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A Mhentr M Mchnchten e« Verordnungsblatt der Kreishauptmannschaft Bautzen zugleich als Koufiftorialbehörde der Oberlaufitz. Verantwortlicher Redakteur Georg G. Monse (Sprechstunden wochentags von 9 bis 11 und von 2 bis 4 Uhr). — Fernsprechanschluß Nr. 51. 1893 Sonnabend, den 15. Juli, abends Rr. l«2 >« und )r. st .'H r Parts, 14. Juli, nachm. Der Tag des National- k t ff c t D >e« s- lch Die Bautzener Rache, erscheinen, mit Ausnahme der Sonn- ».Festtage, täglich abends. Preis deS virrteljährl. Abonnements g^tz. JnsertionSgebühr für den Raum einer Petit-Spaltzeitt gewöhnlichen Satzes 12'/» 4, in geeigneten Fällen unter Gewährung von Rabatt; Ziffern-, Tabellen« u. and. schwieriger Satz entsprechend teurer. RachwetSgebühr für jede Anzeige und Insertinn »0 Pfg.. für briefl. AuSkunftSertriluug 10 Pfg. (und Porto). Bis früh 9 llhr eingehende Inserate finden in dem abends erscheinenden Blatte Aufnahme. Inserate nehmen die Spedition und di« AnnoncenbureauS an, desgl. die Herren Walde in Löbau, Llauh in Weißenberg, Ltppttsch in Schirgiswalde, Badr in König-Hat» b. Ostritz, Reußner t« Obn-LunnrrSdorf und v. Lindenau in Pultnitz. fs W der Ämtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bauyen, Schirgiswalde, Herrnhut, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramts Bautzen, ingleichen der Stadträthe zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäthe zu Schirgiswalde und Weißenberg. 1/ len ier er- mesen wäre. ' New-?)ork, 15. Juli. (Tel. d. B. N.) 794 Aus wanderer, darunter 694 Russen, welche auf dem Dampfer „Redsea' hier eingetroffen waren, wurden genötigt, an Bord zu bleibeu, bis die Dampfergesellschaft 10000 Dollars Kaution dafür hinterlegt, daß die Auswanderer dem Staate nicht lästig werden. New-Aork. 13. Juli, abds. (Schluß-Kurse.) Anfangs Organ der Handel»» und Gewerbekarumer z« Zittau die ohne Zweifel aus Paris eintreffen würden, sowie weitere Berichte hinsichtlich der Entwickelung der Ereignisse in überzeugen müssen, daß sie mit gutem Gewissen sich nicht als Vertreter der Landwirtschaft bezeichnen können, sondern daß sie sich „als Pensionäre" in die Dienste der ärgsten Feinde des landwirtschaftlichen Gewerbes begeben haben. Neueste Telegraphische Korresp ondenz. sichtbar und kein Ball wird abgehaltcn. — Die Truppen revue auf dem Longchamps verlief glänzend und ohne Zwischenfall. Präsident Carnot wurde auch bei der Revue lebhaft begrüßt. — Einige Zusammenstöße sanden in Roubaix statt zwischen Socialisten, welche die internationale Hymne, und Patrioten, welche die Marseillaise sangen. ' Paris, 15. Juli. (Tel. d. B. N.) Das National- fest nahm gestern einen lebhaften Verlauf. Zahlreiche Ball festlichkeiten fanden statt; die Straßen waren glänzend illu miniert. Ruhestörungen sind nicht vorgekommen. London, 14. Juli. Reuters Bureau meldet aus Bangkok von heute, daß die französischenKanonenboote„Jnconstänt" und „Comöte" am Eingänge des Flusses Menam gestern eintrafen. Während der französische Gesandte die Inten tionen als friedlich darstellte, forcierten aber die Kanonen boote, als die Nacht hereinbrach, die Einfahrt unter Ka nonade der siamesischen Forts. Drei Franzosen wurden getötet, zwei verwundet. Die Siamesen hatten 20 Tote und 12 Verwundete. Die Stadt Bangkok befindet sich unter Waffen. Loudon, 14. Juli, abends. Das Oberhaus beschloß einstimmig, aus Anlaß der Vermählung des Herzogs von Aork an die Königin Victoria, den Prinzen und die Prin zessin von Wales sowie an den Herzog und die Herzogin von Aork Glückmunschadresfen zu richten. — Im Unter - Hause erklärte der Kanzler der Schatzkammer, Harcourt, nach den Berichten des britischen Ministerresidenten Jones in Bangkok und des Befehlshabers des dort stationierten Kanonenbootes scheine es, daß zwei französische Kanonen