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M 194. U. JH>rs«rs. Dienstag, 17. Juli 1917. Rschtichten HLTL1. »kur für Slachtg«spr--«: Svvp. Hagr:ürr-eL L8TG Schrrftleitung und Lruv'grlchsttsstblld: Martstttzahe qLäv. Druck u. D erlag von Liepfch L Reichaxdt in Dreaden. Bezugs-Gebühr»Urr..^Si.:?''ZWI Anzeigen-Preise. ^^^jn^rmi^^M^r^utvkn-n^»»^Ds«»dmr^-ch^>^ulW^^Un°«rI«n^^chnftilLck-^»«rd«^«ch^aufbtwLhrt^ k. I Sriolilile rarlllche Angriffe bei Lrmbartr-de. Serfförlmig der ArtlllerlerSwvIe In Slaager». - ReuerLIngr 21 KOK raune« verseatt. Ae »Ilchfte »ovsstzung »ei Reichitigi. — »leAachsolgerkage In Mm »elchrilmter«.—Rückgang »er eaglssche» KohlensSrdernn-. :n< »er »Milche »rutsche LMMdericht. sAwtltchl Sraßes Ha»»t«»»rtler. 1«. AMI. Westlicher Kriegsschauplatz Haereagvupp« Kronprinz Rnpprecht Slffster« Morgen »ersuchte« die S«»lä»ber I» drqi, «aktOU» »»griffe«, die d«i Lourßartzube uerloreue« chit«I»«ge» g»ritchz»ge«i»»e»; stets wurde« sie Verlustreich «»gefchloge«. DoS togSüder »ästige bleuer schwoll ade»ds sowohl «« der Küste, wie «»« der Bier dis zur L«s zu« starke» Artisteriekawus a«. der auch »achts lebhaft blieb. 8»u» Lä-Bassse-Kaual bis auf das Lttdufer der Sc«rp« war i« de» letzte» Tasesftuude« di« Feuertätig, keit gesteigert. Nordwestlich «o« Leus uud bei ihres «oy wurde« starke ««glische Srkuuduugsabteiluuge« zurückgeworfe«. Haereo-ruppe deutscher Kronprinz K» Heftige«, wber «ergeblrch«» »»griffe« bewtthte« «ich die Kra«»tzse«. die so» «»s fiidlich «»« C,»rtiep»» ge-- « ,r Htkta» st, schwere «erl»fie. »«ch «ptdststNch «o» Killer, iw Besle-Tale schlug ei« Borstost de- Fein»«« fjhl »deShusch Wärst wieder zurttckgewpuneue« Gräbe« »icht bauernd bichastpiet würbe». ist a« Pdhlberg »ach erbittertet« Nyhkuwpf« ««fere alt« Linie wieder erreicht Siue grgstere Zyhl oo» Stefa»-e«e« »üb einige Maschineugewehr« st«d so» Heide» »esechtSfeldera eiugebracht morde«. Vijit kurzer U»terbrechu«g «ähr«»d der Nacht dauerte ledigster Keuerkawpf auf de« westliche» MaaS- Ufera«. Heeresgruppe Herzog vwrecht Rege »rttllerietättgkett »wische« Mao« » » d Mosel, «o o« lt. Nyli «i«e »rkuuduug bei Stecke»»» - »il!« duiich St»Sri«ge« zohlretcher 6te»a«ge»er gute» Erfolg Hatte. vestllcher Kriegsschauplatz. Awischo« Ostsee «ud KarpatHe» leHHafte GefechtStflttg, keit nur Set Riga »«d sstdltch so» Dst»ad»rg. L« de» »aldkarpathe, wurde» «SHrfach rufstfche Streifadteiluugeu vertriebe«. ' ?h» dorrst«ä«ische» Ebe»e «oh« ab««ds i« eiuzel- «o» Wschnitte« das Fe»e- z». F« Do»»«.Delta wiese« b«lgartsch« Sichern»,«« »orgester« ei«e« rassische« Ueberfall Zur. Gegenstoß zurück. Mazedonisch« Front Die Lage ist «»«e-ä»dert. Der Erste Generalquartiermetfter: («. L. ».) L«de«d»rss. »er »entsche Abendtrricht. Berlin. 