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MnünmM Tatzthlatt 1tnd Der Abonnementspreis beträgt vierteljäbr- 1881 142 Nadelholz- 90,8 73 Rmtr. tannene Rinde, Nadelholz-Streu 72 ew. 6 8. Juli 1881, Uhr an: 4 155 242 21 14 6 70 Rmtr. Nadelholz-Stöcke, 21,5 Hundert Laubholz-Reisig, 4 1 116 650 65 2 15 170 140 115 birkener Stamm - kieferne Stämme - fichtene - - tannene - - eichene Klötze - birkene - - Nadelh.-Stangen - 15—36 11—32 18—35 32 U.37 24—34 7 — 9 10—12 13—15 unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen und bei den Stäm men, Klötzen und Stangen entweder gegen sofortige Bezahlung oder zum min desten gegen Erlegung des fünften Theils der Erstehungssumme, bei allen übrigen Hölzern nur gegen sofortige volle Bezahlung meistbietend versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilt Herr Revierförster Zeis in Grünefeld, fürstlich Schönburg'sche Lorstverwaltung zu Waldenburg. Nadelholz- - Laubholz-Rollen, Nadelholz- - Laubholz-Stöcke, Colporteure dieses Blattes nehmen Be stellungen an. Einzelne Nummern 8 Pf. Inserate pro Zeile 10 Pf., unter Eingesandt 20 Pf. Abonnementspreis beträgt vierteljähr lich I Mk. 5« Pf. Alle Postanstalten, die Expedition und die Oberstärke, 3u.3,s w. lang, - 3-5 - - Unterstärke, Kirschen-Auktion. Nächsten Sonnabend, den SS. d. M., Vormittags S Uhr soll die Kirschennutzung von den Bäumen an der Altenburger Straße unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend in der Wohnung des Unterzeichneten versteigert werden. Waldenburg, den 21. Juni 1881. Fürstliche Garten-Verwaltung. Rehder. eichene Stämme von 18 daselbst Freitag, den von Vormittag 9 . , Rmtr. tannene und fichtene Nutzscheite, 1 m. lang, - Laubholz-Scheite, "r-ZWM" Waldenburger Anzeiger Amtsblatt für den Stadtrath zn Waldenburg Donnerstag, de» 23. Znni M^.> L'" IM «h°! -°" «-I4 m. IMS, "Waldenburg, 22. Juni 1881. j Hamburg und der Zollverein. Wie die Deutschen des republikanischen Amerika den Anschluß Hamburgs in den deutschen Zollver band beurtheilen, das dürfte aus einem Artikel des New-Aorker Herold" zu ersehen sein, welcher lautet: „Sofern die bisher eingetroffenen Nachrichten nicht trügen, ist Hamburg dem Zollverein beigetreten. Es gievt Personen, welche in der eben constatirten Thatsache eine große Verschlechterung der deutschen Verhältnisse finden werden. Diejenige Hansastadt, welche vor allen andern die Exceptionellität gegen das preußische „Großmogulthum" aufrecht zu erhal ten gewußt hat, ist nun auch aus der Reihe der Bismarckschen Gegner gestrichen, — werden sie sa gen, und sie werden mit ihrer Klage Recht, werden damit vielleicht aber auch Unrecht haben. Es ist eine eigenthümliche Erscheinung, daß es den Zeitgenoffen eines großartigen Genies sehr schwer wird, die Vorzüge anzuerkennen, welche das gedachte Genie hat. Scho» oft haben sich Größen ersten Ranges über eine derartige, ihnen zu Theil gewor dene Zurücksetzung beklagt. Zollverein!! — ?? Nur wenige Personen wissen, was das so eigentlich sagen will. In dem Zoll verein, welchen Friedrich Wilhelm III. ins Leben rief, pflanzte der wortkarge Hohenzoller den ersten Kern zum Deutschen Reiche. Die Verhältnisse wa ren bis dahin geradezu grauenerregend. Jedes Ländchen hatte sich gegen jedes andere Ländchen mit einer Zollgrenze umgeben. Wahrhaft entsetz liche Geschichten werden von der Badisch-Würtem- bergischen Grenze erzählt. Es muß im Schwarz wald damals nicht nur gelbroth und schwarzroth, sondern geradezu kunterbunt hergegangen sein. Der Zollverein brachte eine Anzahl deutschsprechen der Menschen, welche im Uebrigen so ziemlich ohne Ausnahme der Ansicht waren, daß Deutschland nur ein „geographischer Begriff" sei, zusammen und lehrte sie zum ersten Male die Gemeinsamkeit der Interessen kennen. Aus dem Zollverein wurde im Laufe der Zeit der norddeutsche Bund und das deutsche Reich. ^etzt gehört also auch Hamburg zum Zollverein, ^eder richtige Plattdeutsche — wir hätten beinahe gesagt Hobökener — schüttelt sich, wenn er das liest, und weßhalb? Weil Bismarck wieder einen wahr- Mt meisterhaften Schachzug gemacht hat. Es ist nicht das Geld, welches dem deutschen Staatssäckel dadurch mehr zufließt, es ist auch nicht der bloße Ruhm, die stolze Hammonia seinen Wünschen ge fügig gemacht zu haben, was