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Dresdner Journal : 14.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189911145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18991114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18991114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-14
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 14.11.1899
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vejus-prei». Für Drc-den viertel jährlich: 2 Marl so Ps., bei den Kaiser lich deutschen Postanstaltea vierteljährlich »Mark; außer halb des Deutschen Reiche- Post- und Stempelzuschlaa. Einzelne Nummern: 10 Ps. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends. Aernspr.-Anschluß:Nr 12-ä Dresdner Äurnal. Anküudigu»,»gebühren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf. Unter „Eingesandt" die Zeile so Ps Bei Tabellen- und Zijsernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber. Königliche Expedition de» Dresdner Journals Dresden, Zwingcrstr. 20. Fernspr -Anschluß: Nr. 12SS 1899 ^265 Dienstag, den 14. November abends. Amtlicher Teil. Tres-en, 14. November Ihre Königs. Hoheiten pder Prinz und die Frau Prinzessin Emanuel on Orleans, Herzog und Herzogin von Vendüme, sind gestern abend 8 Uhr 31 Min. hier eingetroffen und haben in der Königs. Villa Strehlen Quartier genommen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem juristischen Hilfsarbeiter beim KreiSsteuer- rathe zu Leipzig, Assessor Gäbler den Titel und Rang eines Finanzassessors zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Regierungsbaumeister, prädizierten Bau inspektor Schurig bei dem Baubureau Dresden- Neustadt I zum etatmäßigen Bauinspektor bei der Staatseisenbahnverwaltung zu ernennen. ' Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist dem Schiffer Paul Ferdinand Schachtjabel in Prossen bei Schandau für die von ihm am 6. Juni dieses Jahres unter eigner Lebens gefahr bewirkte Errettung eines Mannes vom Tode des Ertrinkens in der Etbe bei Sörnewitz die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Dresden, 9. November. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Präses des katholisch geistlichen Konsistoriums, Hofkaplan und Kanonikus Karl Maaz in Dresden das Ritterkreuz 1. Klasse d S Verdienstordens zu verleihen. Dresden, 7. November. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Lehrer Johann Hein rich Rothe in Wilmsdorf das Albrechtskreuz zu verleihen. Dresden, 8. November. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Kirchschullehrer Kantor Christian Gustav Dietz in Hohenwussen das AlbrechtSkreuz zu verleihen. WekannLrnachrrng. Die Versicherungsanstalt „Süddeutsche Feuer- versicherungS-Bank zu München" ist zum Be kieke der Versicherung gegen Glaszertrümmerung und Einbruchdiebstahl im Königreiche Sachsen mit der Zweigniederlassung in Leipzig zugelassen worden. Dresden, den 8. November 1899. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. 1077S vr. vodel. Effler. