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MißergerAnzeiaer und Tageblatt «MÄlaU str die liwtAchei Md ftSdÜsch« Behörde« M Ktiberz Md Braud. -— --7 44. Jahrgang. H 267. Dienstag, de« 17. Navemver. zweimonatlich 1M. 50 Pfg. u. «inmonaUich 7b Pfg. »e Inserate werden bis Vormittag» 11 Wh» angenommen. Preis für die Spaltzetle 13 Pfg. Außerhalb deS Landgerichtsbezirks 1b Pfg. 1891. Aufgehoven vird die unter dem 15. Juni verfügte Sperrung der sogenannten Günther'schen Brücke in Wegefarth. Treibers, am 16. November 1891. Königliche Amtshauptmanuschast. Nr Nnksrltar». Hbld. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der Putz-, Weißwaaren- und Posamenten-Geschüftsbesitzerin Uriederike Katharine verehel. Gurickik verw. gew. Klingst geb. Nehlen in Freiberg, alleiniger Inhaberin der Firma F. K. Klingst daselbst, wird heute» am 14. November 1891, Mittags 12 Uhr, das -mlursverfahren eröffnet. Der Kaufmann Johannes Müller in Freiberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis »UM IS. Dezember 1891 bei dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, zowie über die Be stellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in § 120 der Konkurs« ordnung bezeichneten Gegenstände auf de« 8. Dezember 1891, Bormittags 19 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de« 89. Dezember 1891, Bormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 33, Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verab folgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung rn Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 14. Dezember 1891 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Treiberg, Abth. II1», am 14. November 1891. Nr. Veröffentlicht: Aktuar kVIe»I«l. Gerichtsschreiber. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen deS MufikinstrumentenhändlerS Emil Richard Wüstner, früher in Feiberg, jetzt in Gruna bei Dresden, wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Freiberg, den 11. November 1891. Königliches Amtsgericht, Abth. Hl», Nr. LM»«nr Veröffentlicht: Aktuar Gerichtsschreiber. Snbhastationsbekauutmachung. Vom unterzeichneten Königl. Amtsgericht soll erbtheilungShalber de« 8. Dezember 1891, Vormittags 11 Uhr, daS zum Nachlasse des BergzimmerlingS Ernst Friedrich Nudolph in Freiberg gehörige, auf hiesiger Badegosse belegene Hausgrundstück, Nr 708 des Brandlatasters Abtheilung Parzelle Nr. 460 deS neuen Flurbuchs und Folium Nr. 529 des Grund- und Hypothelenbuchs für Freiberg, welches auf 4600 Mk. legal gewürdert worden ist, auf.Antrag der Erben zur öffentliche« Ver steigerung gebracht werden. l . " Kauflustige werden hiermit geladen, am gedachten Tage Vormittags 11 Uhr sich hier an G«- richtSstelle einzufinden, zum Bieten anzugeben, über ihre Zahlungsfähigkeit auSzuweisen, ihre Gebote zu eröffnen und sodann weiterer Entschließung gewärtig zu sein. Die Verfteigerungsbedingungen und eine nähere Beschreibung des Grundstücks find der an hiesiger Amtsstelle auSgehängten Bekanntmachung beifügt. Freiberg, den 3. November 1891. Königliches Amtsgericht Abth. IV«. 8«l»ttt»«. T Die Stadtsteucreiunahmc befindet fich vom 81. d. M. a« wieder im 1. Stock des Stadthauses. Die Stadtkafien- «nd Schulgeldereinnahme wird gleichzeitig «U in -io Nönme der Stadtsteuereinnahme verlegt. Freiberg, am 14. November 1891. Der Stadtrath. No. N8d«»o. Bürgermeister. Aufwand bei der Oberdirektion. 