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Dresdner Nachrichten : 04.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-04
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.07.1881
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vrosäou 1881. Sr,»ein, ,1,1»« Ir«» 7 U»r „ ,«r »Itzedltlon: Mnrienl^n«« I», «»onnrmcnieprei» «Irrirljahrli« «Mar, bvPIgr,, durch die Pos, , Marl <b Pitzl Mumm. U> Psg«. «uflaae 37000 Srempl. Ii«r dikMSgabeciiiaelandlerMa- „uicriflr macht ß« °lc Rcdaclioa „ich, vcrbludUch. „„noirccn Iilr uns nehmen an: Ile Aum'»ce„-«>urra»k v.^aaien- „«», « »agier; - «ud.I» «la«.! Iar.de I,i»ali»»»da»k; -- ». «uUe» u, S'-rlg-: - Ui",?. Ms," "' Muadeduig; — 8- »arck ä° No. iu Halle; — Heiner l» .Haml-mg Tageblatt für Politik, AnterlMltung, Geschäftsverkehr. Lörsent>ericht,FrcmdeiWe. 26. ^LdrßLvx. Jnierale werden Marienitraie 18 dl« Nachm. » Uhr angenommen. Domllag» dlS MlttagrtLUHr. I» Meuiladi »I» an Wochenlagen: ar. «loliergaile Nr. b bis Nachm. NU lir. - Tre imirmlrige P>n.l ,ei>c loircr ,ü Plge. rkingeianb, l>l> Psge. <tlnc l^.nniule iilr da- nirchit- ,ag>„> lLrlcheinen der Jnicralc wird »ich, gcge deii. 7iu-wt>rlrgc AiiNüiicen» Auilragc don Ullvelannlcn r > > wncn link, nru U>lr nur gegen P>a»»me»a»do> Nah,u»g durch »hiejmarlcu .'der lhoucilljahlung. Achl Ariden luilen I - Plg. gni-i-ur nu die Mennig > Nummer oder »ach elncmgciuage drc -pclilzrUc uu P>. ^tvllvr Mr l'llolo^ruplilv 6. ^rL2im, A.rn»Iisrr-8tr»vsv 17. Ilgrmlgv I'relue, »n»1»<tur -A^i>SL-nN«E7^^wlS!G-M---r-7!7Se- W ashingto n. Garfteld Uhr nach kurzem Schlafe erquickt. Vr»pl88«;rlv- A ULrtMLLN L 2LLN1, <8trlil«»w»e-8«r»ww« 17, vis-ii-vi» «kein lrüniizl. h>ohlv88. D tliuouv 1'nbiilclltiou uusoror Artiiccl j», Mö^lln ölv888tul>c! li> ßs ui,l1eiu lu ullk>i,8tilal«'n vuIIKomiinlitt'glli-rgwIluuMvcrtÄliivu 8 ^ « las«,!» uns Iliimjcchtliel, Ausnslil und Irilligou l'rvison svlblw jjj l»4 Icloiiwtcm l-aiiküuton auggvrgvwäknllvk« Vorttivile bioli-n. Lieftrimdtl-Daiiiiistiid sich früh 4 Er nahm Nachts 2"/-Ülir die erste Nahrung seit dem Mordansnll. Tie 'Acrztc hg,ei,losten, van dem Versuche abzustchen, die Kugel heranszuziclicn, da deren vermulhlicher Sitz nicht nothweudiger Weile ichtiestliche (Kciiesuug verhindere. Das gcsammte Kabiner verblieb die gaiizc stacht im Weihen Hause. Der Attentäter Hecht Charles »glles Guitrau, gehöre» in Illinois, ivar Advotat in Elncngo und ivird V .IoIUlNN6^ti rt^6 9 (N<;r>6N IWlIÜ Ä em>>üldilt lwnvigtor Uvaclituntz' dL8 neu und eointvi talrol st V vinsrenelrtoio h:tal,li88,-mc-itt litt- lleirou »ml Ilailll ll. Tut .» !>j Vorland',n> noidvu aucli vumptküder mit Douolio voralnoiolit. K X. >»< Imntll. U allseitig als Abenteurer bezeichnet, der nach Berühmtheit bis rum Wahnstnn strebte »nd dadurch als unzusriedener Republitauec per- siinliche Aache übte. Athen. Tie lieber,znbe der an tsiriechen- land nbznlrelenden Gebielstheile hat nunmehr beqonnen. Nr. Wilterklnq vom ll. Jul,: Narometer nach OSlar Bviold. Waltstr. 1K «Mtnaq» 1 Mr). 