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Dresdner Journal : 12.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189603126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960312
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-12
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 12.03.1896
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Kunst nnd Wissenschaft auch neue schäften, Metaphnsik, Mineralogie, Nat»»rrccht, Pädagogik, allgemeine praktische Philosophie, physische (Geographie, natür liche Theologie und theoretische Physik Die Nachschriften tragen keintsweg» immer einen Titel, welcher uns über ihren Verfasser und ihren Gegenstand unterrichtete. Findet sich eine nicht näher bezeichnete Nachricht, non der vermutet werden kann, das; sic eine Vorlesung Kants enthalte, so geschieht natürlich auch durch Übersendung einer solchen der Sache ein Dienst. * Tic Vorarbeiten für Hrn Andraes Ballonfahrt nach dem Nordpol schreiten rüstig vorwärts Der obere Teil de- Ballons ist schon ganz fertig gestellt und cs sind unter Leitung der Nordenfeltgesellschaft, die alle Vor kehrungen zu der Forschungsreise überwacht, über hundert Versuche aus die Haltbarkeit des Gewebes und der Säume mit völlig zufriedenstellenden« Erfolge veranstaltet worden Auch die Versuche zur Herstellung des WasserstosfSgascS sind beendet und haben ergeben, daß Schwefelsäure dazu am geeignetsten ist 35 Tonnen davon werden nach Spitzbergen mitgenommen DaS Ballonhau«, das daselbst errichtet wird, soll 25 m hoch und 37 n> breit sein, mit Filz auSgcschlagen werden, und ein Dach von Baumwoll stoff sowie Gelatinefcnstcr bekommen Zur Beförderung des dazu erforderlichen Materials wird eine l Zh km lange Eisenbahnlinie vom Landungsplatz in Spitzbergen angelegt werden. * Im Neuen Theater in Zierlin ist gestern das drei- aktige Drama „Winterschlaf" von Max Dreyer mit lebhaftem Erfolge erstmalig gegeben worden E« ist ein Stück, dessen Handlung in einen» Forsthause vor sich geht Nirgend« sind die Menschen eigensinniger und bei aller Tüchtigkeit beschränkter al» im Walde, wo sie gleichsam wie die Stein« verwittern nnd wie die alten Bäume Knorrcn und Knubben anletzcn Drci Menschen sind in l wäre »ringen Lptcru : staat- rr, be werbe em der i seine Imann » be- 1 die« »willen 'Ei »r be- k, der neuerding« in Nostock eine Einleitung zur Kritik der Ur tcilskraft, welch« nun auch in der Ausgabe ihren an gemessene»» Platz finden wird. Por allen» aber wird man mit einiger Sicherheit darauf rechnen dürfen, daß sich noch hie und da Zettel mit eigenhändigen Notizen finden. Die Nachlaßinhaber sind nicht gut mit ihnen umgegangen und so ist manches zerstreut worden Eine Neihe solcher Zettel wurde ehemals der Königsberger Bibliothek angeboten und Neicke hat sie veröffentlicht Ein paar andere sind jetzt von der Berliner Bibliothek erworben worden So darf man hoffen, daß sich auch an ander»» Lrten noch manches findet Auch in Kompendien, die Kant für seine Vorlesungen be nutzte oder in seinen Handexemplaren der eigenen Schriften, überhaupt in Bücheln aus seiner Bibliothek könnte»» Auf zeichnungen von ihn» sich vorfinden Hatte er doch die Gewohnheit, ausstcigende Gedanken in die von ihm meist benutzten Bücher einzuschreib^n, »nd wir