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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erschelnungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höher« Gewalt (Störungen des Betriebes der Leitung, d« Lieferanten od« der Befördrrungseinrtchtungen) hat d« Bezieh« keinen Anspruch auf Liderung od« Bachllefrrung d« Leitung od« BLckzahdmg des Bezug- Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile od« deren Raum 8 H/. All« «Um Mm Nachlaß usw. laut aufliegender Anzcigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bt» Ul AhtAM mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlich« Anzeigenannahme wird ketu» G«Mh für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Awangsv««ieich «Acht M« AgDW» anspruch. vt«f« A«Um»« »«OffoEcht KI« ««Mche» B«U«mt»achm»,e« d« Gemeinde'Behörde z« Ottendorf« Okrilla und de« Tinaazamte» za Nadav«». Postscheckkonto: Dresden 1S4«. Druck und Verlag: Buchdruckerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 681. — Fernruf, AU. Kummer 75 Donnerstag, den 27. Iuni 1940 39. Jahrgang erfolgreiche SombenangrMe auf MMeienglanü Führerhauptquartier, 26. Juni. Das Oberkommando Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen keine besonderen Ereignisse. In der Nacht zum 26. 6. griffen unsere Kampfflugzeuge w Mittelengland mehrere Flugplätze und Anlagen der Flug- ikugindustrie erfolgreich mit Bomben an. Nachträglich wird bekannt, daß am 24. 6. auf der Höhe von Bayonne auf ein feindliches Transportschiff von etwa ^VOO To. ein Bombenangriff unternommen wurde, der heftige Detonationen und Brände zur Folge hatte. Ein deutsches U-Boot torpedierte südwestlich Irland den bewaffneten britischen Dampfer Saranac (12000 BRT) und zwei weitere bewaffnete feindliche Handelsdampfer. Von 3 britischen Bristol-Blenheim Flugzeugen, die gestern erneut versuchten den Flugplatz Stavanger-Sola anzugreisen, wurden zwei durch unsere Jäger abgeschoffen. Der Dritte verschwand ohne zum Angriff zu kommen. Die Bombenwürfe britischer Flugzeuge in der Nacht zum 26. 6. in Nord- und Westdeutschland trafen keine militärischen Ziele und richteten nur geringfügigen Schaden an. Soweit bisher bekannt wurden 4 Personen getötet. englischer LukangriN auf Neapel abgeschlagen Rom, 26. Juni. Der italienische Heeresbericht hat Mgenden Wortlaut: Nichts zu melden von den Fronten "VS Mutterlandes und Nordasrika. In Ostasrika vergebliche englische Luftangriffe auf Da; britische Schuldlonto wächst! a« einer Nacht S71 unnütze Bombenabwürfe aus friedliche deutsche Städte und Dörfer 2 3n London und ganz England wächst die Unsicherheit und ^eivosität immer mehr. Alle beschäftigt die Frage, wie nun ^vhl die Weiterentwicklung des Krieges gegen England iem Md. Die allgemeine Nervosität hat auch das britische Lust- whrtministerium angegriffen. Die der RAF (Royal Airsorces siebenen Angriffsziele lassen auf ein völliges Durcheinander -. ^n der Nacht oom 2V. zum 21. Juni wurden insgesamt S71 «breng- und Brandbomben aus deutsches Heimatgebiet abge- worsen, lk Zivilpersonen wurden getötet und II verletzt. U a. wurde rin Bombenangriff aus die Stadt Duisburg gcilo- durch den drei Häuser und eine katholische Kirche schwer schädigt wurden. Sn der Stadt Rhynern, Kreis Unna, »i.