7^7 MUl.. ikit acsierii I MiH.a^st. T1>t'riuo»«elrlisir. n. Ncaum : nicdr Tcmp. N «W.. h.'l.l',',,-'VI , ^"ds 'ind. ^ - ik>- ' ' ' » '!' ,'ir, ,E, Aussichten für den 4. Juli: Vorwiegend wolkig, warm, Clewitterregen. Montag, 4. Juli. Ärurtte retrftramnie oc-„Tresvner Nacftr." vom:;. Juli. .si ob lenz. BetressS dcü opcrirten UebelS der Kaiserin ist der -veilungS-Verlanf befriedigend, dagegen traten gestern Abend nervöse Athcinbeschwerdcn ei», welche dieselbe hochgradig belästigten. Tie Iclite Nacht war »„ruhiger als die beiden vorhergehenden und erst gegen Morgen stellte sich Minderung ein. Nach Ausnahme einiger Nahrung ist das Allgemeinbefinden ein befriedigendes. Berlin. Das auswärtige Amt leitete bereits Schritte ein zur Befreiung des durch eine ostrumelische Räuberbande gesnngcnen siorstmeistcrs Bernges. Derselbe soll bereits wieder in Freiheit gcsebt sein und sich in Bcllova befinden. K o n st a n t i n o p e l. Server Pascha und Eondnriotis haben gestern die türkisch-griechische Convention definitiv unterzeichnet. — Die Matter deü ermordeten Sultans Abdul Aziz hat ein Schreiben an den Sultan gerichtet, in welchem sic demselben ihren Dank dafür ausspricht, das, er ihren Sohn gerächt und den Namen Ssmar von dem Verdachte des Selbstmordes reingcwafchen habe. — Die Pforte bat auf Verlangen des österreichischen Botschafters Caliee^cinac- willigt, dass den österreichisch ungarischen Besitzern türkischer Schuld- Titres dieselben Bedingungen gewährt werden, wie den englischen und französische». Washington. 2. Juli. (Wiederholt, da nur In einem Theilc der gestrigen Auflage abgckruclt.): Präsident (Nirficld wollte beute trüb »ach Vongbranch fahren, alö aui dem Bahnhof ein Mörder einen Schuh aus ihn abieucrtc. Der verwundere Präsident wurde alsbald nach dem Weihen Hause gebracht, wo die Acrztc Niemand zu ihm lassen. Die Umgebung des Weihen Hanieö ist von einer ungeheuren erregten Menschenmenge um gebe». Der Präsitent lSarfield ist an, rechte» Arm und an der rechte» Hüfte hinten, in der Nähe des Rückgrats, verwundet. Die Acrztc sprachen sich dahin aus, das, die Wunden zwar nicht unbedenklich, aber nicht geradezu tödtlich seien. Der Präsident ist bei Bewusstsein, tclegraphirte an seine Fra» und bat sie, zu ihm zu kommen. Der Mörder weigert sich, seine» Namen anzu- gcbcn : es heisst, er war trüber Konsul in Marseille. »Der Präsi dent der Vereinigten Staaten Abraham Lincoln wurde bekannt lich am Charireikag des Jahres 18l>5 im Theater von dem Schanspiclcr Booth ermordet.) W ashingto n. Der Vicc-Präsidcnt Arthur wurde vom Ka- lmiet hierher berufen. Krankheits-Symptome des Präsidenten Gar- fieid sind um Geringes besser, doch besteht die Befürchtung innerer Verblutung noch fort, weil die in den Rücken gedrungene Kugel noch nicht gesunden wurde. (Nach Londoner Meldung ist Hoffnung ans Auskommen vorhanden.) Der Tumult in den Strasien Prags war am l. Juli noch arger als Tagü vorher. Tie Polizei schlägt mit den Gewehr kolben drein; aber aus einer Gasse vertrieben, sammeln sich die Rotten