habe»» Kompendien, in den«»» viele Blatter mit seinen feinen Schriftzügen ganz bedeckt sind Solche Kompendien, die fich noch nicht iviedergefundcn haben, wären der erste Teil von Gott fried AchenwallS „lu-i nnturnv", Basedow« „Methoden buch", Baumeisters „InK»tntioue>i nwtapbzüiiwv", Bocks „Lehrbuch der Erziehungskunst", Eberhards „Erste Gründe der Naturlehrc", Erxlebens „AnsangSgründe der Natur lehre", Feder« „Grundriß der philosophischen Wissenschaften", Karstens „AnsangSgründe der Naturlehre", Wolffs „Aus zug au» de»» AnfangSaründen aller mathematischen Wissen schaften" Auch Nachschriften der Vorlesungen KantS sind sehr verbreitet gewesen. Gewiß sind nicht nur in öffent lichen Bibliotheken, sondern auch in dem Bücherschatz mancher Familie solche Nachschriften noch verborgen Der Kreis der Vorlesungen Kants war rin sehr ausgedehnter Wir haben heute keinen Begriff mehr davon, wie em einziger Mann alle diese Wissenschaften umfassen konnte. LaS er doch über: Anthropologie, Encyklopädic der ge samten Philosophie, Logik, Mathematik, mechanische Wissen - Eine neue Ausgabe von Kants Werke». Die König! Preuß. Akademie der Wissenschaften veröffentlicht folgenden Ausruf: Die König! Preuß. Akademie der Wissen schäften hat beschlossen, eine vollständige, kritische Ausgabe der Werke Kants zu veranstalten Sie möchte hierdurch eine Ehrenschuld der Nation gegenüber ihren» großen Philosophen abtragen. Daher glaubt sie für die Herstellung der Voll ständigkeit dieser Ausgabe auf die Unterstützung Aller rechnen zu dürfen, welche irgend eine Kenntnis über bis her nicht veröffentlichte Handschriften Kants besitzen. Außer zusaminrnhängenden Manuskripten oder einzelnen Zetteln, die sehr zerstreut worden sind, gehören zu diesen Hand schriften Briefe von ihm und an ihn, welche einzeln oder in Sammlungen sich finden können, ferner Compcndien, Handexemplare oder andere einst seiner Bibliothek ange hörige Bücher, soweit er in dieselben nach seiner Gewohn heit Eintragungen gemacht hat, Nachschriften seiner Vor lesungen, deren viele circuliert haben und die nicht imnier durch seinen Namen bezeichnet sind, endlich biographische Nachrichten über ihn Jede öffentliche Anstalt und jeder Privatmann, welcher dergleichen besitzt, wird gebeten, dem nationalen Unternehmen durch Mitteilungen der bezeichneten Art hilfreich zu sein Auch bloße Nach- weiiungen, wo etwa solche Hilfsmittel für die Ausgabe zu finden seien, werden sehr erwünscht sein Die Akademie Hal eine Kommission zur Leitung de« Unternehmens ein geletzt, dieselbe ersucht, die gewünschten Mitteilungen an da« Sekretariat der König!. Akademie der Wissenschaften Berlin , Universitätssttaße 8, gelangen zu lassen - Au« den beigegebenen Erläuterungen sei folgende« hervorgehoben ES ist nicht ausgeschlossen, daß ganze wissenschaftliche Manu skripte Kants noch »»erborgen sind Fand sich doch noch dein Stück mit dem Boden, auf dem sie leben, verwachsen und richten die Blicke nicht über das Nächste hinaus: der alte Förster Ahrens, die Tante Gerloff und der Forst- gehilse Franz Voigt. Sie vegetieren nur, anstatt zu leben DaS Eintreffen eines Briefes ist ein Ereignis, ein Besuch etwas Unerhörtes. Von dein Wcltgetriebe jenseits des Waldes schlägt keine Welle in die Einsamkeit hinein Nur