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Frankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks- AMsblatt für die König! AmtshautztmüMschaft Wh«, das König!. Amtsgericht mid den Stadttat za Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg 'sen. tu Frankenberg i. Sä. — Drück und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. 7V. Jahrgang 141 L> 1. Es ie.. Mlonr Maalerang r.. Der Weltkrieg Die Ariegslage vom Sonnabend abend. wtb Berlin, 23. Juni abends. (Amtlich.) Keine besonderen Ereignisse. Sein« Phrasen werden aber kaum Rußlands betören." Kürbiskerne Zitronen- ynd Apfelsinenkerne den Tümmlern zu vergüten. Bevkauf von Sauerkraut (ausländisches), Dienstag, den 26. d. M., bei nachverzeichneten Händlern: Konsum l, Schloßstraße, l Haubold, Chemnitzer Str., l Wagner, Gartenstrabe, Eckert. Markt, I Hofmann. Friedrichstraße, Watther, Töpferstraße.. Ficke, Winklerstraße, Auf Lebensmittelmarke Nr. VS entfallen 1VV Gramm zum Preise von 33 Pfg. für das Pfund. Stadtrat Frankenberg, den 28. Juni 1917. durch eine Hand zu erfassen und sie durch eine Organisation, die' Reichsgetreidestelle, zu bewirtschaften. An dem bisherigen System der Erfassung des Brot beizutragen, ist ernsteste viele Obstkerne, als dies lKMALL zuoem Dienstag, den S«. Juni 1917 Tageblatt- Bestellungen LL,"" Verlag de» Araukeuberger Tageblattes. Eier-Verkauf Dienstag, den 26. d. M.. in der stSdttfchen Niederlage, vaderberg 6, Borm. '»v—12 Mr an die Bewohner des 1. Brotkartenbezirks gegen Eiermarke Nr. 12. — Aus jede Marke ent- fallen 2 Eier. Stadtrat Frankenberg, den 25. Juni 1917. Das Pflücken von Lindenblüten auf den an öffentlichen Straßen und Plätzen stehenden Bäumen ohne besondere Erlaubnis ist verboten. Stadtrat Frankenberg, am 25. Juni 1917. bande und eine Haftung der ernzelnen Erzeuger gegenüber der Gemeinde oder, wo die Umlage durch den Kommunalver band unmittelbar auf die Erzeuger vorgenommen wird, der letzteren gegenüber dem Kommunalverbande. Die Folgen der Haftung sollen iHoweit nicht eintreten, als die Unter, lassung rechtzeitiger und vollständiger Ablieferung auf einen Umstand zurückzuführen ist, den «in ablieferungsoflichtiger BetriebsuNterneymer nicht zu vertreten hat, insbesondere also, , soweit der Ausdrusch infolge Kohlenmangels nicht möglich war oder Vorräte nachweislich. ohne sein Verschulden zu Grunde gegangen sind. Die Grundlage für die Ueberwachung der Erfassung werden die Wirtschaßtskarttn bilden, die für jeden landwirt schaftlichen Betrieb bei dem Kommunalverbande, wahlweise auch bei der Gemeinde zu führen sind. Den Kommunalverbänden und Gemeinden wird durch die Neuregelung eine erhebliche Mehrarbeit auserlegt. Zu ihrer Erfüllung sollen in möglichst großem Umfang die Lehr kräfte sowie Hilssdienstpflichtig« herangezogen werden,- die Verbände sollen ferner zur Erfüllung der erweiterten Auf gaben durch Gewährung von Zuschüssen aus den Mittelst der Reichsgetreidestelle in Stand gesetzt werden. Hierbei ist in Aussicht genommen, die Zuschüsse nicht mir nach der erfaßten Menge, sondern auch nach der Zahl der geführten Wirlschaftskarten zu bemessen. Dem Kommunalverbande ist die Möglichkeit gegeben worden, zwecks rascher und nachdrücklicher Durchführung der gesetzlichen Vorschriften, namentlich der Bekämpfung des Schleichhandels, Vorräte, die einer gesetzlichen Vorschrift zu wider hergestellt oder in den Verkehr gebracht werden, ohne Zahlung einer Entschädigung zu Gunsten der Reichsgetreu»«» stelle für verfallen zu erklären. Ueber die Mengen, die die Landwirte aus ihren selbst- gebauten Früchten zur Ernährung der Selbstversorger, zur Fütterung des im Betriebe gehaltenen Viehs uns zur Be- stellnng der zum Betriebe gehörenden Grundstücke