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Weißeritz-Zeitung : 08.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192308084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-08
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 08.08.1923
- Autor
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eitzeritz-Zeilung ageszeitung un- Mzeiger für Dip-ol-iswal-e, Schmiedeberg U.A. Aelkefte Ieilung -es Bezirks Veranlworllicher Redakteur: Felix Je-ne. — Druck und Verlag: Earl Jehne in Divvoldiswalde den Mittwoch den 8. August 1S2S Nr. 182 SM der Uhr and, der enlen dem einen beick vom Berlin ende- m zn >crei» > ans >cits- o dir auf vom, nooi» n kiien nnech hiten die : den wn!> ack soll ver- deir hen. -st- nnen mrlo- ikten n zu !woch e der rden, einer r Zü rnen. »leite oalde Spiel Katze schalt 4:3. kam chuh, ein- inpzr eisten ntion Lar: rden, nnri! ik. »old- er in über- omini r dii mit. ng isi lässig ierge. mark. nte g der : ein. ng in ver- Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pettt- leile 7000 M., außerhalb der AmtShaupkmann- chaft 10 000 M, im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 15000 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 24 000 M Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannfchaft, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippot-iswal-e Bezugspreis: '/- Monat August 28 SOO M. ohne Zutragen. Einzelne Nummern 2500 M., Sonntags 3000 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. — Gemeindeverbands- Girokonto Nr. 3. — Postscheckkonto Dresden 12 548. Die Maul- und Klauenseuche m hier weiter festgestellt an einem Rinde im Fremdenhof IStadt Dresden". Sperrbezirk ist das verseuchte Gehöft, Be- lobachtungsgebiet der zwischen Herrengasse, Altenberger Str., Schulgasse und Kircholatz gelegene Stadtteil Dippoldiswalde, den 7. August 1023. gen Tladlnal. Nächste Amsatzsteuerzahlung bis zum 1k. August. Berlin, 6. August. Der Reichsminister der Finanzen hat auf Grund deSNotgesehes vom 24. 2. 23. verordnet, das, die Umsatz steuer in monatlichen Abschlagzahlungen abzufahren ist. Hiernach ist die Umsatzsteuer Mr die im Monat getätigten Umsätze bis zum 10. des folgenden Monats zu zahlen. Für den Monat August Ist es dem Steuerpflichtigen überlasten, die auf die Zuliumsätze geschuldete Umsatzsteuer bis zum 15. August zu zahlen. Oerr!iche Sächsisches Dippoldiswalde. Es war eine in der Tat fortschrittliche Ein- Dichtung in Dippoldiswalde, daß Steuern, Wasser-, Strom-, Gas- Izeld usw. von den betreffenden Kassen direkt bei der Girokaste Dingezogen und bei dieser automatisch von den betreffenden Konten Ichgeschrieben wurde. Diese Einrichtung war auch praktisch und Im volkswirtschaftlichen Sinne rentabel. Sie sparte Zeit dem »Zahler und dem Empfänger, letzterer kam pünktlich zu seinem IKeld, Mahnungen wurden gespart, aber auch Zahlungsmittel, an Idenen es gerade jetzt recht sehr fehlt. Diese Einrichtung besteht Inicht mehr zum großen Bedauern vieler. Die Girokaste, die für lalle diese Vorteile mit der Mehrarbeit belastet wurde, Kanns nicht Imehr schaffen, sie muh entlastet werden. Nun, sei dem, wie ihm Iwolle. Es darf nicht so weit kommen, dah das Getriebe bei der IlSlrokaffe in Unordnung kommt. Der Schaden könnte recht groß Iwerden. Das muh verhindert werden. Wenn es dazu keinen länderen Weg gibt, als wie den eingeschlagenen, oder wenn die Weitenden Männer zunächst wenigstens einen anderen Weg nicht