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eiheritz-Zeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolöiswal-e, Schmieöeberg u. U. : Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ? mit Zutraacn; einzelne Nummer 10 Rpsg. ? :: Gemeinde-Berbands-Dirokonto Nr. I :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 : :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Aettefte Zeitung des Bezirks Dieses Blall enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschafl, des Stadlrales und des Finanzamts Dippoldiswalde : - - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite ; f Millimeterzeile 8 Rpfg.; im Texttetl die »3 f l Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. : 1 :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: z z :: Jur Feit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: t Sonnabend, am 15. Oktober 1938 Nr. 242 104. Jahrgang M der Mat M dem SMWM Dippoldiswalde. Die Ortsgruppe des Deutschen Volks- bildungswerkcs Hal jetzt Schachabcnde eingerichtet und ist damit den Wünschen recht vieler cntgegengclrommcn. Schon der erste Abend, der vergangene Montag, war ein voller Erfolg. Vier Spielgruppen hatten sich zusammengesundcn. Ain nächsten Montag — die Spielabcnde finden jeweils montags im Cafe Schwarz statt —, sie dürften cs noch mehr werden. j Dippoldiswalde. A r - N i - L i ch l s p i c l c. Dem ersten s Teile, „Fest der Völker", deS gewaltigen Olympia-Films j Leni Riefenstahls, der vor 14 Tagen große Scharen nach dem Lichtspielhause führte, folgt nun in diesen Tagen der zweite Teil „ F e st d e r S ch ö n h e i t". Er steht jenem nicht im geringsten nach und fesselt die Beschauer vom er sten bis zum letzten Bilde. Aach einem Blick in die Morgen gymnastik der Wettkämpfer läßt er den Wettstreit im Zehn- und Fünfkampf vorübcrziehcn, zeigt Ausschnitte aus der Military, dem Aeiierkampf, der höchste Anforderungen an Mann und Aoß stellt, und läßt den Segclwettkamps aus der Kieler Föhrdc und die Auder-Aegatta in Grünau noch ein mal mitcrleben, bis Gymnastik und Turnen und die Kämpfe im Schwimmstadion den Beschluß bilden. I» der Schluß- scier aber osfcnbart sich das ganze Erhabene jener Kampf tage noch einmal. Während tausende von Scheinwcrfer- strahlen einen gewaltigen Dom über der Kampsstätte bilden, erlischt das olympische Feuer, ertönt die olympische Glocke zum letzten Male. Und beides wird nach vier wahren wrc- dcrkcmmen und die .lugend zu neuem Wettstreit rufen. Der Film aber zieht nun durch die Welt und kündet und erzählt wie vor zwei Jahren Presse und Rundfunk von den gewal tigen Leistungen der Nationen auf der XI. Olympiade. Es ist etwas Großes um diesen Film. Er ist ein hohes Lied menschlicher LcibeSkraft und Lebensbejahung, ritterlichen Kampfes der besten sporkgcstähltcn Kämpfer der Welk. Wenn man aber dieses Können und Kämpfen bewundert, muß man auch hohes Lob denen spenden, die mit der Ka mera und sonstigen modernsten Apparaten bei Tag und bei Nacht diese Höchstleistungen einfingcn, und nicht zuletzt der Gestalterin dieses Films, die mit feinstem Empfinden und ticfcni Verstehen dieses einzigartige Sportdokumcnk schuf und dabei auch das mit herausstellte, waS neben dem eigent lichen Kampfe die 16 Tage der Olympischen Spiele in Ber lin so groß machte. Es ist wirklich nicht zu viel verlangt mit den Worten: Jeder muß diesen gewaltigen Ailm gesehen haben. — Außer ihm wird noch ein Kulturfilm „Hermanns land" gezeigt. Er bringt Bilder aus dem Lippeschen Lande, aus dem Gebiet des Teutoburger Waldes. Detmold, Aad Pyrmont, Ezternsteine und Hermannsdenkmal, Bilder von Land und Leuten dieses deutschen Landstriches