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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.03.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120325015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912032501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912032501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-03
- Tag 1912-03-25
-
Monat
1912-03
-
Jahr
1912
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Bezugs-Preis Wr »nd d»rch »»)«» Ir«»r un» So»dt«»ar» -mal «taltch in» Dau» »edraar » Os. m»n»«w Mi. vietteUSdrl. V«« vn>*ra !iUloI«o ». An» nahmeftell»« »darhott r» Ot. «o»arE LL«k. „»nellährt. »»,« »t« V»tt: »imsrhaw Deutschland» and der deutsch»» tiolonten vleneliadkl. ».au monatt. 1.A OU. au»ichl. Oostbeltellaeld F«rn»r »» Bel»»»». Danemakl. den Donaustaaten. Italien, Lu,»md»r«. ssttedeUaad«. O«. wegen, >)«)l«ri»tch. Unaarn. Siossland. Schweben, dchweu u Eoantea. 2» allen ud«a»n Staat»» nu« Viren durch »I« <Seschü>l»tleUe de» «lalle» »khüllllch. Da» ü«lp,»g«r Taa»dlatt «rsch«lnt 2«al täglich, »on«. «. iZOeriag» nar morgin». iU>onn«m«nt»»Snnadm» 2»d»»»>»a»Is« d, d« an>««,n Lragkin. ijlllolrn. So,dit«al»n und Sanahm»ft»ll«n, sowie P»Itomt«rn und Onrsltägern. Et»i«l»,rl»»k»pr«t» u> Vi Morgen-Ausgabe. KiMcrTaMM l " «92 («achtanschl»») Lrl.-Ansihl.! ILE 111894 Handelszeitung. t 14 692 (»lacht-nschlatz» Ltl.-^Nlchl.L 14 693 l 14 694 Amtsblatt des Nates und des Nolizeiamtes -er Ltadt Leipzig. Ar. 154. Manws, üen rs. MSN lSl?.'. Anzeigen Preis Mr Inserat» au» Ueipjia und Umgeb»» dr« N„alttg»D«ttlt<llr L!Ps,bi»Siellame. »eck» l Mk. von au»wärt» 3» v». Brklamen wjOMk. Inleral« von Bedoiden im am«» llche- leck d,e Bettlj«»« dn Pl 0»r>chäst»anjrigcn mil Plagvorlchrlsten in> Prell« eidodt. -skaball nach laus BeilageoevÄd« Gesamt» auslage L Mk e stavleuv «ikl. Postgebühr, leildeilag« düster. 3<It»rl»llt« Äuiliaae rönnen nicht zurück» gezogen wetden 3üi da» lkischeinen an belttmmleii Tagen und Maden wird krin« lSaianlle Ulrcliionimen. Änzeigen. Annahme 2»d»»»»-assr st, der lämtlichei, Aiilalen u. allen Annoncen» Etpedttlonen ve» 2n» und Äuelondr». Druck und Verla» »o» ssllchre » tturst«! Luhodec: Paul Nurste». Stedatlion und n»«lweti»st«a»: 2vhonnl»gaste 8. -avpl-gilial« Dr«»»«»: Leejltaiie S. l rleleptzon ««LIL 106. Zsnrgsng. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 10 Seilen. Das Wichtigste. * Der Kaiser ist Sonntag mittag 12 Uhr in Dcnedigcingetroffen. (S. d. bes. Art.) ' In Berlin tagte gestern der Zentraloorstand der nationalliberalen Partei (S o bes. Art.) Der Streik im n i e d c r s ch l e s i s ch e n Kohlenrevier ist endgültig beigelegt, da geaen beginnt heute der Generalstreik m Nordböhmen. (2. Letzte Dep.) * Thcateran zeigen siehe 2. 