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AS , IlLhr «m t« »er «rPtvttt»,, MmckeusträGe Ut« "> Wk' «MI r «g». M«. ISS. Hagekkatt Unterhaltung M> Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobifch. Unzetae« «. »ies. «litt», da« jetzt m 1V,0»0 Sr«mpl/ Mittwoch, den 4. Mai 1864. Dresden, den 4. Mai. — Se. König!. Majestät hat dem Krankenwärter bei der Anstalt zu Sonnenstein Johann Simmank in Rücksicht auf seine langjährige treue Dienstleistung die silberne Verdienstmedaille verliehen. — Der am hiesigen königl. Hofe beglaubigte königl. preu ßische Gesandte, Herr Otto Karl Josias Graf zu Rantzau (geb. 1. Juni 1809) ist gestern Mittag j12 Uhr gestorben. In der letzten Zeit schon öfter leidend, wurde derselbe anfangs voriger Woche von einem Schlaganfalle betroffen und ist seitdem bett lägerig gewesen. — In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer gaben Mehrere in der letzten Sitzung der Ersten Kammer gefallene Aeußerungen über die Geschäftsbehandlung der Zweiten Kam mer Anlaß zu einer kurzen Diskussion nach deren Beendigung die Kammer die Berathung des Ausgabebudgets für das Cul- tuSministerium begonnen hat. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten den 4. Mai 1864 Nachmittags 5 Uhr. Tagesordnung: 1) Direetorialvortrag aus der Registrande; 3) Vortrag der Ver- fäffungSdeputation über die Frage wegen Schließung des Elias- knchhofs re.; 3) Vorträge der Finanzdeputation über s) die erhöhte Unterstützung des Kinderbeschäftigungsvereins für Neu und Antonstadt, b) die Herstellung der Oppell- und Schanzen straße und den Adjacenzbeitrag der Commun, v) die Unterstützung der von dem hiesigen Gewerbevereine errichteten Gewerbeschule, ö) verschiedene Rechnungsangelegenheiten; 4) Vortrag der ver. einigten Verfassung«- und Finanzdeputation über eine die Real schulen betreffende Angelegenheit; 5) Vorträge der Petitions und Rrclamationsdeputation. Zum Schluffe: geheime Sitzung — X — In der am 2. Mai unter Vorsitz Sr. K Hoh des Prinzen Georg gehaltenen Hauptversammlung des K. S. Alterthumsvereines hielt Se. Exc Herr Präsident Dr. v. Langen» einen Vortrag über das uralte Basalt-Schloß Stolpen. Dasselbe war Anfangs nur ein Blockhaus, wurde aber zur Zeit der Kämpfe zwischen den Sachsen und Böhmen eine feste Burg und gelangte aus dem Familienbesitze einer Ritterfamilie durch Kauf im 13. Jahrhundert in das Eigenthum der Bischöfe von Meißen, Von denen viele ihre Residenz daselbst hielten. Von hier aus ward das Eollegiatstift Budissin errichtet, ebenso Hohenstein und Stolpen — und zwar zur Bekehrung der heidnischen Wenden. Die Stadt Stolpen hat ihren Namen — wie dies damals bei so vielen Städten vorkam — erst von dem Schloß gleichen RamenS erhalten. — Bischofswerda, ein slawisches Dorf, erhielt Stadtgerichtsbarkeit und Namen gleichfalls von jenen Bischöfen, welche viele Ortschaften in Lehen hatten, u. a. auch LehenS- herren von Dresden waren. Zur Zeit des dreißigjährigen Krieges mpßte der Dom zu Meißen den Protestanten geräumt werden. Die Schloßkirche der heiligen Barbara zu Stolpen hielt aber noch immer fest am papistischen Glauben, bis endlich, nachdem ddS Schloß in Folge einer Fehde eines Bischofs v. Carlowitz SY den Churfürstey gefallen war, der Befehl dahin erging, daß die Bischöfe der AugSburgischen Confesfion gemäß leben un lehren sollten. Der letzte Bischof zog sich sodann nach Wurzen zurück und hat sich später verheirathet. — Die Aktionäre der AlbertSbahn sind durch seit einigen Tagen circulirende Gerüchte beunruhigt, nach denen der vor jährige Abschluß ein sehr ungünstiges Resultat ergeben haben und kaum die Vertheilung einer halbjährigen Dividende von 18 übrig lassen soll. Da die in 1863 stattgefundenen Mehr- Einnahmen 24.000 Thlr. betrugen und kaum ein Grund ge dacht werden kann, wodurch die Ausgaben sich so wesentlich vermehrt haben sollten, so muß man doch mindestens auf den gleichen Ertrag wie 1862, nämlich 28 rechnen, und hoffen, daß sich jene Gerüchte als unbegründet erweisen. Inzwischen sind bereits die Aktien von 88 4 auf 8348 zurückgrgangen, und wäre es unter diesen Umständen gewiß wünschenswerth, die Ergebnisse des Abschlusses ehemöglichst veröffentlicht zu sehen. — Concert. Montag, den 2. Mai wurde Abends in der erleuchteten Frauenkirche vom k. Stabstrompet:r Herrn Aug Böhme, sowie vom Organisten und Musikdirektor Herrn ' P. Dötzsch und Frau Alexandrine Dötzsch aus Köln a. R. ein geistliches Concert gegeben. Das Programm enthielt 9 Num mern. Drei geistliche Gesänge von Beethoven, Rossini und Mendelssohn blies Herr Stabstrompeter Böhme auf der Po saune sehr wacker, doch sollte eigentlich der mächtige und ma jestätische Ton der Posaune nicht zum Ausdrucke christlicher Demuth und Reue verwendet werden, weil er nicht dahin paßt. Außer diesen 8 Gesängen für die Posaune kamen mehrere Orgelstücke zum Vortrage und auch ein Fuge von Seb. Bach. Herr P. Dötzsch zeigte sich durch die Art, wie er die Fuge zum Ausdrucke brachte, als einen erfahrenen und geschickten Orga nisten. Bestimmteres läßt sich bis jetzt nicht sagen; vielleicht daß uns Herr Dötzsch bald Gelegenheit giebt, seine Kunst auf der O gel näher kennen zu lernen. Noch waren 2 Stücke für eine Mezzo-Sopranstimme zur Abwechselung eingeschaltet. — Der Zuspruch seitens der Zuhörerschaft war nicht groß, das Wetter feucht und regnerisch und auch das Concert kurz. A. Früh. ! — Die meist aus jungen Künstlern bestehende Gesellschaft > Wir", welche neulich zum Besten der Frauen und Kinder der in Holstein stehenden sächsischen Soldaten ein« dramatische Abend unterhaltung im obern Saal des Belvedere veranstaltete, hat damit, nach Abzug etlicher unvermeidlicher Kosten, den hüschm Betrag von 26 Thlr. 20 Ngr. erzielt und solchen an das K. > Kriegsministerium zur Vertheilung übergeben. — Die Magdeb. Ztg. berichtet: Tichatscheck, der größte Sänger der Jetztzeit, hat seit wenigen Tagen das Magdeburger Publikum durch seine vollendeten Leistungen entzückt und alle/ )ie dar Theater bei seinen Gastspielen besucht haben, find der Ansicht: So singt kein andrer! Der gefeierte Sänger wurde >enn auch sowohl von Seiten des Publikum-, als auch vom Orchester des Theater», so wie von andern Kunstinstituten mit Ehrenbezrugungen bedacht, wie sie hier in Magdeburg noch nie einem Künstler -n Theil geworden sind, So brachte am Ron- 'W> Mi Mi Ä K ,W'