des Försters Tochter Trude hat aus der Pension, wo sie erzogen wurde, neue Ideen mitgebracht. Sie ist ein „moderner Mensch" geworden, der über das Leben nachdenkt, liest und urteilt Sie ist mit dem Forst gehilfen verlobt, aber es zieht sie wieder hinaus in die Welt, unter Menschen, zu lebenden Wesen im Gegen satz zu der starren Monotonie des Waldes In das ForsthauS wird ein Verschneiter hinein gebracht, ein Schrift steller HanS Meincke, der sich mit Studien über die Obdachlosen beschäftigt, ein Asyl dieser Art besucht und fich dabei in einen streit mit dem Aufseher eingelafjcn hat, wofür er eine Gefängnisstrafe erdulden mußte Dav Interesse für die Armen und Unterdrückte»» führt Trude und den fremden Mann, dei» man mit Mühe aus dein Schnee hcrvorgesucht und wieder zum Leben gebracht hat, zusammen Je mehr sie sich ve» stehen, desto mehr braust der Forstgehilfe aus, der in dem Gast nichts anderes als einen Tagedieb, einen Sträfling sieht und von unbezähm barer Leidenschaft zu seiner Verlobten erfüllt ist Zwischen dem zweiten und dritten Akt, während alles zur Nuhe ge gangen ist, läßt der Dichter den Forstgehilfen in "das Zimmer von Trude dringen Im letzten Auszug ist sie eine Verführte, deren Schicksal um so inehr besiegelt ist. als der Schriftsteller sie verläßt und nach Berlin geht, wohin sie ebenfalls alle Gedanken hinzogen und wohin sie mit ihm zu seiner dort mitten in der Frauenbervcqung stehenden Schwester gehen wollte Sic macht ihrem Vater ein Eieständniß über das Vorgefallene und der alte Mann überhäuft den Burschen mit harten Vorwürfen Wie ^59. Donnerstag, den 12. März, abends. Amtlicher Teil. de? Heer beträgt rund 2500o>> Mann Angesichts dieser Nichtamtlicher Leit die Gesamtzahl der Streitkräfte, Feld stellen kann, 1 509(>00 Mann und im und hat nur und ins der ist, gesetzt gegen Deutschland schimpfen und Hetzen, hören eben richt zn der nurgedachten Art Blättern. Wie handgreiflich thöricht das Gerede von Schwächung des Dreibunds überhaupt gewesen ge- von Mit einer selten vorhanden gewesenen Einmütigkeit hat die öffentliche Meinung in Deutschland und in Österreich Uugaru die italienischen Vorgänge be urteilt, und mit derselben Entschiedenheit und Offenheit Mine! er aber Erwei- m Lr die Mannschaften der 2. (Territorial Miliz n. s. w.) über einer Million kommen. das weist unseres Erachtens ziffernmäßig ein demo kratisches deutsches Blatt nach. Die „Frankfurter Zeitung" nämlich bemerkt: „Italien hat bis jetzt 65<>oo Mann nach Afrika geschickt: sein steheu- le HSkfie st wegen » Raum. sei der oein und n jungen nitS» de« Tiesbau- en Bau- Hochbau g oasür earbeitet > für die i e« al« uschulen. großes , beweise e Dresd- »ie jetzi- ange der nschulen it diese, m Som erhalten : neben sthigkeit ! Lehrer . Auch egangen Schwarze waren. Heute dürften sich rund 5om»G> Weiße und 750000 Schwa e gegenüberstehcu. Um nun eine Majorisierung der Weißen durch letztere zu verhüte», bestimmt die neue Verfassung folgendes: Voraussetzung für Ausübung des Wahlrechts ist ein Aufenthalt von zwei Jahren im Staate, von einem Jahre im Kreise (Grafschaft, und von vier Monaten im Wahlbezirk, sowie die sechs Monate vor der Wahl erfolgte Bezahlung der bis dahin fällig gewesenen Wahlstcuern Außerdem wird Eintrag in die Wähler