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Di« ,W*th«rttz-I«itu»a' rrscheim wöchentlich orel- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- denAbendenausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- sstalten, Postboten, sowie snfereAustrüger nehmen Bestellungen an. Weißeritz-Zeitmg. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Jnssrate werden m^^, P^., solche aus unser«» Amtshauptmannschaft mit 12 Pfg. die Spaltzeil« oder deren Raum berrch- net. Bekanntmachungen aus der ersten Sette (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 95 bez. 30 Psg. - Tabellarische und komplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, dir Spaltenzeile 30 Psg. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Mppoldiswalde. Nr. 127. 74. Jahrgang. Dienstag, den 3. November 1908. Mit achtsettigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt«. Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle mW an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verankworllicher Redakteur: Paul Jelpke. - Druck und Verlag von Carl Jelpke in Dippoldiswalde. Baumfrevel vetr. An der Straße nach Elend sind in der Zeit vom 28. bis 30. Oktober ds. Js. durch Frevlerhände von 4 Straßenbäumen die Kronen abgeschabten bezw. abgebrochen worden, während 2 andere Bäume angeschnitten worden sind. Wer den oder die Täter so zur Anzeige bringt, daß gerichtliche Bestrafung erfolgen kann, erhält eine Geldbelohnung von 10 Mark., Dippoldiswalde, am 2. November 1008. Der Stadtrat. Himdesperre vetr. Am 3 l. vor. Mts. ist hier ein langhaariger grauer Wolfsspitz, der frei, ohne Maul korb und Halsbands umherlaufend betroffen worden war, eingesangen worden. Der Be sitzer des Tieres hat sich sofort zu melden, widrigenfalls die Tötung des Tieres erfolgt. Gleichzeitig wird hierdurch nochmals auf die Bekanntmachung vom 30. September d. I, die Hundesperre betr., hingewiesen und erneut darauf aufmerksam gemacht, daß Hunde aus der Straße an der Leine zu führen «n6 mit einem sicheren Maulkorb zu versehen sind. Werden Hunde ohne gütige Steuermarke betroffen und eingefangen, tritt noch eine besondere Bestrafung des Besitzer mit mindestens 3 Mark Gelostrafe wegen des Fehlens der Steuermarke ein. Dippoldiswalde, am 2. November 1908 Der Stadtrat. Mittwoch, den 4. November d. 2s., nachmittags 2 Ahr, sollen in Oberfrauendorf nachstehende Sachen, als: I »slbrrkwi««, l Ikulsvksvklittvn, I kluKwvkgvwvkii'i'«, l Vsi-Iiko, t Itiviilsi-wvki-wnir, I Soßa, I Tiwvk, I mit plsttwn u v a m öffentlich gegen Barzahlung meistbietend versteigert werden. Versammlungsort der Bieter: Gasthof daselbst. Dippoldiswalde, am 2. November 1908. o 499 F „ 587 /o8. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgericht». 612/ Donnerstag, den 5. November d. 2»., mittag» 12 Ahr, soll in Kipsdorf I Pos»*«« vo«»vkiorl«n« Möbel, t bompl» Küvkoooiinr-ivktsrng u o a m öffentlich gegen Barzahlung meistbietend versteigert werden. Versammlungsort der Bieter: Hotel Halali. Dippoldiswalde, am 2. November 1908. (2. 633/08. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgericht». Wegen Reinigung der Geschäftsräume können von den unterzeichneten Behörden Freitag, den 6, und Sonnabend, den 7. dss. Mon., ' nur dringliche Geschäfte erledigt werden. LSoleUvdo llvrirksstonoroinllLbwo und Sanvorwaltorsl Mppolükwaläv, am 2. November 1908. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. (Gewerbeoerein) Leider fand der Bortrag über die Wettervorhersage, wie der geringe Be such zeigte, nicht das verdiente Interesse. Ausgehend von den verschiedensten unwissenschaftlichen, zum Teil auf Aber glauben basierenden Wettervorhersagen erklärte der Herr Vortragende, wie alltäglich die meteorologischen Beob achtungen von allen Kulturländern der Erde in der Ham burger Seewarte zusammenströmen und von hier aus den „Werkstätten der Wettermache", also auch unsrer Dresdner Station, zugehen und wie in erster Linie die Angaben des Barometers, mit dessen Hilse die Gegenden des höchsten Luftdrucks (das „Hoch") und die des tiefsten Luftdrucks (das „Ties") bestimmt werden, für die Wettervorhersage unter weiterer Berücksichtigung von Temperatur, Wind richtung, Windstärke, Luftfeuchtigkeit usw. maßgebend sind. Daß