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eitzeritz Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolöiswal-e, Schmieöeberg u. A Aeltefte Zeitung des Bezirks - s Donnerstag, am 17.November 1938 104. Jahrgang Nr. 268 so trüb und regnerisch war der gestrige Bußtag. Es mar schon ganz Totenfest-Stimmung in der Natur. Leise rieselte der Regen » zur Erde herab, Nebel lag über der Gegend, erst gegen Mittag Pen gedämpftes Licht spendeten, ein Katafalk, umgeben vo» i WettelMherfW d« WlhMllkkdienftkS weihen Herbstastern und frischem Grün, aufgcbaut. beiden Seiten des Katafalks hatten Ehrenkompanien Wehrmacht mit Spielmannszng und Musikzug nnd Ehreneinheilen der Parleigliedernngen Aufstellung Starb bewölkt, kand vielfach Nebel. Schwache winde um Wetterlage: Zu der die ge ¬ hörte wenigstens ersterer auf. Wer nicht fortgehen mutzte, der blieb lieber daheim, und daher war auch die Teilnahme der Ein wohnerschaft an der Ueberweisung von 180 Hitlerjungeii inzdie Gliederungen der Partei nicht besonders grotz. Ans der Reichs- I strotze war nur ganz schwacher Verkehr. Sellen fuhr einmal ein s Auto talaufwärts, eher abwärts. Der Zug nach der Großstadt ! mar diesmal vorherrschend. In anderthalb Woche brennen schon ' Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des StadlrakeS und des Finanzamts Dippoldiswalde wieder die Advcntskerzen, und mehr und mehr beginnt daheim die Arbeit an den Weihnachtsgeschenken. Die wenigen Wochen werden nur allzurasch vorüber sein, darum heitzt es, sich sputen, und um sich recht mit den Weihnachtsarbeiten zu beschäftigen, ist ja solches Welter wie gestern am geeigncsten. — Im Stadtbezirk sind seht die neuen, vorschriftsmäßigen Verkehrszeichen angebracht worden. Damit ist auch die Kleine Mäh Ist raße zur Einbahnstraße, Richtung Weißerißstraße—Große Mühlstraße, geworden. Damit wird für die Zukunft mancher Unfall, den cs gerade an der Einmündung der Adolf-Hillcr-Slraße gegeben hat, unmöglich gemacht werden. — Am Sonnabend und Sonntag sand in der Gauschule Kipsdorf der Deutschen Arbeitsfront eine Schul u n g der Werk scharen des Kreises Dippoldiswalde stakt. Zur Eröffnung dieser Schulung ergriff der Kreislciter, Pg. Freund, das Wort. In einem tiefgründigen geschichtlichen Rückblick zeichnete er die Ausgaben der Gegenwart und Zukunft auf und betonte dabei, dasz die Männer der Werk scharen bei der Durchdringung der Betriebe mit national sozialistischen Gedanken in vorderster Front stehen müßten. Im Anschluß hielt der Leiter des KrcisheimstättenamteS, Pg. Fischer, einen Vortrag mit Lichtbildern über SicdlungS- wesen und gesundes Wohnen. Am Abend vereinigten sich die Werkscharmänncr zu einem Kameradschaftsabend. Am Sonntag sprachen: Gaubcrufswalter Pg. Kumpf über „Be rufserziehungsmaßnahmen der Deutschen Arbeitsfront in nerhalb der Betriebe" und der Leiter des Staatlichen Ge sundheitsamtes, Pg. Dr. Becker, über das Gesundheitswesen in den Betrieben, während Pg. Zingel einen Einblick über die kdF-Arbeit in den Betrieben gab. In dem Bewußt sein, in dieser Wochenendschulung gutes Rüstzeug für ihre künftige Arbeit in den Betrieben erhalten zu haben, kehr ten die Männer der Wcrkscharen am Sonntagnachmiltag nach Hause zurück. Dippoldiswalde. Am Dienstag gcgcn G55 Uhr ereignete sich auf der Staatsstraße Dippoldiswalde—Glashütte, in Flur Rcin- holdrhain, ein V c r k c h r s u n so l l, an dem der um 7 Uhr hier einlrefsende Kurswagen der KBG und der Schncll-Lastkrasl- wagcnzug eines hiesigen Fuhrunternehmers beteiligt waren. Letz- tcrer passierte gerade eine Rcchtsbiegung der Straße, als ihm der Autobus enlgcgcnkam, der sich zunächst auf etwa Straßenmittc hielt. Die