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Nr. ISO. ' Freitag, den Lv. Juni 1SV4. 3. Jahrgang. KWsche Uolksmtuna ch,int täglich nachm, mit Ausnahme der Ssnn. und Feltiage. > ! , ^ --- . . . — . — > Inserate werden die »gespaltene Petilzeile vd er deren Rau», in JUgöprets! Bierteljührl. I Mk. L» Pf. (ohne Bestellgeld). Bet, «I 15 Pf. dereitniei, des Wiederhalung dedeuieuder Nnda„. kkr8ru»sch«„Post°nklalt.lt.8eittmßS»>rel»I. Ltn.elnummer ioP, ^I»AVDÄIlNlnk-V>Ä8^vI<<N IUl U. F sklD^Ii. Bnchdrutteret. Redaktion und «eschästss.ell«! Dresden. Redakttans.Svrechstunde: Udr. j! " LI " ' > Piltniurr Strafte 1t«. - ^erulprewer An.t l Br in».!. ^ mit Ausnahme der Sann- und Feltiaae BeiugSpretS! BierteljShrl. I Mk. SV Pf. (ohne Bestellgeld). Bet aufferorutschen Postanstalt.lt. ZeitungSpreiSl Einzelnummer !<1 Ps Redakttans-Sdrechstunde: II—I Udr. llnabbängiger Lageblatt für lvakrbeit, becbl u. frelbrlt. Inserate werden die »gespaltene Petilzeile oder deren Raum in 15 Pf. vereltniet. bei Wiederholung dedeuieuder Rabatt. Bniftdriirtrrei, Redaktion und vieslftästsstelle i Dresden, Pillnlyer Strafte 4t«. — Heruspreilier R» t I Rr in,i«>. Deutschlands Stellung zur oltastatischen Arage. Wenn der sozialdemokratische Abg. Bebel recht batte, dann würde Deutschland im ostasiatischen Kriege schon längst die Neutralität gebrochen haben; er behauptet ja, das; wir ans Seite Rußlands stehen und mit diesen; sympathisieren. Er konnte als Beweis für diese Behauptung aber nichts anderes anführen, als daß ein deutscher Dampfer — selbst verständlich kein Teil der Kriegsmarine — durch aus wärtige Vermittlung an Rußland verkauft worden sei. Solche Verkäufe haben aber stets stattgefnnden und wurden und werden nicht als eine Verletzung der Neutralität an gesehen. Wenn Bebel gerecht wäre, mühte er jetzt be haupten, daß Deutschland nun auf der Seite von Japan stehe; denn eben meldet der Draht, daß ein deutscher Dampfer, der sich zurzeit in Kalkutta befindet, durch eng lische Vermittlung an Japan übergegangen sei. Aber es fällt darob keinem Russen ein, sich gegen Deutschland zu beschweren; der Führer der deutschen Sozialdemokratie treibt es ja als eine besondere Liebhaberei uns gegenüber dem Anslande als möglichst schlecht hinzustellen: daß ihm der Aerger über Graf Biilow und dessen Reden hierbei nur ein schlimmer Ratgeber ist, beobachtet er gar nicht. Bebel war hierbei japanischer als die Japanese n. Tie angesehene japanische Zeitung „Nichi Nichi" befaßt sich nämlich- auch mit der Stellung Deutschlands im ostasia- tücben Kriege und sie ist so objektiv, die volle Neutralität Tcntschlands anznerkennen. Das japanische Blatt spricht von der deutschen Negierung als einer befreundeten Macht, wie auch Japans Volt und Negierung eine aufrichtige Frcnndschast gegen Deutschland hege; ein Grund zu einem gegenseitigen Mißtrauen liege absolut nicht vor. Nicht zu verkennen sei, daß Deutschland allerdings ein Interesse daran habe, daß Rußland in Ostnsien nicht geschwächt werde; aber der jetzige Krieg sei nur dem Bestreben ent sprungen, Korea und Ehina in allen Teilen selbständig zu erbalten und diese beiden Staaten nicht mehr oder weniger an Rußland ausliefern zu lassen. Tann geht die Zeitung am die deutschen Interessen in der Provinz Schantnng ein. Ter Handel der Kolonie Kiantschnu habe sich, nach den Er länternngen zum Haushalt dieser Besitzung, in den drei Jahren von 10110 bis 1002 von 000,000 auf 1 700 000 Psund Steel, gehoben. Zur weiteren Hebung von Handel und Gewerbe dieser Kolonie halte Deutschland eine Unter stützung von 000,000 