immer noch eine größere Anzahl von Nichtzutreffen den Vorhersagen zu verzeichnen ist, hat seinen Grund darin, daß die ganze Wissenschaft der Wetterkunde noch sehr jung ist, ihr deshalb die Erfahrung mangelt und manche Verhältnisse besonders in den höheren Luftschichten noch nicht sicher bekannt sind. Weiler erklärte der Redner an Hand von großen Wandkarten das Lesen der Wetter karte und wie es z. B. möglich ist, beim richtigen Lesen derselben in Verbindung mit einigen anderen Beobachtungen am Vormittag ein Gewitter für den Nachmittag genau vorherzusagen. (Uebrigens wurde das gleiche Thema vor einigen Jahren im landwirtschaftlichen Verein behandelt) — Der Gewerbevereinsvorsiand hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, daß zu geeigneten Vorträgen zwar nach wie vor auch Schulkinder Zutritt haben sollen, doch in deren eigenem Interesse nur in begrenzter Anzahl und zwar abwechselnd die Kinder der ersten oder der zweiten Klasse. Auch werden dieselben auf die Galerie verwiesen, während der Saal für die Erwachsenen reserviert bleibt. Eine Ausnahme macht der Weihnachtsvortrag, der in erster Linie für unsere Kinder bestimmt ist. — Anläßlich der in Dippoldiswalde und Umgebung stattsindenden Kirchweihfeste wird die Staatsbahnoerwal- tung Sonderzüge ablassen und zwar: Sonntag, den 8. No vember, nachmittags 4 Uhr 22 Min., von Hainsberg nach Dippoldiswalde (im Anschluß an den 3 Uhr 48 Min. in Dresden Hauptbahnhof abgehenden Zug), abends 6 Uhr 12 Min. und 10 Uhr 6 Min. von Dippoldiswalde nach Hainsberg (zum Anschluß an die 8 Uhr 6 Min. und 11 Uhr 48 Min. in Dresden Hauptbahnhof fälligen Züge), ferner Montag, den 9. November: abends 6 Uhr 12 Min. und 10 Uhr 6 Min. von Dippoldiswalde nach Hainsberg (zum Anschluß an die 8 Uhr 6 Min. und 11 Uhr 48 Min. in Dresden Hauptbahnhof fälligen Züge). Alle Sonder- züge halten auch auf den Unterwegsstationen. — 3. November. Hubertustag. St. Hubertus, der Schutzpatron der Jäger, dessen Gedenken der heutige Tag geweiht ist, lebte um die Wende des 7. Jahrhunderts erst am Hofe des fränkischen Königs Theodorich, später am Hofe Pippins von Heristal. Nach seiner bekannten Be kehrung, die nach der Legende durch die Erscheinung eine» weißen Hirsches mit einem großen goldenen Kreuz zwischen dem Geweih erfolgte, widmete er sich eifrig dem Studium der Theologie und ward nach dem Tode des Bischofs Lambert dessen Nachfolger in Lüttich. Hochbetagt und ttefbetrauert von seiner ganzen Diözese starb ei am 3. Nov. 727. Hundert Jahre später ward er heilig gesprochen und galt von nun an als Schutzheiliger der Jäger. Von seiner in einem Ardennenkloster ausbewahrten Stola heißt es, daß ihre Berührung von der Tollwut heile. Verschiedene Ritterorden sind ihm zu Ehren gegründet, von denen der bayerische noch heute existiert. —' An den fürstlichen Höfen ist es Sitte, am Hubertustage große Jagden abzuhalten, die mit besonderen Festlichkeiten verbunden werden. Vor allem ist es die Fuchshatz, die an diesem Tage ausgeübt wird. England und Belgien, sowie Südfranlrcich sind diejenigen Länder, in denen diese Jagd am eifrigsten, oft noch unter althergebrachten eigentümlichen Gebräuchen, aus geübt wird. Auch in Köln hat sich noch solch ein alter Brauch erhalten, indem dort die Jäger an diesem Tage ein Stückchen weißes Leder tragen, das mit Blut besprengt ist. Es wird ihm die gleiche Wirkung wie der Stola nachgesagt. Börnersdorf. Landwirte seht eure Brandversiche- rungr scheine nach, überzeugt euch, ob alle Neubauten und wesentlichen Reparaturen abgenommen sind, sonst ist wo möglich großer Schaden die Folge. Zu dieser Mahnung berechtigt ein Fall, der sich hierorts zugetragen hat. Bei Abnahme eines Brandschadens stellte sich heraus, daß die Scheune, die schon Jahre lang ihrer Bestimmung diente, noch nicht abgenommen war. Der Besitzer bekommt nun nur die Brandkasse auf die Scheune ausgezahlt, an deren Stelle die abgebrannte errichtet war. Das kann unter Umständen ein wesentlicher Verlust sein, deshalb Achtung, besonders bei Übernahme einer neuen Wirtschaft! Bärenstein. Nachdem erst in der letzten Sonnabend nummer dieser Zeitung von zwei Waldbränden im hie sigen Dorfgemeinde- und Rittergutsrevier berichtet wurde, muß schon wieder ein solcher