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Rr. 297 Sonnabend Sen 21. Dezember 1M8 abends 84. Jahrgang AMlsHIuH für die Amtshauptinannschast, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit „Illustriertem Unterhalkmgsblatt Mir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. WeißtlihMimg WWW m- AizM für AMWvM, SchmitStberg«. ll. so Ps., solche aus unser«! Anitshauptmannschaft mItI5Pf.di«Spaltzeil- oder deren Raum berech net. Vekanntmackunge» auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 65 bez. 60 Pf. - Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. -- Eingesandt, tm redaktionellen Teile, di« Spaltcnzeile 5l> Pf. Die täglic^mit Au»> nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preisvierteljähv- lich einschlietzl. Zutragen 2.85 M., zweimonatlich 1.9t) Ai., einmonatlich 95 Pf. Einzel-Nummern WPf.AllePostanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be- Berfchleuderung von HeeresguL. Das Demobilmachungsamt hat folgendes angeordnet: Wer Heeresgut, insbesondere Kraftwagen und Pferde, von anderen Personen, als den zur Veräußerung befugten militärischen Stellen erwirbt, erlangt an diesen Gegen ständen kein Eigentum. Werden solche Kraftwagen und Pferde in Gewahrsam von Personen betroffen, die nicht nachweisen können, daß sie Eigentum an diesen Gegen ständen erlangt haben, so sind die Kraftwagen und Pferde von den Demobilmachnngs- organen oder ihren Beauftragten den Besitzern ohne Entschädigung abzunehmen und sicherzusleilen. Die Polizeibehörden werden beauftragt, unrechtmäßig erworbene« tzeeresgut, ins- besondere Kraftwagen und Pferde, ihren Besitzer» wegzunehmsn und slcherzusteilen und zur weiteren Verfügung hierüber auf dem kürzesten Wege hierher Anzeige zu erstatten. Dresden, am 19 Dezember 1918. Ws» svEmobllsmsVkumV- Häute rind Ledrk. Es wird daraus htngewiesen, daß die Bestimmungen über Beschlagnahme und Höchstpreise von Häuten und Leder aufrechierhalten bleiben und nur von den schon bisher zuständigen Stellen — Kriegs Rohstoff Abteilung, Kontrollstelle für sreigegebenes Leder usw. — abge ändert werden können. 7^ Arbeiter- und Coldatenräte dürfen hierüber ebensowenig verfügen, wie es den Be trieben gestattet ist, die bet ihnen vorhandenen Bestände den Bestimmungen der zu ständigen Stellen zuwider zu veräußern. Jeder Eingriff in die Beschlagnahme von Häuten und Leder muß bei dem herr schenden Mangel an Rohstoffen sine Verschärfung der Echuhnot für die Bevölkerung und Arbeitslosigkeit für Teile der ledrrverarbeltenden Industrien zur Folge haben. Dresden, am 19. Dezember 1918. Arbeits» und Wklschaftsministerium. liilaninelsils. Den Gemeinden des Bezirks ist heute zur Verteilung an die nlchtlandwirtschafi- liche Bevölkerung (Inhaber der Landesfettkarle) Marmelade zugewiesen worden. Auf den Kops entfallen ziemlich 2 Pfund. Dippoldiswalde, am 20. Dezember 1918. Nr. 5765 b Mob. II. Der Kommunalverbanö. Der Plan über die Errichtung einer oberirdische» Telegraphenlinie in VZ^snsteln liegt beim Postamt« daselbst vom 23. ab vier Wochen aus. Dresden-A, dm 16. Dezember 1918. Ober-Postdirektlon. Mit Genehmigung des Justizministeriums werden von dem unterzeichneten Amts gericht Im Jahre lSl8 folgende Ksnivkiisiiagv abgehaltrn werden. in im Gasthof zum Erbgericht für die Ort schaften Mölsch», Bäreukause mit Kautzsch, GomSsen, Langkwltz, Said« und Wittgensvors: 8. Januar, 5. März, 7- Mai, 2. Juli, 3. September, 8. November, in po««vnekarG im Oberen Gasthofe für die Ortschaften Possendors, Börnchen, Wilmsdorf, Hänichen, Kleincarsdorf, Wendisch« carsdors, Quohren und Theisewitz «U Brösgsn und Kleba: 5. Februar, 2. April, 4. Juni, 6. August, 8. Oktober, 3. Dezember von vormittags 