliche Grundlage jedes rationellen Wirt- schaftsbetriebcs, die nach dem Kriege mit Ausschluß jeder nicht von den Verhältnissen unbedingt gebotenen Verzöge rung im vollen Umfange iviederhergestellt werden muß, wenn unsere wirtschaftliche Zukunft einer neuen Blüte cnt- gegcngcsührt werden und nicht verkümmern und ver dorren soll. Je mehr wir uns dem Ende des Krieges nähern, desto dringlicher wird das allgemeine Verlangen nach möglichst rqscher Beseitigung des wirtschaftlichen Zwangssystems und Wiedereinsetzung des freien Handel» in seine unveräußer lichen Rechte. Normalerweise sollte e» eigentlich gar nicht nötig shi«, daß die Znrückfnhrnng der jetzigen unnatür lichen WirtschaftSverhältuijsc aus den natürlichen Stand Ler frei«» Eigenwirtschaft mit dem Risiko des Unternehmers erst mit Nachdruck gefordert und crkäurpst werde» mutz. Wenn die Dipgc in allewege einen richtigen Verl,Ulf nähmen, so dürfte der Kriegasozialismus, als dauernder Zustand überhaupt kernen maßgeblichen Verteidiger finden, und unsere leitenden Stellen müßten mit der Gesamtheit unserer nur in Ser Freiheit gedeihenden Erwerbsstündc einer Meinung darüber sei», daß der freie Handel nach Friedens- schlutz überall wieder mit fliegenden Fahnen seinen Einzug zu halten hat»« «nd daß die in der UebcrgangSzcit noch un vermeidlichen staatlichen Beschränkungen auf die knappste Frist einzüdämmen sind. Leider ist aber die Lage in dieser Hinsicht nicht so klar nnd zweifelsfrei, wie cs wünschenswert wäre. Gewisse Kreise, die sich bei der kriegsmäßigen Ge staltung des nationalen Wirtschaftslebens ans egoistischen Gründen wohl fühlen, möchten dauernd auf ihren bequemen Klubseffeln sitzen bleiben und deshalb das wirtschaftliche ZwangKsysicin auf unabsehbare Zeiten verlängern. Hand in Hand mit ihnen gehen die kathcdcrsozialistischcn Doktri näre, die allen Ernstes einer Verstaatlichung des Handels das Wort reden, wobei dann der Kaufmann in die amtliche Zwangsjacke, sei cs als Angestellter des Staates oder der Gemeinde, gesteckt werben würde, und dazu gesellen sich noch die waschechten Sozialisten, die jedes weitere Vordringen Les kriegssozialistischen Lnstems schmunzelnd begrüßen als einen Markstdtu auf dem Wege zu dem von ihnen erstrebten Ziele der völligen Aufhebung der freien Privatwirtschaft. Alls diese Widerstünde znsammengenvlnmen, sind stark genug, um den ünbeirrtcn und zielbewutztcn Anhängern des speien Wirtschaftslebens die Notwendigkeit eines energischen Kampfe» um die Wiedereinführung des freien Handel« nach Kriedcnsschluß nahe zu legen. Erfreulicher weise haben die Verfechter unserer bisherigen Wirtschafts ordnung die Gefahreil, die ihnen drohen, wenn sie die Hände in den Schoß logen würben, voll erfaßt und sirrd dement sprechend bestrebt, mit der ganzen Kraft ihres Einflusses in Parlament-und Presse, sowie durch den Druck ihrer Or ganisationen für die baldmöglichste Sprengung der Fesseln, in Sie der freie Handel unter dem Zwanae der Kriegs- der Schleichhandel künstlich g r o ß g oz ü ch t e t worden. Wir ersticke» allmählich in dem Snstcm des Kricgssvzialismuü und der Uebersüllc von Kricgsgescll schasten. Dieses Trommelfeuer von KriegsVer ordnungen und G c s e l l s ch a f t s g r ü n d n u g e u kann ans die Dauer kein Wirtschaftsftistcm anshalten. Ter Apparat ist auch viel zu kostspielig und nnübcrsichtüch. Jedenfalls warnen die Erfahrungen vor einem Fortbestehen dieser Gesellschaften nach Friedcnsschluß. Der grundlegende Plan unserer Ucbergangüwirtschaft muß darin bestehen, einen allgemeinen Abbau des K r i e g s s o z! a l i S - mus zu vollziehe» und die Rückkehr zu einem freien, aber nicht zügellosen Spiel der Kräfte yerbcizuführen. Ein restloses ttcbcrnchmcn der vielen Kricgsgcsellschaften und Organisationen in die Friedenswirtschaft ist ausgeschlossen." Der lebhafte Beifall, der den Redner oftmals unter brach, bewies, wie sehr die von ihm vertretenen Anschau ungen der überwiegenden Mehrheit des Hauses entsprachen. Auch der Mehrheit des deutschen Volkes sind solche Worte aus der Seele gesprochen nnd alle schaffenden Erwerbs- ständc sind den Männern, die so mniig und überzeugend für die Sache der wirtschaftlichen