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Dresdner Nachrichten : 17.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189904172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-17
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.04.1899
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V N IlrOni. < bo^to lstarlc«. von lvinclenr MM rra- nawmon. b'Ia^ekv W kk, 1 M., 1 M 7', l't, 3 Utz. 30 ?i. »n<! auexavogo». ^ekelliedei'llil'sii uogen Ol ÜAurleiäan, k'I. I Nb. I»»I I M 75kl. Vemancltnseli auswärts. Nr. 106. Spiegel.' Rcuestc Fernschreib- und Ferniprech-Berichte. Hosnackwichicn. Hnndcsperre. Viktoria-Solo». „Sein Trick". Brieflasten. -reSdner Spar- und Bauverei», gci Fernschreib- und Fernfprech-Berichtc vom 16. April. Bremen Wie „Bösmann's Telegraphisches Bureau" erfährt, fft über den von englische» Zeitungen gemeldeten Antons englischer Dampfer ln Singapore durch deutsche Damntergescllschasten hier nichts bekannt. Cagliari. Küniq Hinnbect und Königin tNarghersta be gaben sich beute noch Samaisi und besichtigten das durch die lieber- ßchwemmungen zerstörte Sladlviertel. Die Vertreter von Li Ge meinden batten sich daselbst zur Begrünung der Majestäten em- gciundcn, denen die herbcigcströmtc Menge enthusiastische Kund bungen bereitete. R o m. Der Papst wohnte heute in der 2t. Pctcrskirchc dem Gottesdienste zur Feier des Jahrestages der Krönung bei. Eine gewaltige Menschenmenge, darunter auch viele Fremde, strömte seit dem,frühen Morgen zum Dome: aus dem Petersplatze hielten König!. italienische Truppen die Ordirung ausrecht Die feierliche Handlung begann um halb 11 Uhr. Unter Vorantritt der Präla ten. Bischöfe und Kardinale stieg der Papst aus den Gemächern des Vatikans in die Kapelle des heiligen Sakraments hinab. Als der Papst, angethan mit der Tiara und den päpstlichen Insignien und umgeben von Trägern mit Fächerweveln. unter einem Balda chin aus einem Sessel getragen, im Hauptschiff erschien, wurde er mit tauten Kundgebungen begrübt, die den Chorgesang „Tu es ketrus" übertönte» und undancrten. bis der Papst unter dem Throne, der im Hintergründe der Basilika unterhalb des Altars ' Nichte! war, anlangle. Hier nahm der Papst Platz inmitten der Chorstübi der Kardinale, des diplomatischen CorpS. des Patriziats und des Adels und wohnte daselbst aus dem Throne sitzend der feierlichen Messe bei. welche vom Kardinal Mazzella unter Be gleitung des Sängerchores cclebrirt wurde. .Hieraus crtheiltc der Papst den Segen. Erneute begeisterte Zurufe begrüßten den Papst, als er gegen halb 1 Uhr die Pcterskirche durch die Kapelle des heiligen Lalmmcnts verlies; Es herrschte vollkommene Ord nung. Das Aussehen des Papstes war vortrefflich wic vor seiner Krankheit. Pau. Der frühere Minister Barthou hielt vor seinem Wahl- koniitö in Olvron eine Rede, in welcher er ansffihrte. daß die Re vision des Drepsusvrozesscs unvermeidlich und dreifach gerechtfertigt >ei. einmal wegen der Niiregelmäßigteiten in der Untersuchung, dann nwgen der Uugeietzlichkert des Prozesses und schließlich wegen der Verbrechen, die, wie seitgcslellt. von Hcnrp und du Patv de Clam begangen seien. Tie Revision, führte Redner aus, dürfe weder als Vergeltung noch auch als Drohung gegen die nationale Armee erscheinen, aus welche das Land seine thenren Hoffnungen setze. London. Die englische Negierung hgt amtlich aneckannl, daß