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Vssper in ller lli-eurltii'olis. Dresden, 8onnnbend, den 14. Oktober 1905, nncbrn. 2 I7br. 1 Orgelvorspiel. 2. Hugo Wolf: Chorgesang „Ergebung". Dein Wille, Herr, geschehe! Verdunkelt schweigt das Land. Im Zug der Wetter sehe ich schauernd deine Hand. O mit uns Sündern gehe erbarmend ins Gericht. Ich beug' im tiefsten Wehe zum Staub mein Angesicht. 3. H. von Hcrzogeubcrg: Gebet für Sopran-Solo, Violine (Herr Rud. Kupfer, Königl. Kammermusikus) und Orgel, gesungen von Frau Martha Straube. ^ Herr, schicke, was du willt, ein Liebes oder Leides, ich bin vergnügt daß beides aus deinen Händen quillt. Wollest mit Freuden und wollest mit Leiden mich nicht überschütten, doch in der Mitten liegt holdes Bescheiden. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 399, 6. Hoher Jesu, Ehrenkönig, du suchtest deiner Ehre wenig und wurdest niedrig und gering; du wandeltest ganz arm auf Erden in Demut und in Knechtsgeberden, erhobst dich selbst in keinem Ding. Herr, solche Demut lehr' mich auch je mehr und mehr stetig üben! O Jesu, du, hilf mir dazu, daß ich demütig sei wie du. Vorlesung. 5. Oskar Wermann: Geistliches Lied (op. 100 Nr. 2), gesungen von Frau Martha Straube aus Wittenberg. Der Herr ist Meister! Herz, halte still! Er führt die Geister wohin er will. Nur er kann stillen des Herzens Not und lehrt erfüllen dich sein Gebot. Er wischt die Tränen vom Auge dir und weist dein Sehnen zur Himmelstür. Das eigne Streben, es fordert nicht, nur er kann geben, was dir gebricht. Der Sünde Ketten bricht er entzwei, um dich zu retten, macht er dich frei. Der Herr ist Meister! Herz, halte still! Er führt die Geister wohin er will. 6. Richard Ltrans;: Kymne für 16stimmigen gemischten Kkor a eapslla (op. 34). Jakob! Dein verlorner Sohn kehret wieder, o gräme dich nicht! Die Erhörnng von Gottes Thron steiget hernieder, o gräme dich nicht! Dieses traurige Herz wird einst Ruh' genießen, o sei nicht betrübt! Jede Träne, welche du weinst, wird zerfließen, o gräme dich nicht! Wenn zur harrenden Erdenbrant mit Liebkosen der Frühling kehrt, wird der Nachtigall Nest gebaut unter Rosen, gräme dich nicht! Daß du der Sterne heimliches Tun siehst nicht freier, o hadre du nicht, Weltgeheimnisse wollen ruh'n unterm Schleier, o gräme dich nicht! Wenn der Strom des Verderbens braust übers Gemäuer irdischer Lust, du, von der Arche des Herrn behaust, trau' dem Steuer, o gräme dich nicht! Zwar bedenklich ist unser Gang; wo wir uns wenden, kein Ziel zu seh'n; aber ein jeder Weg, wie lang, muß einst enden, o gräme dicht nicht! (Friedrich Rückcrt)