10. Sschlilche psrlsmentsmvche. (Bon unserer 'Dresdner Redaktion.) X Roch 4 bis 5 Sitzungen, und der Landtag zeht rn die Osterferien, die angesichts chcs noch zu bewältigenden Ardeitsstosfcs erwas reichlich bemessen erscheinen- Gewiß wurde wie in der vorletzten, so auch in der vergangenen Woche rill ganz respektables Material erledigt, aber noch harren verschiedene Re. gierungsvorlagen, darunter vor allen Lingen der BoltSschulgcsctzcntwurf, der Verabschiedung. Tie Lchuldepuiatton ist rrotz emsiger Arbeit noch nicht einmal fertig geworden mit der 1. Lesung des Ge setzes, der fa noch eine 2. folgen soll, bevor die Vorlage an das Plenum gelangt. Ta sowohl Re- grcrung als auch der Landtag selbst aber den größten Wert aus dre Verabschiedung dieses Gesetzentwurfes noch im gegenwärtigen Landtage legen, wird der Regierung weiter nichts übrig bleiben, als einige kleinere Entwürfe zurüchzuzichcn. Es ist kaum an- zunehmen, daß die Regierung geneigt sein könnte, aus eine Verlängerung dieser Landtagssession bis nach Pfingsten einzugeheu. 'lutzer zahlreichen Petitionen und kleineren Erat- larüteln beschäftigte den Landtag in der vergangenen Woche das Kapitel: Ziviliistc und Llvanage. Wie nü'r m-reir,- furz schilderten, überraschte die sozial- ,-s.nokratucbe, Fraktion bei der Debatte über diese .^-oi gerungen durch ihre reservierte Fällung. Letz tere Ig auch nach- anderer Leite hin nicht uninter- eilaut Zweifellos ist' es keineswegs die b e s s e r e > 'Niicht für die Rotwendigkeit dieser Positionen, welche d?e Stellungnahme der äußersten Linken be stimmt Hali Man muß dieser Partei den Vorzug uerkennen, daß sie fast ausschließlich nur die grollen und größeren parteitaktischen Gcjickt-.-pi'nIstc für ihre .vändlung.'-weise grundlegend sein läßt, und daß kon form dieser Gevflogensteit auch Vorgänge, welche gan; allgemein oic Gesaintpartei rangieren, ihren vnnilnß rückwirkend geltend machen bis in die klein sten Organisationen. Tiefe Erscheinung gehört mit au? das üonlo „Parteidisziplin", das ja ,n der che- schäif- sührung der Lozialdeinotratie einen besonders groben und sorglich gepflegten Raum einnimmt. Es ,it wollt das erste Mal, daß eine von sozial- demot> arischen Führern inszenierte Lrreikkampagne ein so klägliches Ende nimmt, wie der Bochumer Bergarbciterausftand. Tie folgen dieses Mißlingens iverden now. lange nachhallen und wohl manchem Mitläuser und Mitgelarlsenen die Augen öffnen über die — Ltrnpellvsigkeit, mit welcher sozialdemokra tische Agitatoren ihr Spiet treiben mit Tausenden und aber Tansendcn von Existenzen. Tie .Herren -o'ialdcmokraten sind zu klug, um dies nicht ein- tuiehen und hüten sich wohlweislich, durch ringe- tchickre Talrii diese Snuqrion zu verschlimmern. Ter Geist von Bochum lastete schwer auf der äußersten Linien und raubte ihr die allzeit zur Schau ge tragene Siegeszuversicht. Entgegen dem Verhalten der Genossen im preußi schen Abgeordnetei'hause zeigten die sächsischen Ge nösset' eilte bei weitem vcrnünstigere Hatlung, und der gute Eindruck wäre ungeschmälert geblieben, Ilitte nicht der Berichterstalter Abg. Fräst dorf in der betresfendcn Sipung sich nicht versagen können, dem Aog. Merkel bei feinem Wunsche "nach einer mehr kaufmännischen Gestaltung des Rechenschaftsberichts unlautere Motive zu unterschieben. Tiefe Insinuation des sozialdemokratischen Vizepräsidenten wirne direkt widerlich, und diese vielgeübte Taktik der sozial demokratischen Redner bildet eine der traurigsten Erscheinungen im parlamentarischen Leben. Her» Abg. Merkel nahm in der gestrigen Sitzung leider -u sanft — Gelegenheit, die Verdächtigung des