1«. Juli, »be»bs sAwtlich «. T. y.j I« Veste» «ehrfach ledhafte Feuertätigkeit, iw Oste» lei«e «kästere« »awofhaudluugeu. Amtlicher dentsch« ««irelßetchekicht. verli». tt. Auli. s«mUich.s Im »ärdlichg« Gp«G»» gestiet haste« «asere U»ters«ed»»t« »e»«r»t»g« »4»00 Br»tto^legist«e»Toa,e» »erseukt. U«ter de» »ersenk. te» Gchtsfe« desoude« sich der eugUsche Dapgfer ,D»n »rt»r«-, »-SV T«»«e«. Loduug wahrschetulich «r». dos eug« lische Boischiff »Nootssield-, mit Ldhleulädupg» etp «»- bek»uuter.'stark gesicherter Dawpser »»« etwa äsisiv Touue«. «it oierMaftck« »ud »iele« Ladebäuwe« »st» Ladepfosien. »t« »«»etly»«ter D««»»f«r »»» etwa IM Tofmeu. i« «olettzug saHretch, wurde i« der Rordsee duxch Dorpedo- schust getrosse«, sei» Gtukeu jedoch uicht dcobachtet. Am Juli vor«, griffe« K« esl« gze » g « deß M^rt««- korp- i« de» HSosde« durch Zerstörer gesicherte Nelett^tige oe« Houdelofahrzeuge« a«. Zwei Bombenvolltresfer auf je «iue« Zerstärer »ud ei» Uolltreffer auf eiue« Leichter wurde« ei«wa«dsrei beobachtet. fW. L. B.t Der Chef de« Sdmiralftabs der Mari«e. Leftenrichisch-na-arilcher strleg,bericht. Nie«, 1b. Auli. Amtlich wird serlautbart: vestllcher Kriegsschauplatz. I« de« Waldkaroathea v«d tüdlich des Lujestr «»rde« Borstdst« ieindlicher Erkuuduuas-Abteiluagc» ««rsickgewiese». Sonst weder im Osten «och a« der albanischen Front be sondere Creigmis«. Italienischer Kriegsschauplatz. Bei Famiano scheiterte» mehrere italie«ische Teil- ««griffe. Der Chef des Generalstabs. Ereignisse zur See. MUS »»lerer Naterseeboot«. «,»«a»da»t Li»ie»schisfs- l«M»»»1 ^i. D « a » p. hat a» 8. F»N die «ikttärtsche« « «. l o ge« » o « Der »i fNordnfrikof barch ei«e Kt»«de m r t g«t«r Sirkuag beschösse«. Das Feuer fetndlichcr Loudbotterie« war erfolglos. fW. D.B.) Flottenkomwaudo. «m Kendevllntt. Die Frage ..Warum mutzte ein Kanzlerwechscl etntreteU?" wird Millionen deutscher Puiriotcnherzen b«veat Hoden, als st« die Nachricht erhielten, batz die schon seit Wochen, ja Monaten schwebende KanzlerkristS durch den Rücktritt des Reichskanzlers v. Bethmann-Hollweg und di« Berufung des neuen Reichskanzlers Herrn Dr. Michae lis ihren Abchlutz gefunden hat. Zur Beantwortung der aufgeworfenen Frage mutz man sich vergegenwärtigen, dah der Reichskanzler zugleich preu» tzrsiher Miniftervrästdent ist und der Kaiser zugleich König so« Preusten, des größten und führenden Bundesstaates, durch besten innere politische VcrhältN'ffe die innere und äußere Aolttik des Reiches aufs stärkste berührt wird. >' Nach den Verfassungen des Reiches und Preußens steht dem Maiser bzw. dem König von Preußen das ausichl'ctz- lfche versöklsche Recht zu. seine Minister und damit auch r»n Reichskanzler zu berufen und auf ihre Dienste zu ver zichten. Daß es dem Kaiser nicht leicht gefallen ist. Herrn von Bethmann-Hollweg aus seinen Aemtern zu entlassen, geht äu8 der Aeutzcrung des Reichsanzeigers vom 14. Juü mit aller Deutlichkeit hervor. Fa, es macht den Eindruck, als wenn es dem Kaiser und König von Preußen äußerst schwer angekommen sei. sich von seinem bisherigen ersten Ratgeber zu trennen. Wenn aber auch nach den Ber-- faffungen die Einsetzung und Entlassung des Kanzlers und preußischen Ministerpräsidcnicn das ureigenste Recht des Kaisers und Königs von Preußen