Volltext Seite (XML)
Moaiag, LS. Juni WKS, fibendS. ckS 14S 582 0. ! M! » r. !x k' ,— Boa einigen in der Verwaltung des König!. Sächs. MilitäroereinSbustdeS stehenden Stiftungen gelangten, jetzt wieder die Zinsen zur Verteilung. Demnach wurden bei der Wilhelkn-Augusta-Stiftung 240 Witwen mit Beträgen von je 15 bez. 20 Mark und 4 Waisen mit je 10 Mark b« dacht. Ans der Weitin - Jubiläums - Stiftung sollen 31 Kameraden je 15 bez. 20 Mark erhalten. Insgesamt wurden 3695 Mark aus der erstgenannten und 580 Mark aus der zweiten Stiftung bewilligt. — Wie die „Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung" be lichtet, hat die Regierung zu Breslau eine Verfügung er lassen, nach welcher das Schuljahr künftig ohne Rücksicht auf die Lage des Osterfestes mit dem 31. März seinen Ab schluß finden soll. Die Konfirmanden sollen Sonnabend vor dem KonfirmationSsonntage aus der Schule entlassen werden. Damit ist gleichzeitig die Erwartung ausgesprochen, daß die Konfirmation an einem Sonntage des März er folgt. Es wäre zu wünschen, daß allenthalben künftig in gleicher Weise verfahren würde. — lieber den Saat en stand im Königreich Sachsen Mitte Juni gibt die Kanzlei des Landeskultur rates folgende allgemeine Uebersicht: Die Witterung war während der BerichtKzeit — Witte Mai bis Mitte Juni — zu trocken. In einigen Bezirken hat es während der ganzen Tauer nicht oder doch nur sehr wenig geregnet. Nur wo Gewitter —- wie vom 18. bis 21. Mai im südöst lichen Teile der Kreishauptmannschaft Leipzig und im unteren Erzgebirge und? von» 5. bis 7. Juni in Teilen des Vogtlandes und Erzgebirges — ausgetreten sind, hat die Trockenheit einen weniger nachteiligen Einfluß auf das Sommergetreide, die Hackfrüchte und Futterpflanzen ausgeübt, wie dies in anderen Teilen des, Landes, na mentlich dort, wv leichterer Bioden vorherrschend ist, zum Teile der Fall war. In den Tagen vom 26. Mai bis 4. Juni, sowie gegen das Ende der Derich^szeit war es. hei ter und z. T. sehr warmem der übrigen Zeit war es mehr oder weniger bewölkt und kühl; namentlich sank nachits die Temperatur oft weit hierab, im Gebirge an einigen Tagen bis unter Iden Gefrierpunkt, sodaß teil weise das Kartoffelkraut' erswren ist, soweit sich das selbe schon entwickelt hatte. 'Hagel fiel am 18. Mai in der Amtshauptmannschaft Döbeln und am 5. Juni im Vogtlande, wo er strichweise namentlich dem Roggen seh« geschadet hat. Tas Wintergetreide ist durch die Trocken heit wenig oder gar nicht beeinflußt worden. Der Roggen steht gut; er hat bis jetzt eine sehr schöne Blütezeit gehabt und ist ini allgemeinen besonders'bang im Stroh Ter Weizen dagegen wird etwas kurz im Stroh bleiben^ im übrigen ist aber sein Stand zufriedenstellend. Die Som mersaaten sind im allgemeinen durch die Trockenheit in der Entwickelung gehemmt' worden, wodurch das Unkraut mehr oder weniger die Oberhand erhalten hat. Nament lich, wird über ein ausgebreitetes Vorkommen von Hederich und Disteln im Hafer geklagt. Nach den Berichten aus einigen Bezirken ist der Hederich durch Bespritzen mit vertlicheS und