38000 - 21 Die Berteufung der Hauptschächte erfuhr eine Verstärkung. Bei der Gesammtheit der AuS- und Vorrichtungsarbeiten aber erreichte man weder die gleiche Auffahrungslänge, noch ein gleichhohes Ver« hältniß der Aus- und Vorrichtung zum Abbau, wie in den zu letzt vorhergegangenen Jahren. Immerhin war dieses Verhältniß wiederum größer, als vor der Verstaatlichung. Bei der Gang ausrichtung erzielte man, allerdings ohne besonders reiche An brüche, eine Vergrößerung des Bestandes an aufgeschlossenen ab bauwürdigen Gangflächen. Der durcyschnittliche Gehalt der im Jahre 1890 ausgehauenen Gangflächen an Silber und Blei (0,263 Kgr. und 0,380 metr. Ztr. für daS Quadratmeter) war etwas höher, als in den 3 beziehentlich 4 Jahren vorher, er blieb aber immer noch zurück gegen denjenigen in den weiter zurück liegenden Jahren. In den Lohnverdiensten trat eine anderweite Steigerung ein. Bei der Abhängigkeit der Ergebnisse des Frei- berger Bergbau« und Hüttenbetriebes von vielerlei Umständen, welche schwer im Voraus zu bemessen sind, läßt sich selbstver ständlich ein sicheres Urtheil darüber nicht gewinnen, ob und wann es in Zukunft gelingen wird, einerseits die Ueberschüffe der fiskalischen Hütten, andererseits aber die Zuschüsse zu den fiskalischen Gruben so zu gestalten, daß die Gesammtheit beider keiner Zu- schüssemehrbedarf. Immerhin lassen die neuerdings erheblich ge steigerten Hüttenüberschüsse, welche freilich auch wieder zurückgehen können, sowie die Aussicht, daß die Ausgaben für unumgängliche Berg bau-Neuanlagen nach Verlauf von noch einigen weiteren Jahren eine Abminderung erfahren werden, die Hoffnung aufrecht erhalten, wenigstens das Ziel eines zubußsreien Betriebes zu erreichen. Sollte dies gelingen, so würde der Grund der bis zum Jahre 1890 durchgeführten, die Ablenkung der Heranwachsenden Bevölkerung vom Bergbau bezweckenden Maßregel, den Abgang an Bergarbeitern nur theilwcise durch neue zu ersetzen, wegfallen. Wollte man aber auch nicht auf eine solche bloße Hoffnung hin in letzterer Beziehung andere Entschließung fassen, so führen doch die ernsten technischen Schwierigkeiten, welche eine noch länger fortgesetzte Verminderung des Verhältnisses der jüngeren zu den älteren Arbeitern nach und nach hrrvorbringen müßte, bereits jetzt zu der Nothwendigkeit, in dieser Verminderung bis auf Weiteres innezu halten. Somit ist der gegenwärtige Mannschastsbestand als maß gebend für den dem Etat zu Grunde zu legenden Gangflächen aushieb betrachtet, hiernach aber sowie unter Berücksichtigung der zur Sicherung der Zukunft erforderlichen Aus- und Vorrichtungs arbeiten dieser Aushieb auf die neue Finanzperiode zu gemein- jährig 89700 qm veranschlagt worden. Zu Anfang des Jahres 1887 wurde die allmähliche Einstellung des Betriebes Von Beihilfe-Kurprinz beschlossen. Den Anlaß dazu gaben einestheils die ungünstigen Betriebsergebniffe dieser Grube, in Verbindung mit dem, wie sich jedoch später enviescn hat, nur vorübergehenden Versagen eine» der Haupterzmittel, andererseits aber die Rücksicht auf die damals als immerhin aus sichtsvoller betrachteten neuverstaatlichten Gruben. Für letztere stand auf eine Reihe von Jahren hinaus insbesondere ein so be deutender Aufwand durch Neuanlagen bevor, daß man für den Fall des Fortbetriebes der Grube Beihilfe-Kurprinz mit so un günstigen laufenden Abschlüssen, bei der gleichzeitigen Ausstattung derselben mit den zu ihrer dauernden Forterhaltung erforderlichen Neuanlagen, allzuhohe Ueberschrcitungen der Hüttenüberschüsse be fürchtete. Daher sind seitdem die dortigen mangelhaften Betriebs einrichtungen nur insoweit vervollständigt worden, als es zur Aufrechterhaltung eines vorübergehenden Betriebes unvermeidlich war. Jnmittels haben sich die für die Zukunft der Grube maß- Sachsens Sery- und Hüttenwesen im Staatshaushalt. i. Durch den StaatshauShaltS-Etat und die damit im Zusammen hang stehenden weiteren Königlichen Dekrete ist eine solche. Fülle von interessantem Stoff der Oeffentlichkeit übergeben worden, daß die Presse wochenlang davon zu zehren hat. Wir greifen zu dem