> " ^vi Häuser zerstört, ein Haus schwer beschädigt. Aus kleine Orte, wie z. B. aus A h l r n Lelve. Weetfeld. Zwmrhausen, Stadtlohn und Sterkrave wurden finden geworfen, durch die teils Schaden an Häusern, teils '"er nur Flurschaden verursacht wurde. In der Nacht vom 23. zum 24. Juni ist die RAF schon dazu ^"gegangen, außer den üblichen Bombenangriffen auf kleine kleinste Orte aus freiem Gelände stehende Gebäudekomplexe bombardieren. In der Nacht wurden zum Beispiel zwei Bom- auf Schloß Styrun bei Mühlheim-Ruhr aogeworfen, ovurch der Verwalter tödlich verletzt wurde. Es entstand hier »jf mastiger Sachschaden. Aus das Schloß Rheydt, das drei 1 uonieter nordwestlich der Stadt Rheydt liegt, wurden sogar t'Eben Bomben geworfen, die aber kemes der Gebäude mvw sondern nur Flurschaden anrichtcten. » Glaubt das britische Luftfahriministerium wirklich, mit ,"vnigen Methoden das deutsche Volt aus die Knie zwingen ^ wnnen? Man scheint in London noch nickt begriffen zu haben, mj, den Methoden, wie sw britische Flieger gegen wehrlose 'Oberdörfer angewandt haben, keine gleichen Erfolge im Krieg v «en Deutschland zu erzielen find. Die deutsche Bevölkerung >, v" mit derartigen Mitteln nicht aus der Ruhe gebracht werden, . mi sie weiß, daß der G e g e n s ch I a a der deutschen Luftwaffe tzf' englischen Bevölkerung tausendfältige Schrecken bringen wogegen die von einer unfähigen britischen Luftkriegs» d"ung verursachten nächtlichen Ueberfälle verblassen werde«. britische Schuldkonto wächst Zur Brrgeltung gebucht wehrloser deutscher Fischkutter von englischen Flieger« beschossen Mi Der Kampf gegen nichtmilitärische Ziele bei englischen Ein- bAvU in Nord- und Westdeutschland wird auch auf See betrie- Der deutsche Fischkutter „Jan Hinnick" ist oom Fischfang Nordsee in seinen Heimathafen zurückgekehrt und berich« 'vlgendes Erlebnis: ^./Mir waren morgens um 2.1b Uhr vor Anker gegangen. tzMriftsmäßig wurde die Ankerlampe gehißt. Um 2.5b Uhr dr« «e der Wachthabende, ein Flieger komme im Tiefflug auf »."Kutter zu, werfe Leuchtraketen und schieße mit Maschmen- dk» Mn. Der Angriff wurde kurz darauf wiederholt, worauf Fischer den Befehl gab. sofort die Ankerlampe zu löschen, 'kindliche Flieger, der die Position des Schiffes nicht mehr h,?mochen konnte, flog dänn in westlicher Richtung davon. Beim d,, "holen des Bootes wurden fünf Einschüsse an Deck und an Aordwand festgestellt." Der Umstand, daß das Fahrzeug ff. „Ankerlampe führte, mußte, wie man in zuständigen deutschen ß.'M erklärt, ohne weiteres lagen, daß er ein friedliche« s-ial^Eug vor sich hatte. Es handelte sich also um einen vor» suchen Angriff auf ein nichtmilitärisches Ziel. Wie das plan» ^ Bombardieren nichtmilitärischer Landziele, so wird auch Borfall zur Vergeltung gegen England gebucht. Asmara und Diredana. Zwei feindliche Flugzeuge abgeschoffen. Ein versuchter Luftangriff gegen Neapel ist durch das Eingreifen unserer Jagdflugzeuge und der Luftabwehr ver- eitelt worden, die den Feind in die Flucht schlug. Raub und Zerstörung Wie Engländer und Franzosen in Belgien hauste« — Allein in einem Neinen Ort 5Ü Millionen Francs Schaden Wie Engländer und Franzosen in Belgien gehaust haben, zeigt eine Angabe des Bürgermeisters von Vrasschaet, wonach allein in diesem kleinen Ort die Verbündeten der Belgier durch Zerstörungen und Plünderungen einen Schaden von 80 Mil» krönen Francs anrichteten. In der Gemeinde Destmalle wurde in den wenigen Tagen der französischen Besetzung Mitte Mai Eigentum in Höhe von 400 OVO Francs geplündert. In St. Mariaburg sind in der Villa ^La Laracelle" in der „Rue de Lhatersles" nach Aussagen des Verwalters Kunstgegenstände im Werte von mehreren 100000 Francs zerstört bzw. gestohlen worden. PeinWe Nwlomatenbegegnuugen Sie haben genug von den Engländern Durch den Waffenstillstand der