Iwissen, muh er eben eingeschlagen werden. Aber man sollte Igleichzeitig nach einem Ersatz suchen. Und dieser dürfte gefunden lwerden können in der Sparkasse. Dort drängelt man sich jetzt laicht so. Wer von der Einrichtung Gebrauch machen will, würde Itie Ermächtigung, die er jetzt bezüglich seines Girokontos erteilte, Inunmehr bezüglich eines bestimmten Sparkassenbuches erteilen. Iks wäre eben ein Notbehelf. Vor vielen Jahren, als das Ge- lmeindegiro die kleinen Orte noch nicht erobert hatte, bestand eine Molche Einrichtung bereits in deutschen Gemeinden. Auch in un- Ijerem Stadtverordnetenkollegium wurde sie damals angeregt. »Also los! Wo ein Wille ist, ist ein Weg! — Vorigen Sonntag sand in Böhmisch-Zlnnwald Bezirks- Istuerwehrtag des Bezirbes Teplitz statt. Auch die Freiwillige Isseuerwehr Dippoldiswalde leistete mit zirka 20 Mann der an sie Vergangenen Enladung Folge. Nach einem frisch-fröhlichen »Marsche von Kipsdorf aus hielt man Rast im Gasthaus Georgen- Iseld, der sich eine Besichtigung des dortigen Kinderheims anschloh. ISichtlich erfreut und zufrieden waren alle Kameraden von den »ländlich einfachen, aber peinlich sauberen und sonnigen Räumen Ides Heims. Auf Wunsch der Kinder bliesen die Hornisten, während I diese mit einem reizenden Kindergesang antworteten. Rach einer Ionier den Kameraden veranstalteten Sammlung konnte Kom- I Mandant Reichel der Leiterin, Tante Gerda, über 200 000 Mark löberreichen. Gegen 2 Uhr mittag überschritten die Kameraden mit I Hörnerklang die Grenze. Böhmisch-Zinnwald hatte reichen I Flaggenschmuck angelegt, bei dem zur grohen Freude jeden deut lichen Herzens die reichsdeutschen Farben überwiegend waren. Ivtürmisch und herzlich wurden die Kameraden besonders von der I Freiwilligen Feuerwehr Klostergrab, mit der die Wehr seither innige Freundschaft geschlossen hat, begrüßt. Tadellos und exakt waren die darauf von der Zinntoalder Wehr gezeigten Schul- und Geräteübungen. Die Angrifssübung, bei der auch zwei Wehren aus Sachsen mitwirkten — die Freiwilligen Wehren von Alten berg und Geising — zeigte, dah die Wehren dem gedachten Gegner schnell energisch und planmäßig angriffcn, wenn auch, wie del allen Dingen, einige Böcke geschossen wurden. Nach dem großen Festzug verbrachten die Wehren Klostergrab und Dippol diswalde gemeinsam in der Linde einige herrliche Stunden, bei der durch Rede und Gegenrede echte treue Freund- und Kamerad schaft zum Ausdruck kam; bei den Kameraden von Klostergrab auch in der Tat, in dem sie die Kameraden aus dem valuta- schwachen Deutschland als ihre Gäste betrachteten. Auch sonst wurde allen sächsischen Kameraden der Aufenthalt im -Lande der gegenwärtig so begehrten Kronen durch große Gastfreundschaft aller böhmischen Wehren leicht gemacht. Bei Gläserklinaen, Hochs und „Gut WehrS' verflogen die Stunden, es mußte Ab schied genommen werden, gegen 9 Uhr abends gings zurück in die Heimat. Bei den Teilnehmern wird dieser Tag immer in Er innerung bleiben. Treue Freund- und Kameradschaft, — ein köst liches Gut —, hier Kams zum Ausdruck. — War vor kurzem die Maul- und Klauenseuche hier in der Stadt bereits unter dem Viehbestände des Viehhändlers Wolf sestgestellt worden, so ist jetzt die Stallung in „Stadt Dresden" davon betroffen worden. Für alle Klauenviehbesiher der Stadt und Umgegend ist dahrr äußerste Vorsicht dringend am Platze. — Die nächste Mütterberatung findet Donnerstag den 9. 