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... Donnerstaq, den 18. December. 1878 295 l« der Liebe un bei demTo^ leben Gattei ater, des Fle Schwotzer n herzlichst -ber 1878. rlafsene^. », tt, rnd m, e», tte l und Talg Ganzen und irtel Mergasse, rg- aaren, lgekommcn, »tiMurst, u. Trüf oürste neeberg. !0 Pf., -hlt »brecht. )ecember habe, shelfer. nberg. — 30 Pf. — 28 - — 28 - — 24 - — 20 - - 19 - m 10 Pf. 15 - ädtel. s " empfiehlt wisch. n Grö- zat^ ,derboa n Beloh- Lrtel, Hrzgcb."DoLssrmn-. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige — JnsertionSgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — Jnsertionsannahme für die «m Abende erscheinende Nummer bis Bormittags 10 Uhr. Bekanntmachung. Der Mühlenbcsitzer Herr J »bann Gottlieb Müller im Wilzsckarnnd beabsichtigt die Einmündung des zu seiner Mühlenanlage, BrandvcrsicherungScatastcr Nr. 85 für CarlSfeld, gehörenden Untcrgrabens auf Parzelle Nr. 350 des Flurbuchs für diesen Ort in die Wilzschbach um ohngcfähr 46 Meter näher nach dem Wehre der Herren Tuchscbcerer und Zeuner zu verlegen. In Gemäßheit 8- 17 der Neichsgewerbcordnung vom 21. Juni 1869 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen das Vor haben, soweit dieselben nicht auf Privatrechtstitelu beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 14. December 1878. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing. den 2Ä Februar 1878 das dem vormaligen Vorschußvereinscassirer Herrn Karl Friedrich Förster zugehörige, zu Niederzschockcu gelegene Gartenhausgrundstück Nr. 97 des Katasters und Nr. 21 des Grund- und Hhpothckenbuchs für Niedcrschocken, hiesigen Antheils, welches Grundstück am 3t». November 1878, ohne Berücksichtigung der Oblasteu auf zusammen 4,208 Mart gewürdert worden ist, nothwcndiger Weise versteigert werden, was unter Be zugnahme auf den an hiesiger Gerichtöstelle auöhängendeu Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Hartenstein, am 12. December 1878. Königlich Sächsisches Gerichtsamt. (1—3) Neumann. Das Amt des Einsammlcrs der Beiträge für die allgemeine Krankenkasse ist infolge der Kündignng dcS jetzigen Inhabers der Stelle neu zu besetzen. Geeignete Bewerber werden ersucht, sich bis zum 24. Dezember in derRathS- expcdition zu melden. Schneeberg, den 17. Dezember 1878. Der S t a d t r a t h. Heinke. Bekonntmachunls. Von dem unterzeichneten Gcrichtsamte soll pellation bereit. Der Äbg. Paur begründet seine Inter pellation. Der Kultusminister rcplizirt, es werde sich nur au die Interpellation halten, die Spezialsragen würden spater zu erörtern sein. Die Voraussetzung, daß das Un- tcrrichtsgesetz in nächster Session nicht vorgelcgt werden möchte, sei nicht recht zutreffend und die Negierung lege nach wie vor den größten Werth darauf, das Gesetz so- Tagesgeschichte. Dcutschla»». Berlin, 16. Dccbr. Die „Nordd. Allg. Z." schreibt: Der Berliner Vertrag bietet für das parlamen tarische Nedc-Bevürfuiß in fast allen Ländern eine uner schöpfliche Fundgrube. Gleichzeitig fast hat Graf An- drassh in Pest der ungarischen Delegation nnd Herr Wad dington in Versailles dem französischen Senat die näm lichen Dinge wiederholen müssen, welche eigentlich nach gerade jeder irgendwie politisch gebildete Zeitungölescr in Europa auswendig wissen sollte. Das Thema ist seit dem Juli bö. Zs. parlamentarisch und publizistisch der artig nach allen Richtungen hin erörtert worden, daß es Wohl kaum möglich sein dürfte, demselben noch eine neue Seite abzugewinnen. Die Bitte an die Herren Parla ments-Redner aller Länder ist vielleicht nicht ungerecht fertigt, daß sie durch Nichthaltung der etwa noch in Vor bereitung befindlichen "Neven über diesen Gegenstand nicht nur den betreffenden Herrn Ministern die Erwiderung, sondern auch dec europäischen Presse die Reproduktion der in der Wiederholung fast wörtlich übereinstimmenden Fra gen, Vorwürse und Antworten ersparen möchten. — Die „Germania" behandelt die Ansprachen des Kaisers im Gegensätze zur jüngstcu Rede Falk's und schreibt: Wir sagen nicht, daß der Minister Dr. Falk die religiöse Er ziehung in der Schule