Achsenmächte mit Frank reich hat die Atmosphäre unter den nach der Vatikanstadt über» gesiedelten diplomatischen Vertretern in Rom eine starke Trü bung erfahren. Das einstige gute Einvernehmen ist in das ge rechte Gegenteil umgeschlagen. Der französische Botschafter und der englische Gesandte sind Feinde geworden und grüßen sich nicht mehr. Tie gleiche Haltung haben Mitglieder ver Franzö sischen Botschaft gegenüber den Engländern «genommenen. Be zeichnenderweise nehmen auch die belgischen und polnischen Ver treter eine analoge Haltung gegen den englischen Gesandten ein, da sie in England den wahren Schuldigen für die Katastrophe Hier Länder sehen. Die Vatikanpolizei überwacht alle diese Persönlichkeiten, deren Leben keineswegs mehr angenehm ist, da sie nicht mehr mit anderen Personen innerhalb und außer- balh des Vatikans, auch nicht telephonisch, in Verbindung treten können. 2hr Leben muß sich in dem kleinen Palais Santa Marta abspielen. Die einzige Zerstreuung bildet ein Nachmittagspazier» gang in den Vatikangärten, wobei die nunmehr offenen Feind« bemüht find, sich aus dem Wege zu gehen. Amerikas SteaererMms Roosevelt unterzeichnet — Finanzierung des riesigen Wehr- Programms — Weitere Kreise zur Einkommensteuer heran- gezogen Präsident Roosevelt unterzeichnete die Gesetzesvorlage, di« zur Finanzierung des vom Kongreß gutgeheißenen riesigen Wehrprogramms Roosevelts die Bundeseinnahmen für die näch sten fünf 2ahre durch Erschließung neuer Steuerquellen um etwa 4702 Millionen Dollar erhöhen soll. Durch die Steuer» Vorlage m sie Zahl der Einkommenfteuerzahler um etwa zwer Millionen vermehrt Es sind Kreise erfaßt die bisher steuerfrei waren. Auch alle Warensteuern find erhöht. Die Steuervorlage. die gleichzeitig die Höchstgrenze der Staatsschuld von 4b aus 49 Milliarden Dollar erhöht, ermäch tigt das Finanzministerium Sonderwehrnoten im Gesamtbetrag von vier Milliarden Dollar auszugeben, die späterhin durch den Eingang der neuen Steuern getilgt werden sollen. Au? englische Mine gelaufen „Politika" meldet aus Suschak, daß das 5334 BRT. groß« Frachtschiff „Labud" der „Jadranska Plevidba" in der Irischen See am 20. Juni sank. Die Besatzung konnte sich an die irischen Ufer retten. Das Schiff war von Südafrika nach Liverpool unter wegs. Wie man hört lief es auf eine englische Min«. Buren fordern Kriegsaustritt Südafrikas Der Aufruf der Buren in Südafrika gegen die Engländer und gegen die weitere Teilnahme Südafrikas am Krieg nimmt, allen Nachrichten zufolge, Vie Mittwoch früh in Rom eintrafen, einen immer größeren Umfang an. Die Kundgebungen in allen südafrikanischen Städten gehen weiter. Groß ist die Agitation gegen den jüdischen Einfluß, Bewährt im Krieg und Frieden Vom Wirken des Arbeitsdienstes — Hierl zum fünften Sah«», tag der Einführung der Arbeitsdienstpslicht In einer Feierstunde des Rundfunks anläßlich der fünfte« Wiederkehr des Tages der gesetzlichen Einführung der Arbeits- dienstpflicht sprach am Mittwochabend Reichsarbeitsführer Reichsleiter Konstantin Hierl. Die hohe Bedeutung des Gesetzes vom 28 Juni 1935 al» wichriger Bestandteil des großen nationalsozialistischen Erz«»- bungswerkes unseres Führers rechtfertige es, so führte er ». «. aus^ dieses Erinnerunqstages auch heute inmitten des Ablauf«» groger geschichtlicher Ereignisse zu gedenken. Schon heute nach nur fünf Jahren trage dieses Erziehung»- werk leine Früchte in dem Geist und der Haltung des junge« Volkes auf den Schlachtfeldern und in der Heimatfront. Bon den im Felde stehenden jungen Männern