Bismarck zu erheben geeignet ist; — die Hauptsache ist und bleibt, daß er wieder einmal so einen albernen particularistischen Zaun übersprungen hat. Was würden die hiesigen Befürworter Hambur gischer Selbstständigkeit dazu sagen, wenn New-Jork verlangen wollte, aus dem Zollsystem der vereinig ten Staaten herausgenommen zu werden? Hamburg hat die höchste Anerkennung gefunden, welche ihr Bismarck zu Theil werden lassen konnte, indem er bei Neuschaffung der deutschen Flagge dem hohen- zollerischen Schwarz-Weiß das Roth des Hansabun- des hinzufügte, nun kann sich Hamburg auch ruhig dem Kranze der deutschen Zollvereinsstaaten an schließen. Wir sind der Ansicht, daß — Alles in Allem — Hamburg nur gewonnen haben wird." "Waldenburg, 22. Juni 1881. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Reichskanzler gedenkt demnächst nach Kis- singen gehen. In seiner Begleitung werden sich auch seine beiden Söhne befinden. Die Reichstagswahlen finden entweder Ende September oder Anfang October statt. Wie ver lautet, solle die Einberufung des Reichstages den Wahlen auf dem Fuße, also etwa im November, folgen. Das letzte Verzeichniß der beim Reichstage ein gegangenen Petitionen liegt jetzt gedruckt vor. Von den 24 Petitionen des Verzeichnisses beziehen sich 33 auf die Weinpanscherei. In 32 Petitionen wird Verbot der Wein-„Fabrikation" oder Bestrafung der Weinfälschung verlangt und nur eine Petition spricht sich gegen den bezüglichen Antrag des Abgeord neten Buhl aus. Von den übrigen Petitionen sei nur die eines gewissen Eli Samter in Berlin er wähnt,der dieAuflösung desJesuiten-Ordens verlangt. Das preußische Staatsministerium beschäftigt sich mit dem Plane, das preußischen Kanalsystem in großartiger Weise zu vervollkommnen. Im Arbeitsministerium sind dereits Projccte theils fertig gestellt, theils in Ausführung begriffen, welche be zwecken, die Elbe mit der Weser, die Weser mit der Ems, die Ems mit dem Rheine zu verbinden. Hand in Hand damit würde der Bau des seit einer Reihe von Jahren projectirten Nord-Ostsee-Kanals gehen, zu dessen Ausführung englische Kapitalien zur Verfügung stehen, und gleichzeitig soll versucht werden, die Schwierigkeiten zu überwinden, welche die holländische Regierung bisher dem Project eines Rhein-Maas-Kanals entgegenstellte. Ein fränkisches Bauerncomitö hatte an den Reichs kanzler eine Zustimmungsadresse zu dessen Wirthschaftspolitik gerichtet. Darauf hat der Kanzler folgendermaßen geantwortet: „Die Durch führung unseres gemeinsamen wirthschaftlichen Pro grammes hängt wesentlich ab von der Unterstützung, welche die landwirthschaftliche Bevölkerung dem selben gewährt. Letztere bildet an sich die Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands, sie ist stark genug, um auf dem Gesetzeswege ihre und des ganzen Volkes Interessen sicherzustellen, wenn sie bei den Wahlen in sich und mit den Vertretern anderer productiven Gewerbe und Industrien in dem Bestreben zusammenhält, nur solche Vertreter zu wählen, welche entschlossen sind, die deutsche Arbeit und die deutsche Production zu schützen und zu fördern und durch Verminderung der directen Staats- und Gemeindelasten zu erleichtern." Der deutsch-italienische Handels-Vertrag und die Schiffsconvention bleiben zufolge eines Uebereinkommens der beiderseitigen Regierungen bis zum 31. December 1881 in Kraft. Die am 20. d. in Stuttgart stattgefundene Ver sammlung der Gewerkvereine ist auf Grund des Socialistengesetzes aufgelöst worden. Frankreich. In Marseille richtete am 20. d. eine aus 5 französischen Arbeitern bestehende Deputation an eine dortige Gerberei die angeblich von den Syndi katskammern berathene Aufforderung, alle italieni schen Arbeiter zu entlassen, widrigenfalls die selben am 21. durch eine Schaar von 500 — 600 französischen Arbeitern zum Verlassen der Werkstät ten gezwungen werden würden. Seitens der Be hörden sind Vorsichtsmaßregeln getroffen; in der Stadt herrscht noch immer große Aufregung. Fer ner wird aus Marseille gemeldet: Der Grand Cours von Belcunze bis zur Rue Cannebiöre und mehrere andere Punkte der Stadt sind militärisch besetzt, > das Circuliren von Personen an diesen Orten ist untersagt. Die getroffenen Maßregeln haben Ein- 1 druck auf die Bevölkerung gemacht, die Schaaren