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. I« Geschäftsbereiche de« Ministeriums -er Finanzen. Bei der staatlichen Hochbauverwaltung ist der RegierungS- baasührer Kluge zum etatmäßigen RegierungSbaumrister er nannt worden. Bei der Postverwaltung sind ernannt worden: Lipp mann, zeither Ober-Postassistent, als Postverwalter in Mulda; Marx, zeither Ober Postassistent, als Postverwalter in Tauben heim (Spree); Morgenstern, zeither Ober-Pofiassistent, als Postverwalter in Ohorn; Hauptmann, zeither Postassistent, als Postverwalter in Ottendorf-Okrilla; Kurth, zeither Post assistent, als Postverwalter in Hohnstein (S. Schweiz). Im «eschäftSberetche -es Ministeriums »e« KaltnS and Sffentlichen Unterrichts. Erledigt: die Lehrerstellc in Leutcrsbach bei Kirchberg. Kollator: die oberste Schul behörde. Einkommen: neben sreier Wohnung und Garten nutzung 1250 M. vom Schuldienst, KV M. 6 Pf. kirchen- dienstliche Bezüge, »6 M. für Turn- und 72 M. für Fort- bildung-Ichulunterricht und nach Befinden KV M. für den Unterricht in den weidlichen Handarbeiten an die Frau des Lehrers. Gesuche sind unter Beisügung sämtlicher PrüsungS- und Amlssührungszeugnisse bis zum 27. d Mts. an den König!. Bezirksschulinspektor Schulrat Lohse in Zwickau ein- zureichen. — Zu besetzen: die dritte ständige Lehrerstelle in Klaffenbach t. Erzgebirge. Kollator: die oberste Schul- behörde. Da- Einkommen beträgt 1200 M. Gehalt, 200 M. von der Gemeinde im Vorau- gewährte erste Alter-zulage und 150 M. LogiSgeld BewerbungSgesuche nebst den erforderlichen Beilagen sind bi- zum 12 Dezember bei dem Königl. Bezirks schulinspektor Schulrat Richter in Chemnitz einzureichen; — die dritte ständige Lchrerstelle zu Kohren. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen neben freier Wohnung im Schul- Hause 12VV M. Bewerbung-gesucht mit sämtlichen Zeugnissen sind bi- zum 4. Dezember bei dem König! Bezirksschulinspektor Schulrat vr. Putzger in Borna einzureicheu; — die Kirchschul- stelle in Sehma. Kollator: die oberste Schulbehörde. Ein kommen: außer freier Wohnung im Schulhause oder einem WohnungSgelde von 250 M. ein Jahresgehalt von 1300 M., rvv M persönliche Zulage, 82 M für Fortbildungsschul- unterricht und 640 M. für den Kiichendienst. Außerdem werden ev. an die Frau des Lehrers 150 M. für den Unter richt in weiblichen Handarbeiten gezahlt. Vorschriftsmäßige Bewerbungen sind bis zum 1. Dezember bei dem Königl. Bezirk-schulinspektor Schulrat Schreyer in Annaberg ein- zureichen; — die dritte ständige Lehrerstelle an der Kirchschule zu Zwota. Kollator: das Königl. Ministerium deS KultuS und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: 1200 M. Gehalt und Amtswohnung Gesuche mit allen erforderlichen Unter lagen sind bis zum 7. Dezember bei dem König!. BezirkSschul- inspektor in Auerbach i. B. einzureichen; — eine Lehrerstelle in Brunndöbra. Kollator: das Königl. Ministerium des KultuS und öffentlichen Unterricht- Einkommen: 1500 M., nach vollendetem 24. Lebensjahre 1520 M., dann von S zu zu 3 Jahren aufsteigend bi- nach vollendetem 54. Lebensjahre 3000 M Au-Wärt- verbrachte Dienstjahre werden angerechnrt. Besuche mit allen erforderlichen Unterlagen sind bi- zum 5. Dezember einzureichen beim Königl. Bezirksfchulinspektor in Auerbach i B. Nichtamtlicher Teil. Der Reichstag nimmt heute mit der hundertsten Plenarsitzung seine Thätigkeit wieder auf. Die letzte Sitzung hat am 22.Juni stattgefunden, diePausealfo ziemlich sünfMonate gedauert. Diese parlamentslose Zeit hat gegen das Ende hin gerade keine idealen politischen Parteizustände, namentlich mit bezug auf die Presse gesehen. In der Zwischenzeit sind, wie die „Kreuzztg." klagt, zu viel ge schäftige Hände bestrebt gewesen, die Fäden der Partei- Politik zu verwirren. Dadurch hat sich schließlich in den Zeitungen eine Nervosität entwickelt, die in der Politik besonders schlecht angebracht ist. „Tauchte irgendwoher eine neue