Volltext Seite (XML)
Vesper in der RreuMche. Dresden, Sonnabend, den 27. Mai 1893, Nachm. 2 Uhr. 1. 'Mstngftfeier, Fuge für Orgel (D-clnr) von C. Piutti. 2. H>Nrigstmotette von Immanuel Faißt. Komm, heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläu bigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner göttlichen Liebe. Komm, heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen, der du durch Mannigfaltigkeit der Zungen die Völker der ganzen Welt versammelt hast in Einigkeit des Glaubens. Komm, heiliger Geist! Halleluja. 3. Morgenandacht. Geistliches Lied für eine Stimme mit Orgel begleitung (op. l7, Nr. 6) von Osk. Wermann, gesungen von der Concertsängerin Fränl. Marie Götze. Des Tages Ahnung zittert durch die Flur; vom Himmels- bogen scheu die Sterne eilen und eine Lerche flog schon zum Azur und hat gefragt: „Wo mag die Sonne weilen?" Vom jungen Laube sinkt in's Moos der Thau, wenn kühle Winde rings die Wipfel wiegen, schon ist der Sonnen herold, schau, o schau! die Morgenwolke hoch emporgestiegen. — O Geist des Weltalls, groß und wunderbar, dich preist die Welt mit jubelnden Accorden! Dich will ich preisen mit der Sängerschaar; mein ganzes Fühlen ist Gebet geworden. Dein Odem küßt mich in des Windes Hauch; mit Liebes- armen hältst du mich umschlungen. Dein Auge strahlt aus zartem Blumenaug' und deine Stimme tönt von Lerchenzungen. O sanfter Gott, mir blüht die Frühlingslust im Herzen auf, verscheuchend Gram und Schmerzen, hell flammen auf im Tempel meiner Brust zu Ehren dir der Andacht Opfer kerzen. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 535, 8. Vater, du hast mir erzeiget lauter Gnad' und Gütigkeit; du auch hast zu mir geneiget, Jesu deine Freundlichkeit, und durch dich, o Geist der Gnaden, werd' ich stets noch ein geladen; Tausend-, tausendmal sei dir, großer König, Dank dafür. Vorlesung. 5. Wsakrn 23 für 2 Sopran- und 2 Alt-Stimmen (Soloquartett) von Franz Schubert, gesungen von Fräulein Marie Götze, Fräul. Elisabeth Nagel, Fräul. Marie von Wagner und Frau Bertha Schlegel. Gott ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grüne Weide, er leitet mich an stillen Bächen, er labt mein schmachtendes Gemüth, er führt mich auf rechtem Steige zu seines Namens Ruhm. Und wall' ich auch im Todesschatten-Thale, so wall' ich ohne Furcht, den» du be schützest mich; dein Stab und deine Stütze sind mir immer dar mein Trost. Du richtest mir ein Freudenmahl im An gesicht der Feinde zu, du salbst mein Haupt mit Oel und schenkst mir volle Becher ein; mir folget Heil und Seligkeit in diesem Leben nach; einst ruh' ich ew'ge Zeit dort in des Ew'gen Reich. 6. Motette für sechsstimmigen Chor von G. A. Homilius. Domino, :at aäjuvanäum ms tsstina. (Ilona patri st IRio st 8piritui sauoto, siout srat in prinoipio st nunc st ssmpsr st in sasoula Msoulorum. 4.msn, ^Ilslusa. Dso äioamns Zratias (Herr, eile herzu, mir zu helfen! Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste, wie im Anfänge, so jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen, Halle luja. Laßt uns Gott danken!) 2.^