boote gestern abend ihren Weg trotz der Opposition der siamesischen Behörden und auch gegen den Wunsch des französischen Ministerresidenten erzwungen hätten und vor Bangkok gegenüber der britischen Gesandtschaft vor Anker gegangen seien Die britische Negierung sei zu der Ansicht geneigt, daß diese Aktion von dem französischen Flotten kommandanten ohne Ermächtigung seiner Negierung erfolgt sei, da dieselbe nicht im Einklang mit den wiederholten Versicherungen des französischen Ministers des Auswärtigen stehe, wonach die britische Regierung eine vorherige An zeige von jeder neuen etwa beschlossenen Aktion erhalten sollte. Es müßten jedoch die Erklärungen abgewartet werden, >t- rk. ie !N IN ' IM - W - '.N Bekanntmachung. Im 2. Quartale dss. Js. sind im Medicinalpersonale des hiesigen Regierungsbezirks folgende Veränderungen vorgekommen: Verstorben ist Herr l)r. mall. Louis Böhla« in Zittau. Verzogen ist Herr Bezirksarzt a. D. Mcdicinalrath I)r. Friedrich Wilhelm Hesse von Zittau nach Radebeul. Niedergelassen haben sich Herr vr. mell. Georg Wladimir Vlaschik in Leutersdorf, - vr. mell. Friedrich Eduard Gutman« in Großharthau, « I)r. mell. Hans Carl Adolf Heins in Putzkau -r rt 3. :r l. Deutsches Reich. bl. Löbau, 13. Juli. Nachdem die Erörterung der Frage, ob infolge der langanhallenden Trockenheit und des hierdurch entstandenen Mangels an Futter- und Streu mitteln in den landwirtschaftlichen Verhältnissen ein all gemeiner Notstand eingetreten sei bez. in welcher Weise Abhilfe zu schaffen sein werde, von dem König!. Ministerium des Innern ungeordnet worden war, das letztere auch für den etwaigen Fall eines Notstandes der gedachten Art be reits Vorkehrungen dahin getroffen hat, daß durch Ver mittelung der Bezirksverbände den in Frage kommenden Landwirten Futter- und Streumittel zu mäßigen Preisen geliefert werden können, fand heute mittag 12 Uhr unter Vorsitz des Herrn Amtshauptmann von Cranshaar im hiesigen Natssitzungssaale eine außerordentliche (die 3. diesjährige) Bezirks Versammlung statt, der auch Herr Kreishauptmann Freiherr von Salza und Lichtenau aus Xli Die Verschonung der Landwirtschaft mit neuen Steuern. Es war doch eigentlich etwas ganz Selbstverständliches, daß der Reichskanzler als einen der leitenden Gedanker ür die künftigen Steuerpläne aussprach, die Landwirtschaft olle von neuen Abgaben verschont werden. Die Notlage >er Landwirtschaft ist von hoher und höchster Stelle nicht nur, sondern selbst von jenen Kreisen, die bisher über die „notleidenden Landwirte' gespottet haben, anerkannt worden. Als Konsequenz dieser Erkenntnis sind nun die Aeußerungen des Herrn Grafen von Caprivi anzusehen, und es wäre in der That geradezu widersinnig, wollte man von einem Stande oder Gewerbe, dessen Notlage nunmehr nicht mehr bestritten werden kann, auch noch neue Steuern erheben. Anders urteilen wieder die Freisinnigen. Diese.Freunde" der Landwirtschaft finden es einfach unerhört, daß der Reichskanzler eine solche „Zusage an die Rechte" machen konnte. Zu verwundern ist es nicht, daß die Vertreter der Demokratie in ihrem Bemühen, die Landwirtschaft zu rui nieren und dadurch die „Junker" materiell und politisch „unschädlich" zu machen, danach trachten, dem landwirt schaftlichen Betriebe in seiner Gesamtheit neue Lasten auf erlegt zu sehen. Aber gleichwohl wie ungeschickt ist der Freisinn auch diesmal wieder! Die .Zusage" des Reichskanzlers lautete folgendermaßen: „Und endlich wollen wir angesichts der schwierigen Lage, in der die Landwirtschaft sich befindet, danach trachten, das landwirtschaftliche Gewerbe von neuen Steuern frei zulassen." Wir dächten doch, diesen Worten hätte auch der Freisinn, der sich ja neuerdings rühmt, zu einem Viertel aus .bäuerlichen" Abgeordneten zu bestehen, bei stimmen müssen. Aber .Gelächter links" war die Ant wort auf