in anderen Gassen wieder und lasten die Polizei nicht zu Athem kommen. Die Hausen wollen in deutsche Institute ober in die von deutschen Persönlichkeiten geleiteten Anstalten eindringen, ans welchen bedrohten Punkten die Hauptmacht der Polizei eon centrirl ist, in den anderen Strasien ist datier weniger Mannschaft zur Verfügung. Auch in S m i ch o w wurden tagsüber Studenten, wo sie sich blicken liehen, angefallen, nur schleunige Flucht konnte sie retten. Unter den Tumultuanten, welche deutsche Studenten mit Stöcken verfolgten, befand sich auch der Sohn dcü Smichower Bürgermeisters Dimmer. Dresdcn, -4. Juli. — Die Erträgnisse der sächsischen StaatSbabncn, welche in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres eine ertreulichc Wendung zur Besterung genommen hatte», sind in den Monaten März und April wieder so bedeutend zurückgeblieben, dasi die Mebreinnalmie vom Januar und Februar im Betrage von st8t,288 Mart bereits völlig wieder verschwunden ist und der Ab schluss der ersten 4 Monate gegen das Vorjahr bereits um 20,016 Mark zurückblcibt. — Das gestrige Morgcneoncert imWaldpark von Blascwitz war sehr ersreulich besucht und der Einfall des Herrn Gemcindc- vorstandes Täuscher, dadurch die Aufmerksamkeit einer gröberen Menge auf die in der That wundervollen Promenaden im Walde zu lenken, hat sich als ein glücklicher hcrausgestcllt. Die Ehrlich'sche Kapelle spielte wie immer vorzüglich; sie balle in einer Art Eremi tage Aufstellung gefunden und die vielen Besucher promcnirten bei ozonreicher Morgenluft unter heiterem Geplauder in engen und weiten Bögen um die Kapelle. — Heute findet, wie alle Jahre um diese Zeit, daS beliebte Rosenfest im Schillergartcn zu Blascwitz statt. — Die Dresdner Kolvortcige-Buchbandlnng von A.Wolk ist in eine auf,erst üble Lage gekommen. Gelt langen Jabren ver legt dieselbe dte bekannten Lcnormand'scven Watzrsagekartcn, die sie allerdings nicht tür Spielkarten hielt. Dagegen bat die Steuerbehörde darüber eine andere Meinung und zwar die, daß auch diese Karten nach Höbe und Art der gewöhnlichen Spiel karten ilenervflichtig sind und sonach Seitens des Verlegers eine seit langen Jabren fortgesetzte Steuerhinterziehung vorliegt. Daö Gericht war derselben Ansicht und so ward der betreffende Firmcntnbaber zu .'>2.000 Bk k. Strafe und zu den hoben Kosten vcrurtbcilt. Er hat nun die Gnade Sr. Majestät deü Königs angcruien. — Von dem Sozialdemokraten Bebel, welcher bekanntlich auü Leipzig verwiesen wurde, berichtet das „Leipz. Tagcbl.", Bebet ist laut dem Firmenregister im Leipziger Adrcsibuch nicht Theilbaber des Drcchslergeschästs Jsleib ck Bebel, sondern er ist nur der Pro- turist dieser Firma und sein Einkommen, das ihm diese Stellung gewährt, ist ein geringes. — Kurz vor Freiberg genas dieser Tage eine Buttcrfrau aus Kämmerswaldc im Eisenbahnwaggon eines kleinen Weltbürgers, befand sich aber gleich darauf mitsammt dem Kinde ganz wohl. — Am frühen Morgen des 1. d.M. beim Pürschgang fand der Eberförster Muth in Bert Helsdorf im „unteren Freiwalde" Haide und Gras — gefroren! — P o l izei h c r i cht. Vorgestern Abend in der 10. Stunde stürzte ein Mann, welcher sich auf das Geländer der Stiftsbrücke gesetzt und dabei das Gleichgewicht verloren hatte, in den Wcisicrid- flusi. Er wurde von einem hinzugekommencn Gendarm wieder bcrausgczogen und dem Stadtkranrenkause zugcführt. — In einer Schankwirthschaft der Wilsdruffer Dorstadt mutzte in der Nacht zum Sonntag, zur Verhütung von Unglück, einem Pfanne ein scharfge ladener jechsläufiger Revolver abgcnommen werden, den er bei den anwesenden Gästen hcrumgezeigt. — In der Nacht zum 1. d. ist in Glashütte gleich an vier verschiedenen Orten und zwar in der Apotheke, bei den Kauslcutcn Tetzner und Nässer und dem Flcischcrmcistcr F. Fischer eingebrochen worden. Bei letzteren Beiden wurdcn die Gauner verscheucht, in der Apotheke haben sic aber mchrcrc Flaschen Wein, 10 Mark Geld, 18 silberne Lössel und bei Tetzner außer baarcm Gelbe »och 200 Cigarren gestohlcw Fn dem .'d»n»e Sliuceugaye 4 entstand gestern Vonuillngs V: 12 Uln auf noch nnermittellc Weise F euer, welches von der herbeigeeilten Feuerwelle sofort wieder gelöscht wurde. — O b ers e ife u b a ch bei Seiffen, 2. Juli. Heute Morgen ,jegeu 3 Uhr brannte das säst durchaus bölzcrue Wohnbaus des Schuhmachers Harzer gänzlich nieder. Plan vcrmuthet Brandstif tung, da vor cn. 10 Tagen ein Versuch, das Hans in Brand zu stecken, durch das Hinznkvmmen des Besitzers vereitelt wurde. — In P ntzkan bei Ncukirch hat sich ein Mann (mit dem Beinamen „Schwärzlich") erhängt. - Am 1. d. entfernte sich die 24jäluigc, schon lange schwer mittln gc Frau eines Einwohners in Vordrucke bei Meisten und da sie noch nicht wiedcrgekommen ist, nimmt man an, sic habe sich in die Elbe gestürzt. — Beim Neubau der in diesem Frübjnbrc abgebrannten Müble in Rottluff stürzten am 1. d. sämmtlichc Stallgewölbe infolge mangclhnster Konstruktion ein. Verletzt ward Niemand. — Amtsgericht. Ter Schneider Wenzel Wrsinski, ein Landsmann dcS Deutschcnsresscrs und czechischen GrosimachtSapostcls Rleger, beleidigte am 10. April die Ehefrau des Schankwirthes Horn zu Fricdrichsladt in Gegenwart mehrerer Gäste durch eine gemeine, den Vorwurf des Ehebruches enthaltende Aensicrung und dieserhalh wurde Horn gegen den Czechen wegen Beleidigung klag bar. Ter WenzelSsohn bestritt auch die Anschuldigung ^znr nicht, sübrte aber an, er sei vorher von der verehcl, Horn „Spitzbube" geschimpft worden und behauptet übrigens, er babe seit 4Os Iah rcn zu der re. Horn in einem unlauteren Verhältnis, ge standen. Thatsncbc ist cS, dasi Wrsinöki von der Anklage, Frau H. einen goldenen Ring gestohlen zu haben, vor einiger Feit frei- gesprochen wurde, da seine Behauptung, die verehcl. Horn habe ibm das Kleinod geschenkt, nicht für widerlegt erachtet werden konnte. Ter Ehemann Horn versichert, cs läge lediglich ein Racheakt seitens des Beklagten vor, denn er sei mit seiner Frau, einer änhcrst witth- schaftlichcn Mutter von 7 Kindern, sehr zufrieden und habe