listen erfordert Dieser erfolgt durch eigens dazu bestellte Beamte und wird während der beiden ersten Jahre ncch Inkrafttreten der neuen Verfassung jedem Manne von über 2! Jahren gewährt, der im stände ist, einen ihm nach Wahl des eintragcndcn Beamten vorgelegten Abschnitt der Verfassung zu lesen, oder auf Vorleser« zu verstehen und zu erklären. Vom 1. Januar 1898 ab jedoch wird von jedem neu eia- zutragendcn Wähler verlangt, daß er den ihnr vorgelegten Abschnitt aus der Verfassung lesen und abschreiben könne oder durch Steuerquittnirgen nachweise, daß er iu« Staate Vermögen von über 1200 M. Wert besitzt. Bei der Wahl sind eine Urkunde über den erfolgten Eintrag in die Liste und Quittungen über alle bis znm Wahltag fällig gewordenen Steuern vorzulcgen. Wer ans öffentlichen Mitteln Armenunterstütznng ge meßt, darf sein Wahlrecht nicht aasüben. Daß durch Einführung der angedeuteten Wähler Prüfung der Willkür der Registerbeamteu Thür und Thor geöffnet wird, liegt auf der Hand, diesem Übel soll einigermaßen durch die Möglichkeit einer zwei fachen Berufung an die Gerichte abgeholseu werden in allen Fällen, in denen die Eintragung verweigert worden ist. Tie Zahl der Analphabeten in Südearolina ist unter den Weißen verschwindend, während umgekehrt nur ein sehr geringer Brnchieil der Negerbevölkerung zu lesen oder gar zu schreiben im stände ist. Ta zu dem die Schwarzen aus Mangel an Sparsamkeit selten von ihrem Arbeitsverdienste etwas zurücklegen, so wird durch die Bestimmungen der neuen Ver fassung den meisten Wählern die Majorität wenig steus auf so lange Zeit gesichert, als die dem Bisitze eines gewissen Maßes von Bildung und eines kleinen Kapitals in Gestalt des Wahlrechts gewährte Prämie «licht die größere Hälfte der Negerbevölkerung zur Überwindung der ihr anhaftenden Erbfehler antreibt. Daß dies in absehbarer Zeit geschehen werde, «st kaum anzunehmen. Sollte aber die Änderung des Wahlrechts den Erfolg Haden, bei den Negern den Wissenstrieb zu beleben und sie zur Sparsamkeit an znrcgen, so hofft man auch damit wenigstens den Ge fahren begegnen zn können, die dem Staate von der Thorheit völlig bildungs und besitzloser Massen selbst nach Ansicht überzeugter Anhänger der Lehre von der Volkssouveränität drohen. Es läßt sich nicht verkennen, daß die Lage in Süd carolina zu der nnsrigen manche Parallelen bietet Es liegt uns selbstverständlich fern, iin allgemeinen die ungebildete Negerbevölkerung etwa mit unsern heutigen Sozialdemokraten auf eine Stufe stellen zu «vollen. Aber hier wie dort sehen wir ein geordnetes Staatswesen und die Errungenschaften einer über- hundertjährigen Entwicklung gefährdet durch eine Mehr heit von Wählern, welche, unfähig, Gründe und Trag weite gesetzgeberischer Maßnahmen zu erfassen, Urteils los demjenigen zu folgen bereit sind, der ihren Leiden schäften schmeichelt. Noch haben diejenigen VolkSkreise das Übergewicht, die für die Aufrechterhaltung alt bewährter Einrichtungen, für ihre ordnungsmäßige, stufenweise Entwicklung, für eine gleichmäßig liebevolle Pflege eines jeden Zweiges des Staatslebens eiuzu- trcten willens sind. In letzter Stunde treffen sie die Maßnahmen, welche sie für geeignet halten, dem Übe! zu steuern, die Gefahr abzuwenden oder doch abzu- wozu noch 