die Deutschen ans Smnon wegen strafbarer Handlungen nur von den deutschen gesetzmäßigen Gerichten verfolgt werden könne». Tic britischen Behörden, welche die Festnahme des Deutschen Huf nagel veranlaßt Hoden, sind telegraphisch angewiesen, denselben dem Kommandanten S. M. Kreuzer „Falte" zur Verfügung z» stellen. Falls nicht schon inzwischen die Unschuld des Genannten nutzer Zweifel gestellt ist. wird das Verfahre» vor dem deutschen Kon- iulargcricht nach Eintreffen der Obcrtommfision in Samoa slalt- sindcn. Ceti nse. Die Verlobung des Erbprinzen Danilo mit Herzogin Jutta von Mccklenbnrg-Strclitz ist geltem offiziell be kannt gemacht worden. Die Vermählung soll im Sommer in Cetniic slaklsinden. Hongkong Eingeborene im Hinterland feuerten in Tai- voosu aus eine Abtheilung britischer Soldaten, weiche für die Be sitznahme des erweiterten Gebietes von Kanlung Vorbereitungen traf. Die Abtherlung stand unter dem Befehle des Kapitäns Map. Britische Truppen sind nach Taipvosn abgegangcn. Oertliches und Sächsisches. — Ihre Maicstäten der K bürg und die K ö nigi n wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hostst-cbe bei und crtkcilten später im Schloß mehrere Audienzen. Nach mittags 5, Uhr fand in Billa Strehlen Familicntafel zu 18 Cou verts Natt. — Der Gencraluispeltcur der 2. Armee-Inspektion, General- scldmarschall Prinz Gevrg von Sochscu, wird Mitte Mai in Schlesien weilen und zunächst einigen Cskadron-Bcsichtigungen bei dem Dragoner-Regiment Nr. 8 in Oels, dem Kürassier-Regi ment Nr. l in Breslau und den, Hnsaren-Rcaimciit Nr. t in Olilau beiwohnen. Von dort wird sich der General-Inspekteur nach dem Schießplätze LamSdors begeben, um dort de» Neaimcntsbcsichtt'g ungen der 21. Jiifoutcriebrigadc «Regimenter Nr. 23 und si!) bcizuwohlien. — Aus Anlaß der feierlichen Eröffnung der deutschen Kunst- Ausstellung findet am Donnerstag Nachmittag im Nessdenzschlossr Königliche Tasel statt. — Ihre DurchlauchtP rinzessin Feodora von Schleswig- Holstein besuchte den Kuustsalou von Emst Arnold. — Unter den von Sr. Majestät dem König bei der Huldigung am 13. April angesprochencn Veteranen von lKlff befanden sich auch solche aus Plauen i. V. Einen Webermeister srug ocr Monarch, bei welchemTnivpcnthcrl er gedient habe. Ter Gefragte antwortete: „Bei der seligen Garde, Majestät!" Der König lächelte und meinte, dem Veteranen leutselig auf die Schüller klopfend: „Das ist noch einer von der rothen Garde!" Die Truppe trug dazumal weiße Hosen und rothc Röcke - - An einer am 25. v. M. dein Spital der König!, threrärzt- kichen Hochschule zur Behandlung zugesiihrien großen schwarzen deutschen Dogge, die einem hiesigen Einwohner gehört, ist aus Grund der klinischen Erscheinungen und des Ergebnisses der vor- gcnvmmcncn Thiervcrsuche die Tollwuth scstgesiellt worden. Aus Grund der reichSgeietzlichen Bestimmungen ist daher die Hundesprrre bis zum 25. Juni verfügt worden. — Vorgestern Abend hielt der Dresdner Spar» und Bauvercin e. G. m. b. H. seine erste Hauptversammlung unter Leitung des Herrn Landaerichtsdireltor Becker ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Herr Vorsitzende der ivarmcn Thcilnahme. die die Bestrebungen des Vereins bei dem sächsischen Henichcchausc gefunden hätten. Sc. Maicslät der König habe dem Verein eine namhafte Summe überwiesen und könial. Hobest Prinz Friedrich Ananst habe durch