verwenden dürfen, konnte in der Verordnung ebensowenig etwas gesagt werden wie über die Mengen ^on Brot und Mehl, die der einzelne Verbraucher im kommenden Erntejahre zugewiesen erhalten wird. Dies alles hängt vom Ausfall der Ernte und vop den Förderungen für Heereszwecke ab und künn daher erst später festgesetzt werden. Hierbei wird auf die Sicherung der Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Er- zeugung durch ausreichend« Ernährung von Mensch uNd Tier entscheidender Wert gelegt werden. Tue nun ein Jeder seine Pflicht! Aus 1000 Lg Kernen lassen sich 50 Lg Oel gewinnen! Nur eine große Menge Kerne macht die Arbeit lohnend. Jeder Kem ist wichtig. Jeder sammle-. Gewerbtreibende, Hausfrauen, Lehrer und Kinder, alle sind berufen, die Obstkernsammlung im Interesse unserer Versorgung mit Oel zu fördem. Flöha, den 21. Ium 1917. Die Königliche Amtshauptmmmschaft. I, V. 0r. Pfotenhauer. getreides, das auch auf di« übrigen Früchte ausgedehnt worden ist, ist grundsätzlich sestgehalten; di« Lieferung der Früchte wird künftig wie -bisher entweder durch den Kom munalverband als Selbstlieferer oder durch die Kommissionäre der Reichsgetreidestelle, bei deren Bestellung der Kommunal- verband mitzuwirken hat, erfolgen. Dabei ist die Selbst-- Wirtschaft der Kommunalverbände aus diejenigen Kommunal verbände beschränkt worden, die nach den Erfahrungen der Erntejahre 1915 und 1916 voraussichtlich zur Versorgung ihrer Bevölkerung bis zum 15. Mar 1918, also 9 Monate, ausreichen; die Lieferung beschlagnahmter Früchte durch den Kommunalverband an die Reichsgetreidestelle als Eigenhänd ler (Selbstlieferung) wird semer nur den selbstwirtschaften- den Kommunalverbänden und auch diesen nur dann gestattet, wenn st« bestimmte Bedingungen erfüllen, insbesondere eine kaufmännisch eingerichtete Geschäftsstelle unterhalten, für den Einkauf mindestens zwei Kommissionäre bestellen, die gegen seitig in Wettbewerb Keten und die KommWonsgebühreN restlos überwiesen erhalten, ferner der Reichsgetreidestellle wöchentlich eine genaue Nachweisung der eingekauften Mengen einsekden. Selbstwirtschaft wird es übrigens nur bei Brot getreide und in gewissem Umfang zwecks BewirküNg des Futterausgleichs bei Futtergetrerde geben; der Aufkauf von Hafer und Gerste zur Nährmittel- und Bierherstellung auf Grund besonderer Bezugsscheine wird nicht mehr stattfurden, di« Zuweisung geeigneter Qualitäten für diesen Zweck wird' vielmehr ausschließlich Sache der Reichsgetreidestelle sein. Dem Handel wird künftig eine größere Betätigungsmöglichkeit als bisher gegeben sein. Die bezüglichen Verhandlungen mit den amtlichen Handelsvertretungen nähern sich dem Abschluß. Um die Kommunalverbäude in den Stand zu setzen, de» ihnen obliegenden Pflichten zu genügen und für die Ab- erntung, den Ausdrusch und die Ablieferung der Früchts Sorge zu tragen, sind ihnen gegenüber dem bisherigen Rechte wesentlich erweiterte Machtbefugnisse eingeräumt worden, ent sprechend den schon für den Frühdrusch vorgesehenen Maß nahmen; namentlich können sie erforderlichen Falles zur Er- ' füllung ihrer Verpflichtungen all« in ihrem Bezirke vorhan denen landwirtschaftlichen Geräte und Betriebsmittel jeder Art, also auch, soweit nicht die besonderen Anordnungen des Kohkenkommissars entgegenstehen, Kohlen in Anspruch neh men. Die Pflicht des Kommunalverbandes, für die Ab- liefermig der in seinem Bezirk angebauten Früchte zu sorgen, ist zu einer Haftung für die Ablieferung in der Art ver dichtet worden, daß der Kommunalverband eine Kürzung der für seine versorgungsberechtigt« Bevölkerung und seine Selbstversorger festgesetzten Verbrauchsmengen an Brotge treide, Mehl und Nährmitteln zN gewärtigen hat, wenn er es etwa schuldhaft