Abg Flästdorf zurückzuweisen. Ein gewaltiges Slüct vorwärts gearbeitet hat die sonderdeputation für den schulgejetzenrwurf, und als ein erfreuliches Ergebnis der Beratungen dieser Woche darf die Festhaltung an der schul geldfreibeit angesehen werden. Tie vom Abg. Merkel angeschnittene .Trage der gegenwärtigen Stellung der sächsischen Regierung -ur Erbschaftssteuer im Reick-Ztag batte nach der ersten Erklärung des Zinanzminislers Tr. von sende witz einen schnellen Widerhall in der nore deutschen halbofsiziösen Presse gefunden, die einen direkten Widerspruch zwischen den Worten des iächfi schen FinauzministerS und den Auslassungen de, „Rordd. Allgem. Ztg." konstatierte. Ekcstern nahm nun unter großer Spannung des Hanfes svinanz- minister Tr. von Lehdcwitz Veranlassung, diesen scheinbaren Widerspruch aufzuklären. Tic Zustim mung der Hammer hat er dabei kaum gefunden, denn es scheint doch, alS ob der bisher innegehaltcne Standpunkt der sächsischen Regierung in dieser Hragc eine nicht unbedenkliche Verschiebung gegen die Wünsche der sächsischen Volksvertretung erfahren hat. Abg. sindermann hat der Regierung bereits vorgestern strenge Sondierung angekündigt, und eS dürfte eine nicht uninteressante Tebatte zu erwarten sein. NstwnsMdersle psrteitgyung. (Telegr. unserer Berliner Redaktion.) o. Berlin, 24. März. Ueber die heutige Tagung des Zentralvor standes der Nation allibcralen Partei wird parteiamtlich folgender Bericht ausgegcben: Die am Sonntag, den 24. März 1912, einberufcno konstitutionelle Lißung des Zentralvorstandes der nationallibcralcn Partei war vollzählig aus allen Teilen des Reiches besucht. An der Spitze der Tages ordnung stand die Wahl les Borstandes. Es wurden die bisherigen Vorstände wiebergewählt: Reichs tagsobgeordneter Bassermann als Borsitzender. Landtagsabgeordneter Dr. Friedberg als 1., Ab geordneter Bogel, Präsident der sächsischen Zweiten Kammer, als 2. stellvertretender Vorsitzender, Gene ralsekretär Brcithaupt, 1. Geschäftsführer des Zentralbureaus, wurde in Len Zentraloorstand zu gewählt. Die Neuwahl des Eeschäftsführen- den Ausschusses hatte folgendes Ergebnis: Abgg. Bartling, Beck-Heidelberg. Dr. Blankenhorn, Hausmann, Dr. Krause. Dr. Paaschs, Dr. Noechling, ächiffer-Magdeburg, Schwabach, Dr. Semler, Sieg. Prinz Schoneich-Larolath. Generalsekretär Breit haupt und Bankdirektor Dr. Weber. Zm Anschluß an den gedruckt vorliegenden I a h r c s b e r i ch t, der mit den Reichstagswahlcn erschließt, gab Rcichsrags abgeordnetcr Bassermann einen Rückblick auf die bisherigen Ereignisse und besprach vor allem die Wehrvorlagen. Die Situation in len letzten Wochen sei keine erfreuliche geworden, aber cs sei doch zu begrüßen, daß nunmehr durch die veröffentlichten Grundzüge KIm hcit darüber geschaffen sei. daß in der Stärkung unserer Rüstung zu Wasser und zu Lande zielbemußt fortgeschritten werde. Die Deckungsfrage werde Schwierigkeiten bereiten, den Unstimmigkeiten in der Regierung sei bereits Schatzsekretär Wermuth zum Opfer gefallen, dessen Rücktritt in den weitesten Kreisen bedauert werde. Es sei Tatsache, daß die Erbanfallsteuer der ursprüng liche Plan des Kanzlers gewesen sei. Die jetzt angcbotenc Beseitigung der Liebesgabe werde vielleicht l.