schädigen wollte; davon sind wir weit entfernt, aber wir sind überzeugt, daß die Volks schule in ihrem dcrmaligen Zustande thatsächlich die re ligiöse Erziehung beeinträchtigt und daß sie daher den Wünscbcn und dem Willen unseres Kaisers widerspricht. Hier ist darum eine Umkehr dringend nothwendig. Der Minister Dr. Falk wird sich dazu nach seinen jüngsten Auslassungen schwerlich verstehen; trotzdem wird die Um kehr erfolgen, wenn nicht durch daun ohne den Minister Dr. Falk. — Die „Krcuzztg." schreibt: Die Worte dcS Kaisers sind so schlicht und klar, so innerlich wahr und überzeugend, daß man sic nicht falsch verstehen und deuten kann; sie bedürfen keiner Interpretation, ihr Inhalt spricht für sie selbst. Die moderne Schule ist allein für unsere Zustände nicht verantwortlich zu mache»; aber die ganze dem Christcnthum gegenüber feindliche oder gleicbgiltige Zeitrichtung, wie sie sich in allen LebcnSvcrhältnisscu und auch in der Schule breit macht und welche in dem glau benslosen Liberalismus Nahrung erhält, hat die Früchte gezeitigt, vor denen der Liberalismus selbst erschrickt, diene Hoffnungen knüpfen die sonst kleinlauten Liberalen an das Auftreten des Ministers Falk, auf dessen Ver bleiben im Amte sic so großen "Werth legen. Vielleicht wird sich der Minister Falk bei den Liberalen auch nicht dafür bedanken, wenn sie ihn vorzugsweise als moralische Potenz im Staatöministerium bezeichnen. Telegraphischer Meldung zufolge ist vorgestern Abend auf dem Eiscubahnpostamt Deutz der für die Strecke Köln-Hannover bestimmte Gcldsack gestohlen worden. Der Werth des Inhalts kann noch nicht bestimmt angegeben werden, da die Bcträgczcttcl mit gestohlen wurden. Der Kurszettel nebst allem Inhalt wird jedoch zu 300,000 Mark geschätzt. Berlin, 17. Dez. Abgeordnetenhaus. Beider In terpellation Paur, betr. die Regelung der PensionSvcrhält- nisse der Elemcntarlehrer, die Aufbesserung der Lage der Elcmcntarlehrcrwittwen und Waisen, erklärte sich der Kul tusminister Falk zur sofortigen Beantwortung der Jntcr- bald wie möglich vorzulegen. Die Frage stehe in wech selweiser Beziehung mit der Finanzrcform; von dieser bleibe die Beschaffung der erforderlichen Mittel abhängig, und bevor man diese nicht kcnnc, sei das Unterr ichtögcsetz nicht vorzulegen, bevor aber die Vorlegung desselben sich nicht thun lasse, seiey die^Pensionirungsverhältnisse der Elementarlehrcr zu regeln. Wir sind Alle damit cinver- - standen, daß Nothstäudc vorlicgcn, welche dringender Ab- i hülfe bedürfen. ES ist deshalb der Emcritenfond bereits ! verstärkt worben, eine größere Verstärkung war beabsich tigt, scheiterte aber. Die gerechte Regelung werde sich nur im Gesctzgcbuugswege herbeiführen lassen, allein die Frage, wer hat die Emeritengehalte zn zahlen, hängt mit der weiteren Frage zusammen, wem fallen die Kosten der Volksschule zu. Die Frage »ach zweckmäßigerer Handha bung des jetzigen Gesetzes vom 22. Dez. 1869 solle aufs l Neue geprüft und erwogen werden, obschon von dem Mi- nistcr Gesichtspunkte für Anwendung des Gesetzes ebenso wenig bcigebracht worden sind, als Klagen über die bis herige Handhabung des Gesetzes. Ich will solche neue Momente gern berücksichtigen, das kann ich aber sagen, ich bin überzeugt, bei irgend welcher Möglichkeit seitens des Finanzministers jede Unterstützung für den Gegenstand in Rede zu finvcn. Tcchow stellt nach den Ferien einen umfangreichen Bericht der Untcrricktökommission in Aus sicht und ersucht das Haus, für jetzt von einer weiteren Besprechung abzustchcn. Je mehr die Berathungen der Tabakenqnctc-Kom- mission sich ihrem Ende nähern, um so mehr wird cS klar, daß die Anhänger dcS Monopolsystems durchaus in der Minderheit sich befinden, und die Frage der Einführung des Tabakmonopols in Deutschland als vorläufig beseitigt gelte» kan». Daß die Enquetckommission sich schließlich für Einführung einer Gcwichtsteuer auf Tabake ausspre chen werde, wird allseitig angenommen in der Vorausse tzung, daß cinc solche Steuer dem Reiche gegen 60—70 Millionen Mark cinbringen würde. Die Berathungen der Tabakcnquctc-Kommission dürften noch