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Grzgeb. "Dolksfremd M 8S. Dienstag, dm 1«. April. 1878. Amtsblatt fSr drr königlich« und stSdttschm BchSidm in Aue, Grünhatn, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, NeustLdte! Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis viert^jührliL l iv o-t 80 Pfennige — JnsertionSgebührev: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 2b Pfennige. — InserticuSannohme für die am Abende erscheinende Nummer bis Vormittag» 10 Uhr. »echwendiger Weise versteigert werden. Rei «v. Gartrnhäusem — Nr. 594 de» Grund- und — der andere auf dies. Mon. gewürdert «en welchen 4130 Marl Wnden ist, Psüer, Ortsrichter «Ud G.-Verftand Hhpothekenbuch» für dieselbe Stadt — GrvndstückScemplexen der erstere auf 20850 Mark — - ohne Berücksichtigung ter Oblasten am 2. de« L8. Mai »878 Die Gemeinde Crossen beabsichtigt, den durch da» Gehöfte de- Gutsbesitzer» Earl Wilhelm Malz in Crossen und durch die Parzellen Nr. 71a und b sowie 72a «id d Lr» Fknchuch» für Cross«« führeuden, zrither frei und ungehindert begeurgeuey. Kußweg einzuziehen. Etwaige Widersprüche hiergegen find binnen einer Frist vou drei Wochen, vom Erscheinen gegenwärtiger Bekanntmachung an gerechnet, bet der unterzeichneten Königlichen MMshauptwannschaft m zubring'U. Zwickau, am 11. April 1878. Königliche Amtshauptmannschast. Bodel. ' Hl-' Unter Bezugnahme auf den an hiesiger Amtsstelle und den im Rath-keller zu Lößnitz authängenLen Anschlag wird solche» hierdurch bekannt gemacht. Lößultz, am 13. Miirz 1878. Fürstlich Schönburg'sches Getichtsamt. Herrmann. (1 —3) Günther. Bekanntmachung. Da» zu dem Nachlasse Christian Gottlieb Hänels auf den Tellerhäasern ge hörige Grundbefitzthum Fol. 2 de» Grundbuchs, bestehend au» dem Hause Cataster Nr. 8, Parzelle Nr. 3 de» Flurbuchs für die Tellerhäuser und den Flurstücken Nr. 6, 10, 11, 13« 14 und 27 eben diese» Flurbuchs, 14 Acker 207 Qu.-Ruthen Fläche umfassend, sowie Heu, Stroh, Hafer, Korn und verschiedene WirthschaftSgeräthe — darunter «in guter einspänniger eiserner Wagen soll erbtheilungShalber im Ganzen oder unter zu »er hoffender DiSmembratienSgenehmigung in einzelnen Parzellen, an die Meistbietenden ver- swigert werd«. Al- W-twng-terml« ist der 27. April 1878, Vormittags 11 Uhr anberaumt worden. Bi-tung-lustige werden hiermit eingeladen, zu diesen Termine sich in dem Nach- laßhause Latafier Nr. 8 auf den Teüerhäusern in Person einzaflnden, oder bi- dahin ihre Gebote bei dem unterzeichneten Ortsrichter, bei welche« die VersteigerungS-«iN' guvgen tivgesthen werden können, anzubringen. Tellerhäuser, am 16. April 1878. würde Neutralität bewahren iw Fall eine» russisch englischen Krieg», sicher aber würde er mit der größten Erbitterung gegen die ... . Russe« mit lcöschlagen. R«tzla«d braucht sehr nothwendig Geld, denn mit eitel elenden Papiergeld ist» nicht gethan. E» geht deshalb wieder auf Pump au». Im heiligen großen Rußland selber ist nicht« mehr zu erpumpen Venn da» ist ziemlich ausgepumpt, ta England, wo Weltbekanntlich die Geldlord» massenweise fitzen, kann e» jetzt bei den hochgradig gespann ten Verhältnissen zwischen Rußland und England doch ganz unmöglich An- und Umfrage nach Rubelu halten, de-hald haben sich im Lause der vorgen Woche mehre Agenten der russischen Regierung im reichen Parm eingesunken, um um dort ihr Heil wegen Abschlusse» einer großen Anleihe zu versuchen. Ob die Anleihe zu Stande kommt, darüber verlautet noch nicht«. Aber aus einen Houptumstand müssen wir bei dieser Anleihe-Angelegenheit aufmerksam machen: Deshalb klingt eS in den letzter« Tagt« so friedlich und zum Nrctgeden geneigt in den Petersburger, überhaupt russischen Zeitungen Rußland will die Geldgrößen damit kirren, doß sie leichter loSgehm. Rumänien hat tq den vorigen Wochen seinen j Hauptdiplomaicn Bratiano nach Wien und Berlin abge sendet gehabt, um Oesterreich und Deutschland für die Sache Rumänien» gegen die unverantwortliche