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CI», »«»»dr t»r »N AM-chm» d« Ln»Ug« «» »«a«t4a«d«u«» L»«» s»«i« <m 8l«ü« «rd »Ich! «ich »ichl tftk di, «ittladUI dn d«rch !pr,ch<. a»k^,d«,«,«nzU,m. - ffftrAickzad, imrrnan,! U»,U«»d>n SchpfistSt« libmlmml dl, Schrgllaimip d«i», D^anlworluug. - Ui>lerbr«chu»o«n d» S,I<ddft» dUrlrb« brzründm »Un, Anlprüch«. LU gadlu»,p„r^i, »»d »»ndur, »UI« Lada»« »I» »ich« vmlndaU. Y»»»l,«schU,Ift«N<» d, «b», Ldd»l». »»»«»«, »»» Schma,«ich«r». Nr. 201. Sonntag, den 28. August 1921. 74. Jahrg. MM-SSS----M »> u E-SSS--—SS—»-»—.»-««SSS-SSS---- An den Konkursverfahren über das Vermögen r, des Kaufmanns Oskar Paul KUarmana, Inhaber d«r Firma 0. Paul «larmann in Schneeberg, r., des Gemüsehändlers Josef Meyer in Schneiders wird zur Prüsung der nachträglich angemelüeten Forderungen Termin auf den 27. Sexlember 1921, mittags 12 Ahr, »er dem Amtsgerichte anberaumt. Schneeberg, den 23. August 192t. Ivas Amtsgericht. In das Handelsregister Les unterzeichneten Amtsgerichts ist am 24. August 1921 eingetragen worden: 1 .) aus Dia» 736 die Firma Slöols KirsHSerg In Schwarzenberg und als deren In haber der Hausmann Adolf Hirschberg in Berlin. Angegebener Geschäftszweig: Grob handel mit Blech-, Emailte- und Aluminiumwaren: L) auf Blatt 643, die Firma Otto Weyer, Metallwaren-Industri« in Schwarzenberg- SachsenfelL betr., daß die Firma erloschen ist. Schwarzenberg, Len 24. August 1921. Das Amtsgericht. Der minderjährige Paul Georg Grub in Lauter, Dachauer Straße 22, vertreten durch seine Muller Paula Grub in Lauter als seine Vormünderin und den Rechtsanwalt Beckstein in Schwarenderg al» seinen Prozebbcoollmächliglen, klagt gegen den Fabrikarbeiter Konstantin Petrow, srüher in Lauter, Ederlstrabe, jetzt unbekannten Aufenthalts, auf Bezahlung von Unterhalt. Er beantragt, den Beklagten zu verurteilen, an ihn vom 26. Februar 1919 ad bis zum 26. Februar 1935 eine im Voraus zu enl- richlende Geldrente von vierleljählich 249 M. — Pf., und zwar die rückständigen Beträge sofort, zu zahlen und die Kosten des Rechtsstreits zu tragen, das Urteil auch für vorläufig vollstreckbar zu erklären. i Der Kläger ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung über den Einspruch gegen das verstunmisurteU vom 22. März 1921 und die Hauptsache vor das Amtsgericht Schwarzenberg aus den 4. Oktober 1S21, vormittags '/,9 Ahr. ' Schwarzenberg, den 26. August 1921. Der Gerichlsschrelber -es Amtsgerichts. ! Die hiesige Schuymannslelle, verbunden miß Wegewärteröienst, ist sofort zu besetzen. Besoldung nach Gruppe M Ortsklasse v. Bevorzugt werden nur die Bewerber, welche Kenntnis von Obslbaumpflege und Slrahenbau haben. Gesuche mit Lebenslauf und Zeugnissen sind bis zum 10. September bei der unterzeichneten Be- Hörde «lnzureichen. ! ! * Die amllichen Bekannimachungen fämilicher Behörden Können in -er» Dejchaslssiettea des „Erzgebirgischen Dolkssreundes" in Ane, Schneeberg, Löbnitz und Schwarzenberg eingesehen «erden. Pflichtfeuerwehr Schneeberg. Mittwoch, -en -1. Kannst, abends vnnbt 7 u-r. findet Hebung statt. Hierzu haben sich alle Personen vom vollendeten 1«. bis S9. vevensjahr« einzufinden. Stellen der Mannschaften mit dem Anfangsbuchstaben l, am Archldlakonatr diejenigen »il dem Anfangsbuchstaben bl—2 an der Superinlendenlur. Alles Fehlen wird bestraft. Entschuldigungen werden nur berücksichtigt, wenn ärztliches Zeugnis oder Bescheinigung