ä Millionen bringen, die allerdings nein Konsum getragen würden, demgegenüber die Fraktion sich ihre Stellungnahme vorbehalten müsse. Trotz der dadurch geschaffenen schwierigen Lage werde dir nauonalliberole Fraktion im Reichstage ihre Schuldigkeit tun, wie sie die nationalen Traditionen der Partei erfordern. An die Ausführungen Basser- manns knüpfte sich eine ausführliche Debatte, die sich sowohl mit der letzten Bergangenheit der Partei als auch der Politik der Partei gegenüber den neuen Ausgaben beschäftigte, ^in erster Beziehung wurde bei aller Verschiedenheit der Auffassungen in den einzelnen fragen festgesetzt, daß oic Partei ebenso weit von grundsätzlicher Abneigung gegen ein wirt schaftliches Zusammenarbeiten mit allen bürgerlichen Parteien entfernt sei. wie sie die Unterstellung der Absicht, eine Großblockpolitik im Reiche treiben zu wollen, entschieden zurück- weisen müsse. Bezüglich der neuen Aufgaben war man einmütig der Ucbcrzeugung, daß die national liberale Partei ihren Traditionen gemäß alles auf bieten werde, um die Wehr vor logen zu stande zu bringen. Bei Punkt Z der Tages ordnung wurde folgender Antrag angenommen: „Dem nächsten Bertretertag ist der Entwurf einer Staturenänderungvorzulegen,nach dem solche speziellen Vereine der Parteiorganisation ongcschlossen werden können, die ihrerseits den Landesverbänden an geschlossen sind und nicht besondere organisierte Ge samtverbände mit eigener spitze bilden." ferner wurde ein Antrag angenommen, innerhalb 6 Wochen «inen Bertretertag einzuberusen^ der sich vor nehmlich mit Satzungsfragen befassen soll. Die Fest setzung von Ort und Zeit dieses Bertretertages wurde dem gcschäftssührenden Ausschuß überlassen. >Der zu Punkt .1 der Tagesordnung, angenommene Beschluß erscheint in verschiedener Beziehung als besonders wickitiq. Der Beschluß richtet sich, wenn wir ihn recht verstehen, gegen den F u n g l i'b e r a l i s m u s als besondere Organisation mit eigenen Vertreter tagen, die für Politik Richtlinien aufstellen. Unseres Wissens ist zum ersten Male im Zentraloorstand« ein solcher Beschluß durckgegangen. Die Satzunasäude rung zu treffe«, ist nicht Sache des Zentralvorstandes, sondern des Bertretertages. D. Red.) Der Kampf üer Parteien um Sie Zugenü. kllu. Berlin, 23. März 1912. Di« deutfch« Zentrale für Jugendfür sorge hatte für sonnabeno abend nach dem Plenar sitzungssaale des Herrenhauses Einladungen zu einem Diskussionsabend cr.zehen lasse», auf dem über dem Kamps der Parteien um die Jugend verhandel! wurde. Den Beweis für cas große Znteressc. r^s in allen Schichten der Bevölkerung über die^ aktuelle Frage vorhanden rjt, lieferte der überfüllte Sitzungs saal. Der Kaiser hatte mit seiner Vertretung öen Geueraladjutant v. P le ssen beauftragt. Ferner war die Fürstin zu Wied erschienen. Die Teilnehmer setz ten sich aus allen au der Zugrndbewegung interessier ten Organisationen zusammen. Auch zahlreiche Par lamentarier aus allen Parteien, viele Offiziere, Pastoren und die Führer der christlichen, Hirsch Dun- ckerschen und freien Gewerkschaften hatten sich ein- gesuntcn. Den Vorsitz führte Stoatsminister von