8. nachmittags 2—3 Ukr im Diakonat statt. — Der Schmuggel blüht weiter. Das rapide Steigen der Tschechenkrone bringt eS mit sich, daß die Grenzgebiete wieder durch Käufer aller Art von .drüben' überflutet werden. Alles nur Erdenkliche wird wahllos zusammengenaust und dann, ge wöhnlich mit Helfershelfern, über die Grenze geschmuggelt. Die strenge Kontrolle, die ausgeübt wird, hat in den letzten Tagen dazu geführt, daß an verschiedenen Stellen längs der Grenze Schmuggler festgenommen wurden. — Wie wir hören, gedenkt der Turnverein Deutsche Eiche' in Höckendorf noch in diesem 3ahre eine Turnhalle zu er bauen. Ermöglicht werde das durch freiwillige Spenden besonders in Getreide im Zeitwerte von 15 Milliarden. Dazu könnte man den Verein wirklich beglückwünschen. — Fortdauer der Nonnengefahr. Die Nonne hat jetzt ihre Flugzeit. 3m Niederlande find die ersten Falter in diesen Tagen bereits ausgekrochen, in höheren Gegenden ist das Auskriechen in den nächsten Tagen zu erwarten. Alles kommt jetzt auf ein schnelles und nachdrückliches Sammeln der Falter an. Die von vielen Seiten geäußerte und auch in der Tagespreise verbreitete Hoffnung, daß die sogenannte Wipfel- oder Polyederkrankheit der Nonnenplage in diesem 3ahre ein Ende bereiten würde, hat sich noch nicht erfüllt. Es kann daher nicht eindringlich genug Finanzministerialblatk. Die Beamtenschaft utid Oeffentlichkeit hat ein berechtigtes 3nteresse daran, über Anstellung, Beförderung und Versetzung von sächsischen Beamten unterrichtet zu sein. Es wird deshalb angefragt, ob bei dem 3ustizministerium, Kultusministerium und Ministerium des 3nnern die Absicht besteht, diese Veröffent lichungen dauernd einzustellen.' Freiberg. Hier wurde die Hundesteuer sür den ersten Hund auf 50 000, für jeden weiteren auf 100 000 M. erhöht. Elek trisches Licht und Kraft kostet 11 000 M. die Kilowattstunde, das Kubikmeter Gas ebensoviel, Trinkwasser 4200 M. Freiberg. Von dem Schöffengericht Frohburg wurde der GutÄesiher Gentsch aus Eschefeld wegen Hehlerei zu 20 Mill. Mark Geldstrafe verurteilt. G. hatte einen Sack Düngemittel von dem Arbeiter Sch. aus Frohburg, welcher auf dem hiesigen Rittergut beschäftigt war und diesen dort gestohlen hat, gekauft und auf seinem Felde ausgestreut. 3n der Urteilsbegründung führte der Richter aus, daß sich der Angeklagte in guten Ver- mögensoerhältnissen befindet und aus Gewinnsucht gehandelt habe. Chemnitz. Schnell zu einigen .Milliönchen' ist hier ein Ge legenheitsarbeiter gelangt, der vor dem Kriege mit dem Aufkauf von ausgekämmten Haaren, alten Regenschirmgestellen und Zahn gebissen beschäftigt war. Er sammelte diese Sachen und trug sie zunächst in die Bodenkammer. Doch mitten im schönsten Handel wurde er militärisch eingezogen und fand nicht einmal mehr Zeil, all seine Sachen an den Großhändler weiter zu verkaufen. Später war der Sack mit Zahngebissen spurlos verschwunden. 3n Wahrheit halte seine inzwischen verstorbene Frau den Sack mit den Ge bissen verlegt. Freudestrahlend kam nun jetzt der inzwischen invalid gewordene Gelegenheitsarbeiter die Bodentreppe herunter und rief seiner ihm die Wirtschaft führenden Schwester zu: .Do, Malchen, die Gebisse sein da!' Der Sack mit dem klappernden 3nhalt wurde sofort zum Goldauskäufer getragen und der gab für die darin enthaltenen Platinstiste dem 3nvaliden einen Scheck, lautend auf Dreimillionenundzwanzigtausend Mark. CunSdorf (Vogtland). Naturfreunde werden mit großer Freude von dem Beschlusse