vom Arbeitgeber beigebracht ist. Die Brandbirektton. Pslichlseusrwehr Schwarzenberg. Montag, -en 29. August 1921, abends '/,7 Ahrr Hebung -er Spritze 1 — Standort: Amtsgericht — und sür Absperrmannschasleu. , , , ll — , Brauhaus — , , , . , , III — , Gaswerk — , , , Dienstag, -en 39. August 1921, aben-s '/,7 Ahr» Aebuug -es Sydranlenzuges Barthel. Treffpunkt am Kaffee Barthel. , , . Neuanbau. Treffpunkt am Ausgang zum Neuanbau. . -er Spritze Neuwell »ab Wildena«. Standort: An dem jeweiligen Spritzenhaus. Donnerslag, -en 1. Seplember 1921, aben-s '/,7 Ahrr UeVuug -er Spritze I — Standort: Amtsgericht — und für Absperrmannschaften. » . » H — , Brauhaus — . , . . . , lll — , Gaswerk — . , . Freilag, »en 2. Seplember 1921, aben-s '/,7 Ahr» UeVuug -es Lydrantenzuges Barthel. Treffpunkt am Kaffee Barthel. , . , Neuanbau. Treffpunkt am Aufgang zum Neuanbau. . -er Spritze Neuwell und Wildena«. Standort: An Lem jeweiligen Spritzenhaus. Schwarzenberg, am 23. August 1921. Der Dran-direbtor. MM U «mWnenmerei Weebers. Anmeldungen zum Eintritt sind in der Schule, Ringstraße, bei dem Slickmeister zu bewirken. Knrfus-auer « Wochen. Wührend -er Lehrzeit wir» «iue entsprechende Vergütung ge währt. Eintritt jederzeit. Schneeberg, den 16. August 1921. Lorenz. Eine Wahnsinnstat. Offenburg, 26. Aug. De« Rcichstagsabgeorvneke Erz- Verger, der sich seit einige» Tagen mit Familie in Bad Griesbach aufhielt, ist heute vormittag auf dem Badische» Kniebiß bei Grießwald ermordet ausgefnndeu worden. Der Leichmchm wie» mehrere Nevolverschüsse auf. Griesbach, 26. Aug. Erzberger befand sich heute vormittag gegen 9 Uhr auf Lem Woge von Bad Griesbach zur Mexander- schanze beim Kniebiß. Zn seiner Begleitung befand sich der Reichs- tagsabgeorduete Diez. Es sollen zwei Burschen im Atter von 25 Zähren al» Täter in Betracht kommen, weiä>e Lie beiden Abge ordneten voneinander trennten und auf Ler Verfolgung den Abge ordneten Erzberger Lurch mehrere Schüsse in Brust und Kopf niedsr- strnkten. Der Abgeordnete Diez wurde verwundet und befindet sich zm Epital in Oppenau. Eine Gerichtskommission hat sich mit Polizeihunden an Len Tatort begeben. Der Vorgang spielte sich jtn Ler zehnten Movgenstunda ab. Es wurde jesdgestellt, Laß lein Siaubmovd vorliogt. , , ., ... - -V, . «l . Matthias Erzberger war fa gewiß ein« auf bas heftigste vmstritten« Persönlichkeit in Deutschland unü sein Name war auf alleu Seiten Las Signal zu Len lebhaftesten und erbittertsten Kämpfen für und wider. Wie immer aber auch Ler Einzelne ihm gegenüberstehen mag, wenn er das Herz auf Lem rechten Flecks hat und ihm Ler Sinn nicht vom partreipolitischen Brodem umnebelt Ist, dann darf er keinen Augenblick zögern, nicht bloß über die Mörder, deren Hand Lie tödlichen Krigeln entsandt hat, sondern auch über alle, Li« direkt oder indirekt an dem Morde irgendwie mitschuldig sind, rücksichtslos Len Stab zu brechen. Solch« Ver- jbrechen schweben Len Name» Les ganzen deutschen Volkes, und alle Kreiß- ohne Unterschied Ler Partei haben daher ein gleichmäßiges Ind-ress« daran, jede wie immer geartete Verbindung mit einer perversen Anschauungsweise, Lie sich in so krassen Verirrungen äußert, von sich abzuschütteln. Die Ehr« der deutschen Nation wie Ler gesamten zivilisierten Welt erfordert e», Laß dir schreckliche und fluchwürdig- Tat schnellsten» nach allen Richtungen aufgeklärt und unerbittlich gesühnt wird. Erzberger