Frage auf, so wurde ohne Rücksicht, ob die vor liegenden Meldungen verbürgt waren, sofort eine ziemlich fest bindende, allerdings meist abweisende Haltung zu ihr eingenommen; vorsichtige Preßorgane, die selbverständlich erst wägen und dann urteilen, wurden provoziert, wenn sie nicht ebenfalls sofort ihre Meinung äußerten. War eine Zeit lang aber auf dem Gebiete des politischen NeuigkeitSmarktes alles still, so munkelten die Blätter: Es geht etwas vor — wüßte man nur, was! Was für Gerüchte — nament lich über Krisen — wurden nicht während der großen parlamentarischen Pause in die Welt gesetzt! Es gab Preßorgane, die fast jeden Tag ihre „Sensation" haben wollten: fand sich eine solche nicht auf natürlichen Wege, so wurde kombiniert. Auch das „Zwischen - den - Zeilen - Lesen" und das Aus legen nnd Unterlegen stand in hoher Blüte." Nunmehr wird cS sich zu zeigen haben, ob die Frak tionen die verworrenen Fäden lösen können. Die Er örterungen über eine neue Flottenvorlage, mit denen man es auf linksliberaler Seite eiliger hat als auf einer anderen, und die Beratung des Gesetzentwurfes zum Schutze der Arbeitswilligen werden die ersten günstigen Anlässe sein, eine Klärung der Lage herbei zuführen. Sicht man die Situation in den einzelnen Par teien an, so gewinnt man den Eindruck, daß bei mehreren zum teil sehr schwerwiegende Meinungs verschiedenheiten auszugleichen sind. Das betrifft nicht Kunst und Wissenschaft. Konzert. Auch die jüngste unserer Kammermusik- Vereinigungen, bestehend aus den Herren Sherwood, Kratina und Johannes Smith, ist nun, und zwar mit schönem künstlerischen Elfolge, an die Oeffentlichkeit getreten. Zur Erinnerung an die fünfzigste Wiederkehr von Chopins Todestag war dem Programm de« gestrigen Abends die 6-moll-Sonate (op. 65) für Pianoforte und Violoncell de« genialen Polen eingereiht worden. Sie gehört zu den letzten, keineswegs aber zu den glücklichsten uns wirkungsvollsten Kompositionen Chopins, der mit diesem Werke, dem ll-woll-Trio und zwei Duos für Klavier und Violoncell auf dem Gebiete der Kammer musik nicht heimisch zu werden vermochte. Anstrengung, teilweise sogar peinvolle Anstrengung, ist au« den Ecksätzen der Sonate herauszuhören, und wo in ihr wie in dem rhythmisch belebten Scherzo und in dem nocturn-artigen Andante wirkliche Schönheiten hervortreten, da erscheinen diese vielfach al» Ansätze, die den Hörer nicht so ein dringlich zu fesseln vermögen, wie die« in den Klavier kompositionen Chopin» der Fall ist Man wird deshalb Moschele« nicht unrecht geben können, wenn er in seinen Taqebuhiufzeichnungen von der genannten Sonate sagt, daß sie oft klinge, al» präludiere jemand am Klavier und klopfe an allen Tonarten an, um zu erfahren, ob irgend wo ein Wohlklanq zu Hause sei.. . Gespielt wurde das Werk durch die Herren Sherwood und Smith mit künst lerischem Geschmack, feinem musikalischen Verständnis und reizvoller Klanggebung in beiden Instrumenten. Nicht minder erfreute Hr Kratina durch sein tonschönt«, warm beseelte» und temperamentvolle« Biolinspiel in dem herr lichen I)-molI-Trio von R Schumann, wie in dem ll-äur- Trio (op 8) von Johanne« Brahm» Diese« leben«, und kraftvolle, mit einer Füll« edelster Melodien und kühnster Harmonien auSgesiatrete Werl wurde gestern m ver neuen Ausgabe gespielt, die au« der ursprünglichen Fassung nur da» köstliche, in großartiger Steigerung gipfelnde Scherzo herübergenommen hat. Die übrigen Sätze haben mehr oder weniger