unterlassen sollte, seinen Lieferpflichten recht zeitig zu genügen. Die Feststellung der Lieferpflichten soll auf Grund der im Sommer stattfindenden Ernteschätzung und der später vorzunehmenden Nachschatzungen erfolgen. Da 10 Pfg., 15 » , 35 „ , In das Handelsregister üt beute auf Blatt 408, betr. die Firma Paradlesbettenfabrik M. Steiner Le Sohn, Aktiengesellschaft in Gunnersdorf bei Frankenberg, eingetragen worden: Der 8 2 des Gesellschaftsverkags ist durch Beschluß der Gesellschafter vom 2. Juni 1917 laut Notariatsurkunde vom gleichen Tage abgeändert worden. Frankenberg, den 22. Juni 1917. L. Kog. 114/17. Königliches Amtsgericht. ! ' Vie neue WcbrgttreKleeMimg ! Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung dem Entwurf ausgedroschenen oder durch di« Festsetzung nicht erfaßten ichsgetreideprdnung für die Ernte 1917 seine Zu-- Mengen, jeweils sofort nachdem sie lieferbar geworden sind, nung erteilt. § der Reichsgetreidestelle zur Verfügung zu stellen. Dieser Has,- Die Erfahrungen des letzten Wirtschaftsjahres ließen es ! tung des Kommunalverbandes mit ihren Folgen entspricht ------—— '"i eine Haftung der Gemeinden gegenüber dem Kommunalver- Sammlung von OMeruen für die Oelgewümmm. In diesem Jahre soll erneut die Oelgewinnung durch »erarbeiten von Obstkernen gefördert und damit der Fettknappheit gesteuert werden. Konnten im Vorjahre etwa 4000 Zentner Obst- kernöl gewonnen und an Stelle der fehlenden ausländischen Rohstoffe zur Margarineherstellung verwendet werden, so kann und muß im Interesse der allgemeinen Volksernährung das Ergebnis der diesjährigen Obstkernsammlung um das Vielfache jener Oelmenge gesteigert werden. Dazu beizutragen, ist ernsteste vaterländische Pflicht der gesamten Bevölkerung. Jeder sammle so " I. e, als dies irgend möglich ist und beweise durch die Lat seinen Willen, auch zu eile an den Aufgaben der Heimat mitzuwirken. Eigene fleißige Sammeltätigkeit wirkt Effellos fördernd auf etwaige Säumige. beachten ist folgendes; en nur Kerne von Kirschen, (mich Sauerkirschen), Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen, «den und Aprikosen. Zitronen, ApfeMnen, sowie von Kürbissen gesammelt werden, ne und andere Obstkerne sind für die Oelgewinnung wertlos. - „ sollen nur Kerne von reifem Obst gesammelt werden. Die Kerne von unreifem Obst enthalten nur sehr wenig und schlechtes Oel und sind daher wertlos. Auch Kerne von gedörrtem oder gekochtem Steinobst sollen gesammelt werden. Die abzuliefernden Kerne sollen gereinigt und gut getrocknet sein. Zur Reinigung sind die Kerne möglichst in einem Sieb, am besten unter dem Strahle des Wasserhahnes oder Brunnens zu waschen. Anhaftende Reste von Fruchtfleisch sind zu entfernen. Diese würden die Schimmelbildung begünstigen und die Kerne für die Oelgewinnung wertlos machen. Das Trocknen der Keme geschieht am besten an der Sonne, andernfalls bei gelinder Wärme auf dem Ofen. Letzterensalls ist darauf zu ächten, daß die Keme nicht rösten, da sie sonst für die Oelgewinnung minderwertig werden. Die Obmeme müssen trocken Und lustig aufbewahrt werden. An feuchten, dumpfen Orten tritt Schimmelbildung und Verderben der Kerne ein. Durchschaufeln der angesammelten Kern mengen zunächst täglich, später in regelmäßigen Zeitabständen ist ratsam. Verschimmelte Kerne sind wertlos. Die Keme sind stets an die nächstgeleaene Ortssammelstelle abzullefern. Es ist besonders darauf zu achten, daß Vie einzelnen Kerngattungen nicht untereinander vetmlscht werden, sondern bereits an die Ortssammelstellen getrennt zur AWeferungaelaugen. Di» Ortssammelstellen, deren in jedem Orte wenigstens eine besteht und deren Namen bei den Gemeindebehörden zu erfragen oder au» den Anschlägen zu erse" " das Kilogramm