3. Kategorie Betrage von Ziffern ist es lächerlich, von einer Schwächung des Treibnnds zu redcu, wenn (>5000 Italiener in Afrika stehen. Nicht einmal Italien selbst ist dadurch merk lieh geschwächt: cs könnte dies nur werden, wenn cs Huuderttauscnde schicken und durch die Kosten sich finanziell ruinieren würde. Das eben wird das neue Ministerium zu verhüten wissen und verhüten müssen." Nur Hr. Liebknecht, der große Geschichtsmanu, wandelt cinsain seine Pfade weiter. Pochend auf die Leichtgläubigkeit seiner Leser, fabelt er Folgendes zusammen: „Daß cs mit dem Dreibund zu Ende ist, das begreifen auch die Verbohrte sten, wenn schon sie es noch lebhaft bestreiten. ... Italien, dessen reaktionäre Regierung sich durch den Dreibund eine Stütze gegen das eigene Volk schassen wollte, ist durch die Katastrophe iu Afrika unwiderruflich aus der Treibundpolitik und dem Dreibünde hnausgcrissen worden. Schein bar, äußerlich wird allerdings vorerst keine Änderung eintrcten — das bankerotte Geschäft wird langsam und in aller Stille abgewickelt. . . . Tic Konferenzen zwischen den Vertretern des Wiener und des Bcr liner Kabinetts, und der Besuch des Grafen Golu- chowsk«) in Berlin haben unter solchen Ümständen rein geschäftliche Bedeutung. Der veränderten Lage mußte Rechnung getragen werden — das ist sehr ein fach. An eine Erneuerung des Dreibundes, der nächstes Jahr vertragsmäßig ablüuft, kann im Ernst niemand denken... Dein seligen Dreibund wird nikinand eine Thräue nachweinen." haben die Regierungen dieser beiden Länder die nämlichen Anschauungen zu»« Ansdruck gebracht, und dieser Einmütigkeit auf der einen entsprach in vollen« Maße die Herzlichkeit, mit der die andere Seite das freundschaftliche Entgegenkommen aufnahm. Der Erfolg dieser Thatsacheu ist drnn auch nicht ausgebliebe». In Italien selbst hat man, gestützt durch das laut und vernehmlich bekundete Wohlwollen seiner Bundesgenossen, schnell die erforderliche Ruhe und die Fähigkeit zu einsichtsvoller Beurteilung der neuen Lage wicdcrgewonnen, nnd die überwiegende Mehrheit dcs Volkes ist schon heutezi« der inden erstenTagen des Unglücks hier und da verloren gegangenen Überzengnng zurück gekehrt, daß die Ehre des Vaterlandes ein schwäch liches Zurückweichen anS Afrika unbedingt verbietet. Und merkwürdigerweise sind die beiden Nationen, die nach der Niederlage von Adna schleunigst ihre Netze ausgeworfcn hatten, um in« Trüben zu fischen, durch die garnicht mißznvcrstehende Sprache der That fachen so schnell der Erkenntnis der Wahrheit zuge führt worden, daß sie, was höchst selten nur bisher zn verzeichnen gewesen ist, ganz offen und rhrlich das Irrtümliche ihre Hoffnungen zugebe:!. Sowohl von Paris wie von London aus tönen heute die freundlichsten und liebenswürdigsten Klänge zu den Mäch en dcs DreibundcS herüber und kein Halbwegs ernstes Blatt variiert jetzt noch das in den letzten Tagen so beliebte Thema von der Schwächung und Auslösung des Dreibundes. Tie „Times", die fort Tresdtu, 10. März. Se. Majestät der König k haben Allergnüdigst geruht, dem Bibliothekar bei der ! Universitätsbibliothek, außerordentlichem Professor I Hosrat l)r. moch ot pinl. Adolf Winter iu Leipzig das Ritterkreuz 1. Klasse vom Verdienstorden zn ver leihen. Se. Majestät der