Ms am nächsten Liegenden, dem Berg- Hütten- und Münzetat. In demselben und zwar im Kap. 12 „Fiskalische Erzderg. Verte »« Freiberg" ist der erforderliche. Gesammtzuschuß mit 1904 000 M-, d. i. 470800 M. höher als in der Etatsperiode 1890/91 üMsitzt, wo dafür nur 1433200 M. auSgeworfen waren. Die Ein nahmen wurden zusammen auf 3154300 Mk. (in der vorigen Periode 3 236 700 Mk.) also um 82400 Mk. niedriger als in der vorigen Finanzperiode veranschlagt und zwar 3119 800 Mk. für Produkte Ü890/91 3 207 800 Mk.) und 34500 Mk. verschiedene andere Einnahmen (1890/91 28900 Mk.). Die Ausgaben sind mit 4693 300 Mk. (1890/91: 4 369 900 Mk.) verzeichnet; dieselben ! bestehen in 43 800 Mk. Besoldungen, 6270 Mk. Gratifikationen dez. Pensionszuschüsie und Unterstützungen u. s. w., 52 580 Mk. Expedienten-, Schreib« und Zeichenlöhne, 10100 Mk. Tagegelder, lMise- und Umzugskosten, 10100 Mk. allgemeine Geschäftsbe- I diirsnifse, 4117 000 Mk. Betriebskosten (gegen 1890/91 mehr 278250 IMk.) 246630 Mk. besondere Ausgaben für Offizianten und I Arbeiter und 206820 Mk. verschiedene andere sächliche Ausgaben. iDazu kommt noch ein Dispositionsquantum von 365 000 Mk. zu IAtuanlagen und Grundstückserwerbungen (1890/91: 300000 Mk.). I Alber dieses Dispositionsquantum werden folgende Erläuterungen I gegeben: Für die Finanzperiode 1892/93 sind folgende Neuanlagen I geplant: Bei Himmelfahrt die Vollendung der Davidschachter IFbrderanlage, welche in dieser Finanzperivde begonnen wurde, Iferner die noch weiter aufgeschoben gebliebene Wasserhaltungs- Imaschine beim Thurmhofschachte und, um in den Aus- und Vor- Irichtungsarbciten durch vermehrten Bohrmaschinenbetrieb mög lichst an Menschenkraft sparen zu können? 2 anderweite Lustkom- pressoren; bei Himmels fürst: daS bereits nach dem vorigen Etat in Aussicht genommene Zweiggleis der Brand-Langenauer Slamsersenbahn nach dem Vertrau auf Gott Schacht; bei Mittel grube: eine anderweite Vervollständigung der Bereinigt Felder Wäsche zum Zwecke der Verarbeitung von Zwischenprodukten, und die bereits im Vorctat geplante Erweiterung der Dampflesselanlage am Konstantinschachte; bei Beihilfe-Kurprinz endlich «me Dampfförderanlage sowie zum Zwecke der für den Tiefbau- Arieb nothwendigen weiteren Verstärkung der Wasserhaltung eine Aassersäulenmaschine, ferner die Verspundstückung des Rothschön- bergrr Stöllns, ein Luftkompreffor zur ausgedehnteren Anwendung des Maschinenbohrens, eine Schmiedewerlstatt rc. Zwar sind die Pläne zu diesen Anlagen bereits eingehender Bearbeitung unter zogen worden, es können jedoch auch in der bevorstehenden Etat- Periode noch mehrfache Aenderungen daran nothwendig werden. Daher ist auch diesmal der eingestellte Betrag von 365 000 Mk. nur eben als ein für die Zwecke diese-Titels überhaupt bestimmtes Dispositionsquantum zu betrachten. — Zu dem Etat der fiskalischen Erzbergwerke wird noch Folgendes bemerkt: Im Jahre 1890 tvurden bei einem Gangflächenaushieb von 88092 qm. Liefererze »üt 23194 leg;. Silber und 33492 meter. Ztr. Bleiinhalt ge wonnen. Bei einem durchschnittlichen Silberhandelspreise von M Mk. 95 Pf. für das Kilogramm und einem Bleipreise von 85 Mk. 48 Pf. für den meter. Ztr. betrug die Erzbezahlung 8276 432 Mk. 26 Pf. Die Gesammteinnahme belief sich auf 8387 875 Mk. 91 Pf. die Summe der Betriebsausgaben A 4550198 M. 61 Pf., der Betriebsverlust auf 1212322 Ruk 70 Pf. Diese Summe vertheilt sich mit 535590 M. 02 Pf. auf die Grube Himmelfahrt sammt Rothschönberger Stölln, 384125 - 86 » auf die Grube Himmelsfürst, 170394 - 81 « auf die Mittelgrube, 84211 » 80 - auf die Grube Beihilfe-Kurprinz und gebenden Verhältnisse verschiedentlich geändert. Die früher nur erst in beschränktem Maße aufgeschlossenen Erzmittel de» durch