ziehen am Auge vorüber. — Auch die Wochenschau ist wieder sehr reichhaltig. Interessant sind bei ihr besonders die Vorfüh rungen der Wehrmacht am Nürnberger Reichsparteilag und der Besuch Chamberlains in Berchtesgaden. — Im Kreis Dippoldiswalde erbrachte der erste Eintopf- scnnlag insgesamt 5701,11 RM. Das sind 1000,05 RM. oder rund 25 v. H. mehr als die gleiche Sammlung des Vor- jahrcS. Dieses Ergebnis ist außerordentlich erfreulich und beweist, daß das Volk dem Führer für seine große geschicht liche Tat Dank weiß. Oberhäslich. Aus der Rcichsstraße Dresden—Zinnwald wollte gestern gegen 16,50 Uhr ein Kraftfahrer, der erst hin ter einem unbcladcncn Geschirr hcrfuhr, dieses überholen. Im gleichen Augenblick überholte aber auch ein Lastkraft wagen, der dabei den Krastradfahrcr streifte. Dieser stürzte und er wie auch sein Begleiter erlitten Hautabschürfungen und Quetschungen. Am Rad entstand erheblicher Schaden, am Kraftwagen jedoch nur geringer. Nach den bisherigen Feststellungen hat der Krastradfahrcr die Schuld am Unfall. Ma-Hütte. Beim 3. Taschenubrenwellbewerb erhielt den I. Preis die an der Deutschen Uhrmacherschule hcrgestcllle und ^ein gestellte Drehganauhr Nr. 32 Hersteller Heinz Eberhardt, Fein steller A. Helwig. Unrul, Grießbachs: den 2. Preis die non Hel wig h-rgestellle und scingestcllle einfache Ankeruhr Nr. 6 <Beob- achtungsuhr, 45 Millimeters, Unruh Grießbach in Verbindung mit Elranmannjchcr Nivarorspiralseder. ES ist dicS die erste Uhr, die an unserer Schule mit der neuen Nivarozjpiralseder ausgerüstet wurde. Ferner bestand eine normale Cchuluhr, 43 Millimeter lFcinslellcr Th. Löffler, Unruh Grießbach) die Prüfung in ihrer Klasse. Glashütte. Die Erweiterung der Stadtrandsiedlung wird nun Wirklichkeit, ,3m Anschluß an die bereits seit vier Jahren be wohnten Doppel-Siedlungshäuser werden gegenwärtig vier wei tere gebaut. Die Bauten, von verschiedenen Bauherren in Aus- ' trag gegeben, sind bereits bis zum 1. Stock im Rohbau fertig. Wir lverden jetzt nieder W noch Nutze kennen Kommende Aufgaben des Sudetengaues UeichSkommissar ^Gruppenführer Konrad Hen lein empfing den Hnuptschriftlritcr der „Nationalsozia listischen Pnrtcitvrrcspondcnz", Helmut Sundermann, zn einer längeren Unterredung über die beginnende Auf- bauarbcitim L n d c t c n g a n. Mit herzlichen Wor ten gedachte Konrad Henlein gleich zu Beginn der Untcr- rednng der mustergültigen Ordnung, die im ganzen Sude- tcngcbict durch dns deutsche Herr in de» vergangenen Tagen nufgcrichtct mnrdc: „Alle Boltc-gcuosscn sind dcs Lobes voll über unsere herrliche» Truppe», die sich im l Herze» der Subctcndciitschen für alle Zeiten ihren Plati erobert haben." Konrad Henlein sprach dann kurz von der Haltung der Tentscbcu in diesem Gan während der entscheibeirben Monate. Er erinnerte daran, das; schon vor zehn und fünfzehn Jahren zehntansende Sndelendentsche gläubige Nationalsozialisten und fanatische Anhänger des Füh rers gewesen sind. Tie N e b e r s ü h r n n g der Sd P. i» die NSDAP, werde, so betonte der NcichSkonmiis- sar, sehr rasch vollzogen werden. Sie werde entsprechend den Weisungen des Stellvertreters des Führers dnrchgc- führt. Die Auswahl der in die NSDAP, zu übernehmen den Mitglieder werde die SdP. selbst vornehmen. Mit berechtigtem Stolz spricht Konrad Henlein von dem Beitrag, de» die Sndetcndcutschen durch die Zusam menfassung aller ihrer politischen Kräfte, durch die bei spiellose Disziplin, durch ihre restlose Unterord nung unter die Parteiführung zmn großen Bcsrcinngs- werk des Führers lieferten. Im Sudetcnland ist eine politische Front geschaffen j worden, die die ganze Bcvvltcrnng