Psd. Steel, für nötig. Der Reichstag habe den Entwurf zum Haushalt bereits genehmigt. Ziehe man hieraus die Folgerungen, so ergibt sich, das; bei den dentiwen Unternehmungen in Ostasien die deutsche Regie- rnng sich durchaus auf Japan verläßt. Für die Bedürfnisse der Kolonie werden auS Japan erhebliche Mengen von Bau holz, jungen Bäumen und Aehnlichem bezogen. „Solange diele deutschen Unternehmungen noch in den Anfängen stecken, ist man das erkennen die Staatsmänner Deutsch lands sehr wohl vielfach ans Japan angewiesen. An fangs rechnete Deutschland in seinen Unternehmungen offenbar ans russische Unterstützung, sah aber seine Erwar tungen nicht erfüllt, da Rußland seine eigenen Interessen in der Mandschurei förderte und durch die Politik der Ab schließnng sich Deutschland hinderlich zeigte. Von allem Anfang sind die Russen Gegner der Politik der offenen Tin- gewesen. Sofort nach dem Ausbruch des jetzigen Krieges hat Deutschland öffentlich eine Neutralitätserklärung abge geben und seitdem die Pflichten eines neutralen Staates auf das strikteste erfüllt. Es bat weder uns. noch Rußland begünstigt." Diese offene japanische Erklärung wird dem Sozial demokraten Bebel recht unangenehm in den Ohren klingen; er steht nun selbst vor Japan als „blamierter Europäer" da. Bemerkenswert in diesen Auslassungen ist, wie Japan über die Niederlassung in Kiautschan urteilt; dasselbe scheint sich doch günstig entwickeln zu wollen. Ein ähnlich bemerkenswertes Urteil kommt ans Dänemark. Ein von der Kopenhagener „Berlingske Tidende" nach Ostasien ent sandter Mitarbeiter schreibt seinem Blatte: Deutschland darf mit Fug und Recht ans seine Kulturarbeit ans der Schantnng Halbinsel stolz sein. Sie ist einfach überwäl tigend. Vor fünf Jahrei; war Tsingtau ein Fischernest. Heute erhebt sich dort eine moderne europäische Stadt; große, angenehme Wohnhäuser, bonlevardbreite Straßen, elektrisches Licht, prächtige Hotels, Kasernen und Forts, herrliche Parkanlagen. Eisenbahnen und breite Fahrwege führen ins Land. In Kiautschan wohnen schon tausend Deutsche außer de» Truppen. Allerwärts siebt man Eilige borene mit der Herstellung össentliclier Anlagen beschäftigt. Hier werden Rohrleitungen gelegt, dort Straßen gebaut oder Brücken hergestellt. Jetzt wird eS mir völlig klar, das; die Deutschen die gefährlichsten Kuirurkonkurrenten Eng lands werden; denn wer ist imstande, gleiches zu leisten? Das ist Kolonisierung im große» Stil. Welche Ordnung herrscht überall! Man glaubt in einer der trefflichsten Ko lonieu Englands zu weile», nur das; die gesellschaftlichen Beziehungen hier weniger steif sind. Tie deutschen Lehr linge stehen im Begriffe ihre angelsächsischen Meister zu überflügeln. Sie haben mehr denn ausgelernt. Gewiß zeigt die russische Arbeit in Port Arthur Bewunderns wertes, aber die Deutschen sind ihr in .Kiautschan um eine volle Pferdelänge voraus. Wem; Russisch Ebina Schien driai; und Unordnung zeigt, ist ii; Deutsch Ehina militäri sche Pünktlichkeit und bürgerliche Zuverlässigkeit. ' Man sieht hieraus, daß innere Interesse» in Ebina nicht unbedeutende sind, wenn das Ausland mit einer Art Bewunderung aus die Entwicklung unserer Kolonie blickt. Aber gerade die Interessen Deutschlands i» Ostasieu lassen wünschen, das; Japan nicht zu mächtig wird. Wenn es jetzt endgültig siege,; sollte, so würde die nächste Unternehmung des JuselvolkeS gegen uns Deutsche sein; sie würde» ver suchen, Deutschland aus Schantnng zu verdrängen durch eine Art japanischer Monroe-Doktrin, die Ostaüe» der gel den Nasse erhalte» Nüssen will. Deutschland bat somit kein Interesse an dem Siege Japans; der beiderseitige Aderlaß von Rußland und Japan kommt unserer wirtschaftlichen und kolonialen Entwicklung zu gute. Reichstag. o. Berlin. !