diese nur den einzigen „Geburtsfelsicr", mit dem Munde immer etwas vorneweg zu sein, so dasi sic manchmal gar nicht wisse, was sie spreche. UcbrlgenS babe ihm seine ,zran schon sehr oft nnfgcsordert, er solle doch den slockböhmischcn — »aus schmcisien. Frau Horn bestätigt durch ibre Vernehmung die von dem Manne betreffs ibreS Redetalentes hcrvorgehobcne Wabrncbmung, ist aber nicht zur Beeidung ibrcr Angaben, die bauptsächlich in der Be- ttieuernng, nie mit Wrsinsln ein Verhältnis; gehabt, diesem auch den Ring nicht geschenkt zu babe», gipseln, zu bewegen. Das Schäf- sengericht compensirte in der Erwägung, dasi, da von beiden Parteien Schimpfwortc gefallen seien und der Vorwurf des EbebrucheS dem Vorwürfe des Tiebstalsts gleichgestellt wer den könne, die Beleidigungen. — Am 14. Juni Abends benabm sich die „Näherin" Anna Marie Liebschcr aus Scnften- bcrg, ein von der Sittenpolizei aus gewitzen Gründen scharf konlrolirtes Dämchen, im Restaurant „Sociöta" derart unbotmäsiig, dasi der Wirth schliesilich, um den skandalösen Vorgang zu be endigen, einem Gendarmen von dem Vorgänge Mitthettnng machte. Augenscheinlich war eine Eifersnchtssecne die Veranlassung zu dem Auftreten der Liebschcr gewesen, wenigstens concentrirte die übrigens etwas angetrunkene Dirne ibre ganze Wutb aus eine Eollegin, an deren Seile ein Vcrebrer Platz genommen und sich durchaus nicht über eine spröde Ansnabmc zu beschweren batte. Als zwei Gendarmen im Anzüge waren, nabm die Liebscher Reißaus und flüchtete in ein Rebenbauü die Treppen lsinaus, wurde aber bald hcrabgeholl und ausgesordcrt, nnnmelir mit nach der Bczirkswacbe zu wandern. Hierzu erklärte sich aber die Prostituirtc keineswegs bereit, begann vielmebr ein bcidenmäsiiaes schreie» und leistete nicht nur durch das übliche Einskemmen Widerstand, sondern vagirte auch einem der Beamten im Gefickt bernm und suchte sich loszureipcn. Unter diesen Umstände» wurde die Renitentin in eine Droschke verladen und ibrem nächsten Fiele — Nummer Sicher — zugcsahren. Das Schöffengericht belegte die Angeklagte wegen Widerstandes rc. mit einer 14tägigen Geiängnisistraic und 1 Woche .Haft. — Landgericht den 4. Juli. Strafkammer II. Vormittag) 9 Uhr Haupiver- handlung gegen Anna Marie ucielicl. Friedrich verw. gew. Preis; ans Wnrschcn wegen kuppelet. 9 gegen den Lchweinthündier Karl Adolph Grabmal,n an- Kmehlen bei Gr oben ha in wegen N1jcksanr>iel»,«al>lJ. >/,w gegen den Handarbeiter August Hermann Graf an) Canon wegen NnclialldtcbngblL. ElbbSbe in Dresden. 3. Juli, Mittags: 45 Lenk, unter 0. Brtefkastea H. A., Kvntgste > n. „Bet Besuch unsere- Gottes ackers kamen mir auch ei» vaar Gravsleiiie, von einem diesigen Bildhauer gelcnigt, zu Gesicht, deren Jnichritten wlgendc sind: „Hier ruvel Frau Kunatb gev. Wehncr a vors Wehlen", und „Hier ruhet iinser gute Gattin pv. Fr edel betrauert vo» tbrcn HInteclalenen". Ich trage, ob dieses nach der neue» Orthographie geschrieben ist?" — Dem betr. Bildhauer scheint leider die Bild ung nicht richtig eingehauen worden