seien Ah«« zweieinhalb Millionen durch die Schule des Reichsarbeitsdiem- stes gegangen. Unsere Wehrmacht habe dadurch elnen für di« hohen Aufgaben des Soldaten im Kriege körperlich und seelisch vorbereiteten Einsatz erhalten, wie keine andere Wehrmacht »«« Welt. Die Männer des Reichsarbeitsdienstes waren die ersten, erklärte der Reichsarbeitsführer weiter, die im Frühsommee 1938 auf Befehl des Führers zum Ba« des Westwalls den Spaten in die Erde stießen. Als dann der Krieg kam, da marschierten 550 Abteilungen als Wegbereiter und Helfer der Soldaten mit nach Polen hinein. Unterdessen setzten 300 Ab teilungen im Rahmen des Westheeres den Ausbau des West walles und seines Vorfeldes fort. Um die über den Krieg hinwegreichende dauernde Bedeu tung de? Reichsarbeitsdienstes hervorzuheben, hat der Führer die For> ührung des Reichsarbeitsdienstes auch während des Krieges befohlen. Diese Aufgabe mußte gelöst werden, obwohl 60 v. H unserer Führer als Soldaten bei der Wehrmacht ein gesetzt sind. Von unseren während des Krieges neu aufaefüll« ten R nchsarbeitsdienstabteilungen sind alle nicht für Ersatz zwecke benötigten für Wehrmachisaufgaben eingesetzt. Als Bautruppen, in der Nachschuborganisation des Heere« oder der Bodenorganisation der Luftwaffe linden sie Verwen dung für Hilfsdienste, die für die militärischen Operationen wichtio und unerläßlich sind. An der Loire wie an der Weichsel, an der Küste des Aermelkanals und in den norwegischen Ber gen am Polarkreis sind junge deutsche Arbeitsmänner am Wert. Ich habe bei meinen Frontbesuchen seftstellen können, oaß fie überall mit jugendlicher Begeisterung und Einsatzbereitschaft bei ihren Arbeiten sind und ich habe ihr Bewußtsein stärken können, daß auch sie am Siege Mitarbeiten. Reichsleiter Hierl ging dann auf die Arbeitsdienstpslicht der Mädchen ein. deren allgemeine Durchführung bei Beginn des Krieges durch Ministerratsbeschluß ins Werk gesetzt wurde. Auch der Einsatz der weiblichen Arheitsdienstfugend diene im Kriege der Erfüllung von Kriegsausgaben Die 2000 weiblichen Arbeits dienstlager sind wichtige Stützen der Heimalsront. Dann erinnerte Reichsarbeitssührer Hierl daran, daß der Neichsarbeitsdienst seiner wesentlichen Bestimmung nach nicht ein Instrument des Krieges sondern ein Instrument ausbauender Kulturarbeit ist. Gewaltige Aufgaben auf den Gebieten des sozialen und kulturellen Aufbaues werde der Genius des Führers dem deut schen Volke nach dem Kriege weisen Am heutigen Gedenktage möchte ich daher, so schloß Hierl, allen Führern und Führerinnen des Reichsarbeitsdienstes da« Bewußtsein schärfen tür die Hobe Bedeutung unserer Erziehungs arbeit. Dem deutschen Volke aber gebe ich die Versicherung, datz der Reichsarbeitsdienst so wie in den zurückliegenden fünf Jah ren auch in Zukunft unbeirrt und geradlinig sein Ziel verfolge« wird, nämlich die deutschen jungen Männer zu erziehen »« nationalsozialistischen Kämpfern und Arbeitern für ihr Volk, die Mädchen zu volksbewußten Trägerinnen und Hüterinnen deutscher Art und deutschen Wesens. Jugendfilmftunde MS/40 I« Berlin eröffnet, in Danzig abgeschlossen Die Spielzeit der Jugendfilmstunden 1939/40, die am 5. No- ' vember vergangenen Jahres durch den Reichsminister für Vollr ausklärung und Propaganda Dr. Goebbels im Ufapalast am Zoo in Berlin eröffnet wurde wird am 30. Juni für das ganze Reich in Danzig im Rahmen einer kulturellen Feier der HI. und des BDM abgeschlossen. In dieser Filmfeierstunde wird über die Filmarbeit der Hitler-Jugend Bericht erstattet werben.