Ncbcrnahme Se. des Protektorats dem Verein seine Unterstützung angedeihen lasjen. Feder von ihnen wisse, daß Niemand un Lande ein wärmeres Herz für de» Arbeilcrstand habe, als die Glieder ihres FürilenhauieS. Zum Ausdruck des Tankes fordere er die Anwesende» aus. sich von ihren Plätzen zu erheben lind in ein dreifaches Hoch auf Sc. König!. Hoheit Prinz Friedrich August einzustimmen. Die Ver sammelten leisteten der Aufforderung begeistert Folge. Einstimmig wurde hieraus dem Vorschläge des Vorstands entsprochen, an Se. König!. Hoheit eine Dankadresse zu übermitteln. Sodann kannte zur Erledigung der Tagesordnung geschritten werden. Deren Punkte k—l: Erstattung des Geichäslsberichts unter Vorlegung der Bilanz nebst Gewinn- und Verlustherechiiuiig, Be schlußfassung über de» Bericht des sachverständigen Rcviiors. Be schlußfassung über die Entlastung deS Vorstands und Ailssichts- raths, Festsetzung des vom Gewi»» ans die Genossen entfallenden Betrags, wurden debatlclos de» Vorschlägen des Vorstands geinätz genehmigt und Vorstand Mid Aussichtsrath einstimmig Entlastung crthcilt. Die Dividende von I Proz., nur zahlbar sm P> des ersten Geichästsjahrcs, tann von heute ab bei dem Bankhause Günther u. Rudolph in Empfang genommen werden. Gleichzeitig können dort die vorläufig über die gezahlten Aiiiheihliinmen ansgcstellien Quittungen gegen Avthcilsehcine umgetansebt werden. Ber der sich hieran schließenden Wahl zinn Aussichtsi rlh wurden von den satzungsgcmätz durch Ausloosuug ausicheidenden Mitglieder: Herren Landgerichtsdirektvr Tr. Becker, Rechtsanwalt Dr Eulitz. Dr. inr. Arnold, Landbaumelster Schmidt, Medizinalrakh Tr. Hesse, die drei erstgenannten Herren wiedcrgewählt. An Stelle der beiden letzten Herren, die in Folge Verletzung oder Arbeitsüberlastung nicht in der Lage waren, eiiic Neuwahl aiiznnchmcn. wurdeu die Herren Rechtsanwalt Tr. Aanmeper »nd Sekretär Behms gewählt Außerdem machten sich für die beide» ireiwillig ausscheidenden Mitglieder des AiifiichlSrathS Herren Archidiatöniis Forbcrger und Gemcuidcältcstcr G. Friedrich i» Löbtau Neuwahlen nöthig. Sie wurden ersetzt durch die Herren Dialonus Winicr und Briciträger Stöcker. Sämmtliche Wahlen erfolgten einstimmig und zwar auf drei Jahre mit Ausnahme der beiden letzten Herren, die sich nvkhigcnsalls bereits im nächsten Jahre einer Neuwahl unterziehen müssen. Die Gewählten nahmen die Wahl dankend an. Um eine innigere Fühlung mit dem evangelischen Arbeiterverein herzustcllen. sollen zu den Sitzungen des AnssichtsrathS stets fünf Mitglieder genannten Vereins, die zugleich Mitglieder des Spar- und Bau- Vereins sind, mit bcrathcndec Summe zugezogen werden, lieber 22 Mitglieder, die ihren Peipslichtungen dem Verein gegenüber nicht nachgctomnien waren, wurde der Ausschluß verhängt. Zum letzte» Piliittc der Tagesordnung gab der Herr Vorsitzende noch einige Erklärungen über die bisher erzielten Erfolge ab. In Folge des Baues der Leipzigerslraßc hätten die Bciuarbeilen in Kaditz nicht ichneller gefördert weiden tonnen Tic Bemnhnngeu. sich in Naußlitz häuslich niedcrzillasseii, wären bisher ohne Erfolg ge blieben. Den Genossen gegenüber wurde dann noch dem Wunsche Ausdruck gegeben. Miltheilimg über günstige Gelegenheit zum An- tause von Vanland nnmittelbcii au den Vorstand gelangen zu lassen. Schließlich wurde noch eine Bittschrift vertheilt, die dem Rath