erfasst. Sic hat in den leisten Wochen und Monaten ihre große Bewnh. j rungSprvbc in Ehren bestanden. Wir werde» i seht weder Rast »och Ruhe keimen, wir werde» die ganze, dem Sndctrndentschtum innewohnende Kraft nnd Energie j cinschcn, um aus unserer verelendeten Heimat so rasch ! wie möglich wieder daS blühende Land zn schassen, daS § es ehedem gewesen ist. j „Wir sind gewohnt, ganze Arbeit zu tun!' , Die Bevölkerung unseres Gancs, die jetzt jubelnd - die Befreiung von Mjährigcm Terror erlebt, wird erst > in den nächsten Wochen voll ermessen können, wie groß der Umbruch wirklich war und wie aus einem Wirtschaft Uchen und sozialen Trümmerfeld ein neues, kräftiges, ewiges Leben ausblühen wird. Es ist meine seste Absicht, bei der AngleichungSarbeit ein s ch arsesTe m p o v o r- z n l e g e n. Wir Sndetendentschcu sind gewohnt, ganze Arbeit zn machen, und wir Werden cs auch jctzt so tu». Konrad Heulcin wies darauf hin, daß im alten Oester reich-Ungarn drei Biertel der gesamten industriellen Wirt- schast der Monarchie im Sudeteugcbiet konzentriert waren und daß es der Wille des NaUonalsoizalismus ist, diese alte Blüte nicht nur zu neuem Leben zn erwecken, sondern darüber hinaus diesen Gan zn einem der kräftigsten Glie der des Reiches zu machen. Vorerst sei freilich, so betonte Henlein, ein furchtbares Erbe der tschechischen Herrschaft zu liguidieren. Die ersten Maßnahmen der Partei müssten daher der Bc- k ä in p f u n g d e r g r ö ß i e n N o t dienen. Der Neichs- kommissar legte aber besonderen Wert daraus, festzustelleu, daß die Not in kürzester Frist überwunden sein werde, i weil das Sndctenlaud entschlossen ist, auch von sich ans I alles bcizulragcn, um ein eigenes kräftiges Leben zn cnt- ; Wickeln. Konrad Henlein ist überzeugt, daß die sudetendeutsche j Industrie einen nngeahntcn Aufschwung nehmen wird. Er weist ans die a u ß erordeuIli ch e n Ent w i ck - l n n g s m ögli ch leiten hin, die sich jctzt für die Aus nutzung der großen Heilgnclleu und anderer Bodenschätze des Gaues eröffnen. Auch die vcrkehrsmäßige Erschlie ßung, nicht zuletzt durch die Neichsautobahnen, die von Reichenberg über Eger nach München und von Neichenberg zur Autobahn Berlin—Breslau führen werden, soll wich tige Beiträge sür die Znkuusl des Sndetcnganes liefern. Mit einem zuversichtlichen Ausblick ans die Znknnst beschloß Konrad Henlein die Unterredung: „Ich glaube", so erklärte er mit Nachdruck, „daß wir uns in ganz kurzer Zeit als einen Gau zeigen werden, dem nicht mehr gehol fen werden muß, sondern der zur Kraft und Stärke, zur Blüte und Größe der deutschen Nation von sich aus einen würdigen Beitrag liefert. In der unermüdlichen Arbeit für diese Znknnst hof fen wir, unserem Führer eine» bescheidenen Dank nbstattc» zn können für seine Tat, die nnS die Freiheit brachte." Dresden. B cim D i c b st a h l übcrras ch t. In der Nacht wurde die Polizei nach der Großenhainer Straße gerufen, wo ein Wachmann der Wach- und Schlicßgesckl- schast auf seinem Kontrollgang in den Näumen einer Firma verdächtige Geräusche wahrgenommen und durch sein Hinzukommen einen Einbrecher bei einem Diebstahl überrascht halte. Der Täter, der verschiedene Behältnisse, darunter auch einen Geldschrank aufgewuchtet hatte, flüch tete. Obgleich der Wachmann sofort die Verfolgung ans nahm. entkam der Unbekannte im Schutz der Dunkelheit. Königstein. In der Biela ertrunken. Im Ortstcil Hütten wurde die Witwe Kopprasch tot aus der Biela geborgen. Es wird angenommen, daß die Frau, die an Krämpfen litt, in der Dunkelheit den Weg ver fehlt hat und in das Wasser gestürzt ist. Oschah. Streichhölzer in Kinderhand. In Schmorkau