einschneidende Veränderungen erfahren, die dem Jugendwerke zwar eine regelmäßigere Durchführung und gefälligere Abrundung verliehen, ihm dafür aber zweifellos manche Episoden überschäumenden Feuers und phantastischer Ursprünglichkeit entzogen haben. U. S. Zum 16. November. Vor fast 1000 Jahren — e« war genau am 12. Oktober de« Jahre« 902 — lag ein arabischer König Namens Jbrahim-ben-Ahmed auf dem Sterbelager, ein Fürst, der schlimm gelebt hatte und in Narrheit starb und von dem die Nachwelt wenig erfahren hat. Der Himmel aber hielt die Todesstunde diese« König« nach den arabi schen Erzählungen für eine geeignete Gelegenheit, den Erdbewohnern ein glänzende« Schauspiel wunderbarer, aber die abergläubischen Gemüt-r zugleich erschreckender Art darzubieten. In jener Nacht fielen unzählige Sterne vom Himmel, sich drängend wie Tausende von leuchtenden Regentropfen. Diese Erzählung arabischer Legenden ist die erste Erwähnung de» Vorganges, dem alle Astronomen am morgigen und übermorgigen Tage entgegensehen, dessen Hauptteil für die Morgenstunden de« 16 November erwartet wird. Haben Sie keine Angst, verehrter Leser! — wir kennen die Mahnung de« lateinischen Sprich wortes: „As quiä nimis!" — wir wissen, wieviel Sie in den letzten Tagen von der Fabel de» Weltuntergänge« zu leiden gehabt haben und wieviel darüber geschrieben worden ist, um diese Fabel und ihre Entstehung zu be gründen und ihre etwaige Wirkung auf abergläubische und ängstliche Gemüter zu zerstören Sie können davon überzeugt sein, daß Sie am Donnerstag morgen ebenso behaglich und erquickt von Ihrem Schlafe erwachen werden, die konservative Partei, die nach wie vor in Einigkeit geschloffen ist, auch nicht die Sozialdemokratie, die lediglich durch ungeduldige „Mauserungspolitiker" ge zwungen wurde in Hannover die Einigkeit und un geschwächte Umsturztendenz der Partei trotz Bernstein und Schippel aller Welt kundzuthun. Es betrifft ferner nicht den zweigeteilten Freisinn, inner halb dessen auch jetzt wieder in der Flottenfrage ein scharfer Gegensatz vorhanden ist. ES betrifft aber die Nationalliberalen und das Zentrum. In Liefen Parteien liege» tiefgehende Verschiedenheiten nicht nur in einzelnen Fragen, sondern in der ganzen politischen Richtlinie klar am Tage. In beiden Parteien ringen die demokratischen Elemente mit den gemäßigten, konservativen Anschauungen näherstehenden Bestand teilen um die Herrschaft. Die naäionalliberale Prefse be streitet allerdings, daß eine Krisis in der Partei zu befürchten fei. Aber ganz ohne Reibungen dürste eS wohl nicht abgehen. Sollte eine ernsthafte Aus einandersetzung vermieden werden, meint heute die „Kons. Korr.", so könnte das nur zum Nachteile des gemäßigten Flügels der Partei geschehen. Die end lich koch notwendige Auseinandersetzung würde dann nur schwieriger und folgenreicher sein. Im Zentrum wird anscheinend Hr. vr. Lieber einige Hemmnisse zu überwinden haben. Der bayerische Zentrumführer vr. Schaedler hat kürzlich in aller Oeffentlichkeit seinem „Oberkollcgen" direkt die Gefolgschaft gekündigt. Deshalb braucht es nicht eine Spaltung zu geben und wird es auch nicht zu einer solchen kommen, denn in kritischen Zeitpunkten geben bei dieser Partei er fahrungsgemäß nicht rein politische Gesichtspunkte den Ausschlag für die schließliche Einigung. Aber Diffe renzen sind jedenfalls in bezug auf verschiedene wichtige Fragen da und wollen behoben sein. Angesichts der Bedeutung, die dem Arbeitsstoffe deS