russische Vergewaltigung zu gewinnen. Bratiano soll aber mit den Erfolgen seiner Mission wenig zufrieden sein. In Montenegro macht «ine ganz etgeMhümliche i Erscheinung viel Unruhe. In den FriedenSbestimmungen vou San Stefano ist koch Montenegro eia nachVerhältriß ziemlich ansehnlicher Läuderzuwach» zugesprochen; allein mehre Lant striche, die mit Montenegro vereinigt wirken sollen, wollen davon nicht» hör«N. Namentlich in der ganzen Umgebung von Antivart macht sich ein lebhafter und anhaltender Widerstand gegen He Verbindung mit Montenegro bemerkbar. Aber auch die Bewohner de» ganzen Distrikte» Dulciugo bi» zur BojaNa weigern sich, Waffen vcn Montenegro anzunehmen und begehren durch aus ren Arisch lußan Oesterreich. In Montenegro herrscht darüber große Beunruhigung, Maa erwartet stündlich rinen Ausstand. Im Deutsche« Reiche scheint sich auf dem großen und wichtigen Gebiete der streich»finaazrn und der Wo chenschau. Hoffen — Fürchten durch halb Europa stand «sch in der verflossenen Woche, wie leider! schon seit lan ge« Woche» auf der Tagesordnung der Weltereigniffe. Hrffeo —Fürchten, welch' ein peinigender, beunruhigender Zustand schon für jeden Einzelnen; aber ein Zustand de» Hoffen» und Fürchtens für viele Nationen zugleich, zumal wem« dieser Zustand lange anhält, ist einer der unerträg- tichsten und unheilvollsten für die Völker. Aller Betrieb samkeit, jedem Geschäft, da» auf das allgemeine Vertrauen MMdkt ist, werden durch einen solchen Zustand die tief sten Wunden geschlagen. Industrie und Handel leiden schwer. Die Klagen über Geschäftslosigkeit und Mangel «i Lerdienst ertönen allerwärtS. Die Einnahme» der Staaten werden angekränkelt. Darf cs da Wunder neh men, wenn die Rationen schwer darüber seufzen, daß tie wwe, düstre Zeit des Hoffens und Fürchten» so lange Zeit «ns halb Europa laste!? Von Woche zu Woche hofft die Wett deshalb mit heißer Sehnsucht, daß in den ! Orientalischen Wirre« doch endli' und endlich ! Lichtstrahl zum Bessern durchdringen möge. Aber auch i die verflossene Woche ließ einen solchen Lichtstrahl nicht wahrnehmen. Brachten auch an dem einen Tag die Aei- i langen bessere Nachrichten, so wurde diesen sofort durch die . Nachrichten des folgenden Tage» widersprechen. In den letzter» Tage« schien jedoch die Wagschals der Hoffnung > wieder zu steigen, weil die hohe Diplomatie durch die ge- »Sßiäte unh ruhige russische Antwort auf da» Rund- i schreiben des englischen Minister» de» Auswärtigen, Lord! SMsburh, sich einigermaßen befriedigt fühlt; allein der- j artige Rundschreiben und Rote« sind eben einfach nur dip- tomaitsche und papierue Schachzüge, und während diese in dm letzter» vierzehn Tagen gethan wurden, fuhr Rußland rechts desto weniger eifrig fort, sich zu einem neuen Krieg umPckerettev, ändert seine Truppenaufsteüungen in der Lückt und läßt allenthalben an wichtigen strategischen Punkten Befestigungen anle^en »md Englard rüstet ohne Unterlaß. Und jo ist immer noch die tägliche Frage: „Soll »er Klieve von San Stefano durch einen Congreß oder durch ris Sanoneu abgeändrrt werden?" Fürst Gortscha- koff'» eben erwähnte» Rundschreiben gipfelt darin, raß es England auffordert, ein bestimmte» Pr ogramm für »m teabfichligten europäischen Congreß aüizustelleu. Eng land wird das aber sicher nicht thun, sondervwird antwor ten: da« ist Sache te» Covgreffe» wenn er zusammenge» tret« ist. In Petersburg sieht man da- Vorau» und er kennt darin da» beste Mittel den Congreß, den «an in Pe tersburg nur anscheinend wünscht, thätsächlich zu ver eiteln, ohue selbst die Verantwortlichkeit dafür zu tragen. Also hobeu wir wohl ganz recht, wenn wir oben setzten, bttfeR'U-dschreiben, diese Noen der russischen und englischen Liplomale». sind einfach kiplomaltsete Schachzüge, und Bekanntmachung. von dem unterzeichneten Gerichtsamte sollen die zur Mosse de» zu dem Pri- »awermögen de» Kaufmann» Macarius Otto Mühlberg zu LStznitz eröffneten Cre, ditwesen gehörigen, daselbst