besaß ohne Zweifel eine nicht gewöhnliche Begabung. Mit einer raschen Auffassungsgabe vereinigte er einen rastlosen Fleiß und ein starkes organisatorisches Talent und zu diesen Eigen schaften gesellte sich eine glänzende Rhetorik, Lie er so wirksam unü geschickt zu handhaben verstand, Laß er im Parlament oftmals als Sieger Lie Wahlstatt verließ, wenn alle Weit glmüüe, daß er un» Ledlngt die Parti« verlieren würde. Hätte Erzberger gleichzeitig über «inen lauteren Charakter verfügt, so wäre er im öffentlichen Dienst« »in sehr schätzbarer und ungemein nützlicher Mitarbeiter gewesen. Seine ethisch» Veranlagung entsprach aber nicht dem Maß« seiner Intelligenz und so fehlten ihm bei Ler Bekleidung öffentlicher Aemter gewiss« Hemmungen, Li« sonst einem Beamten und insbesondere höheren deutschen Beamten eigen zu sein pflegen und die Ausübung der amtlichen Pflichten zum allgemeinen Nutzen unter Hintanstellung des privaten Vorteil» gewährleisten. Dieser Mangel machte sich tn der ganzen volitis hcn Tätigkeit Erzbergers von Anfang an bemerkbar. Seit sein Einfluß im Zentrum der herrschende geworden war, geriet Lie Partei mein und urehr auf Li« schief« Ebene unü zuletzt kam sie dermaßen mit dein nationalen Eurpfinden mif der ganzen Lini« in Konflikt, Laß Fürst Bülow sich End« 1911 genötigt sich, den Reistag aufzulösen und Neuwahlen unter der Parole: „Degen da» Zentrum unü sein« Hilfetruppen, Li« Sozialdemokraten!' au«zuschr«iben. Der Erfolg zeigt« sich aber nur in »iner Verminderung der sozialdemokratischen Mandate, wähvcnd da» Zentrum sein, Machtstellung urgeschwächt behauptet«, wodurch Erzberger» Einfluß noch befestigt wurde. Dann kam der Krieg und nun entfaltete Erzberger eine geradezu unheimliche Geschäftigkeit. Er war Han» Dampf tn allen Gaffen, überall hrruv» und nachd«, « »u«st, al» «r noch im Dienste Thyssens stand, sich für weitgehend« deutsche Kriegsziele ins Zeug geworfen hatte, schwenkte er plötzlich um und schlug sich auf die Seite d .er, die für einen Derständigungsfrieden eintraten. Er war auch Ler geistige Urheber der berüchtigten Friedensresoll tion vom Juli 1917, die Deutschlands innere Schwäche gerade in einem Augenblick enthüllte, wo seine Feinde das Gegenteil glaubten und daher Frlcdens- neigungm offenbarten. Unmittelbar vorher hatte Erzberger die schwerste Versündigung am Reiche dadurch begangen, daß er mittels ei ner unentschuldbaren Indiskretion die Wiener Denkschrift über die für die deutschen Bundesgenossen bestehend« Unmöglichkeit, den Krieg wei ter zu führen, zur Kenntnis der Entente gelangen ließ. Dieses Doku ment in Verkündung mit der Friedensresolution erstickte bei unseren Feinden mit einem Schlage jede Bereitschaft zu Friedensverhandlun gen und der Krieg wurde nun mit neuer Energie bis zur Vernich tung Deutschlands ausgenommen. So nahte Versailles heran und hier verdarb uns wieder Erzberger das Konzept durch sein unglaubliches Verhalten, indem er die feindlichen Unterhändler noch vor der Ab- stimmrmg in der Berliner Regierung wissen ließ, daß das Kabinett ent schlossen sei, alle Bedingungen glatt anzunehmen. In seiner ministe riellen Tätigkeit entpuppte sich Erzberger ebenfalls immer als Hand- langer der Entente und seine Steuerprojekte trugen durchgängig den Stempel des Bestrebens, zum Zwecke der Gewinnung des Wohlwol len» der Entente, das deutsch« Bolk ohne Rücksicht auf seine Existenz- Möglichkeit bis zum letzten