Reichstags für die Erhöhung der deutschen Wehr kraft, für die sozialpolitische Gesetzgebung, insgesamt für das Wohl deS großen Vaterlandes zukommt, ist zu wünschen, daß die Austragung jener Differenzen in einer Weise geschehe, die ersprießliche Leistungen deS Parlaments möglich macht. Der Krieg tu Südafrika. Die von Südafrika eintreffenden Nachrichten be schränken sich in der Hauptsache darauf, die Ankünfte von TruppentranSporffchiffen zu melden. Da ein Teil der Truppen sofort nach der Ankunft weiter nach Durban dirigiert wird, muß man annehmen, daß die Absicht des Generals Buller dahin geht, womöglich den General White in Ladysmith zu entsetzen. Das allerdings nicht sehr zuverlässige „Dazielbureau" meldet hierzu aus Brüssel, die dortigen Agenten von Transvaal hätten ein Telegramm erhalten, wonach General Buller in Durban angekommen und seit Freitag 4000 Mann britische Truppen gelandet seien. Diese würden mit einer Flottenbrigade, zwei Regi mentern Freiwilligen und drei Batterien Artillerie, im ganzen 10000 Mann, zum Entsätze General Whites gegen Ladysmith vorrücken. Der General solle gleichzeitig einen Ausfall in der Richtung auf Colenso machen. Vom westlichen Kriegsschauplätze sind die ein gegangenen Nachrichten so alten Datums, daß daraus ein Schluß auf die gegenwärtige Lage unmöglich ist. Die heutigen Meldungen lauten: London. Die „Times" melden in ihrer zweiten Aus gabe vom gestrigen Tage aus De Aar: Einer vonJameStown au» aus telegraphischem Wege übermittelten Nachricht au» Aliwal North zufolge hat man keine weiteren Bewegungen der Burenkommando» bemerkt. DaS Land zwischen Aliwal North und Burghersdorp werde ununterbrochen abpatrouilliert Die Buren behaupteten, die Basutor würden von der Regierung bewaffnet. Wenn von den Buren irgend eine Bewegung über den Oranjefluß bei Herschell auSgeführt werve, dann sei ein Basuto-Aufstand sicher; wenn nicht, werde der Einfluß de- Kommissar- Sir G. Lagden hinreichen. Keine Nachrichten irgend welcher Art gelangten nach Aliwal North. Aus Lou- renoo Marque» melden die „Time»" vom S. d. MtS, daß ein Kommando von etwa 800 Buren bei Avoca stehe. Die Brücke bei Komati sei unterminiert. Die portugiesische Grenze aus der Burenseite werde mit Ausnahme der Umgebung von Komati von der Eiugeborenenpolizei abpatrouilliert. Pretoria. »Standard and Diggers News' melden: Man nimmt an, daß vorgestern ein neues Kommando unter dem Befehl von KooS Kock, dem Bruder desgesallenenGenerals, nach der Front abgegangen ist. Die Behörden fahren fort, von Haus zu Hau- Umschau zu halten. Alle Neutralen, die nicht als Freiwillige dienen, werden zum Polizeidienst kommandiert w>rden. Von den dazu Geeigneten wird erwartet, daß sie sich selbst stellen. Nichterfüllung dieser Vorschrift ist mit schweren Geldstrafen, fortgesetzte Nichtbeachtung mit Ausweisung bedroht. (Wieder holt.) Maseking. Nach einem amtlichen Telegramm auS Mafe- king vom 30. Oktober zog sich der Feind an diesem Tage enger zusammen, um die Stadt einzuschließen. Der Feind hat die Eisenbahn zwei Meilen nördlich von Maseking mit Dynamit zerstört. DaS Bombardement auf die Stadt dauert fort, richtet indessen wenig Schaden an. — Nach einem weiteren Telegramm auS Maseking bat der Feind am 3l. Oktober einen Angriff auf die Stadt versucht Die Buren haben sehr tapfer gefochten trotz des heftigen Gronatenfeuers'der britischen Süd afrika-Polizeitruppe. Der Feind hat schwere Verluste gehabt, aus feiten der Engländer