zu lein. D.. Erzgedir g e. „Meine Frau brauchte lange Zeit Goldmannö-Kaiscrzabnwasser aus Breslau. Dasselbe hat dcr- lclben gar nichts geholte» und ist auch bei anderen, die hier da von Gebrauch machten, ganz o»nc Erwlg gcbttcve». Hieraus wandte ich mich wicberholk brieflich an bic Herren Golbinan» n. Evmv. wegen der auSgcsctztcii 1000 M, darauf waic» dte Herren so nobel und haben gar nicht geantwortet." — Wenn die Allen antworten solle», vic aui die auö.iefctztcii 1000 Bk. An spruch mache», hätte» die Herren gar keine Zeit »ichc zur Zahn- wasscrkadrikatton. Ucbrigcnü ist Schwelgen Gold. Thun Sie Wasser noch hinzu, so haben Sie gleich wieder eine Portion dcö berühmte» Mittels. A n t i > ch l ep p enverel n hier, Neustadt. „Schnörke, Du edier Ritter, der kür die zarten Frauen io okt eine Lanze bricht, hilf auch einmal u»S, die wir zwar zum stärkeren Gc- fchlechic gehören, aber unter den Launen unicrcc bessere» Hall ten nur zu okt seufzen müssen. Da llt die Schleppe, die garstige, lange Schleppe, tle unsere Börien llrapazlrt, unsere Lungen rulnirt und daö eheliche Glück »laltraltirt. Könnte denn die nicht Im Vrrordiinngöwcge adgcsctiafft werden? Welch ein Widerspruch liegt nicht darin, daß tle Strasien gesprengt wer den, um sie von Staub zu dclrctcn, unsere holten Engel in Menschengestalt aber daö Privilegium bebaue», leiden recht tüchtig auiwirbcln zu dürfen? Wir beabsichtigen Unterschritte» für eine Petition zu sammeln, die die Abschaffung dcr Klciber- schwänzc beantragt, aber — an Wen erreichen ? An Vorschlägen sind folgende gemacht: 1. die Schleppen mit einer hohe» Steuer zu belegen, oder 2. sic nur zu gestatten, wen» selbe von Pagen nachgctragen wird, oder 3. nur alte» Jungfern daö Schleppen» tragen zu erlauben. Letzteres würde sicherlich durchgreiien. Bitte, rathe uns, waS wir Vorschlägen sollen und wie wir die Sache richtig angrciicn." — Schafft erst alle anderen „Schleppen" im Handel und Wandel ab. dann wird Euch die weibliche Schleppe auch nicht mehr gcniren. o> rctchc » , Obcrlö >;» i p. „Gclcgeittlich dcr Nacht- liiitschiffsahrt bade lch gesehen, daß dcr Ballon von unten mit Hille einer elektrischen Sonne beleuchtet bcz. verfolgt ward; eine meiner Freundinnen behauptet, dasi die elektrischen Batterie» gleich mit in der Gondel wären und so die Lichtcrschcinniigcn hcrdetgctührt würden. Ist daö so?" — Wob! würde sich eine elektrische Bakterie am Ballon bcicsltgt mitnchmcn lasse», icdoch würde cs die Landung, wegen der in den Elementen enthaltenen Säuren unmöglich machen. Außerdem würde kaum ein Effekt erzielt, wie bei dcr, bet dcr Nachtfahrt teö Godard von dcr Erde ans slattgesundcnrn Kändler'schc» Beleuchtung. , „Drei Zjck> opaucr S t ra n d g r a z ie n tragen be Dir an, - Wie ne der Einsamke t entfliegen. — Um einen hüb schen Mann zu kilegen. - Gied ihnen eine» guten Rarh, - Htlk ihnen zu der kümen That. — Sie sitzen an dcr Zschopau Strand — Und warten aui taS Ehcdand, — Las; nicht so lange sic sich guälen, — Sic möchte» sich zu gern vermahlen. - Die