Blutstropfen erbarmungslos anszupressen. Es war also kein Wunder, daß die öffentliche Meinung sich mebr und mehr gegen eine so geartete Persönlichkeit empörte. Der Heroldrufcr in diesem Streite war der Abgeordnete Dr. Helfferich, Ler Erzberger in der Presse so lange in heftigster Weise angrisf, bis dieser der gericht lichen Klage nicht mehr ausweichen konnte. In Dr. Helfferich hatte Erzberger nicht bloß einen ebenbürtigen, sondern einen überlegenen Gegner gefunden, der Len sonst so Dielgewandten gründlich zur Strecke brachte und in schlagender Art den Nachweis führte, daß Erzberger viel zu sehr des politischen und persönlichen Reinlichkeitsgefühls erman gelte, um den Posten eines leitenden Ministers bekleiden zu können. Die politische Atmosphäre war in jenen gewitterschwülen Tagen der maßen mit Zündstoff überladen, daß ein jugendlicher Hitzkops in ver blendetem Fanatismus die Waffe gegen Erzberger richtete, zum Glück, ohne ihn am Leben zu gefährden. Auch damals war die öffentliche Meinung einmütig in der Verurteilung eines solchen durch nichts zu beschönigenden Verbrechens. Der Ausgang des Prozesses war für Erzberger so gravierenü, daß er vom Schauplatz abtrcten mußte. Er blieb nun längere Zeit im Verborgenen und tauchte erst vor einigen Monaten wieder aus der Versenkung empor, indem er Propaganda für eine neue Richtung machte, die er als „cbristlicl-en Solidnrismus" bezeichnete. Sein plöblicher Tod bat ihn verhindert, diese Bewegung, hinter der die katholischen Gewerkschaften standen, weiter auszubauen und seine allem Anschein nach gebeg^e Msicbt. wieder in das politische Leben zurückzukehren, zur Ausführung zu bringen. Erzberger bedeu tete für unser nationales Leben zweifellos nichts Gute«. Das fest- zustellen, ist Pflicht jedes wahrhaftigen politischen Ehronisten. Davon unabhängig aber ist Ler Abschnu, den da« an Erzberger verübte Ver brechen überall hervor-ufen muß und dem nicht deutlich und nicht scharf genug Ausdruck verliehen werden kann. * Matthias Erzberger wurd« am 20. September 1876 als Sohn eines Volksschullchrers in Buttcnbausen (Württemberg) geboren. Er be suchte das Lehrerseminar in Daulgau und war dann zwei Jahre Volks- schullchrer. Dann studierte er an der unter dem Protektorat des Papstes stehenden Dominikaneruniversllat in Freiburg (Schweiz) ktaa!«recht und Nationalökonomie. Don 1896 bis 1903 lebte er al» Schriftsteller und Redakteur in Stuttgart wo er auch in Ler christlichen Gewerkschaftsbewegung tätig war. Im Iabre 1903 wurde er daun zum ersten Mal äl« Mitglied der Zentrums"«^«! von dem Wahlkreis Biberach-Leutkirch-WalLsee-Wangen in den Reichstag gewählt, dem er seither ununterbrochen imgehörte. Al» Mitglied der Zcntr"msfraktion trat er bald in Budgetfragen bervcr. Er gehörte zu dem sogenannten demokratllck-n Flügel der Fraktion und erregte öfter Anstoß det deren rechten Flügel. Jedoch verstand er, gestützt von sein-m Landsmann Gröber, sich erfolgreich üurchzusetzen. Während des Krieges nahm fein Einfluß immer mehr zm Er wurde v-n der Ncicksreglerung mehr- fach »Ut Auttzrüg« t»» Ausland «»schickt. C«in Auftreten gegen -en Unterseebootkrieg und sein Eintreten sür einen Derständigungsfrieden machten thn zu einem der umstrittensten Politiker Deutschlands. An der berühmten Reichstagsresolutlon vom 1V. Juli 1917 hatte er «inen großen Erfolg zu verzeichnen. Anläßlich der Neugestaltung, di« Prinz vlax von Baden Ende September 1918 im Reich und m Preußen durckMfllhren unternahm, trat Erzberger als Staatssekretär ohne Portefeuille in Lessen Kabinett, mit dem besonderen Auftrag, als Füh rer der deutschen Wafsenstillstandskommisston mit Lem Feind zu unter handeln. Dieser Auftrag wurde auch nicht widerrufen, als die Revo lution vom 9. November 1918 völlig neue Verhältnisse schuf. 