wurden zwei Hauptleute und drei Mann getötet, fünf Mann verwundet. Brüssel. Eine belgische Sanitätskolonne, bestehend aus 10 Aerzten und 30 Pflegern, geht am 22. d. MtS. von Amsterdam nach Südafrika ab. Kapstadt. Die Transportschiffe „Armenian" und „Nubia" sind mit 2300 Mann und 600 Pferden eingetroffen. — Der TranSportdampser „Oriental" mit 1200 Mann britischer Truppen ist hier eingetroffen. Kuruman (Britisch - Betschuanaland). (Meldung des „Rcuterschen Bureau»") Ein eingeborener Läufer ist am Freitag von Maseking eingetroffen und meldet, daß in Maseking nach alles gut stehe. Lourenzo Marquez. DaS „Reuterfche Bureau" meldet vom S. d Mts. aus Lourenzo Marquez: Der Feldkaplan der Dublin-Füsiliere, der hier eingctroff.n ist, berichtet über die Gefangennahme der irischen Füsiliere und de- Gloucester- Regiments bei Nicholson» Nek am 30. Oktober, daß die Truppen, durch da» Davonlaufen der Maultiere ihrer Geschütze beraubt, von dem Feinde hart bedrängt waren. Sie würden sich trotz dem gehalten haben Al» jedoch von einigen Leuten auf eigenen Antrieb ohne Befehl eine Parlamentärflagge gehißt wurde, waren die Truppen gezwungen, sich zu ergeben. — Den „TimcS" wird aus Laurenyo-Marquez vom S d. MtS. gemeldet: Im Lause einer Unterredung machte der Feldkaplan der Dublin - Füsiliere über das Gefecht von NicholsonS- Nek am 30 Oktober noch folgende Mitteilungen: DaS Gefecht begann gleich nach Tagesanbruch und wurde bald fehr heftig. Unsere Leute errichteten Verschanzungen von Steinen. Nach 12 Uhr wurde in der Richtung der Verschanzungen die Parole auSgegeben, das Feuer einzustellen, aber unsere Leute wollten der Parole kein Gehör geben Major Adye kam dann hrrbei- geeilt und gab den direkten Befehl, daß dos Feuer eingestellt werde Dann wurde daS Signal zum Einstellen des Feuer» geblasen. Bei un» war daS Gerücht verbreitet, daß ein junger Offizier, der glaubte, daß seine aus zehn Mann bestehende Abteilung die einzigen Ucberlebenden seien, die weiße Flagge gehißt habe. Es waren aber von uns noch SOO Mann am Leben, während wir in einer Stärke von 1000 Mann in» Gefecht gezogen waren. Unsere Offiziere nnd Mannschaften waren entrüstet darüber, daß man sich dem Feinde ergeben halte, da die Buren auf dem Kampfplatz nicht zahlreich zu sein schienen. Sie waren der Ansicht, daß die Uebergade ein großer Fehler war und sich nur durch ein Mißverständnis erklären lasse. Masern. („Reuter'-Meldung.) Es sind Anzeichen vor handen, daß der Basutohäuptling JoSl sich den Buren an- schließen werde. Die anderen Häuptlinge verhalten sich den Engländern gegenüber loyal. Tuli. Die Buren haben die Nordgrenze Transvaals mit Ausnahme eines in Ponts-Trist zurückgclassenen KcmmandoS verlassen. Tagesgeschichte. Dresden, 14. November. Se. Majestät der König haben Sich heute früh mit dem zu Besuch in Strehlen weilenden Prinzen Emanuel von Orleans, wie es hoffentlich merftenü ver Katt ist. Daher wollen wir von dem Weltuntergänge lieber gar nicht mehr sprechen. Vielleicht ziehen Sie e« aber vor, einmal dem Gotte Morpheus da« gewöhnliche Opfer vorzuenthalten und den Versuch zu machen, dem Schauspiel, daS uns zwar nicht den Weltuntergang, unter Umständen aber ein unvergeßliches Erlebnis bringen wird, mit eigenen Augen beizuwohnen; und' fall« Sie diese Absicht haben, so möchte Ihnen einige Belehruug willkommen sein, die Sie bisher in den Artikeln über Weltuntergang und Sternschnuppensälle wahrscheinlich noch nicht gefunden haben. So ganz