dadurch zu befürchtende Slraßencngc veranlaßte den Lastkraflwagcnfahrcr zu bremsen, wodurch der Anhänger auf der launassen und schlüpfrigen Straße ins Schleudern kam. Er wurde mit erheblicher Wucht an den Autobus geworfen. Ein Fahrgast und der Schaffner erlitten leichte Schnittwunden an den Händen; weiterer körperlicher Schaden konnte bisher nicht festgestellk wer den. Der Sachschaden wird auf mehrere lausend RM. geschaßt. Der Autobus mußte abgcschleppt werden. Dippoldiswalde. Eine musikalische Abendfeier boten am Butztagabend in der Stadtkirche der Freiw. Kirchenchor und Kantor Bernau, letzterer sowohl als feinfühlender Organist wie auch als Leiter des Chores. Die Vortragsfolge brachte „Werke alter Meister", Tonstücke aus der Zeit von etwa 1500 bis 1700. Wundervoll klangen die Orgelsätze, die bald in vollen Akkorden durch's Gotteshaus brausten, bald wieder sein und leise dahinschwangen. Die Gesänge waren, bis ans den letzten. Kompositionen für gemischten Chor, der letzte Gesang ein Kanon für drei Stimmen. In gemeinsamen Gesängen wurde die zahlreich erschienene Gemeinde zur Mitwirkung auf gerufen. In den Teilen mar zwar von Butze nicht die Rede, sondern von „Meines Herzens Schöne", vom starkem Held, von Gottes Güte und vom Friede», diese Worte aber in schöne Akkorde gefaßt und auf der Orgel wohlklingend gespielt und vom Kirchenchor ebenso schön gesungen, wirkten im tiefsten Innern des Herzens wie eine Bußpredigt, aber auch wieder aufrichtend zum Glauben an Gottes Güte und zur Selbster- starkung. Es war eine Stunde reinster Erbauung, die uns Kantor Bernau-und der Kirchenchor boten, die uns hinführte zu dem allmächtigen Gott, die stille werden ließ allen Kummer und alle Sorge. Ms der Mot M dem SaMlond Dippoldiswalde. So schön der vergangene Sonntag war, Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpsg. :: Gemcinde-Berbands-Glrokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 Ter von jüdischer Mvrdcrhand aus seiner Arbeit für Führer und Volk herausgerisscne Gesandlschaftsrat Ernst v v m Nath ist in seine deutsche Heimo! heimgckehrt, um in deutscher Erde beerdigt zu werden. Tie Fahnen des Reiches wehen auf Halbmast, um das Andenken des neuen Blutzeugen zu ehren, und das ganze deutsche Volk nimmt Abschied von dem jungen Diplomaten. Auch er fiel für Deutschland, und sein Geist lebt in unseren Reihen fort. In der Nacht zum Mittwoch war der Sarg mit der sterblichen Hülle des GcsandtschaftsratS Ernst vom Nach von Paris nach Westdeutschland iibergeführt worden. Kurz vor Mitternacht setzte sich der Sondcrzng vom Pariser Nordbahnhof aus in Bewegung, während in erschüttern dem Schweigen die deutsche Kolonie noch einmal ihren durch feige jüdische Mördcrhand dabingerafften jungen Kameraden grüßte und die Garde Nöpnblieaine das Ge wehr präsentierte. Der Grub der Heimat Noch graute kaum der Morgen, noch lag dichter Nebel über dem rheinischen Grenzland, als der Sonderzug der französische» Negierung die Grenze erreichte. Kurz hinter dem Ausgang des Ghmnicher Tunnels auf deutschem Bo den entbot ein Ehrensturm des RSKK. dem toten Kame raden den ersten Gruß der Heimat. Wenig später traf der Zug im Aachener Westbahnhof ein. Ter Bahnhof trug, wie die ganze Stadt und alle Orte, die der Zug berührte, würdigen Schmuck. Auf dem Bahnsteig war inmitten von vier tanneuvcrklcidctc» Pylonen, von denen umflorte Lani- Ausgabcork Dresden für Freitag: Zeitweise leichte Niederschläge. Im Berg- §empe>alurcn langsam weite: zu rück gebend. Nord bis Norkost. Das über Sükdculschlank gelegene flache Dippoldiswalde. Heute Donnerstag kehrten 10 Kinder aus dem Kreise Dippoldiswalde noch fünf frohen Wochen