der Stadt Dresden überreicht werden soll. Deren weienlliche»! Inhalt möge hier kurz Raum gegeben werden: „Ter AujsichtSraih des Dresdner Spar- »nd Bativcrcins e. G. m. b. H. wendet sich an den hiesigen Rach mit der Bitte, dem Verein zur Erreichung »nd Förderung seines gemeivinitzigeu Unternehmens städtiiche Hilfe zu bewillige», lei es durch Gewährung billiger und zins loser Darlehen oder mhrlichec Gclduntccsliitzungcii. iei cs durch Ucberlassung van Baugrund nute' Gcslnndung oder Schcnlnng des Kaufpreises, da die Zuwendungen des Publilums doch der Natur der Sache »ach niemals einen derartigen Umsang aniichnicn tonnten, daß der Spar- und Bauvercin mit ihnen allein seine Ziele erreichen könnte. Cr verfügt zwar bercilS über mehr als ItttiMi! Mk in Ancheilscheinen und besitzt neben einem baarcn Bankdepot von über tzchOütt Mk l l kleine Häusec »nd reichliches Bauarcal in Kaditz n» Gemmmlwerch von über l',O.Mtt Mi. Auch hat er in diesen Tagen dort mit dem ersten Spatenstich für ein neues großes Hans begonnen, das 20 Familien ansnehmen soll Indessen genügt das bisher Erzielte bei Weitem nicht, um daraus gestützt sich der Hoffnung hlilgeben zu tönneu, dag der Verein in größerem Umsange das Wohl der slädttiche» Arbeiterbebölkerung werde fördern Immen. Hervorzuhcben dürste nur sein, daß der Rath und die Stadtvcwrdnetcn ihren wohlmeinenden Absichten wirksamer als durch Uebernahme des Baues von Häusern in eigner Regie zum Erfolg verhelfen würden, wenn sie die hierfür mlsgeworfencn »nd »och ,»iSz»werscndcii Gelder dem Svm und Bauverei» überließen. ' — Dem rührigen Vereine ist von ganzem Herzen zu wünschen, daß sein gemeinnütziges Unternehmen mehr und mehr bekannt und gewürdigt werden möge, und daß er unbeirrt durch kleine, nicht zu bermcidcnoe Mißerfolge tapfer aus dem einmal betretenen Wege weiter schreiten möge. —-Vor ungefähr zwei Jahren ging Potter's Sciisatimislchau- spicl „Trilbn" über die deutsche Bühne und auch uns Dresdnern wurde dasselbe im Residcnztheater dargebotcn mit keinem Geringeren als Emanuei Reicher in der Rolle scncs »»heimlichen Mannes, der mit hnpnotische» Künsten die arme Trilbp seinem Willen nnter- jochte, daß sie ein Werkzeug seiner Gedanken wurde. Namens Svcngali. Min isl Sbciigali in dreifacher Auslage wieder aus den Brettern erschiene», dieses Mal aus der Bühne des Biktoriosalons. Aber diese Namensvettern lämpfcn mit offenem Visier und brau chen einen etwaigen Entlarvungsversuch nicht zu fürchten, denn so wenig auch ' -- - . mnstffchc' Ersahrungc heit zum Bewußtsein gekommen, daß es Dinge gickst zwischen Him mel und Erde, von denen sich unsere Schulweisheit nichs träumen flüstern oder auf einem geschriebenen Zettel überreichen. Er steht einen Augenblick sich sammelnd still, legt die rechte Hand an die Stirn, druckt die Augen ei», und da ist auch schon der scstgehaltene Gedanke, ohne daß ein Wer gesprochen worden wäre, übertragen auf einen zweite» Herrn, welcher mit dem Rücken gegen den Spi ritisten und das Publikum aus der Bühne sich befindet. Er dreht sich um. verkündet laut den gcwünschien Namen und zeigt sich in wcnigcn Augenblicken, nachdem er sich die erforderlichen Requisiten im Fluge herbelgcschafst, dem erstaunten Publikum in der verlang ten Gestalt, sei cS nun eine historische Persönlichkeit, einer der lebenden Herrscher, ein bekannter Künstler, ein Gelehrter, oder eine