besondere Mächtigkeit ausgezeichneten HalSbrückner Spat-GangeS und seiner Fortsetzungen im Kurprinzer Grubenfelde haben bei ihrer Weiterverfolgung eine unerwartete Ausdehnung und nament lich einen so vielfachen Zusammenhang, sowie, im Vergleiche zu den Erzmitteln der anderen Freiberger Gruben, eine solche Gleich mäßigkeit gezeigt, daß sie im Falle einigermaßen ähnlichen Fort setzens nach der Tiefe zu eine nachhaltige Erzquelle zu bilden ver mögen. Schon durch die, wiewohl nur beschränkten, AuS- und Vorrichtungsarbeiten der letzten 4 bis 5 Jahre sind so viele neue Erzaufschlüffe erzielt worden, daß trotz deS in dieser Zeit stattge fundenen Abbaues doch gegenwärtig mehr bauwürdige Gangflächen zum ferneren Abbau vorgerichtet sind, als vorher. Dennoch würde man in nicht sehr langer Zeit zu einer Erschöpfung derselben ge langen, wenn daS seit mehreren Jahren unterbliebene Vertiefen der Hauptschächte nicht baldigst wieder ausgenommen und energisch fortgesetzt würde, um während deS Abbaues in den bisher er reichten oberen Sohlen nach der Tiefe zu neue Aufschlüsse herbeizuführen. Entschließt man sich aber zu diesem Vor gehen, so verspricht die Grube auf lange Jahre hinaus für die fiskalischen Hütten zu einem zuverlässigen und bei entsprechender Belegungsstärke sogar besonders leistungs fähigen Lieferanten für die jenen unentbehrlichen Bleierze zu werden. Hierbei hat Beihilfe-Kurprinz neuerdings den übrigen Staatsgruben gegenüber auch insofern eine andere Stellung ein zunehmen begonnen, als ihre Betriebsergebniffe infolge der Besse rung der Erzaufschlüsse, bei gleichzeitiger Fortdauer der anfangs in dieser Höhe für nur vorübergehend gehaltenen beträchtlichen Zuschüsse zu den verstaatlichten Gruben, als keine unverhältuiß- mäßig ungünstigen mehr bezeichnet werden können. Unter den vorbezeichneten Umständen gewinnen diejenigen sozialen Verhältnisse, welche seiner Zeit bereits dem Be triebseinstellungs-Beschlusse erschwerend gegenüberstanden, eine ausschlaggebende Bedeutung. Die Bergarbeiter trennen sich, wie auch die nach der Bekanntgabe dieses Beschlusses gemachten Er fahrungen aufs Neue gelehrt haben, schwer von ihrem Berufe. Falls diejenigen von Beihilfe-Kürprinz hier ihre Arbeit ver lieren sollten, würden doch wahrscheinlich nur wenige von ihnen einen anderen Erwerb suchen, selbst wenn der verhältnißmäßig geringe, für Privatindustrie frei werdende Theil der dortigen Wasserkräfte zur Förderung dieser Industrie etwas beitragen sollte. Bei Einstellung der Grube müßten sonach die meisten dortigen Bergarbeiter die ihnen jedenfalls zu bietende Gelegenheit ergreifen, die Bergarbeit auf Himmelfahrt fortzusetzen. Die große Ent fernung, in welcher sie jetzt von hier wohnen, würde ihnen hierbei» namentlich im Winter, solche Beschwerden verursachen, daß sie im Laufe der Zeit suchen würden, näher nach dieser Arbeitsstätte über zusiedeln. Die Beihilfe-Kurprinzer Bergarbeiter bilden aber mit ihren Angehörigen in mehreren Ortschaften einen recht beträcht lichen Theil der Gesammtbevölkerung. Die betreffenden Gemeinden, in denen zum Theil auch die übrigen Bewohner, wie namentlich die Handel- und Gewerbetreibenden in ihrem Einkommen von. der bergmännischen Bevölkerung mit abhängen, träfe daher eine schwere Schädigung. Insbesondere würde der mit diesem Weg züge nothgedrungene verbundene Verkauf zahlreicher, jetzt im Be sitze jener Bergarbeiter befindlichen Grundstücke zu einer erheblichen Entwerthung des Grundbesitzes und zu empfindlichen Verlusten führen. Politische Umschau. Freiberg, den 16. November. Einer Meldung der „Presse" zufolge würde der neue österreichisch-italienische Handelsvertrag gleich dem österrrichisch- -eutsche« und dem deutsch-italienische« auf 12 Jahre abgeschlossen