König haben dem als Rath bei ! der Privat-Vermögens-Verwaltung Sr. Majestät des Königs fungirenden Oberst z. D. Trefurth die ans Gesundheitsrücksichten nachgesnchte Entlassung aus dem Königlichen Dienste für Ul. März 189»! Aller- gnädigst zu bew.lligeu geruht. Tie politische Lage, die durch die Niederlage der Italiener bei Adna durch die Demission Erispis charakterisiert war, die es io schnell eine Klärung erfahren, wie es bisher höchst selten bei derartigen, die Weltpolitik plötzlich H U ^leuchtenden Ereignissen der Fall gewesen ist Wahlreform i» Nordamerik«. Nicht nur bei uns, sondern selbst in demjenigen Staatswesen, das von seiner Entstehung an auf den Grundsätzen der Vvlkssouveränitüt und des allgemeinen Wahlrechts aufgebaut war und in dem diese Grund sätze die weiteste und folgerichtigste Ausgestaltung er fahren haben, in den Vereinigten Staaten, beginnen einsichtige Männer voll wärmstcr Vaterlandsliebe daran zu zweifeln, ob mit der hergebrachten Form der Beteiligung der Regierten an der Regierung wirklich dein Wohle der Allgemeinheit gedient sei. Sie sehen, wie durch die gewissenlosen Agitationen selbstsüchtiger Demagogen das Gefühl des Volkes für Gnt und Böse imnur mehr abgestumpft, seine ohnehin nicht große Fähigkeit, das Nutzbringende vom Schäd lichen zn unterscheiden, immer weiter herabgemindert wird, wie die Entscheidung prinzipieller Fragen von größter, manchmal von geschichtlicher Bedeutung ab hängig wird von einer Zufälligkeit, von der Laune eines Augenblicks. Klarblickende Patrioten erkennen, wie die gebildeten Elemente der Bevölkerung, denen weniger die eigene Bereicherung als die Größe und das wahre Wohl der Union am Herzen liegt, sich mehr und mehr von« politischen Schauplatze zurückziehen, äuge widert von dem durch die Wahlkämpfe aufgewühlte!« Schmutz», ei bitte« dadurch, daß in den gewählten Körperschaften die Verfechter sclbsüchtiger Ptäne oft in der unlautersten Weise die Oberhand gewinnen über die Vertreter derjenigen Maßnahmen, tue dem Ganzen frommen und der Gerechtigkeit entsprechen würden. Sie sehen, wie nicht nur nicht die Ehrcnwertestcn, sondern nicht einmal die Fähigsten zu einer führenden Stellung gelangen, wie vielmehr diejenigen Pcrsön- Uchkeitcn maßgebenden Einfluß gewinnen, die mit glänzenden äußeren Gabeir genug Gewissenlosigkeit verbinden, «in« alle«» alles zu versprechen und über das Glück ihrer Mitmenschen hiuwegznschreitcn, außer dem aber sich auf die Kunst der Reklame veisühen. So finden wir, daß auch in Nordamerika die Frage einer Einschiänknng der Allgemeinheit oder der Gleichheit des Wahlrechts hier und da erörtert wird. Und als praktische Männer beschränken sich die Ameri kaner nicht auf theoretische Erörterungen, sondern wo die dem gemeinen Wohle drohende Gefahr dringend wird, missen sie auch zu handeln. Eine solche Gefahr wird in erster Linie nicht mit Unrecht erblickt in einen« ütarwiegenden Einflüsse der Negerbevölkerung, der noch heute, dreißig und mehr Jahre nach der Sklaven- befreinng, die geistige und sittliche Befähigung zu zweckeiitsprechcnder Behandlung öffentlicher Angelegen heiten völlig abgeht, und deren Herrschaft daher gleich bedeutend sein würde mit dem Verluste eines großen Teils der Knltnrfortschritte unseres Jahrhunderts. Nun