des hiesigen Gemeinderates Kenntnis nehmen, den Karlsturm für die Gemeinde anzukaufen und damit zu erhalten. Bekanntlich war der Turm derart vom Zahn der Zeit benagt worden, daß sich eine gründliche Reparatur notwendig machte, deren Kosten der Erbauer und Besitzer des Turmes, der Reichenbacher Verschönerungsverein, aber nicht aus eigenen Mit teln aufdringen konnte. Da auch der Versuch mißlang, diese Kosten durch eine Sammlung zu beschaffen, so entschloß sich der Verein schweren Herzens, den Turm auf Abbruch zu verkaufen. Glücklicherweise konnte noch im letzten Augenblicke diese Ab sicht vereitelt werden. Plauen. Am Freitag abend gegen >/,11 Uhr versagte plötz lich die elektrische Straßenbeleuchtung, und auch in den Woh nungen, Wirtschaftsräumen und dergl., die auf elektrischen Strom angewiesen sind, verlöschte das Licht. Die ganze Stadt lag etwa eine Viertelstunde lang im Dunkeln, und in Einkehrstätken wie auch anderwärts mußten behelfsmäßige Lichtmitiel in Tätigkeit treten. Bautzen, 2. August. Für ein Schwein von 245 Pfund hatte sich der Rittergutsbesitzer Dr. Heino Trinks aus Polenz am 29. Mai 1923 von dem Fleischermeister Endler aus Sebnitz 8000 M. pro Pfund, also 1470000 M. zahlen lasten, obwohl er nach Ab zug von 20 Prozent vom Dresdener Schlachthofpreis höchstens 1 234 000 M. hätte fordern dürfen. Er wurde wegen Preis wuchers zu 3 Millionen Geldstrafe unter Einziehung oes Uebch- gewinneS von 111 720 M. verurteilt. 89. Jahrgang * Die Gesamtzahl der KriegSverstümmelten. Nach dem vor läufigen Bericht des 3nternalionalen Arbeitsamtes werden von den am Dienstag in Genf, dem Sitze des Internationalen Arbeits amtes, zusammengetrekenen Sachverständigen, die sich mit der Frage der Unterbringung der Kriegsverstümmelten zu befassen haben, folgende Angaben über die Zahl der pensionsberechtigten Kriegsverstümmelten in den verschiedenen am Weltkriege be- teiligten Länder gemacht: Deutschland 1537 000, Australien 75 000, Oesterreich 164 000, Belgien 50000, Kanada 45 000, Vereinigte Staaten 157 000, Finnland 10 000, Frankreich 1 500 OOO, Großbritannien 117 000, 3talien 800 000, Polen 320 000, Rumänien 100 000, 3ugoslawien 164 000, Rußland 775 000, Tschechv-Slowakei 236 000, Neuseeland 20000. Die Gesamtzahl der Kriegsbe schädigten der genannten Staaten beträgt somit 7124 000. Bei dieser Zusammenstellung fehlen jedoch noch die amtlichen Stati stiken über die Zahl der Kriegsopfer in der Türkei, Bulgarien, den baltischen Staaten, Portugal, Ungarn und 3apan. Es kann angenommen werden, daß sich die Zahl der Kriegsverstümmelten auf zehn Millionen beläuft. * Die GburtStagSganS. Ais ein wahres Geschichtchen er zählt die .Münchner Jugend' folgendes: 3n einerniederschlesischen Industriestadt. Die brave Hausfrau hatte eine sorgsam gerupfte GanS aus ihrem Küchenfenster im ersten Stock gehängt. Mancher Vorübergehende streifte sie mit sehnsüchtigem Blick. Zwei Männer betrachten sie und erkunden die Gelegenheit. 