Hentäg, der rn seiner Einlcitungsredc daraus hin- wies, daß die Zugendfürsorge meist in etwas ein seitiger Weise betneoen wird. Die deutsche Zentrale Mr Zugendsürsorge l>aoe sich dairer zur Ausgaoe ge> macht, von diesem wichtigen Gebiete die Politik fcrn- zuhalteu, und im Kampf der Parteien um die Jugend neutral zu bleiben. Sie habe sich in ihren Erwar tungen auch nicht gerauscht, denn es habe sich die Mög lichkeit eines Zusammenwirkens ocr verschieüendsten Richtungen ergeben, denen das Wohl der Jugend am Herzen liegt. (Lebh. Beif.) Darauf schilderte Bürgermeister Dr. Wrinrei ch- Neukölln oen gegenwärtigen stand der Ju gendbewegung. Er führte aus, daß die Ju gendfürsorge sich überall da als notwendig krraus- stellt, wo die Jndüstriealisierung eines Voltes zu nimmt. Was aber der Frage ihr spezifisch deutsches Gepräge gäbe,, sei Lis Zerrissenheit. In Deutschland haben die politischen Parteien vor dieser großen Menschheit-frage nicht hrltgemacht, sondern sie haben sich sm sie fugend hcrangeörängt. Die Politisierung eines an sich ganz unpolujchen Problems müsse jeden wahren Jugendfreund mit Sorge er füllen. Es sei die ehrliche Absicht der deutschen Zen- terrls für Jugendfürsorge die Dinge so hinzustellen, wie sie sind, niemandem zuliebe und niemandem zu leide und wir glauben, daß wir damit unserer Jug nd am besten dienen. Der Redner gab dann einen aus führlichen Ileberblick über die kirchliche, bürgerlich- natronal-interronfessionelle und sozralistiichc Jugend bewegung. Er schilderte weiter Las in letzter Zeit entstandene Jung-Deutschland das vom Generalscld- mar.chall Freiherr», v. o. Goltz gegründet sek'und dis Mitarbeit Lrr Offiziere in oie Jugendbewegung neu hineingebracht hckbe. Allerdings müsse hervorgepoben rrerden, daß auch »nanchc Stimmen gegen diese Be wegung laut geworden sind, weil man sich von einem vorzeingen Militarismus und einer Soldatenspielerei keine Förderung der Jugend verspricht. Jin allge meinen Eber werde die Mitarbeit der Ofizirre natür lich freudig begrüßt, f Beifall.) In diesem Wirr warr der Jugendbewegung habe nun Preußen spät, aber mit starker Hano eingegrisfen und einen Weck ruf zur Sammlung in all« Londe hinausgehcn lassen, und der Staat habe der proletarischen Jugend-dewc gung von unten eine prachtvolle Bewegung von oben entgegengesetzt. Zum Frieden könne dos nicht füh ren. denn naturgemäß bekämpfe die sozialdemokra tische Jugendbewegung di« vom Staate durch einen Mil!icnenfonds unterstützte bürgerliche Jugendbewe gung sehr stark. Die Sozialdemokratie habe allein in der letzten Woche 23 Volksversammlungen in Berlin abgehälten. in denen aufs schärfste gegen die Heuchelei des königlich preußischen tehördlia-.cn Jugendschutzes protestiert wurde. Man »nöge darüber denken, wie man wolle, jedenfalls habe das staatliche Einnrsifsn den einen Vorteil gehabt, daß jetzt 16 WO Kräfte, in der Mehrzahl Lehrer, für die Jugendbewegung neu gewonnen sind. Wir wollen dabei allerdings nicht vergeßen, daß mancher dieser neuen Mitstreiter sich deshalb in Reih und Glied mit eingestellt hat, weil er glaubt, dadurch Las besondere Wohlwollen seiner Vorgesetzten zu erringen. Ueberhaurt ist für viele der fetzt