sucht der vierzehnte Zusatz zur Verfassung . , 1'». Juni 1866 - der Vereinigten Ltaaten, vom ,, Poem ' 28. Jul« 1868 über 21 Jahre alten amerikanischen Bürger das allgemeine gleiche Wahlrecht zu gewährleisten. Er bestimmt, daß die Zahl der von einem Staate zum Kongreß zu entsendenden Mitglieder herabgemindert werden soll, wen«« ii« demselben das Wahlrecht beein trächtigt würde, und zwar im Verhältnis der Anzahl der in ihrem Wahlrecht verkürzten, über 21 Jahre alten amerikanischen Bürger zur Gesamtmeuge der im Staate wohnhaften amerikanischen Bürger gleichen Alters. Trotzdem schloß vor mehreren Jahren der Staat Mississippi die große Mehrzahl der Neger vom Stimmrecht ans, und den gleiche«« Zweck verfolgt zu gestandenermaßen die am I. Januar in Kraft ge tretene neue Verfassung von Südcarolina. Süd carolina hat in der Hauptsache eine ackerbautreibende Bevölkerung, welche sich 1890 auf 11511-19 Köpfe belief, von denen 462008 Weiße und 689141 WeKannLrncrchung, die Ausgabe neuer Zinsbogcu zu den Königlich Sächsischen Staatsschnldverfchreibnngen iiber Z'7<> jährliche Renten von 187^, 1^7 nnd betreffend. Gegen Rückgabe der im Termine 31. März 1896 ab lanfenden Zinsleisten der Königlich Sächsischen Rentenschuldverschrcibnngen von 1878, 1887 nnd 1>92 sollen von« 16. dieses Monats an neue Zinsbogen, bestehend ans Zinsleiste und Zins scheinen ans die 20 Halbjahrstermine 30. September IAN! bis mit 31. März 1906, bei der Staatsschulden buchhalterei in Dresden, sowie bei der Lotterie- Tarlehnskasse in Leipzig, bei Herrn S. Bleichröder in Berlin, bei Herren M. A. v. Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M. und bei der Norddeutschen Bank in Hamburg ausgegebeu werden. Tie abgclaufenen ZinSleistcn sind nach den Ab schnitten getrennt nnd nach der Nmnmerfolge geordnet znm Umtausche einzureichen, auch sind denselben an denjenigen Umtauschstellen und in den Fällen, wo der Umtausch nicht sogleich abgewartet werden kann, doppelte, die gleiche Ordnung einhalteude Nunimern Verzeichnisse, zu welchen Vordrucke bei den Umtausch stellen zu haben sind, beizugeben. Ein Exemplar des Numnicrnverzeichnisses wird, nachdem dasselbe mit Empfangsbestätigung versehen worden ist, den Ein reichern sogleich wieder ausgehändigt, gegen dessen Rückgabe die nenen Zinsbogen nach 10 Tagen verlangt werden können. Auswärtige Bcthciligte haben, da die Umtausch- sicllcn wegen der Zinsbogeuabhebung Schriftenwcchsel nicht führen können, dcn Umtausch persönlich od.r durch Beauftragte an Ort und Stelle zn besorgen. Dresden, den 10. März 1896. Lrr ('ntdlszuliiisschuh z» Vkrs!vllunz inr Stmtsschultk«. !>«. Mehnert. Journal P»tü«Bt«»ug»Oehlt,rt*. Für den Aaum tinrr grsval trnrn Zril« Nein«« Schrift X) Ps. Untcr „Eingesandt" di« ZeNe do P» Bei Tabrllrn- und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag Hrr«us«ebcr: königlich« Lxpcdmon des reiner Journal« x. Zwingerstr. Gernspr -ichluß Nr IBEtü ^«r Dr««d»n viertrljLhrlich r Viart LOPs, bei den Kaiser lich deutschen PoUanlioNen merteljsthrtich 3 Ma-!; außer- halb de« Deutschen Reiche« Post, nnd Stempelzuschlag Einzeln« Nummern: 10 Ps Erscheine«: ISglich mit «»«nähme der Sonn» und Feiertage abend« Kernspr.-Auschlutz-NrUPch. Dresdner
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