3n dec Nacht schleichen sie sich mit einer Leiter heran, und gerade ist der eine beschäftigt, sie abzuschneiden, während der andere die Leiter hielt, als ein Schupoveamter aufiauchte und mit der ener gischen Erkundung, was dort sei, ihr Vorhaben stört. .Unser Freund da oben hat morgen Geburtstag und da wollen wir ihm als Ueberraschung die Gans hinhängen', erklärte der unten. Das sei grober Unfug, den er nicht zulassen könne, erklärte der Hüter des Gesetzes. Worauf der oben auf der Leiter: .Weißt du was, Wilhelm, wir nehmen die GanS einfach wieder mit und bringen sie ihm morgen ins HauS'. Schneidet sie kühl ab, die beiden nehmen ihre Leiter auf und verschwinden. davor gewarnt werden, in den Bekämpfungsmaßnahmen nach lässig zu werden. Die Befürchtung, daß sich die Nonnengefahr in weitestem Umfange auswächst, besteht noch immer. — Die Milchhöchstpreise für den Erzeuger betragen vom 8.8. an ab Stall für Vollmilch in Zone I 10000, in Zone II 10200 M., für Magermilch 5000 und 5100 M. Für Lieferung zur Molkerei, Sammelstelle, Milchhandlung oder Bahn darf bei einer Entfernung unter 5 Kilometern bis 300 M., über 5 Kilometer» biS 500 M. Zuschlag je Liter bezahlt werden. Für den Kleinverkauf durch die Erzeuger unmittelbar an die Verbraucher ab Gehöft haben die Kommunalverbände und, wenn diese davon absehen, die Gemeinde behörden im Einvernehmen mit den zuständigen Preisprüfungs- steilen unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse Höchst preise festzusehen, die folgende Beträge nicht überschreiten dürfen: Vollmilch 11500 bzw. 11800 M., Mager- und Buttermilch 58M und 5900 M. Die Erzeugerhöchstpreise für Lieferung an Wieder- verkäufer betragen für Kuhhalter ab Gehöft für das Pfund Butter bei Herstellung aus Milch der Zone I 115000 M., der Zone II 117300 M., für Speisequark mit höchstens 75 v. H. Wassergehalt 16600 und 17000 M., für gewerbliche Molkereien ab Molkerei für Butter 130000 und 132600 M., für Speisequark 19900 und 20400 M. Maller, 7. August. Heute vor 25 3ahren sand die Einweihung des Maltermühlensaales statt. Mancher und manche werden der frohen Stunden sich gern erinnern, die sie dort verlebten, wo nun schon lange wieder die Fluten der Talsperre sich ausdehnen. Dresden, 6. August. Die bereits gemeldeten Unruhen, die in Dresden zur Tagesordnung geworden sind, haben nach näheren Ermittelungen schärferen Charakter angenommen, als eigentlich angenommen wurde. Wiederum wurde heule ein Polizeibeamker durch Steinwürfe so schwer verletzt, daß er in bedenklichem Zustande dem Krankenhaufe zugeführt werden mußte. Die Er bitterung der Polizeimannschaften, die endlich nunmehr mit aller Schärfe oorgehen, ist sehr groß. Leider wird das Vorgehen der Polizeimannschaften durch die große Anzahl der Mitlaufenden der nichtbeteiligten Bürgerschaft sehr erschwert. — Wie dem Tsd. auS gut informierter Quelle erklärt wird, find zwischen der Regierung Zeigner und dem Berliner Ge sandten vr. Gradnauer schon seit einiger Zeit Meinungsverschie denheiten entstanden. Aus diesem Grunde ist auch die kürzliche Note der sächsischen Regierung direkt der Reichsregierung über mittelt worden, auf die der sächsischen Regierung jetzt eine ziem liche Abfuhr erteilt worden ist. Es wird vermutet, daß durch den direkten Verkehr mit der Reichsregierung eine Demission Grad- nauers erreicht werden sollte. Zetzt hak die Nachrichtenstelle der Staalskanzlei das Wort zu den üblichen Dementis, die dann durch die folgenden Tatsachen, wie bisher, widerlegt werden. Dresden. Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei schreibt: Das Arbeitsministerium hat ein dringliches Schreiben an das Reichsarbeitsministerium gesandt, worin im Anschluß an münd liche und telephonische Vorstellung der Erhöhung der Unter stützungssätze für die Erwerbslosen und ihre Anpassung an die Geldentwertung in möglichst kurzen Zwischenräumen gefordert wird. Das Schreiben erklärt es sür notwendig, die Unterstützungen fo zu bemessen, daß sie die Kaufkraft von ungefähr der Hälfte des Vorkriegslohnes hat. Die seit dem 30. 