der Erho lung in einem NSB-Kinderhcim gut erholt zu ihren Ellern zu rück. — Am Sonnabend werden wieder l>> Kinder aus dem Gav Sudeten mit Sondcromnibusscu zu ihren Gastclleru in die ver schiedenen Ortsgruppen des Kreises Dippoldiswalde gebracht wer den. — In dieser Woche konnte auch einem Kinde ein 8 wöchiger Aufenthalt in der Kinderhcilställc Davos in der Schweiz bewilligt werden. Dippoldiswalde. Das vorläufige Gesamt-Ergebnis der Sammlung am letzten Eintopf-Sonntag einschließlich Gaststätten beträgt in unserer Stadt 5 l 2,90 RM. und bedeutet damit wieder um eine Steigerung. — Am 15. und 1t>. November fand in den Orlen Kreischa, Glashütte, Schcllcrhau und Frauenstein die erste Wochenend- jchulung der gesamten I u n g v o l k f ü h r c r s ch a f l im Win terhalbjahr 1!>M/3!> statt. Im Mittelpunkte dieser Schulung stan den die beiden Heimabende „Der unbekannte SA-Mann" und „Sachsenherzog Widukind". In einem zeitpolitijchen Überblick wurden die bedeutendsten innen- und außenpolitischen Gescheh nisse der leisten Wochen behandelt und erläutert. Die übrige Zeit stand der Singcarbcik und dem Sport zur Verfügung. Glashütte. Am verkehrsreichsten Straßendreicck unserer Stadt, an „langes Ecke", gegenüber den, neue» Bahnhofsgebäude, ist jetzt eine Straßenbeleuchtung (zwei viclkerzige Bogenlampen aus hohem Belonmaslj angebracht worden. Die Straßcnvcrbrci- tcrung ist mittlerweile daselbst auch zu Ende geführt worden. Dresden. Die Dresdner Straßenbahn AG. hat zu der im Rahmen einer Tagung der Vcrkehrsinstitutc stattfindenden Düssel dorfer Verkchrsschau zwei Fahrzeugtypcn entsandt, die berechtig tes Interesse finden werden. Da ist zunächst der bei der Dresdner Straßenbahn eniwickelle Doppcistack-Autobu'-. Er beruht aus dem Grundsatz des Sattelschleppers; der Triebtcil ist also vom Fahr- gastleil unter Lösung einer Drekkranzkuppelung zu trennen. Das vierachsige Fahrzeug saßt !>0 bis 100 Personen und ha! 50 Sitz plätze. Der Fußboden im unteren Teil gebt ohne Sluse durch den ganzen Magen. Kon der großen Hinteren Plattform führt eine gerade breite Treppe zum oberen Stockwerk hinaus, in dem man auch bequem stehen kann. Im Vorderteil des Wagens führt eine ebenso breite Treppe wieder hinab, so daß der Verkehr im oberen Stockwerk sich glatlfließcnd abwickeln kann. Ein- und Ausstieg haben Doppeltüren. Viel Licht und Lust rind bequeme Polster sitze sorgen für angenehme Fahri. Der wagen ist gut gefedert, und die Trennung zwischen Fahrgastraum und Triebwagen hält die Moiorgeräusche fern. Der ausgestellte schnittige Etraßcnbohn- wagcnzug besteht aus Trieb- und Zcuvazen; er slelli den neuesten Stand der Entwicktung des Dresdner Hechtwagenzuges dar. Die am meisten ins Auge fallende Verbesserung trill in der äußeren Formgebung zu Tage. Drei Sciiensenster sind an die Stelle der : vicrscnstrigen Seilcnwand getreten, und die Fcnsterquerteilung ist i sorigesallcn. Zwei Lüstungsschlitze, die die ganze Wagcndecke entlang lausen, geben dem wagen auch bei geschlossenen Fenstern ! eine vorzügliche Lüstung. Die Warmwasserheizung ist wesentlich ! verbessert worden. Außen am wagen finden sich keine Griss- ' slangen mehr. Sie sind innerhalb der Türen so angeordnei, daß sic leicht von außen erfasst werden können und dielen im Innern ' zusätzlichen Halt. Eine auiomalische Kupplung zwischen den Wa- »onlincti. Mit Gauleiter G r o h ö imd dem El'cf des Pro tokolls, Freiherr» vo» Dörnberg, hatte» sich die füh rende» Männer der Partei, des Staates nnd der Wehr macht Aachens und des ganzen Gaugebictcs Köln-Aachen, des ersten deutschen Gaues, den der Traucrzug berührte, auf dem Bahnsteig eingefnnden. Auch der schmerzgebeugle Pater