1919 bi» 1920 war er Mitglied der Verfassunggebenden deutschen Nationalver sammlung, 1918 Staatssekretär, 1919 Reichsminister ohne Portefeuille, vom Juni 1919 bis zum Mai 1920 Reichsminister Ler Finanzen. Sein Hauptwerk in diesem Amt war die unter seinem Namen bekannt ge worden« Steuerreform. Am Ende diese» Jahres erfolgte Lie Anklage Helfferichs. Am 6. November vorigen Jahres wurde gegen thn Strafanzeige wegen Verdacht» der Steuerhinterziehung erstattet, von der er aber mangels Beweise freigssprochen wurde. Nachdem er län gere Zeit sich dem öffentlichen politischen Leben fern gehalten hatte, stand di« Wiederaufnahme feiner politischen Tätigkeit unmittelbar bevor. ....... - « " 5 Berlin, 26. AM Der Reichspräsident hak an die Frau de» ermordeten Reichsministers a. D. Erzberger folgende- Beileids- telegramm gerichtet: Tief erschüttert Lurch Li« Nachricht von dem Verbrechen, dein Ihr Gatte zum Opfer fiel, spreche ich Ihnen mein« herzliche Teilnahme aus. Möge Eie Las Bewußtsein trösten, daß in Ler lebhaften Entrüstung über Li« äbschculiäzs Bluttat weit« Kreise Le» deutschen Volke» an Ihrer Trauer aufrichten Anteil nehmen. Berlin, 26. Aug. Im Namen Ler Reichsregierung hat der Reichskanzler Dr. Wirth an Li« Witwe des früheren Neichssinanz- Ministers Erzberger nachstehendes Talogramm gerichtet: Auf di« Kunde von Lein feigen Meuchelmord, der an Ihrem Gatten ver übt wuvde, gedenkt die Reichsregierung ehrend des ehemaligen Kollegen. In ihrem Namen spreche ich Ihnen die aufrichtigst« Teilnahme an dem schweren und grausamen Verluste ans, den Ei« erlitten haben, und gebe zugleich dam tiefen Mschcu Ausdruck, -en di« Mordtat in ganz Deutschland erwecken muß. , Die Wiesbadener Besprechung. ' Wiesbaden, 28. Aug. Di« Besprechungen zwischen Rathenau und Loucheur haben heut« früh begonnen. Die Verhandlungen werden streng vertraulich geführt. « ZfhN Mt sich nentraN Senf, 26. Aug. Vicomte Ishii, Ler derzeitig« Borfitzend« de« Bölkerbur^srnte», ist heute vormittag in Genf «ingetroffen, des gleichen Paul Hyman», der den Vorsitz in den neuen Verhandlungen zwischen Polen und Litauen führt. Der Vorsitzende des Völker- bllndsraks wird in dem Bericht, welchen er dem Rat erstatten, wird, eine rein sachlich Darstellung der Tatsachen geben. Ishii bemüht sich, in keiner Weise in dem Bericht «ine Lösung -er ober» schlesischen Frage zu suchen oder irgendwelchen Vorschlag zu machen. Das Schriftstück, welch» er am Montag feinen Kollegen vorlegt, wird zum Teil nur die Wicdergab« bereit» bckanntgswordener Drüse sein, andern teil» wird es «ine Zusammenfassung dev Schriftstücke und Unterlagen sein, in deren Besitz der Bericht erstatter ist. Man ist der Ansicht, daß die erste Dersanunlung de» Nate» zwei bis drei Tage in Anspruch nchmeu wird. G 16—11 Milliarden erfoedsrNch. Berlin, 27. Aug. Laut „B. heute mit -der Frage der Deckung G.halter der Beamten und der M.-Hvausgalien beschäftigen. Di« MiLiardey seicht T." wird sich das Reichskabinct für die Lurch die Aufbesserung Le Lvbn« Ler Arbeit«: entstanden«! qulzM «rnHß- KMW^