ist. so werden die Ent schließungen des Fürsten doch auch von anderen äußeren Berhältnisten bestimmt. Das liegt im Wesen des kon. stltUtiouellen Staates, welches neben der Regierung des Fürsten eine Mitwirkung der Volksvertretungen in sich schließt- Richtig ist im konstitutionellen Staate nach wie vor »er Satz, daß der Fürst der Siaatslcnker ist, aber nicht re giert. Im konstitutionellen Staate gibt wohl der regierende Kürst den Ton an, aber er musiziert nicht. Das Angeben des Tones wird praktisch wirksam durch sein vcrsasslings- Wäßiges Recht, für di« Regierungsgcschäste die -Icitenönr Persönlichkeiten, das sind die Minister, zu derusen und zu entlassen» je nachdem sie das Vertrauen des Herrscher« ge nießen. Durch die Mitwirkung der Volksvertretung wird aber di« Führung der Staaisgcschäfi«, welche non Leu Ministern «usgeübt wird, aufs stärkste berührt, und deshalb bedürfen die Minister nicht nur des persönlichen Vor- tr'aüen'sj des Fürsten, sondern auch des Vertrauens der Mehrheit in dem Parlament Wenn das letztere dem führendes Minister nicht mehr gesichert ist, muß der Herr scher zu der Erwägung kommen, ob sein Minister die Staatsgeschäftc weitcrführen kann, ohne Gefahr zu lauten, ln «ine vollständige Stockung z» geraten. Solche Erwägungen -es-Fürsten können stch auf die Führung sowohl der äußere»-Politik wie der inneren er strecken. Die Frage, warum ein Kanzlerwcchsel jetzt ein- treten mutzt«, läßt sich letzten Endes und erschöpfend nur von denen beantworten, welche olle Vorgänge, von denen die Erwägungen des Kaisers und Königs von Preußen be stimmt werden, zu übersehen vermögen, das find natürlich nur sehr wenig Personen, ja, vielleicht der Kaiser allein. Schon aus diesem Grunde mochten wir es für angezeigt halten, nun die Akten über die innerpolitische« Vorgänge Ser letzten Woche zu schließen. Es sind nicht gerade erfreu liche Bilder, die uns aus der Reichshouptstadt vermittelt worden sind. Der Parteihader mit oll fernen unschönen und unendlich schädlichen Nebenerscheinungen ist so üppig ins Kraut geschossen, wie nur je in Friedenszeiten. Heute aber steht der Feind vor den Toren, heute ist Deutschland eine belagerte Festung! Ist es unter diesen Umständen für die Belagerten nicht selbstverständliche Pflicht, Ruhe zu halten und dieselbe eiserne Geschlossenheit zu beweisen, die unsere Truppen drauhcn im Hagel der feindlichen Geschosse an de« Tag legen? Wir haben aus der feindlichen Presse vernommen, weiche Hoffnungen man drüben auf die deutsche Krise setzte, em englisches Blatt hot sogar unumwunden eingeitonden, setzt komme es darauf an, die politischen Parteien in Deutsch land zu entzweien und den Geist der Revolution '« de« Mittelmächten wachzuruten. Das lSlatt hat uns «ichiH NeüSS gesagt, längst war es uns klar, daß England nach dem Scheitern der Offensive und der erfolglosen Untersee boot-Bekämpfung hierauf irr erster Lim.e, ,a. fast allein serns Hoffnung setzte. Wer unter diesen Umständen innerpoli tische Probleme als Errsäpfel unter