Sächsisches. Riefa,1>6. Juni ,h9O5. — Der Vorstand vom sächsischen Landesverbände de» „Deutschen Lehreroereins silr Naturkunde" beruft für näch sten Sonnabend, den 1. Juli, von nachmittags h'^5 Uhr an, ins Gesellschaftshaus zu Großenhain eine gemeinsame Tagung der Bezirksvereine Großenhain, Jahnatal, Meißen, Münchritz, Oschatz, Riesa und Strehla ein. Der Bezirks verein Großenhain veranstaltet dazu eine Ausstellung, die die heimatliche Dogelwelt, Gesteins arten, Kryptogamenflora u. a. umfassen wird. Auch werden verschiedene Borträge stattfinden. — Mittelst Extraschiff, das Flaggen- und Wimpel schmuck trug, gelangte gestern nachmittag gegen 5 Uhr aus Meißen der Gesangverein „Liedertafel" in der Stärke von ca. 250 Personen hier an. Unter Marschklängen des mit gebrachten Musikkorps begab sich der Zug von der Dampft sthifslandeftelle nach dem Stadtpark, wo auf dem Festplatze einige Konzertstücke und Männerchöre die Teilnehmer bei sammen hielt, r/,7 Uhr marschierte man auS dem Park über Albertplatz und Hauptstraße nach dem Kaiserhof, hier kurze Einkehr und alsdann Rückkehr nach dem Dampfer. r/,9 Uhr stieß da« Schiff von der Landungsbrücke ab und mit dem Gesänge „Auf, Matrosen, die Anker gelichtet" fuhren die Gäste der Heimat zu. Ein überaus reicher Damenflor war beteiligt, wohl in der Erwartung, sich den in Aussicht genommenen Freuden eines „Ball an Bord" bet Lampionbeleuchtung hirgeben zu können. Für heitere Stimmung, die sich schon bei Abgang deS Schiffes bemerk bar machte, dürfte sicher der mitgebrachte und bei der Heim fahrt kredenzte Rebensaft des „echten Meißner" gesorgt Haben. — DaS dem Herrn Albert Emil Nauschenbach hier gehörige, Oststraße 22 gelegene Hausgrundstück mit Bäckerei und Nebengebäude war mehrfach mit Hypotheken belastet. Die gerichtliche Taxe bezifferte sich auf 29670 Mk. Die erste Hypothek mit 49700 Mk., ohne die aufgelaufenen Zinsen, hat die Gemeinde Schönau bei Chemnitz. In dem heutigen vor dem Königl. Amtsgericht Riesa stattgehabten Zwangsversteigerungstermine wurde bekannt gegeben, daß 177,58 Mark Gerichtskosten und 5,89 Mark städtische Anlagen, somit inkgesamt 183,47 Mk., zu bezahlen sind. Die GebotSabgabe war nur eine einzige und zwar wurde von der Inhaberin der ersten Hypothek ein Gebot von 183,48 Mk. gemacht. Der Zuschlagstermin wurde auf den 10. Juli er. vormittogs »/^lO Uhr festgesetzt. — Das Haukgrundstück des Bäckermeisters Herrn F. P. Kirsten zu Strehla wurde in dem heute vor dem Kgl. Amtsgericht Riesa stattgehabten, ZwangsoersteigerungStcrmin von dem Baumeister Herrn Junge in Strehla erworben. — Beim gestrigen Fußball-Wettkampf deS Riesaer Fußball-Klub von 1903 gegen die 2. Mannschaft des Dresdner Fußball-Klub „DreSdensia" verlor Riesa mit 1:3. Nach Halbzeit stand das Spiel 1:0 für Dresden. Cisenvitriollösung mit ErfplAhÄssÄ^'AtH^'". Für Sommersaaten, einschjl. per zst'^tterzwecken'angebauten, Hülsen früchite unp Gemvstgefäaten.,.' .ist? dstrDßintzenHer Regen seh« nötig. Der Stand der ^toffein P ve^cUe- den. Aus manchen Bezirken wird ÜerWet, tzcklß die Mr- tofseln gut aufgegangen seien