3uni in Kraft stehen den Sätze haben dieser Forderung nie entsprochen. Es müsse geprüft werden, ob die als Grundlage weiterer Anpassung über haupt noch verwendbar ist. Wöchentlich mühte die Höhe der Unterstützung neu festgesetzt werden. Für die am nächsten Mon tag beginnende Woche auf Grund deS jeden Mittwoch abends am Statistischen Reichsamt veröffentlichten 3ndex. Die Festsetzung müßte jeden Donnerstag abend im Reichsanzeiger veröffentlicht werden. DaS Schreiben fordert das Reichsarbeitsministerium möge zur Beruhigung der Erwerbslosen möglichst mitteilen, daß eS so zu verfahren gedenke. Der Schluß deS Schreibens lautet alsdann: Das Ärbeitsministerium möchte die aufgestellten Forder ungen mit allem Nachdruck erheben. Ueberall im Lande tauchen fett einigen Tagen Forderungen auf, die außer der Erhöhung der Unterstützung Naturalleistungen und einmalige Beschaffungsbei hilfen für die Erwerbslosen als unerläßlich bezeichnen. Die Ge meinden können sich dem Drucke der Erwerbslosen nicht länger weiter entziehen, zumal die Wochenunterstühung eines Ledigen seit dem 30. 3uli 1923 nicht einmal mehr für den Bezug von etwa Margarine ausreicht. So wenig das sächsische Arbeitsministerium auch verkennt, daß es bei einer so überstürzten Geldentwertung wie sie die letzten zehn Tage gebracht haben, keiner Unterstützung möglich sein kann, gleichzeitig vollständig Schritt zu halten, so sehr muh doch gefordert werden, dah wenigstens die Aussicht für die Erwerbslosen besteht, in aller kürzester Frist der Geldent wertung nachzukommen. Diese Frist kann höchstens eine Woche betragen. — Bei der Dringlichkeit der Notlage ist zu langen Ver- i suchen und Berechnungen keine Zeit. Man wird deshalb die E beiden ausgestellten Forderungen, namentlich die Erhöhung der ! reellen Erwerbslofenunterstützung und die Anpassung der sich so ! ergebenden Unterstützung an die Geldentwertung zunächst provi- i sorisch gleichzeitig noch einem hohen Maßstab lösen müssen. Des halb wird heantragt zunächst vom 6. August 1923 av die seit 30. 3uni geltenden Unterstützungssätze zu verdoppeln und sie vom 13. August ab zu verdreifachen. BiS zum 20. August wird es f dann möglich sein, die Entwickelung so weit zu übersehen, dah ! feslsteht, welcher Teil dieser verdreifachten Sähe als Äealunter- l stützung und welcher als Teuerunszuschlaa anzusehen ist und l Grundsätze, deren Ausarbeitung das sächsische Arbeitsministerium zunächst der Reichsregierung zunächst üherlassen möchte sür die ! Anpassung dieses TeuerungSzuschlageS an die weitere Geldent- s wertung aufzustellen. — Das sächsische Arbeitsministerium möchte l nicht unterlassen, darauf hinzuweisen, dah hinter dieser nachdrück lichen Vorstellung sowohl die politischen Parteien als die Ge werkschaften, als die Ewerbslosen des Landes stehen und bittet dringend, sie zu beachten. — Der deutschvolksparteiliche Abgeordnete Dr. Kaiser Hal folgende Anfrage Im Landtage eingebracht: .Bis vor einiger Zeit wurden im Finanzministerialblatt, 3ustizministerialblatt, Mini sterialblots für die innere Verwaltung und im Verordnungsblatt des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts An stellung, Beförderung und Versetzung der Beamten veröffentlicht. I 3n neuerer Zeit finden sich solche Veröffentlichungen nur noch im
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