>:!. Sitzung am 8. Juni 1904. Ter Reichstag erledigte heule in zweiter Lesung das Münz ge setz: die ursprüngliche Vorlage wünschte nur ein neues -10 Pf. Stück, dem das Haus auch zuslümnte. Eine Resolution der frei sinnigen Volkspartei, dasselbe auf der Rückseite noch mit einem Eichenlaubkranz zu verzieren, fand keine Annahme. Das neue -10 Pf.-Stück, das dicker und kleiner als das seitherige ist, trägt die Bezeichnung „V- Mark« und soll auf I. Juli bereits aus gegeben werden. Aber die Sache hat noch einen Haken: auf An trag des Zentrums wurde nämlich in den Gesetzentwurf die Be stimmung ausgenommen, auch Dreimarkstücke anSzuprägeu, da die Taler etngezogcn werden: die Zenlrumsabgeordneien Esel und Kirsch sprachen sich sehr entschieden zugunsten dieses Antrages aus. Die verbündeten Regierungen aber scheinen nach den Aus führungen des Staatssekretärs Freiherrn v. Stengel und ver änderen Bundesbevollmächtigten keine Bist zu haben, darauf ein zugehen. obwohl das Fünsmarkstück sehr unbeliebt ist. Dcr Konimissionsantrag fand Annahme. Tie Entscheidung über das Gesetz fällt erst in der dritten Lesung. Es folgt die zweite Beratung der Kaufmannsgerichte. Berichterstatter Tr. Hieber: Die Kommission hat sich für den Anschluß an die Gcwerbegerichtc entschlossen. — Lipinsky (Soz.) begründete den sozialdemokratischen Antrag, die Kausmannsgcrichle obligatorisch in allen Gemeinden einzurichlcn. — Trimborn (Zcntr.) ES gibt weile Gegenden, wo absolut kein Bedürfnis für solche Gerichte besteht. Auch Gewerbegcrichte bestehen nur in Städten mir über ckoooo Einwohnern. — Berk Heidelberg (nal. lib.) Die große Mehrzahl meiner Freunde ist bestrebt, das Gesetz zustande zu bringen. — Dove (sreis. Ver.) Wir stimmen sin Artikel I, obwohl wir Gegner der Sondergerichte sind. — Für den sozialdemokratische» Antrag spricht palt manu <W. Ver.) gegen denselben Henning (Kons.) und Tr. M ü l ler Meiningen ;Vp.) Tr. 2 ein ml er <nat. lib.) spricht sich gegen den gesamten Gesetz l entwurs auS: nur eine geschickte Agitation hat den Entwurf gezeitigt. Ter ganze Juristen und Handelsstand fordert Anschluß an die Amtsgerichte. Es ist eine Schwäche der Staatsgewalt, die Recht sprechung an Gemeinden und Korporationen äbzugebe». Sind denn die Vertreter der Regierung mit Blindheit geschlagen? Blau darf doch nicht dieses Slaatshoheitsrechl der Rechtsprechung ganz abgeben! Staatssekretär Graf Posadowsk»: Man darf allerdings aus diese»; Wege nicht weitergehen: das nächste ist die Reform des amlsgerichllichen Verfahrens Aber dieser Entwurs ist erschienen, bevor eine Agitation für ihn sich erhob. Tie Mehrheit des Bundes- rals sieht ii, den, Kommissionsantrag, schon in Städte» mit poooo Einwohnern die Kausmannsgerichte einzusühren, keine Ver besserung. — Singer (^oz.) polemisiert gegen Semmler. — Trimborn lZentr.s Wenn die Sozialdemokratie überall Kauf mannsgerichle wünscht, so muß sie Anschluß an die Amtsgerichte wünschen. Man lasse es bei A»ooo Einwohnern: dann kan» inan die benachbarten Bezirke angliedern. Das Bedürfnis nach Kauf mannsgerichlen ist in der Tat vorhanden, ich weiß das aus der eigenen Praxis als Rechtsanwalt. Auf die Reform der Amts gerichle kann man nicht warten: das dauert zu lange, vielleicht jahrzehntelang. Wir hossen, daß die Vorlage eine Mehrheit finden wird. <Lebh. Bravo!