unds, esn^r.schsönen,Stand zeigten, andere' Berichte'Hetzen'' dHgeAen' 'Hvvor, daß der Aufgang ein ungleichmäßige? gewesen ynp der, Staust, ein lückenhafte« sei. Die. Ursache wrrd'^. D/ auf da^i inangxl- haste, unreife SMtgubzlurückgesM^ivö«G''öuHtzas öftere Vorkommen schwacher Triebe .MarÜndet 'MN, dürfte. Außerdem haben die kühlen NächD strE Mnstrg aus die Kartoffeln eingewirkt. Für die Bearbeitung per Kärtoffel- felder war die Witterung vorteilWk. Den Rüben fehlte Regen. Tas Pflanzen ist noch nicht überall beendet ; es kann zurzeit kaum ausgeführt werden. Die gedrillten Rüben hoben sehr durch den Drahtwurms zst leiden. In den Znckerrübenschslägen kommt die Runkelfliege vor. Ter wenige noch vorhandene Klee hach wenige AusnahmefäNe abgerechnet, nur einen mäßigen Ertrag gegeben. Infolge der Trockenheit und kühlen Nachte wächstz per 2. Hchnitt. nur spärlich nach.' Das Futter wird?dckhpr kstapp/' Tie Heuernte hat in den tiefer gelegenen Landesteilen be gonnen. Es wird. zs. T. über einen guten Heuertrag,berich tet, vielfach scheint sich aber die Hyffniltlg 'auf? einen solchen nicht zu erfüllen. Die trockene Witterung Hat das Auftreten tierischer Pflanzenschädlinge sehr begünstigt, namentlich wird über das Vorkommen des DrahtspmAtes, des Rapskäfers, der Runkelfliege und über Engerling fraß geklagt. Ferner wird vielfach über das Ueberhand- nehmen von Unkraut berichtet, und zwar sind es' beson ders der Hederich und die Distel, welche sich seh« aus gebreitet haben. Auch 'die Kornblume wird als Unkraut genannt. In einem Bezirke ist der Wurzelbrand bei de» Rüben beobachtet worden. — Im Königreich Sachsen findet gegenwärtig durch den Verein für sächsische Volkskunde mit Hilfe sich frei willig meldender Hilfskräfte eine systematische Sammlung aller Flurnamen statt,, soweit dieselben Noch irgend wie erreichbar sind. Die erste Anregung hierzu gab ein Vortrag des Herrn Du Beschjorner VVM Königl. Haupt staatsarchiv in Dresden auf der Generalversammlung des Gesamtvercins der deutschen Geschichts- und Altertums* vereine im Jahre 1905 zu Erfurt. Damals wurde erneut auf die Flurnamen, d. h. die meist aus sehr alter Zeit stammenden Namen einzelner Felder und Feldstücke, Wie sen, Wälder, Waldbezirke, Teiche, Wasserläufe ix., als auf eine wichtige Quelle für Geschichte, Kulturgeschichte und Sprachwissenschaft hingewiesen und die Folge davon war, daß nicht nur der genannte Verein für sächsische Volks kunde, sondern auch verschiedene andere deutsche Alter- tumsvereinc das Sammeln der leider von Jahr zu Jahr mehr in Vergessenheit »geratenden Namen energisch in die Hand nahmen. Bei der sächsischen Sammelarbeit wird für jede Gemeinde ein sogenanntes FlurnameUverzeichniD Riesaer G Tageblatt ««tz Anzeiger MW «ü Aqrizch. .r.-ebl-tt-, Atef«. «r. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!., Amtsgerichts «nd des Stadtraths zuRiefa, '^14S. . 