9 Uhr an. Nach der Verordnung des Justizministeriums vom 3. Februar 1910 können Sache« aller Art, der streitigen und freiwilligen Gerichtsbarkeit aus den Gerichtstagen erledigt werden. Ausgenommen sind nur solch« Sachen, deren Erledigung außerhalb de» Ge- richtsfitze» höhere Kosten oder stärkere Belastung der Beteiligten verursachen würden oder die zu zeitraubend sind, sowie Hauptverhaudiungen in Strafsachen und öffentliche Verhandlungen in streitigen Zivilsachen. Sachen, die nicht mindrstsus eine Woche vorher angemeldrt sind, habe« Klan« Anspruch auf Erledigung. Dippoldiswalde, am 20. Dezember 1918. V Reg. 15 m/l8. Das Amtsgsrlcht. Grieß auf Abschnitt M der Nährmittelkarten gelangt vom 23. d. M. ab znm Verkauf. Wegen der den Verbrauchern zustehenden Mengen wird auf die Bekanntmachung des Kommunalverbandes vom 25. November verwiesen. Stadtrat BippoldiswaldZ. Formulars mH anders NrnÄsachen f. Gemeinde- und ander Behörden liefert in Meckentsprechrnder Ausführung die BuchdruSerel Carl Ächnee, DippoldiswallM KsMMW NM Dippoldiswalde. In der letzten Sitzung des Armen- ausschvsles wurden die Empfänger der zu Weihnachten und zu Neujahr zur Verteilung zu bringenden Stiftung«, zinsen (Rüdiger-, Biedermann-, Poltermann-, Günther- und Göhler-Stiftung) bestimmt. Es standen diesmal 1200 M. 22 Pf. zur Verfügung. Den Bezirksvorstehern wurden abermals Gutscheine als Kohlenunterstützungsgelder zur Abgabe an Minderbemittelt« überwiesen. — Die Stadtoersrdnetenwahl findet voraussichtlich 8 Tage nach der Nationalratswahl, am 26 Januar, statt. Line Versammlung zur Ausstellung eine» Wahlvorschlags aus bürgerlichen Kreisen wird wahrscheinlich am 30 De zember abgehaltrn. — Seit gestern Freitag nachmittag schneit es bei uns und hält unter heftigem Winde das Schneien zur Stunde noch an. — Die Christ vespern am Heiligen Abend erfreuen sich in vielen Gemeinden eines außerordentlichen Besuchs von jung und alt, seltsamerweise in unserer Gemeinde weniger. Vermutlich ist daran die ungünstige Zeit mit Schuld. Der Kirchenvorstand hat deshalb beschlossen, diese Feier auf 6 Uhr nachmittag» zu verlegen, er hofft damit den Mäulchen vieler zu entsprechen. Außer dem soll diesmal die Christoesper mit Liturgie Nid Char gesang reicher ausgestattet sein al» sonst. T-rte dazu werden in den Kirchensländen ausltegen. Möchten recht viel« Gemrindeglteder zu dieser Feier kommen, sie bildet die schönste und weihevollste Einleitung de» ganzen Christfestes. — Am 2. Weihnachtrseiertog findet eine kirchliche Ve- grüßungsseier der heimgrkehrten Krieger statt. Zwar wird so mancher noch nicht daheim sein können, doch glaubte der Kirchenvorstand nicht länger warten zu dürfen, zumal in vielen Garntsonstädten die Begrüßungen bereit, stattgesunden haben und später ein geeigneter Tag sich schwer bestimmen läßt. Die zum Fest« hier weilenden Feldgrauen, entlassene und beurlaubt«, feien auch hierdurch herzlichst ringeladen. Behörden und Verein« bittet der Kirchenvorstand, Abordnungen zu entsenden, die im Altar- raum Platz nehmen sollen; die ganz« Gemeinde aber be weis« durch zahlreichen Besuch ihre Teilnahme «nd ihren Dank gegen die Treuen, die unsere Heimat 4 Jahre hin durch so heldenhaft geschützt haben. — Ein Kunstgenuß besonderer Art steht uns für den 2. Weihnachtsfelertag bevor. Das rühmlichst bekannte Koloquartett für Kirchengesang in Leipzig unter Leitung von Professor Bruno Rölhig hat uns zwei Aufführungen zugesagt, und zwar ein« kirchliche, in welcher das Quar tett «in Weihnachtsprogramm singen wird, und daran anschließend eine solche im Saale der „Neichskrone". Hier wird es uns „das deutsche Lied im Felde" darbieten, zu- sammengestellt und erläutert von Professor