> 0 alt »> a n n «W. Ver.) und B e ck - Heide! berg (»al. lib.» sprachen für den Kommissionsanlrag, der dann angenommen wurde. Darauf vertagt sich das Haus aus morgen l Uhr. Fortsetzung. ! Politische Nimdschau. Deutschland. Tie Budgetkomniissivii des Reichstages verhandelte heule über die Linie Tar-es salai» Mrogoro. Nach ein ! gehender Beratung wurde folgender Antrag E r z berge;- Ans St. Louis. Von unseren; Spcz i a l k o rr c s p o ud e n t e n, (Nachdruck l'crtwtena Die Hochsaison beginnt. - Programm »nd Pro grammlosigkeit. — Im Kunstgcwerbesalou der deutschen Frauen. — Was nach ainerikanischer Rechnung ein Tag in der Ausstellung kostet. — Der Mississipi. — Bilder aus St. Louis. — Ostend, Eity, Wcstend. — AuS- stellungshandel. — Tie drei herrschenden Idiome. — Mouey non ölet. Wir sind also mitten drinnen im Alisstelliingsrninniel. Ter große Verkehrsstrom, ans den inan gehofft und geharrt hat, beginnt nun langsnn; einznsetzen. Der Dollarregen beginnt . . . Mai; kann, sozusagen, das Geld mit Mollen von den Straßen schöpfen . . . Ter Banker' steckt vergnügt beide Hände in die Taschen und grinst — grinst, daß seine langen, gelbei; Zähne garnicht mehr hinter den bartlosen Lippen verschwinden. O Ues Sir . . das wird ein Ge schäftchen, das sich sehe;; lassen kann! - Wer sich kein festes Programm gemacht hat, für den ist dieser Niesenjahrmarkt mit jedem beginnenden Tage eine neue Onelle der Verlegenheit: man weis; nie recht, an welchem Ende man ansangen soll. Ich bin für eine gewisse Regellosigkeit der Besichtigung, die nur ein markantes Ge rippe als Vorbedingung hat. Der Zufall wirft einen ge rade dann oft in Räume, in die man sonst kann; kommt, und die dennoch geradezu vollgepfropft mit Sehenswürdig keiten sind. Außerordentlich interessant und wert, daß man länger dabei verweilt, ist z. B. die Unterabteilung der deutschen Gcwerbcgrnppe, die sich kurz und stolz Kunstgewerbe der deutschen Frauen betitelt. Fräulein Marie Kürschner ist mit d r Leitung diZer Gruppe kntrant »vorder Man möchte sagen, daß das Dargebotcne und zur Schau Gestellte ein intimer Extrakt feinster Jnnenknnst ist. Schon die beiden Sprüche, die gewissermaßen als Wahrzeichen den Fries zieren, deuten darauf hin. Der eine lautet: „Ehret die Frauen, sie flechten; und weben himmlische Rosen ins irdische Leben!" Der andere dürfte weniger bekannt sein; sein Wortlaut ist: „Bant, junge Meister, bauet hell und weit die Macht, den; Mut. der Tat, der Glinst, der Stunde, dem ganzen Gcuienkreis der neuen Zeit." Und diese beiden Sprüche sind charakteristisch, denn was »vir sehen, wirkt so porrwhm und anheimelnd zugleich, das; »vir unsere Bewunderung nicht versage»; können. Gleich beim Betreten des stilvollen Raumes nimmt uns eine land schastliche Friesdekoration gefangen, Sie ist als Tapete ge dacht und ii; zwei anss feinste gegeneinander abgetönte Farben gehalten. Moderne Schränke, in neuer Art und neuer Form, stehen da. Massive Messingbeschläge sind in ästhetischer Wirkung ans einem mächtigen, russisch grün polierten Schrank angebracht. Das rotgetönte Mobiliar smeist Mahagoni) ist mit Holzschnitzereien oder mit mal tierten Goldeinlagen versehen. Alles das ergibt ganz prächtige Wirkungen. Tann sind da Teppiche. Stoars, Tüll vorhänge. die ans den ersten Blick Herz und Auge gefangen nehmen. Hier ist der Schritt von der häuslichen Handarbeit zn>» Knnstgewerbe getan. Es scheint, als ob neue Farben, neue Formen, neue Linie» entdeckt seien. Und Alles ist ans das Harmonischste gegeneinander abgetönt: Molm blninen ans weißem Moiree antigne oder Lotosblüten ans nilgrüner Seide. Vase»;, Nippes, Lampen »sw. nsw. gebe» uns weiter