politische Größe. Aber noch mehr I Außer diesen, mimischen Me- habc». Sälen Montag,^TTÄPril 18ÄÄ. dium sitzt »och ein weibliches Miisttali'chcs Medium, der Trilbp zu vergleiche», aus der Bühne vor einem Klavier. Der hcrum- wandelnde. immer weiter sich entfernende Spiritist läßt sich in buntem Wechsel den Namen einer Oper, einer Operette, eines be kannten Volksliedes zusküstern, überkrägl wieder den Gcdanlen durch den psychischen Telegraphen und sofort beginnt die Dame die ge wünschte Melodie zu singen, wozu sie sich aus dem Piano, l»X!>eiie> und kommt ihr ein neuer Gedanke zugeslogen, so bricht sie im Mo ment ab und geht i» die neue Melodie über. Die ganze eigen artige Darbietung ist nngemein fesselnd und tlappt vorzüglich Man fühlt sich seltiam berührt, wenn inan sicht, wic hier geheimnißvvlle Kräfte walten, von deren Ensicn; mau gar keine rechte Vorstellung sich machen kann. — In der Nacht zun, Sonntag in der 12. Stunde und in der 2. Stunde wnrde die Feuerwehr nach den Grundstücken G e w a n d h n lis stra ß e 5 und Leipzig er st raße 10 alar- mirt. An crstercm Orte war ein Schoriisteinlirand entstanden, der indessen bald wieder erstickt werden konnte, wahrend die Unter drückung eines in dem anderen Grundstück in einer Wohnstube im dritten Stockwerk in Folge mangelhafter Feuerungsanlugc ent standenen Balkenbrandes die Feuerwehr nahezu 2 Stunden beschäf tigte. Da sich der Herd des Brandes unmittelbar unter dem Stnbcnvfcn befand, so mußte letzterer abgebrochen werden. Außer dem waren durch das Feuer mehrere Baste», ein Thcil des Fuß bvdens »nd der Decke der darunter befindlichen Wohnung zerstört worden. - Früh in der 3. Stunde wurde vom Krcuzthnrm Feuer zwilchen 2t äckni b. und Plauen gemeldet. Die mit der Loiidipritzc dahin abgernckten Feuerwehr-Mannschaften fanden ans Räcknitzer Flur mchrerc Aknniniihaiisc», die wahrscheinlich böswillig angc zündet worden waren, brennend vor. Tic Unterdrückung dicies Brandes erforderte nur kurze Zeit. — Mit Beginn des neuen Schuljahres ist der Ergänzungsbaii der K reuzschule. an dem seit dem Herbste des Jahres 1807 gebaut worden war, in Gebrauch genommen worden. — Nachdem in vielen Städten unteres engeren »nd wcitcien Vaterlandes mehr oder minder tunstgcrechtc Dramatisirnngen der Schicksale des Kapitäns Dievfiis vorgefühlt worden sind, hat man nunmehr auch hier Gelegenheit, ein Opus tenncn zu lernen, das sich die Begebenheiten zum Vorwurf nimmt, die rn dem Prozeß Drepsus und was damit im Zuiammenhang steht, eine Rolle gewiel! Seit einigen Tagen nämlich Hai. sich in den Wettiner lKcglerheim- aus der Friedrichstraße Herr Direktor Fein s chlcichardt mit einem Ensemble etablirl, um ein sünfarliges Tchaiisviel von A. Werzner: „Drepsus, der Verbannte der Tcuselsinsel oder Zola vor den Geschworenen" zur Darstellung zu bringen. Man wird gut thiin, seine Erwartungen hinsichtlich des litteranschcn Werthcs des Stückes nicht allzu hoch zu spannen, doch ist gern zuzugeben, daß die vorliegende, durchaus ernst zu nehmende Bearbeitung des immerhin heiklen Stoffes einen guten Thcil echter dramatischer Kunst in sich birgt. Das Werk ist eine ge schickte Zusanimenreihwig wirksamer ssccncn und Situationen und verräth einen ziemlich rontinirten Bühiien-Autor. der sich von vorn herein einen günstigen Ertvtg des Dramas dadurch gesichert hat, daß er seinen Helden als einen unschuldig Verurtheiltcn behandelt »nd hierdurch mit Glück eine der empfänglichsten Saiten in vieler Mensche» Gcmüth anschlägt. Die Wiedergabe der Aktbczcichnungcn läßt erkennen, welche Wendepunkte in der Assairc dem Zuschauer vorgesührt werden: 1. Akt : Tie Verhaftung. 