brannte eine Strohfeime des Bauer» Streubel nieder. Ei» zwölfjähriger Junge hatte sich unbemerkt eine Schachtel Streichhölzer augeeignel und probiert, „ob das Stroh anbrennc". Oschnh. T o d c s s p r u n g ans dem F c n st c r. Nacht wurde in der Hospitalstraße cin 42jährigcr Ein wohner mit einem Cchädelbrnch tot aujgcsnnden. Ver- mntlich in einem Anfall von Schwermut haue sich der Manu aus seiner im zweiten Stock besiudlichcn Wohnung aus die Straße gestürzt, wo er tot liegen blieb. Leipzig. A s o z iale Lungcnkran k e a b gän gig. Aus der Heil- und Pslcgcanstalt Untergöltzsch cnl- jernte sich am 6. Oktober der asoziale Lungenkranke Fran; Kurt Robert Langrock, am 1. Mai I!>0l in Schkeuditz geboren, zuletzt iu Leipzig. Apostclstraße 5, wobnbast gewesen. Beschreibung: 165 Zentimeter groß, niittclkräs- tig, Polles Gesicht, bartlos, an der rechten Backe eine Warze, duukclgraucr Anzug, blaue Schissermütze, neue schwarze Halbschuhe; die Bekleidungsstücke tragen die Nummer 5.8. Aus der gleichen Anstalt Hal sich der asoziale Lungenkranke Johannes Simmc, am 21. Mai l!U2 in Witzhaiiscn geboren, zuletzt in Göttingen wohnhait gewe sen, unerlaubt entfernt. Beim Beircsscn sind die Genann ten anzuhaltcn; die nächste Gendarmerie- oder Polizci- dicnststclle ist zu verständigen. Schmölln. S i t t l i ch kc i t s v e r b r e ch c n an einer Vierzehnjährigen. Als eine kaum vier zehnjährige Landwirtschaftsgehilfin bei Neitzhain am Bahndamm Kühe hütete, sing ein junger Manu von 22 bis 23 Jahren mit ihr ein Gespräch au. Dann siel der Unhold Plötzlich über das Mädchen her und vergewaltigte cs trotz heftiger Gegenwehr. Nach der Uniat ergriff er die Flucht. Warnsdorf. Auch ün Warnsdorser Bezirk sind Ruhe und Schaffensfreude eingekehrt, nachdem der lähmende Druck, unlev dem Warnsdorf durch den rolen Niob und das tschechische Mili tär stand, durch die Besrciungslal des Führers von der Bevölke rung gewichen ist. Wochen hindurch standen viele Häuser in Warnsdors leer, viele Geschäfte waren geschlossen. Jetzt füllt sich die Sladl wieder. Täglich kehren Flüchtlinge zurück, nnd die Sn- d-lcndeulschen, die zum tschechischen Heer gepreßt worden waren, kommen heim. Die Häuser füllen sich wieder von frohen Men schen, Handel und Wandel sind wieder in Gang gekommen. Dio ehedem marxistische Hochburg, das „Vcrcinshaus" in der Döllinger- straße, ist aus Anord«ung der Bezirksbehördc zum Dienstgebäudo der Deutschen Arbeitsfront geworden. Ein Wohnhaus in dert Poststraße, das Ler jüdische Advokat Dr. Marton im Stiche ge lassen bat, wird von der Sudelendculjchcn Partei bezogen. Das I Hauptpostamt und das Postamt am Bahnhos haben ihren Dienst I wieder ausgenommen. Viele Angestellte und Beamte, die von dem ! Tschechen vorzeitig und zwangsweise in den Ruhestand geschickt j worden waren, sind wieder zum Dienst hcrangczogcn worden. Dio i Poslvcrbindung mit dem Altreich ist sofort in Fluß gekommen, j Warnsdorf, daS vom Tschechenterror besonders arg hcimgcsncht j worden war, ist heule wieder eine srobe und schassenssreudigo Stadl, die mit aller Kraft an den Ausbau herangehl. i WetlttMWWdttReiWMdl'Mes AuSgabcorl Dresden Sonntag: wolkig. Zeitweise stärkeres Attsklaren, später erneut Be- wölkungsaufzug aus West, vorwiegend trocken. Temperaturen unverändert. Schwache Winde um Südwcsl. M onlag : Unbeständig. Wetterlage: Unter dem Einfluß eines Zwischenhochs über den Alpen ist in den größten Teilen Deutschlands vorüber gehend eine Wcllerberuhignng eingetreten. Uo^ der europäischen und nordasrikanischen Westküste hat sich eine Tiesdruckrinne ge« I bildet Ihr Einfluß wird sich in Mitteldeutschland am Sonntag bemerkbar machen.