gelegenen Immobilien: 1) «in Wohnhaus, nebst Seilen- unv Sckvppenglbävde, sowie daran anstoßen dem Gärtchen — Nr. 139 dt« Brord-Catastcr», Nr. 142s. und 142b. de» Flurbuch» Abth. Fol. 132 des Grund- und HypothekenkuchS für Lößnitz. — 2) ein Gartengrundstück, sammt zwei darin befindlichen 673a». und 613b. des Flurbuchs Abth. X., Fol. !eiligen Rüstungen zu da» geschehen Lust aus dann — kann'« loSgeheu. Rußland gibt sich übrigen» in schäftlam Bewemmg im schutzzöllnetischen Lagerünh au der oen letzter» Tagen all» erdenkliche Mühe, vor eine Allianz fiegeSgewWil Sprache Ler schützzöllakrischen Mitter. E» mit der Türkei zu Starde zu bringen und der Großfürst wird in unterrichtete« Kreisen versichert, daß die beiden Nikola«» ist fast mehr in Konstantinopel wie in seinem neu eingetreteren Minister Hobrecht und Maybach dem Hauptquartier und sucht den Sultan dahin zu bewegen, sich im Fall eine» russisch-englischen Kriege» auf die Seite Rußland» zu stellen. Doch in den jüngsten Tagen hat beim Sultan England durch seinen rührigen Gesandten wieder Oberwasser gewonnen, und so bleibt der Sultan dabei, er ueuen Finanz- und Wirthschafeprogramm de« ReichSkanAer» beistimmen. Der Reichskanzler, Fürst Mmorck, will nämlich die Matrkkularbeiträge ver einzelnen Städten möglichst, wo nicht ganz und gar, beseitigen, lind will die Bedürfnisse de» ReichShauehalte» durch lauter i udir e kte Steuern aufbringeu lassen. Es hantelt sich dabei nicht nur um die Wiedereinführung der CiseüMe, sondern auch um Einführung von Zöllen auf Kousuarärtikel, als Vieh, Getreide, Petroleum und dergleichen mehr. Sodann will der Reichskanzler nicht nur die Eir sührung de» Tabak - monopol«, sondern geht auch mit l »tu Plane um, de« Zucker zu monopolifirev, und somit der Zuckerindustrie dasselbe Schicksal wie der Les Labak» zu bereiten. E» wird ferner versichert, daß eSdurchan» nicht in der Absicht des Reichskanzler» liege, den Handel-verttag mit Oester reich zu erneuern, daß er sich auch hier den Intentionen der Echutzzöllner nähere, und Ler Einführung eine» auto- nomen Zolltarif» da» Wort rede. Also nicht blo» die TabakSsabrikation und der Tabakshandil soll auf Rechung de» Reiche» betrieben werden, fordern auch Zuckersabrikation und Zuckerhandel! Ob r» dahin kommen werde, bezweistl« wir. Käme e» aber dahin . . . Gedankenstrich —. rn. dru Reichstag find Vorlagen über wese Pläne noch nicht gelangt; allein die verschietenen Reich »Parteien beschäftig«» sich in ihren Fraktior-sitzung-n berekts ,n einzeheuber Weise ! damit. Die „Frks. Zeit." berichtet über eine der letztem Fraktiontsitzungen: Die nationalllberale Fraktio« lehnte die Einführung LeS TabakmonopolS ab, so^ie die Voraus setzung, daß eine anderweitig zu wählende BesteuerungSresorm de« Tabak« annähtrod soviel einbrtvgrn müsse, al» die Reichtrrgierung rem Monopol nwattet. Eine Tabaks- erquöte türfe keirenfall» zur Vorbereitung der Einführung i de- Tabaksmonepol« gewährt werden. Die Fortschritts partei beschloß, dir Tabaksenquöte abzulehueo. Die Be schlüsse wurden einstimmig gefaßt. — Der Reichstag hat sich wegen der bevorstehenden Festtage vom 13. bis 30. April vertagt, nachrrm er noch die 536 Millionen Mark de» ReichShauShalleS bewilligt Has. In Kraftkreich hat am Gouutag d. 7. «pr. di« ropublikanische Parte« bei 15 nothweny gen Nachwahlm zur DepuliNenkawmer ei en glänzend«» Sieg erfochtet», den« es ginget» 14 Republikaner au» der Wahlurne hervor. DK Bvnapartisten sind darüber ganz außer sich uud merken nun wohl, daß sich Lulu vor der Hand noch keine Hoffnung auf den Laiserthron machen darf. In Folg« tiefer Wahle.« beträgt die Zahl der Republikaner jetzt 357 in der Depuli, t« nkammer. Fall» die 6 Wahle», di« am - ... 5. Mai statistnven werven, ebenfalls r.püblitanisch^us- ü» steuern in aller Sülle e,n gnßrr Umschwung I falle,-, so w.rven die 363 wiccer vellzäyüg j .l. »bereiten. Und da» etwa» Wichtig,«, st» daß besondere j betta's Prophezethung ist dann genau in "