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rücke Baoschrifl- !N« ie , I8S7 »oll. zur Ansicht sich dir ch unter rl»> ten Thier, ,ti zu erlern». «t. vom engM'i» leichtesten Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 84. Dienstag, den 23. December. 1856. Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zu 5 Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags von 11—2 Ubr angenommen. 1. Abonnementpreis s Vierteljahr I Thlr., (monatlich 20 Zeilen uncntgeldlichc Inserate); 2. Abonnementpreis ä Biertcljab 15 Ngr. bei unentgeldlicher Lieferung in's Haus. — Für auswärts durch die Post »Vierteljahr lONgr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. 6, sowie auch Waisenhausstraße 6 pt. Dresden, den 23. December. Se. M. der König hat genehmigt, oaß der Kammer- Herr Graf v. Rex das von Sr. M. dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehene Ritterkreuz des Leopold-Ordens trage. — Am K. Hofe werden die Glückwünschungscouren zu dem bevorstehenden Neujahrstage ganz in derselben Weise stattsinden, wie dies am 1. Jan. d. I. der Fall gewesen ist. — Das „Dr. I." berichtet über die vor einigen Ta gen hier stattgefundene Ausloosung der im I. 1852 ab geschlossenen 4proc. Staatsanleihe. Dieselbe wurde mit Hinblick auf die beabsichtigte Tilgung sowo l der im I 1844 in der Höhe von 4 Mill. Thlr. creirten Staats schuld, als der nach Höhe von 2 Mill. Lhlrn. übernom menen Prioritätsanleihe der vormal Chemnitz-Riesaer Ei- senbahngesellschaft auf Grund des Gesetzes vom 1. Juni 1852 eröffnet und belief sich auf eine Nominalsumme von 5,850,000 Thlr. Nach Ablauf von 5 Jahren, bestimmt das Gesetz, hat nach jedesmal vorausgegangener halbjäh riger Ausloosung die allmälige Tilgung zu beginnen und ist damit den 2 Juli 1857 der Anfang zu machen. Die neulich ausgelrosten Nummern kommen in dem letztge nannten Termine zur Auszahlung und repräsentiren (in 18 Stücken ö 500 Tblr. und 202 Stück s 100 Thlr.) den Betrag von 29,200 Thlr. oder ein halbes Procent der ursprünglichen Emissionssumme als den gesetzlichen halbjährigen Mindestbetrag der Tilgung — Bei der gleichzeitig erfolgten dritten öffentlichen Ausloosung der 4jproc. Anleihe von 1851 (ursprünglich im Betrage von 15 Mill. Thlrn.) sind Staatsschuldscheine im Betrage von 78,600 Thlrn. (78 Stück zu 500 Thlr. und 198 Stück zu 200 Thlr.) gezogen worden, welche am 1. Juli 1857 zur Auszahlung gelangen. — Der „Köln. Ztg." wird von hier geschrieben: Man geht auch bei uns damit um, die Wuchergesetze ab zuschaffen, und es wird allerdings wohlgethan sein, den Geldverkehr frei zu geben. Für unsere veralteten gesetzt! chen Bestimmungen ist die Zeit in der Lhat vorüber; sie werden ohnehin auf leichte Weise umgangen und üben in der Praxis gerade die entgegengesetzte Wirkung, welche man erzielen will. Man soll aber bei der unabweisbaren Reform nicht auf halbem Wege stehen bleiben, sondern thun, was Wissenschaft und praktisches Bedürfniß in glei chem Maße dringend erheischen. Man soll überhaupt je des Limitiren des Zinsfußes ganz fallen lassen, weil es im Princip verwerflich ist, sich im Verkehr nicht durch führen läßt und offenbar nachtheilig wird. Man darf kein Zinsen-Maximum für den Privatverkehr vorschreiben, sondern muß die Geld-Transactionen frei lassen; man muß keine neue Schranke ziehen, die doch allemal übersprungen wird, wenn Borger und Darleiher es fiir nöthig erachten. Der Staat hat gar keine Mittel in Händen, in dieser Beziehung sein Machtgebot durchzusetzen; er kann gar nicht verhindern, daß der Zinsfuß über das von ihm ge stellte Limitum steige: denn er ist nicht Herr über Ange bot und Nachfrage. Die Geschäftsleute wie die Männer der Wissenschaft sind darüber nicht im Zweifel. Noch jüngst hat M- Wirth in seinen „Grundzügen der National ökonomie" den in Rede stehenden Gegenstand lichtvoll er örtert, und Roscher hat in seinen „Grundlagen" meister haft Capitalzins, Zinspolitik und Wuchergesetze auch auf geschichtlicher Grundlage, erörtert. Daß ein richterlicher Zinsfuß für betreffende Fälle festgestellt werden muß, ver steht sich übrigens von selbst. — Bekanntlich ist das Etablissement der Herren G. F. Thode Söhne zu Hainsberg bei Dresden von der Allg. Deutschen Creditanstalt zu Leipzig erworben worden, um dasselbe auf eineActi'engesellschaft unter der Firma „Thode'sche Papierfabrik zu Hainsberg" zu übertragen. Das erfor derliche Capital zur Fortführung des Betriebs ist auf 600,000 Thlr bestimmt worden, gelheilt in 6000 Stück Actien, zu 100 Thlr. jede, wovon die bisherigen Inhaber des Werkes 2000 Stück und die Creditanstalt 3000 Stück übernommen haben, während die übrigen 1000 Stück re- servirt bleiben, um später zur Erweiterung des Etablisse ments verwendet zu werden. Die Creditanstalt beabsich- tigt nun, nachdem der Betrieb seit der Uebernahme be-