vorschrfftsmäßig abgelieferter Kerne des Steine Zwetschen, Mirabellen, Reineclauden, Aprikosen In außerordentlich treffender Weise gestaltet d'er Kopen- ! — Hagener „Sozialdemokraten" vom 13. Juni aus den Wider- einer Reichsgetreideprdnung sprachen, denen die Bestrebungen des Präsidenten Wilson seit stimmung Kriegsausbruch unterworfen gewesen sind, ein Bild der poli- , »r-, r» tischen Mauserung dieses Mannes vom weltbeglückende.» Pa- geboten erscheinen, im kommenden Erntejahr nicht nur das zifisten bis zum autokratischen Imperialisten anglo-amerd- Brotgetreide, sondern auch Gerste, Hafer, Hülsenfrüchte, Buch kanischer Färbung. Das Blatt geht von einem Vergleich wekzen und Hirse restlos zu beschlagnahmen, diese Früchte der Hauptpunkte aus, die in den drei Proklamationen Wil sons enthalten waren, und schreibt: „In der Note vom 21. Dezember 1916 an all« kriegführenden Regierungen war Wilson der große Vermittler, der meinte, daß alle für das gleich« Ziel kämpften, weshalb man zu einer Verständi gung kommen werde, wenn nur erst der Krieg beendet sein würde. Gr gibt keiner Partei die Schuld, 'beurteilt vielmehr beide Parteien mit der gleichen Achtung. In seiner großen Botschaft an den Senat vom 22. Januar 1917 stellt er die Parole: „Frieden ohne Sieg" aus. Zwei Jahre hin durch schwamm Amerika in europäischem Golde, erworben durch ein« Neutralität, di« in der Versorgung der einen Partei mit Kriegsmaterial und Lebensmitteln bestand. Aber die Neutralität verlor an wirtschaftlichem Wert, als Eng land und Frankreich ihre Munition selbst herstellten. Da gab es für den amerikanischen Kapitalismus nur zwei Aus wege: entweder Frieden und Umlegung der Betriebe für die^ Fnedenstetluahm« oder eigene'Tei.nahme am Kriege, damit die Rüstungsindustrie für Amerikas eigene Versorgung auf- rochterhaften werden konnte. Di« Stellungnahme des ame rikanischen Großkapitals zu Krieg und Frieden wird in Mr. Ford verkörpert. Er war Friedensapostel und produziert« Frird«nspslüg« in- Massen, die Europa überschwemmen sollten. Jetzt ist er wieder Munitionssabrikant und gleichzeitig Chau vinist. Da der Frieden und das Geschäft mit den Pflügen fehlschlug, ging «r mit dem Krieg und fabriziert Kanonen. In beiden Fällen rettet er den Nutzen uno daraus kommt es am .So wurde auch der Friedensapostel Wilson zum Kriegs prophet«», denn Heide sind dasselbe: «in Werkzeug des Kapi talismus. Der gleiche Wilson, der im Dezember und Ja nuar den „Frieden ohne Sieg" proklamiert«, Frieden durch Ueb«retnkömmen und ohne Erniedrigung für irgend «ine Par tei, verlangt jetzt Fortsetzung des Krieges, bis Deutschland besiegt ist, wälzt dabei Vie ganze Schuld aus die «ine Partei und schiebt ihr die schlechtesten Absichten unter. Er will das Netz, das Deutschland, Oesterrekch-Ängarn, Bulgarien und die Türkei verbindet, zerreißen, dgfür aber das Netz zwischen England, Frankreich, Jtaliett, Rußland und Amerika enger knüpfen. Dieser Weltzusammenschluß von Mächten, von denen England, Frankreich und Jtalren offen imperialistische. Ziebe Erkannt haben, soll nunmehr mach Wilsons Auffassung den - Krieg im Namen der Freiheit fortsetzen, bis er einen Frieden diktieren kann, der das deutsche Netz zerreißü Das fordert jetzt derselbe Wilson, der im Januar in ergrelfcnden Wotten di« schrecklichen Folgen des Krieges der «inen Partei über die andere schilderte. Wilson, der im Januar meinte, daß eine Konferenz zwischen den Nationen der sicherste Weg zum dal- digen Frieden sei, verweigert jetzt amerikanischen Bürgern den Paß, die an einer Friedeiwkonferenz tetlnehmen wollen, und nennt der«n Mitglieder Werkzeuge des Weltunterdrückers. So sieht d«r Wilson aus, der dem neuen Rußland entgegen- ... — . . .. - _ Männer des