die Parteien wirft, der hilft England, der macht sich züm Bundesgenossen -er Reichsfeindc! Was das im Kriege besagen null, braucht nicht weiter erläutert zu werden. Man mag über die künf tige staatliche Ordnung Deutschlands denken, wie man will, heute ist dre Zeit wahrlich nicht dazu geeignet, all diese Fragen zur Lösung zu bringen. Nur ein Programm gibt es heute, nyx eins kann für den neuen Reichskanzler, von dem wir hoffen wollen, Satz der gstte Ruf, der ihm voraus geht. durch seine Taten gerechtfertigt wird, geben, und das heißt: den Sieg erringen. Wenn die Parteien des Reichs tags. die heute dem Volksempsinöen ferner zu stehen scheinen, als es in normalen Zeiten der Fall war. ihre Aus gabe recht verstehe«, wenn sie die Erwartungen des Volkes besser erfüllen wollen, als es bisher geschehe» ist, dann setzen sie alle KrsE daran, dieses Programm zu ver wirklichen, uns vermeiden alles, was vom.Auslände irgend wie als Schwache gedeutet werden, was Sie Ausgabe de: neuen Männer, die in. die Rcichsleitung cingetreterr sind, stören könnte. Wir haben gesehen, wohin uns die Politik des Verstehcnivoklcns und der Verständigung um jeden Preis geführt hat — nn Osten zu der neuen russischen Offen sive, im Westen zu den immer stärker betonten Ansprüchen der Franzosen auf deutsches Gebiet und zu wcit- greisendcn kolonialen Annexions-Absichten Englands. Die Stockholmer Konferenz ist ergebnislos verlausen, nach allem, was über die Haltung der Mehrheit der feindlichen Sozialdemokratie bekannt gcivvrörn ist, noch erwarten zu wollen, ihre Wiederholung würde bessere Früchte zeitigen, muß als Optimismus bezeichnet werden, der in den tatsächlichen Verhältnissen keine Unterlage findet und deshalb nur schädlich wirken kann. Muß denn heute noch darauf hingcwiescn werden, daß im feindlichen Auslände der sogenannte Verständigungsfriede ohne weiteres ats Zeichen deutscher Schwäche auSgelcgt wird? Nach der Stockholmer Konferenz schrieb der Päriser „Rappel": Der Sozialist des Kaisers verzichtet für sein Land auf Annexionen, will nicht mehr, wie im April 1916, „Grenzpsäyle verrücken", uüü tritt für den Stotusauo ein. Gewiß! Aber diese Resignation ist durch den offenkundigen Mißerfolg feines Landes verursacht. Trotz allem ist das Schcidcmannschc Schriftstück crauicklich zu lesen, crauicklich. weil es ein Eingeständnis der Niederlage be deutet. Man glaubt uns also unsere idealen Ziele, einfach nicht, man sucht nach sehr realen Motiven für sic und findet sie — in Ser deutschen Schwäche. Das ist ja auch oft genug schon ausgesprochen wordcn,-1st für jeden selbstverständlich, der öle Augen nicht vor der harten Tatsache verschließt, daß trotz aller internationalen Verflechtungen, trotz der angeb- Iichen Interessengemeinschaften, die wir vor dem jtznege mit solchem Eifer zu erschließen suchten, eben der Grund satz der absoluten Feindseligkeit das letzten Endes be stimmende Moment im Leben der Völker und Staaten ist pnd voraussichtlich noch für eine kerne Zukunft fern wir!», >14 W