Eine reich, auch blond und üppig, — Die Andere schlank, brünett und schnippig, — Die Dritte ienrig, grausig schön! — Wcr soiltr da noch widerstch'n?! — Lieb' Oiikelchcn, kür Deine Blüh' - Belohnen wir Dieb wie noch nie. — Schaff' Männer »ns recht lieb und ictn, - ES werden dankbar Dir stets sein - Drei ga> holdiel'gc Mägdelein." — — Statt Grazien seid Ihr vicllcict» Parzen, - Statt Schönheit habt Ihr Fleck' und Warze»,- Doch sci's. Habt Ihr nur schönes Geld, — Dann llt co un- Eucll wohl bestellt. — ES sinkt' sich schon ei» guter Mann, — Der'ö mit Geschick verjubeln kann. K nlckcbcl n, Zwickau. ..Mein lieber Freund und Kasicnmann, - Ich klopfe ganz bescheiden an. — Es gel t io sicts dahin Dein Strebe», — 'nein Jctci» gern Bescheid zr gcbcn. — I» des „Wochenblatts" bcut'gcr Nummer - Macht mir eine Stelle Kummer. - ES steht da nämlich groß zu leien- — Eine Kornähr' war' 2 Mir. 18 Et. lang gewcicn. - Wo lang »ins, da dcr Halm wohl sein? — Dicö inöcvt' gern wissen — Knickebein." -s- Ist das ein Gcmäbrc. — Mit dieser Kor», ähre - Meint man Achre und Halm — Freund Zwickaucr, macv keinen Oualm, — Dein Verstand geht in llc Brüche — Schluck Deine heimischen Kdhlcngerüche! »W O. N. b., Würze n. „Grundgesckcitcr Schnörke, sag doch einmal an: — Darf iwch Jagdgesetzen ein sächsischer Jägersmann, — Mil dem Netz, der Schlinge, wenn die Jagd ist aus — Fangen Huhn nnö Häschen ans seiner Fluren Laus ? — ^Grundgeschcitsiei Schnörke, füg' auch gleich mit bei,- Wic's in dieserSache im Preußen, land wobt sei. — Kannst Du sic bejahen, diese Frag' so schwer, — Trin- ken wir ein „Banrisch" auf Dein Wohl ganz leer!" — Wohl können die Förster zum Fangen der Rebhühner das Slecknctz anwenden, da dieser Jagdbekricb erst recht als rationell zu bezeichnen ist, indem man die gesaimenen Hähne absederl und die Hübner wieder nnu sttcgen läßt. Das ^Gesetz und Verordnungsbintt für das Königreich Sachsen: vom 1. Eeptbr. 1804 8 32 unter Rr. 4 und Verordnung von denselben zuJsiesem Gesetze unter 8 8 verbietet alles Schlingen-, Laustamm- und Sprcngelstcllcn sowohl für Hühner, als auch für Hasen und Rehe. Helene N-, in S. „1. Heißt cs denn eigentlich säumig oder sämig? in einem Kochbuch las ich säumig und in dem andern Sämig, welches ist am richtigsten?" 2. „Kann man denn in emnil- lirtcm oder eisernem Geschirr kochen, wenn inwendig die Glasur weg ist, ohne dasi eS schadet ?" — Richtiger ist „sämig". In Ge schirren, denen die Glniur fehlt, zu loche» ist weniger schädlich als unangenehm, da sich Gemüse rc. sehr leicht anlegt. Ri arte M. „Können Sie mir ein Mittel gegen Narben, von ^chweselsüure gebrannt, angcben? Oder einen Arzt ? Ich habe eine Narbe aus dcr Wange, cs siebt nickt nur schlecht aus, cü schmerzt auch immer, es ist aber auch schon drei Fahre bcr." — Ihrem Briefbogen nach zu nrtbcilen, scheinen Sic sehr fett zu leben. So einen .zcttwisch verschickt ein anständiger Mensch dock nickt! Sie gehören offenbar nicht zu jenen edlen Frauen, bei denen man genau erfahren kann, was sich ziemt. Zur