neugegründeten Vereine die Erreichung eines staatlichen Zuschusses zunächst einmal Selbstzweck ge worden. (Heiterkeit.) So hat in einer westfälischen - Kleinstadt ein Verein zur Förderung der Jugend seine Gründung von der Gewährung ein-s staatlichen Zuschusses abhängig gemacht und hat sich aufgelöst, als später der Zuschuß wegen Mangel an Mitteln nicht gegeben werden konnte. (Heiterkeit.) Zur Beruhigung sei mitgeteilt, daß der Verein sich jetzt, nachdem er Ist« .tr staatlichen Zuschuß be kommen bat. sich wieder neu gegründet hat. (Heiter keit und Beifall.) Redner schloß mit einer Schilde rung der Jugendbewegung des Auslandes. (Beif.) In der Debatte bezeichnete Reichstagsabge- ordncter Dr. K e r s ch c n ste i ne r - München es als ein Verbrechen an der Jugend, sie die Welt durch die Parteibrille sehen zu lehren. — Psarrer Holl man n - Ricolasser führt aus, eine Arbeit an der Jugend um irgendwelcher Vorteile willen sei ver werflich: man dürfe der Jugend nur dienen um ihrer selbst willen. — Reichstagsabgeordneter Dr. Pieper verteidigt die konfessionellen Jugendvereine, des gleichen Dr. Finkel-Berlin vom Verband jüdi scher Juaendvereinc. Rcichstagsabgcordncter Dr. Fra n l Mannheim erging sich in den bekann ten sozialdemokratischen Ausfällen gegen den Staat und verteidigte die parteipolitische sozialdemo kratische Jugendbewegung. — Die Sitzung sand erst in später Nachtstunde ihr End«. Der Sächsische Lanüeskulturrst Uttd d'2 Abschaffung der Liebesgabe. (Von unserer Dresdner Redaktion.) (:) Dresden, 24. März. Der Ständige Ausschuß des Landeskulturrates ist anläßlich der Kostendeckungsvorschläge zur Heeres oorla ge zujamniengctreten, um die etwaigen Wirkungen auf die Landwirtichaft zu beraten. Be kanntlich soll die bisherige sog. Liebesgabe aufgehoben und auch der Kontingenstpiritus der reellen Ver- brauchsabgabc unterworfen werben. Da dies eine Schädigung der kleinen Brennereien im Königreiche Lachsen bedeuten würde, hat der Landes- lulturrat die Staotsrcgicrimg gebeten. Maßnahmen zu treffen, die der heimischen Landwirtjchast, soweit dieselbe am Brennereibetriebe beteiligt ist, den er forderlichen Schutz gewähren, um dieses Gewerbe vor dem gänzlichen Ruin zu sichern. In Sachsen sind 52.» Betriebe vorhanden, von denen nur 27 mehr als 500 Hektoliter und 440 weniger als 300 Hcitoliter Spiritus pro Jahr erzeugen. /riilttshrstsquriy des Landesverbandes für staatliche Penstons- versicherung der Privatangesiellten. -cl. Zwickau. 24. März. Zur Frühiahrstagung hatte der Landesverband für staatliche Pensionsversicheruna der Privatangcstellten seine Mitglieder nach Zw ckau eingeladen. Der Vorsitzende des Lantcsverbandes, Herr Steur-Dresden, erstattete Bericht über die am 3. März in Berlin stattoeiundene Sitzung des Haupt- ausschuises für staatliche Pensioiisversichcrung und der Siebenerkommission. Die diesjährige Vertreter versammlung des Hauptausschusses tür staatliche Peusionsversicherung hat unter Beteiligung der Delegierten non über 4t> Angestelltenverbänden statt gesunden. Den Verhandlungen, denen auch die Reichstagsabgeordneten Marquart und Sittart bei wohnten, ping eine Sitzung der Siebenerkommission mit den Vertretern der