in letz erem gemeldet werden. Am Freitag entdeckten Jäger zufällig wiederum in der sogenannten Kesselshöhe einen Feuerherd, der, wie sich heraus stellte, schon seit dem Tage zuvor fortglimmte und sicherlich einen großen Schaden angerichtet hätte, wenn er nicht noch rechtzeitig aufgefunden wäre. Ein Kuhjunge hatte in diesem Falle im Walde etwa 50 Meter vom Rande entfernt ein Feuer angezündet gehabt und dasselbe nachher seiner Meinung nach .nit Steinen ausgelöscht, es war aber nach unten weitergebrannt und hatte bereits eine ziemliche Ausdehnung erlangt, sodaß es angestrengter mehrstündiger Arbeit bedurfte, um es zu löschen. Eltern und Lehrer aber möge dieser erneute Fall mahnen, die Kinder dringend vor dem Anzünden von Feuern im Freien zu warnen, da bei der jetzigen Trockenheit die Gefahr eines Brandes zu groß ist. — Die hiesige vereinigte Innung hielt in der ver gangenen Woche ihr zweites Quartal in Anwesenheit von 17 Meistern bei dem Kollegen Burkhardt in Börnchen ab. Zunächst gedachte der Obermeister Tischlermeister Nau mann des seit der letzten Sitzung verstorbenen langjährigen Jnnungsmitgliedes Schlächtermeister Moritz Gietzelt, dessen Andenken die Anwesenden durch Erheben von den Plätzen ehrten Bei Erledigung von Eingängen der Gewerbe- kammer wurde beschlossen, von einem Hilfsarbeiter der letzteren im November einen Vortrag über den Befähi gungsnachweis halten zu lassen. Zu Rechnungsprüfern wurden die Schmiedemeister Lmil Naumann und Bruno Lohse gewählt. — Die hiesige Schützen Gesellschaft hielt am letzten Sonnabend ihr drittes Quartal im Lokale ihres Haupt manns Mende in Anwesenheit von über 40 Mitgliedem ab. Herr Hauptmann Mende sprach seinen Daul für die ihm anläßlich seiner silbernen Hochzeit seitens der Schützen- brüder erwiesenen Aufmerksamkeiten aus. Nach Aufnahme neuer Mitglieder wurde beschlossen, am Sonntag, den 15. November, Schützenball auf dem Huthause abzuholten. — Unsere Freiwillige Feuerwehr beging am letzten Sonntag die Feier ihres 13jährigen Stiftungsfestes durch Ball im Gasthof Stadt Bärenstein, woran sich Vertreter der übrigen hiesigen Korporationen und sehr viele Kame raden aus unserer Nachbarstadt Lauenstein beteiligten. Der Hauptmann, Herr Schneidermeister Vorig, hieß die Erschienen recht herzlich willkommen und schloß seine Worte mit einem dreifach^. Hoch auf den hohen Protektor König Friedrich August, in welches die Anwesenden freudig ein stimmten und stehend die Sachsenhymne sangen. Es herrschte eine vortreffliche Stimmung, so daß das Fest einen vor- züglichen Verlauf nahm. / Dresden. Die erste Deputation der Ersten Kammer spricht sich gegen die landesgesetzliche Einführung der Um satzsteuer aus. Die Zweite Kammer hatte einen diesbe züglichen Antrag angenommen. Dreaden. Dem Landtage war oom Sächsischen Spar kasfe «verbände eine Petition zugegangen, in welcher ersucht wurde, der Regierung zu empfehlen: 1. die Forderung der Verordnung vom 2. August l 906 hinsichtlich der An legung von Sparkassenvermögen so weit zu ermäßigen, daß nicht mehr als 10 Prozent des Einlegerguthabens in Mündelpapieren anzulegen sein sollen, 2. die Durchführung der ermäßigten Forderung so vorzunehmen, daß den Spar- kassengcmeinden Störungen im Haushalte erspart bleiben. Die Beschwerde- und Petitionsdeputation der Zweiten Kammer hat die Beratungen über diese Petition beendet. Eine Minderheit der Deputation empfiehlt nun der Kammer die Ueberweisung der Petition zur Kenntnisnahme an die Regierung, während die Deputationrmehrheit beantragt: der Staatsregierung die Frage zur Erwägung zu über weisen, die Verordnung aus Rechtsgründen zurückzuziehen, die Petition dadurch als erledigt zu betrachten und die Erste Kammer zum Beitritt zu diesem Beschluß einzuladen. — Viehzählungen in Sachsen. Um den Nach weis über die Größe des im Königreich Sachsen vorhandenen Viehbestandes alljährlich zu beschaffen uno sichere Unter lagen für die Beurteilung der Vieh- und Fleischerzeugung im Lande zu erlangen, hat das sächsische Ministerium de» Innern durchs Verordnung vom 27. Oktober 1906 an geordnet, bis aus weiteres in jedem Jahre, für welche» eine umfänglichere Viehzählung nicht angrordnet wird, am 1. Dezember und, falls dieser auf einen Sonntag fällt, am