Freiheit eintreten, von Herzen dankbar. Tic Nation hat aus den Erfahrungen, die sie mit Ser Kriegszwangöwirtschaft machen mußte, den Wert des freien Handels um so höher schätzen gelernt: ein be sonders eindrucksvoller Beweis dafür ist has von rechts her gefallene Wort, die Konservativen hätten dem Handel mancherlei abzubiiicn. Ferner hat gestern im Reichstage der neu gewählte konservative Gencrallandschaftsdirektor Kapp die bemerkenswerte Acußernng getan: »Es wird sich nach dem Kriege um die Verteidigung unserer l i b e r a l e n W i r t s ch a f t s o r d n u n g und liberalen Gesellschaftsordnung — wobei ich das Wort »liberal" nicht im parteipolitischen Sinne gebrauche — gegen einen nnmöglichcu phantastischen und k u l t u rz c r st ö r c n d e n Sozialismus handeln." Weiter haben am Mittwoch in der Zweiten Kammer dcS äch fischen Landtages die konservativen Abgeordneten Schreiber und Hconcmann energisch der baldige» Wieder einführung des freien Wirtschaftsbelricbcs das Wort geredet. Wir müssen uns vor Augen halten, daß der Handel nicht bloß auf die eine Aufgabe' beschränkt ist, den Vermittler zwischen Erzeuger und Verbraucher zu spiele», sondern er ist zugleich der Befruchter der Industrie, in der eine große Menge neuer Ideen sich nur mit Hilfe des! Handels durckäiisetzcn vermochte. Ferner ist der Handel eil«! «eryanomngeu um «umameu. tz. Tie Vorarbeiten in Eotroccni für den endgültige« Frieden mit Rumänien siud in Berlin so weit gediehen, daß die deutsche Rcichsrcgicrung zum Austausch der Rati fikation in der Lage wäre. Ebenso weit sind «ruck» die Vorarbeiten in der Türkei gediehe», während Oesterreich und Bulgarien noch im Rückstände sind. — Tie Frieöensverhandlnngen in Bukarest werden am Frei tag wieder ausgenommen, nachdem der rumänische Muer Händler znrnckgekehrt ist. Die Regelung der Ostfragen. Die »Königs!«. Allg. Ztg." schreibt: Der Beschluß des k u r l ä u d i s ch e ii Landesrates beruht ans dem von unserer Reichsleitung anerkannten Sclbstbestimmnngs recht nnd wird die gesamten Ostlandssragcn einer dem Reiche nnd den besetzten Gebieten gleich vorteil haften Regelung erheblich näher bringe». Der Wunsch, das gesa m te Baltenla n d als staatliche Ein heit dem Deutschen Reiche anzugliederii, bedarf noch dci Bestätigung durch die zuständigen Vertretungen Livlands und Estlands. Doch dürften diese dem Inrländilchen Bei spiel folgen. Rußland kann sic nach dem Lelbstbcstin« innngsrecht daran nicht hindern. Die letzte Entscheidung liegt ober bei der Reichs ieitung und beim Kaiser. W ir erhoffen dere n Z n st i m ni n n g z n v e rsicht - lich. Denn jedes Opser, das dem Gedanken eines lüns tigcn Vertrauens- und Frcnndschaftsbnndeo mit Rußland durch Verzicht ans Stärkung unserer eigenen Macht und wirtschaftlichen Entwicklnngssähigkeit gebracht würde, wäre weggeworfen nnd würde uns der Möglichkeit berauben, uns die schon von Herrn v. Bcihmaiin-Hollweg verlangten realen Garantien zu schaffen. Tie »Köln. Ztg." besaßt sich mit der Bitte der Li»- länder um Anschluß an das Deutsche Reich und meint, diese Bitte beweise, wie segensreich dort oben »ach dem Wirrwarr der Bolschewisten ein Anschluß an das Deutsche Reich empfunden wurde. Ihrer Verwirklichung ständen freilich Schwierigkeiten im Wege. Das Blatt fährt dann fort: Ebenso, wie wir den K u r l ä n d c r n ü i e volle Er füllung ihrer Wünsche versprechen können und nach reiflicher Ueberlegung in der für beide Teile besten Form gewiß auch geben werde», ebenso müssen «vir .uns nach de» Bestimmungen des Breiter Vertrages in Liv land auf den Schutz unserer Landsleute beschränken, de» tatsächlichen Schutz gegen die Roten Banden jetzt und den staatsrechtlichen Schutz gegen eine vielleicht nicht wohlwollende russische Regierung späterhin. In einem aber können die Livländcr vollen Glnnbcns sein: sie werden sich nicht täuschen darin, daß wir, soweit ihre Bitte nach Schutz und Schirm geht, ihr voll entsprechen iverden... Eine andere Sache ist es, wenn im Laufe der Entwicklung und der deutschen Besetzung Livlands das Verlangen der ge samten liv ländischen Bevölkerung so stark wird, daß weder wir darüber hinivegseheo können, noch die