Regierung voraus, in der Fragen über die Organisation der Versicherung erörtert wurden. Die Vertrcterversammlung beschloß nach Erledigung des Rechenschaftsberichtes und der Jahresrechnnng über das letzte überaus erfolgreiche Jahr in voller Uebereinstimmung die Fortführung der gemeinsamen Arbeit, Mitwirkung am weiteren Ausbau des Gesetzes und seiner inneren Organisation. Für die Fortsührung der Arbeit wurden größere Mittel bewilligt und daher die Beiträge von 4 aus 6 Mark ,ür je 1000 Mitglieder erhöht Bei den Wahlen für die Organisation der Versiche rung werden sich die im Hauvtausschuß ver einigten Verdänoe jeder Bekämpfung untereinander enthalten. In der Sitzung wies übrigens auch die Regierung daraus hin. daß sic mil dem Haupt ausschuß und der Siebenerkommission auch weiter hin arbeiten möchte. Als Direktor für das neue Bersicherungsnmt. das demnächst in Berlin errichtet werden soll, ist Ministerialdirektor Koch vor gesehen. Weitere Aemter sollen nach Bedarf im Deutschen Reiche errichtet iverden. Bei den Wahlen der Vertrauensmänner sollen die dem Hauptauestchuß angehörigen Verbände eigene Listen auistellen, und als Wahlversahren ist die Proportionalwahl vor- geiehen. Der Hauptausschuß hat ferner beschlossen, eine Fünsertommision zu bilden, die die Aufgabe hat, zum Zwecke der endgültigen Beschlußfassung der Fraoe des einheitlichen Deamtenrechtes näher zu treten Tie Kommission besteht aus Vertretern des Verbandes deutscher Bureaubeamten, Leipzig: des Verbandes katholischer kaufmännischer Ver einigungen, Esten: des Verbandes verbündeter kauf- männiicher Vereine für weibliche Angestellte Frank- jurt a M.: des Deutschen Werkmeisterverbandes, Düsseldorf: und der Güterbeamtenvereinigung in Breslau. Den Ausführungen des Referenten wurde lebhafter Beifall gezollt. Hierauf wurde der Kasten- bericht genehmigt. Eine längere Aussprache entspann sich bei der Beratung des 3. Punktes der Tages ordnung: Beschlußfassung über das eventuelle Fort- bestehe» des Sächsischen Landesverbandes für staat liche Pcnsionsversicherung der Privatangesiellten. Ma» war der Meinung, daß nach Lage der Sache der Landesverband namentlich in Hinsicht auf die bevorstehenden Wahlen auch weiterhin bestehen möchte. Diese Ansicht wurde zum Beschluß erhoben. Die Neu wahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender des Landesverbandes Herr Steur, Dresden: 2. Vor sitzender Herr Franz Stöhr, Chemnitz. Nach einigen internen Mitteilungen schloß Herr Steur die Früh jahrstagung. Der Lergsrbeiterltreik. Die Lage in Schlesien. (Priv..-T«l. unseres Korrespondenten.) Waldenburg, 24. März. Im niederjchlesischen Grubenrevier fanden gestern mehrere Bergarbcitervcrsamlungen statt, in denen mitgeteilt wurde, daß die Erubenverwaltungen di« verlangte fünfzehnprozentige Lohn Er höhung sowie andere Forderungen der Gruden« arbeitcr abgelchnt und sich nur bereiterklärt hät ten. di« Abschlagslöhne zu erhöhen und eine Lohnerhöhung für Frauen und Jugendliche ein« Leipziger! Gebt für das Flugzeug „Leipzig"! Vie Hauptgeichä-teftelle -es Leipziger Tageblattes ()ebai?ni»gaiie 8) ist gern bereit, Spenden anznnebmen.
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