einig sind sich die Gelehrten allerdings nicht darüber, wann die höchste Entwickelung de« diesjährigen Meteorschauers zu erwarten ist, jedoch sind verschiedene Astronomen, jeder für sich durch selbständige Rechnungen und Ueberlegungen, zu dem Schlüsse gelangt, daß das Maximum de« SternschnuppenregrnS in den Morgen stunden de« 16. Novembers vor Sonnenaufgang statt finden wird. Sie werden sich darüber gewundert haben, verehrter Leser, daß die große Wissenschaft, die sonst so viele astronomische Ereignisse, jede Sonnenfinsterni« und jede Mondfinsternis fast bi» auf die Sekunde voraussagt, nicht dieselbe Sicherheit der Prophezeihung gegenüber einem Himmelsereignisse besitzt, da« sich nun schon seit 100 Jahren unter der Beobachtung astronomisch geschulter und bedeutender Männer befindet Diese Unsicherheit aber trägt gerade dazu bei, die diesmalige Wiederkehr der Leoniden zu einer Bedeutung zu erheben, die sie gar nicht haben würde, wenn die Wissenschaft schon so genau Bescherd damit wüßte, daß sie ihren Eintritt auf die Stunde aenau voraus hätte bestimmen können Es giebt für die Astronomen viel zu thun in diesen Tagen, und eS läßt sich nicht absehen, welche Ueberraschungen sich au« den Arbeiten ergeben werden, die sich auf die morgen und ildermorgen gemachten Beobachtungen gründen müssen Zu diesen Beobachtungen kann »in jeder, der gewissenhaft zu sehen unv va« Gesehene gewissenhaft zu notieren ver steht, einen Beitrag liefern, der «hm selbst vielleicht un wesentlich erscheinen mag, der aber unter Umständen in Zusammenhang mit anderen Beobachtungen eine nicht un erhebliche Bedeutung gewinnen kann. Darum sollte Der jenige, der sich in diesen Nächten de« Schlafe« entschlägt und es über sich gewinnt, sich mit unermüdetem Interesse in den Anblick de« Sternbildes des Löwen zu versenken, von dem bekanntlich der Sternschnuppcnschoucr der Leoniden ausgeht, nicht nur die Schönheit des Himmels schauspiel« genießen, da« sich ihm hoffentlich zeigen wird, sondern ein wenig von der Arbeit übernehmen, die dieses himmlisch? Feuerwerk dem menschlichen Geiste zu lösen aufgiebt. Wenn die Witterung eine Beobacht ung irgendwie gestattet, so sollten die verschiedenen Eigenarten de« Schauspiel« mögjichst genau ausgezeichnet werden. Wer sich in dem Genuß nicht viel stören lassen will, der kann sich schon dadurch nützlich machen, daß er einfach die Sternschnuppen zählt, von Zeit zu Zeit einen Blick auf eine Uhr werfend, damit er angeben kann, wie- viel Meteore in einein bestimmten Zeiträume gefallen sind. Er wird sich ein weitere« Verdienst erwerben, wenn er bei besonder« glänzenden Meteoren die Zeit nach Minute und Sekunde aufzeichnet und ihre Bohn wenigsten« einiger maßen genau angeben kann Man kann diese« Ziel am vollkommensten erreichen, wenn man neben sich einen Tisch mit einer Lampe stellt und einen Himmel«globu« bez eine oder mehrere Sternkarten in Bereitschaft bat, welch' letztere nur die großen Sterne im Bilde de« Löwen und dessen Umgebung in der richtigen Gruppierung zu ent halten brauchen. Der Beobachter muß dann genau zusehen, an welcher Stelle de« Himmel« ein Helle« Meteor auf leuchtet und an welchem Sterne e« vorübergeht, und dann diese Bahn auf der Sternkarte mit einer Linie »inzeichnen, neben die er am kosten gleich die Zeit niederschreibt, in der da» Meteor niedergefallen ist Nach gewöhnlichen Verhältnissen sollte man meinen, daß da« Zählen von
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