Röthig. Das Leipziger Soloquartett ist hierzu besonder» berufen, hat es doch während des Weltkriege» seine Liedergaben als Hrimatgrüße an alle Fronten selbst Hinauspetrogen. Beiden Ausführungen wird zweifellos ein reges Interesse entgegengebracht werden, und das umso mehr als damit zugleich einem wohltätigen Zwecke gedient werden soll, denn der Reinertrag soll der hiesigen Gemeindediakonle zugeführt werden. — Alle Militärpersonen haben auf Rock und Mantel Achselklappen mit der Nummer ihres Truppenteiles zu tragen. Bei Regimentern dis bisher Namenszug trugen, sind die Achselklappen durch solche von Reserveformationen mit Nummern zu ersetzen. Das Gardereilerrcgimcnt tiägt Achselklappen ohne Nummer. An den Emlaisungsanzggen sind Achselklappen und Gradabzeichen unmittelbar vor der Entlassung de, Manne» akzulrennen. Alle zur Entlassung kommenden Mannschaften werden daraus hingewlesen, daß widerrechtliches Tragen von Achselklappen oder militäri schen Gradabzeichen strasbar ist. — Nach der Predigt im morgenden Vormitü gsgottes- dienst findet Gedächtnisfeier statt für den im Kampf ge fallenen Obermatrosen Paul Bayer au» Dippoldiswalde — In letzter Nacht verstarb hier Herr Oberbahnver- walter Mede, der beim Meggange de» Herrn Oberbahn verwalter Schröder von Lommatzsch hierher versetzt wurde. Schwere Krankheit fesselte ihn oft an« Zimmer, sodaß er im Außendienste nur wenigen bekannt wurde. — Nom Eisenbahn-Personenverkehr. Mit Rücksicht auf die im Eisenbahnverkehr gegenwärtig bestehenden oußerordentllchen Vetriebsschwierigkeitrn sei noch darauf hingewtesen, daß bl» auf weitere« di, Fahrkarten zur Fahrt nur am Lösungstag« gelten und Rückfahrkarten nicht mehr amgegeben werden. Ein Borauslösen der Karten ist daher völlig zwecklos. Weiter ist damit zu rechnen, daß bei starkem Andrang der Fahrkartenverkauf unter Umständen eingestellt, und dis nicht Platz findenden Rei senden von der Mttfahrt ausgeschlossen werden, da di« zulässige Höchststärke der Züge nicht überschritten werde« darf. — Die Bewohnerschaft wird daraus aufmerksam ge macht, daß di« Mitglieder de« Arbeiter- und Saldaten- rates für den Bezirk der Anitshauptmannschast Dippoldis walde zur Legitimation eine blau-graue Ausweirkarte bei sich führen müssen. Diese trägt in der linken unteren Eck« den Stempel Arbeiter- und Soldatenrot Dippoldiswalde nnd die Unterschnst Hermann Voigt, Vors. Schmiedeberg. Es sei an dieser Stelle noch einmal darauf aufmerksam gemacht, daß dieWeihnachtsaussührung in der Schulturnhalle morgen Sonntag nachmittags 5 Uhr für die Oesfentlichkeit wiederholt wird. Die Ausführung steht durchweg unter dem Zeichen des Frohsinns. Heiter« Szenen, wie sie Kinderstuben «nd Märchenbücher biete«, komme» zum Vortrag, Gaben, die geeignet sind, Herz und Gemüt des Beschauer« zu erfreuen. Gchellerbau. Am kommenden Sonntag nachmittag« 4 Uhr wird tn Voigts Gasthof hier eine Kirchgemeinde- Versammlung ftotlsinden, zu der alle Glieder der Kirch- fahrt erwartet werden. Kreischa. Als Weihnachtsgeschenk zum Lohn für treue Mitwirkung bei der Krtegshtlfe wurden den diesjährigen Konfirmanden Sparkassenbücher mit Einlagen von 6 M. übergeben. — In hiesiger Schule erhalten allabendlich gegen 70 Kinder ihre Suppen, die an» Enppenmehl, Brüh- würseln, Kraut, Kuhlraki, Kartoffeln, Möhren zusammen gesetzt sind. Die Kosten bestreitet der Wohltätigkeitsoerei« „Sächs. Fechtschule". — Am 20 Dezember wurden die den Schülern «nd Schülerinnen der 1. Klasse im Sommer zur Pslege über- »ebenen Blnmenstöckchen ausgestellt, wobei die Kinder so genannte Blumen-Reobachtungsbogen mit Beschreibung «nd Zeichnung der Pflanze abgaben. Herr Direktor Meißner sprach über Liebe «nd Treue in der Biumen- pslrge.