2. Akt: Ter Ab schied i 3. Akt: Esterhazy vor dem Kriegsgericht": l. Akt: Zola vor dein Schwurgericht: 5. Akt: Aus der Tcuselsinsel. Was die Darstellung durch das Schlcichardl'sche Ensemble betrifft, so kann man derselben recht gern eine gute Censur crthcilen. Die Träger der Hauptrollen: Kapitän Drepsus: Herr Manfred, dessen Frau : Annp Dampson, Zola: Herr Direktor ^chieieliardl, finden sich aus da-S Glücklichste mit ihren Aufgaben ab. Namentlich die Figur des Zola wirkt in jeder Beziehung wahr und überzeugend, so dal: man an dieser Rolle nur wenig anszusetzen hat. Die Sprechweise des Herrn Manfred befremdet Anfangs etwas, im klebrigen ist stnn Kapitän Drepsus eine sehr onerkennens- iverthc Leistung Aeußcrst sympathisch berührte Annp Dampson als Fm» Drepsus: ihrer vortrefflichen Wiedergabe dankt das Stück einen guten Thcil des ErsolacS. Aber auch die zahlreichen mehr oder minder episodischen Krollen sind durchgehende- von guten Kräften besetzt, denen sich Routine und Bühneipicherheit nicht ahsprcchcn läßt. Ganz prächtig im Sinne des Autors vcr körperte z. B- Herr Eduard Löwe fernen aus den gewisse» Leut iiantston gestimmten Major Esterhazi: ebenso bot Herr Sander als Advokat Labori eine vollkommen bühnengerechte Figur. — Tie Regie durch Herrn Schlcichardt stellte demselben ein vortreffliches Zeugniß aus. Das Spiel ging während reichlich 2 Stunden slorr und crakt vor sich, die Aktschliiffe Ware» stets sehr wirkwm herans- aearbcitet. Auch die neuen Kostüme, lowie die Dekorationen ließe» leinen Wunsch offen. Tie Vorstellung stndct mit einem großer, Tableau — Glaube, Liebe, Hoffnung, lebende Gruppe bei benga lischer Beleuchtung, — einen schönen Abschluß. — In Dnttlcr'S Etablissement in Strehlen erössncle gestern der Verein „Rampl"-Weinböhla eine A usstcllung von H u »- den aller Rassen, Jagd- „nd Sportgegenständc» - Heute wird in Zschertnitz in Vereinigung niit der Post Hilfsstelle eine Telegrapbcnbetricbs- und eine öffentliche Fernsprech, stelle mit belchrimklem Tagesdienst eröffnet. — In den Vormittagsstunden des vergangenen Soirnabcnd fand man in dem Jrichhöhknuche bei Potfchavvel den ver- heirothctc» Manier R. aus Niedervcsierwitz erschösse» vor — Die goldene Hochzeit feierte vorgestern Herr Privatus Carl August Richter in Pirna mit seiner Ehegattin Agnes Emilie geh. Böhme. Das Jubelpaar wurde durch Herrn Superintendent Tr. Blochmann nochmals eingcscgnci, womit die Uevcrrcsthiing einer Prachtbibcl verbunden war. — Meißen. Il>. April. Gestern Abend fand nntcr Vorsitz des KvlonnenWrcrs Photographen Stelznrr die Jahresversamm lung der vom Herrn Bczirksvorstchcr Rcntzsch s. Z. gegründeten freiwillige» Saintätskoloniic statt. Der Jahresbericht bot ein er freuliches Bild der Friedenslhätigkelt. Großes Verdienst un: die Kolonne bat sich der mit der rothen Kreuz-Medaille ausgezeichnete Kolonneiifiihrer Stelzner erworben. Auch wurde die Thätigkeit Grünewald erschienen. -Großenhain. 17. April, lebenden Veteranen von IM vcrani Zu Ehren der hier noch ialtclc gestern die hiesige ".zv)r-»4vrr 11V.V<>ZN ?tS
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