Strafe sollen Sic aber auch »Ihre Narbe behalten. »W A. L. „Schon zweimal habe ich Anfragen gestellt, ohne einer Antwort in Ihrem geschätzten Blatte gewürdigt worden zu sein. Einmal über die Mitteltemperatur Dresdens, das andere Rial darüber, ob unter Eliclcuten, wenn kein Testament da ist, der über lebende Thcil das Vermögen des Verstorbenen erbt, oder dessen Verwandte?" — Die initllc Lufttemperatur Dresdens betrug in den Jahre» 1848 bis 1875 9,12 E. — Das halbe bürgerliche Gesetzbuch kann nicht im Briefkasten abgedruckt werden; kaufen Sie sich's, die Buchhändler wollen auch leben. M. li. O. ..Wir bitten um Auskunft, wen die beiden moderne» Köpic darllellc», welche gm äußeren Vogen des West- vorlalcS bcr Johaniieskirche cilS Schlußsteine dienen." - Das sind die Bildnisse dcü Eons.-Rath Suv. Franz und Branddirektor Ritz, Vorn, des seinerzeit. BauauSschusi'eS. Am Portal befinden sich tle Portrait« des vcrst. Oberbürgermeister Pkotenhaucr, Su- vcrlntcndent Kohlscvütter und dcö Baumeisters Möckcl. dem Er bauer der Kirche. Das markirtePorlcalt eines tü. die Pirnaische Vorstadt sehr thätigcn Lladtrathcö und KirchenvorstandeS soll später »och angebracht werbe». Fr. Dwtz. „Ich leite an der schrecklichen Krankheit Spciseröbrenvcrcngung und habe mich schon von großen Svccial- Acrztcn vehandcln lassen, aber ohne Eriolg. Was ist zu khun ?" — Lassen Sie sich ln ein Krankenhauö au'nchmcn. Vor Allem muß die Ursache dcö UebelS scstgcttcllt werden; dann erst kan» der Arzt bcslllnincn, ob eine Operation oder etwas Anbcrcs vor zunehmen nöthig ist. Prok. v. Langciibeck in Berlin bat den Schnitt dcr Spciiecöhrc. eine ganz besonders schwierige Ope ration. mit Glück auögeiübrt. Ein Fall ist bekannt, wo Ui . Prinz i» Dresden ohne solche Operation Hille gebracht hak. Radic und Evchen, Albertstadt, kragen den Alles wissenden Briefkasten»!»»», wie cü kommt, daß man io unätzbctilch ist und eine der höchsten nnd größte» Jniigttancii, di: Be schützerin dcS deutschen Reiches, die Germania. von Männern reinigen läßt; würde die Reinigung nicht besser von cm paar weißgekleideten unschuldigen Jungfrauen besorgt werten sein? Wir können eö uns nicktt enträthsclu. daß man das Ebrgctühl der Gclmania so sehr verletzte. Erst batten sich die beauftragten Reiniger vorgenommcn, mit venctianlscher Seile diele Säuberung zu vollziehen, jebenkallS aber bic Unkoncn geicl-eut und - grüne Seile' genommen. — „Germania" itt bisher immer von Män nern. unb zwar mit Herzblut gesäubert worbe», wurde sie jetzt einmal „cingcscift" ... na, laßt'ö gut sein. daö ist daö Schllmmnc »lcht. cS passirk mancher ihres Geschlechts! Lotte undKittsi. „Wir sind zwei tolle Fcuerköpie und hegen schon lauge den Wunsch, nnö einmal alü Lieutenants zu verkleiden. Aber wo die Unikorm vernehmen? Da Du doch immer Raib weißt, bitten wir Dich instandigsl, uns diele Frage zu beantworte», zumal da wir daö elfte Mal a» Dich schreiben. Daß wir Dich duzen, brauchst Du unö nicht übel zu nehmen:
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