war mit den beiden Brüdern Ernst vom Naths nachs Aachen gekommen, nm seinen toten Sohn hcimzuführen nil die Vaterstadt. Tief bewegt cntbvt Gauleiter Grvhö dein als Heldt ins Vaterland heimtchrcsiden Toten den ersten Gruß der Heimat. „Deutschland grüßt dich, du Märtyrer deines Volkes. Heimaterde wird bald das decken, was an dir sterblich war. Dein Geist aber wird civig wcitcrlcbcn." Gauleiter Grohö machte sich zum Dolmetsch der Ge fühle des ganzen deutschen Volkes, indem er mit Worte» des tiefsten Absehens und der Empörung die schändliche Tat des jüdischen Mörders brandmarkte. Nach der Füh- rerehrung legte der Ganleitcr den Kranz weißer Lilien des Führer am Sarge nieder. Noch einmal erhoben sich die Hände znm Gruß, noch einmal erwies die Wehrmacht die Ehrenbezeigung mit der Waffe, und unter den Klängen des Liedes vom gute» Kameraden trugen die Männer des Bahnschubes den Sara Tiefdruckgebiet enthüll clnc Störung-linie, die sich über Böhmen weiter noch Osten erstreckt. In ihr kommt es zu trübem, regneri schen Weller, zumal mit östlichen Winken kühlere Luslmasscn in unser Ecbicl geführt werken, D:e Störung wirk sich nur sehr langsam nach SLkoslen rcrlagern, s Anzeigenpreis: Dle 48 Millimeter breite - Milllmeterzetle 8 Rpfa.; im Terttetl öle S3 - Millimeter breite Millimeterzeise 18 Npfg. s :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: s :: Zur Feit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: Ernst vom Rath heimgekchrt Die Ueberführung von Paris nach Düsseldorf , gen verbindet auch gleich alle elektrischen Leitungen. Auch inr I Wagcninnern ist vielerlei zur Berschönerung und für angcnehm- : fies Fahren getan worden. Der Beiwagen darf gleichfalls als i modernes Slraßenbahnfahrzcug angesprochen werden. Auch er hab uebcn den automatisch schließenden Türen, der Warmwasscr- ' Heizung, dem durchgehenden Fußboden und de» großen Fcuslcr- i öfsnuugcu neuerdings eine wesentlich verbesserte Beleuchtung und l Fußboden aus Holzfaserplatten. Uebcrhaupt sind bei beiden Fahr- I zcugwpcn in großem Umfang heimische Baustoffe verwendet worden. BadLchandau. K i r u i tz s ch t a l b a h u verkehrt auch im Wiuic r. Tie beliebte Ausflugsbahu vo» Bad Schandau uach dem Lichlenhaiuer Wasserfall ivird auch während der Wiulcrmouate verkehren. Es sind zu nächst nach beiden Richtungen je vier Fahrten täglich vor gesehen. Im Bedarfsfall werden Sonderwagc» eingelegt. Neustadt. Schwerer Uufall am Schlag bau m. Am Laugburkcrsdorfer Zollam: prallte ein Krast- radsahrer aus Laugcuwolmsdorf iu voller Fahrt auf de» Schlagbaum auf. Er erlitt iuuerc Verletzungen nnd eine» Schädclbrnch. An der selben Stelle hatte sich schon wenige Tage vorher ein gleicher Unsall zngetragcn, bei dem eben falls ein Kraftradfahrer schwer verletzt wurde. Chcnmitz. Achtzig Jahre Eiseubahu Eh e m- nitz — Zwicka u. Tie Eisenbahnlinie Ehemnitz—Zwik- kau konnle am 15. November ans ein achtzigjähriges Be stehen znrückblickcn. Ihr Ban wurde als eine der erste» von Sachsen gebauten Eisenbahnlinien im Jahre 185» in Angriff genommen nnd am >5. November 1858 zu gleich mit der Nebenbahn Glauchau—Meerane—Gößnitz dein Verkehr übergeben. Plauen. In dcr Nackt zum Montag wurde auf der Straße: Plauen—Straßberg auf ein älteres Ehepaar aus Straßberg vo» >wci Unbekannten ein Raubüberfall ausgesührt. Das Ebcpaar balan" sich auf dem Heimwege nach Straßberg und war kurz vor Ausübunq dcr Tat von einem dcr Täter nach dcm Wege befraok worden LS wurde mit einem Revolver bedroht und der Fran die ^indlascke in der sich ein geringer Geldbetrag befand, enteisten. Als k:e Räuber das Ankommeu eines Kraftwagens bemerklen, flüchteten sie über die Felder.