Kunde, inwiefern das moderne Knnsthandwert durch die Entwürfe künstlerisch veranlagter Damen beein flnßt worden ist. Nachdem »vir »och einen herrlichen Schreibtisch und einen Prächtigen Bücherschrank bewundert haben, kommen »vir zu dem Mobiliar, das wobl jede» Be suche;- in Staunen setze»; wird. Es ist dies ein Sopba, das für eine Empfangshalle bestimmt ist. Schon das grau grüne Eichenholz imponiert einem. Die Rückwand zeigt Glasmosaik mit eingelegtem Silber, die Polster sind mit Silber bestickt. Und »»» vergegenwärtige man sich noch einmal diese Farbenznsammenstellnng: graugrün und srnmpfblank . . . etwas vornehm gediegeneres wird man sich wohl kaum vorstellen können. Eine der bedeutendsten Tageszeitungen der Ansstel Inngsstadt gab unlängst eine nicht nniilteressante Anleitung znm systematischen Bestich der Weltausstellung. Das Blatt kommt hierbei auch ans den Kosteiipnnkt zu spreche» und resümiert folgendermaßen: „Es gibt Leute, die geneigt sind, stets alles durch eine Vexierbrille zu betrachten, an Allem etwas ansznsetze», zu bemäkeln und zu kritisieren finden. Von diesen ist denn auch die Ansicht in die Welt hinans- posannt worden, daß ei»; Besuch der Louisiana Purchase Exposition ein so kostspieliges Vergnügen sei, das; es nur Krösusse zu erschwinge»; vermöchte»;, der Mittelstand es sich aber nicht gestatten könne . . . Wenn man, ohne zu knickern. aber auch ohne verschwenderisch z» sei», seinen Ausgabe etat für eine»» Weltansstellnngstag znsainnienstellt, so wird derselbe etwa wie folgt, lauten: Straßenbahn "hin 'und zurück . . . . l>> EenlS , -w Psi Eiickrick . . . -io „ „ Fahrt ans de! r Jntramuralbahn . . . . 0, < M „ Lunchen . . . il > Tiner . . . 11 Pike Entree (für Abendbelusligung) . . . io „ „ Summa: All Micks (I020 Psg.) d. l>. man kann sich mit 2 Dollars -1-» Eents, oder rund 10 Marl einen vergnügten Lag, inklnsive Kost, mache». Tw ist wiederum ein Beweis dafür, das; man mit einem Budget von rund fünfzehn Mark pro Tag recht gut auskommen tarn». Und man braucht wen» man von einer Tampfer sabrt ans de»»» Mnmnpj absieht, die entschieden lohnend ist seine Vergnügungen absolut nicht in der Stadt zu suchen. Man findet in der Ausstellung alles: Varietees, .Konzerte, Theater, Wirtshäuser nsw. nsw. Ja die Reichhaltigkeit des Gebotenen verwöhnt sogar in gewisser Weise. Wer sie voll »nd ganz genießt, wird sich leicht in einer Weise verwöhnen können, die »vir »ins in Europa wob! lanm vorstellen können. Tie Stadt St. Louis selbst »vir werden weiter unten nocki näher darauf eingelie»» ist im »ihrigen alles andere nur keine Altraltio». Was die Mississipisladt Sehens «'ertes bietet, das bat »na» wob! rasch sagen »vir in einem einzige» Lage genossen. Bewundernswert ist nur das rapide Aufblühen dieser amerikanischen Städte, die noch vor Mindert Jahren Eenlren der Jndianerterri torien waren. Und gerade dieser Mississipi . . . Nock» lebt er i» unserer Erinnernng als der gewaltige Vater der Ströme, an denen Indianer Wigwam an Indianer Wig »van» stand. Und jetzt steht hier eine Riesenstadt, eine Stadt, die gegenwärtig sogar eine Weltausstellung ihr eigen nennt. St. Louis mag ja eine echt amerikanische Stadt sei», aber schön ist St. Louis keinestvegs. Gleich wenn man mit dem Zuge aiisommt, ist man enttäuscht. Der große, gewaltige Balmhof ist von schmalen, schmutzigen, sckilechtgepslasterten Straße» umgeben. Ei» dicker, zäher Kohlenstaub lagert über de»; Dächern »nd windet sich in grauen Schwaden durch die eintönigen Straßenzüge, die hin »nd »nieder durch ein paar Sänlenarrangements a» „Knnstansschmücknng"