26. M, MIabmI Riesaer Tageblatt erscheiM t«dm Tag Abend« mit AnSnaWe der Somv .n^ tzhftta«. BtesteIjShfltchrrVrjug«pret» betAbh^unH t» der Expedition M Rkesa i Vtarl VO Pfg-, durch unsere LpKgL' frei in» Hqu» 1 Watt SS Pfg-, bei Abholung am Schalter der kaffer!, Postanpaltey 4 ,Mit VS .Pf.g, durch dm BrtesttLger frei in« Hau» 8 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnement» «mA» angmomm«. .. »nzetgeq.«»nqhme für di« de»^«u-f^ag» bi» VormMag« S Shr Hn« gewähr. . . , ..H. . , Druck und Verlag den Langerch Winterlich in Riesa. — E«schÜft«stclle: Goethe.Straße VS. — Für die Redaktion verantwortlich; tzrrmaogZchAlnrbt in Riesa. Am s., 3, 4., 5., 6-, 7., 8, 10., is, 12 ; 13; 14., 15, 17., 1«., 19.; SO, 21.; 22., 24., 25., 26., 27., 28., 29. und 31. Jpsi diescS Jahres? voft 7 Uhr'vMckittägS bis 6 Uhr nachmittags werden auf dem Jttfanlertr-Schtkftplatze bei Haidehäuser und «n 'h., 3., 4., 7., 8., 10., 11;/, iS,'13, 19.^20.,- 22., 24., 25., 29' uhd 34. Juli ditses JahreS von 7 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittag» auf dem Feldartillerie-Gchietzplatze bet Zttthain Scharsschießm abgehalten. Die Schießplätze werden äst jedem dieser SchießiM etwa 2 Stnnden vor Beginn de» Schießen» gesperrt. Der Wülstntzer Weg Mrd W^htenL des Schießens aus dem Feldartillerie-Schteßplatze -täglich von 1 Ühh nachmittags atz für den Verkehr freigegehen; an den übrigen Tagen -wird derselbe überhaupt nicht gesperrt. ' > e Ustter HinweiS auf hie ämtshätiptMannschastliche Bekanntmachung vom 24. März dieses JahreS Rr. 319 v — abgedrückt in Nr. 71 des Riesaer Amtsblattes, wird 'solche» gemacht/ daß Uebertretungen nach ßtz 366" bez. 368^ drS ReichSstrafgesetzbuchs befttäst werdest. ! ' '' / Dis" Ortspolizeibehörden werden Manlaßt, den OrtSeinwohnern auf dem vorge- schttebenen Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 23. Jüttt lbÜ5. ' Königliche Amlshauptmannschaft. ür. Uhlemann. So»uobe«d, de« 1 JvN 1SVS, vorm. S Uhr, kommen im Auktionslokale hier eine Anzahl Möbel, Bettstellen init Mattatzen und Betten, Bücher, 2 Scheibenbüchsen/ 3 Leuchter, Portieren, Spiegel u. a. m. urtd ' . . -..7. . bteroof «achm. 2 Uhr . l rü.vj,' im Grundstürke Popprtzerftr. 29 1 Pianino, L Pferde, Wagen, Kutsch- uph ArbettH- geschirre. Hohelbänke, Bretter, Rüstzeugs, Zementwaren, Verblendfiimvi Gartensäulen, ver schiedene Pflanzen, 4 Epheuwände u. a. m. gegen soforttge Bezahlung zm Verswigerung. Ein Verzeichnis der zu versteigernden Sachen hängt am Gericht-bret aü». Riesa, den 26. Juni 4905 oi - - „' Der Gericht-Vollzieher des Königl. Amtsgericht». Der Waflerturm soll am Aeußern und Innern mit einem Neuanstrich versehen .werden/' '' " ' " Die hierzu erforderlichen ; /' ? Malerarbeiten ' gelangest'hiermit zür öffentlichen sflüSschreibung/ . ' ' < - Angebotsförmüläre, hie im Stavtbauamt gegen Erstattung der Selbstkosten ent» nommen werden kMÄst. Wd äitSgefüllt bis ' SümuMstd, den 1. Juli 1S05, vormittags 1v Uhr im Banami'einzureichen. Die Bewerber können persönlich oder durch legitimierte volljährige Vertreter der Eröffnung der Angebote beiwohnen. ' u - ^ir .--i ; Die Auswahl unter den Bewerbern, sowie die etwaige Ablehnung aller Angebote bleibt vorbehalten. Riesa, den 26. Juni 1905. Der Äat der Stadt Mesa. ? ÄÜrgermeister vr, Dehne. '