vor Weihnachten ihren Abschluß finden. Athlon. Zur MinistcrkrisiS iu Italien berichtet man aus Rom vom 15. d.: Der König hatte Herrn Cairoli beauftragt, ein neues Cabinct zu bilden, aber Cairoli ver zichtete darauf, als Anzeichen einer neuen Coalition der Kammerfractionen gegen ein neues Cabinet unter seiner Präsidentschaft zn Tage getreten waren. Zarnadelli und Seismitdoda waren in Cairoli gedrungen, daß er das Mandat ein Cabinet zu Hilden, ohne ihre Betheiligung annchmc. Auf Befragen des Königs bezeichnete hierauf Cairoli den Kammerpräsidenten Farini als die geeignete Persönlichkeit zur Bildung eines Cabinets, aber Farini hat es abgclehnt. Der König beschiev sodann die Chefs der verschiedenen Kammcr-Fractionen in den Ouirinal, um ihre Ansichten zu hören. Infolge dieser Confcrenzcu beauftragte der König Herrn Dcpretis mit der Bildung eines neuen Cabinets. Depretis hatte schon mehrere Un terredungen mit verschiedenen Persönlichkeiten und hat das ihm gewordene Mandat augenommen. England. London, 14. December. Northcot's Sprache im Unterhausc erregte unerhörtes Aufsehen in diplomatischen Kreisen, nach deren Ansicht die directe Anklage wegen Unwahrheit gegen die russische Regierung ernste Folgen haben muß. Auch hört man, daß auö Petersburg bereits energische Reclaniationen cingelaufcn seien. Anläßlich der gestrigen Abstimmung im Untcrhanse erklärt die Times, die gegenwärtige Politik des Cabinets habe eine Sanction erhalte», welche deren Ausführung unwiderruflich mache. Vieles könne sich in den nächsten zwei Monaten ereignen. Die Times kommt zu dem Schlüsse, cs werde auf Ruß land eine große Verantwortlichkeit lasten, wenn cs sein gegebenes Wort nicht halten würde. .Uustlt,»d I» Petersburg verlautete, daß Schir Ali sich an den Kaiser Alexander mit dem Ersuchen gewendet hat, in dem zwischen Afghanistan und England anSgcbrochenen Streite die Vcrmittlcrrollc zu übernehmen. Daö russische Kabinett soll die Antwort erhellt haben, daß der Kaiser von "Rußland gewillt sei, der ausgesprochenen Bitte zu willfahren. Tüvtoi. Unter den wegen einer Verschwörung gegen das Leben Sultan Abdul Hamidö Verhafteten befinden sich u. A. der Leibarzt deö Sultans Iskander Pascha und der Musikdi rektor des kaiserlichen Palais Ncdjab Pascha. Fast die ganze bisherige Umgcbnng des Exsultanö Murad uud des anderen kaiserlicken Bruders, Rachid Effendi, deren Be wachung äußerst verschärft wurde, befinden sich in strenger Haft. Amerika Kein Humbug! Iu dem Zuchthause von Ohio ist man auf den sinnreichen Gcvanken verfallen, mittelst Elec- tricität Sträflinge inwendig zu prügeln. Dort werden be sonders boshafte und widerspenstige Sträflinge, auf wel che die einfache Freiheitsentziehung wcocr besserns noch abschreckend wirkt, mit verbundenen Augen in eine Bade wanne mit etwa drei Zoll tief Wasser gesetzt; der eine Pol einer elektrischen Batterie wird in das Wasser geleitet, der andere mit einem Schwamm verbunden, und dieser Schwamm wird nun mit verschiedenen Stellen des nackten Körpers in Berührung gebracht. Je nach der Stärke der Batterie erzeugen diese Berührungen nnr einen unange nehmen Kitzel oder das Gefühl von Stößen und Schlägen, welche bis zur Kraft von Stockschlägen oder Knutenhie ben gesteigert werden können. Da der zu Züchtigende wegen der verbundenen Auge» nicht sehen kann, wo der nächste Schlag ihn treffen wird, so tragen Uebcrraschung und Schreck noch dazu bei, die Strafe recht empfindlich zu machen. Bei alledem geschieht dem inwendig Geprü gelten gar kein Schaden; im Gegenthcil, daö ganze Ver fahren ist sehr gesund und heilsam, namentlich von sehr günstiger Wirkung in Fällen von Rheumatismus. So läßt sich also, Dank der Wissenschaft, das Begehren nach einer eindringlichen, körperlich fühlbaren Strafe aufs glücklichste mit den Förderungen selbst der weichlichsten Menschenfreundlichkeit vereinigen. In London erhält sich indeß das allerdings selt same Gerücht trotz der Petersburger Dementis, daß der russische General Abramoff an der Nordgrenze von Afgha nistan- speziell in der Nähe von Balka eine größere Trup- pcnzahl konzentrirt habe.