die Ankündigung des Grafen v. Caprivi. Eigen tümliche .Vertreter der Landwirtschaft', die so kurzsichtig verfahren! Der Freisinn — inklusive seiner „Bauern" — ist dem nach der Ansicht, daß das landwirtschaftliche Gewerbe noch mehr als bisher mit Steuern zu belasten sei. Es wird den Herren von der Linken schwer fallen, diesen Stand punkt, der auf das grellste wieder einmal den Gegensatz zwischen Städtern und Landleuten betrachtet, zu begründen ; eine solche Begründung aber wird wegen deren Aussichts losigkeit auch der Freisinn wohl sich schenken. Er hat da schon wieder eine ganz brauchbare Phrase in Bereitschaft: Was? so entrüsten sich die freisinnigen Blätter — Ihr wollt die Landwirte schonen? „Es giebt auch in der Land- Wirtschaft so außerordentlich leistungsfähige Personen, daß ihre Uebergehung bei der Besteuerung zweifellos als eine Ungerechtigkeit empfunden werden muß." Der demokratische Stadtphilister, der das liest, wird die Entrüstung seines Leibblattes teilen und energisch über diese haarsträubende .Ungerechtigkeit" den Kopf schütteln. Ein wenig Nachdenken aber würde ihm zeigen, daß er durch direkten Unsinn übertölpelt worden ist. Das land wirtschaftliche Gewerbe als solches soll von neuen Steuern verschont werden, der wohlhabende Landwirt aber wird bei der Besteuerung ebenso wenig, ja noch weniger „übergangen' als nur irgend einer der großhändlerischen und spekulieren den leistungsfähigen Freunde der Freisinnigen. Die Ein kommensteuern treffen auch die begüterten Landwirte, die Vermögenssteuer belastet auch sie; Zölle machen auch bei ihnen keine Ausnahme, und sollten sie mit der Börse zu thun haben, so werden sie ja — wie der Freisinn es be hauptet — die geplante Börsensteuer auch mittragen müssen. Nirgends also ist ein „Uebergehen' der leistungs fähigen Landwirte zu spüren, nirgends sind die „Junker" besser situiert, als die Börsenaristokraten; dagegen ist das landwirtschaftliche Gewerbe schwerer belastet als jedes andere, und diese Belastung will der Freisinn noch ver mehren ! ' Die freisinnigen „Bauern", die dem Stenerprogramm wärtige Amt habe gehört, daß französische Schiffe den des Reichskanzlers, soweit es die Landwirtschaft angeht, Menam-Fluß hinaufgefahren seien, wisse jedoch nicht, daß widersprechen, spielen eine überaus traurige Rolle. Es ist diese Schiffe Siam mit Feindseligkeiten bedrohen wollten, ja gar nicht möglich, daß sie mit gutem Gewissen und nutzer müsse daher jede Erklärung verschieben, bis die von ehrlicher Ueberzeugnng Anhänger der freisinnigen Steuer-' Frankreich erwarteten Auseinandersetzungen eingetroffen sein Pläne, die die Städter schonen und die Landwirtschaft Würden. — Hierauf wurden nach kurzer Debatte die Glück überlasten wollen, sein können. Hat die Herren der Ehr-^wunschadresscu an die Königin, den Prinzen und die geiz und in Einzelfällen auch vielleicht eine persönliche Prinzessin von Wales und den Herzog nnd die Herzogin Differenz mit Großgrundbesitzern dazu bestimmt, eine, von Aork anläßlich der Vermählung der letzteren einstimmig Reichstagskandidatnr für den Freisinn zu übernehmen, so! angenommen. Im Laufe der Debatte sprach W. Negmond werden sie sich, nunmehr mitten indem .musterhaften" sein Bedauern darüber aus, daß die Hochzeit nicht von Fraktionsleben der Demokratie stehend, wohl davon einer Amnestie für irische politische Gefangene begleitet ge- Lake Erie L Western-Aktien 14'/,. New-Bork Cent L Hudson River-Aktien 100. Northern Pacific Preserred-Akt. S9V». Norfolk Western Prefcrred —. Atchison Topeka L Santa Fc-Aktien 19'/.- Union Pacific-Aktien 21'/,. Denver k Rio Grande Prefcrred M/,- Silber-Bullion 73. Geld leichter, für Regierungs-Bonds 3, für andere Sicherheiten 3 Proz. — Waren belicht. Baumwolle in New-Aork 8'/le, do. in New-Orleans 7'/, Raff. Petroleum Standard white in New-Bork 5,05, do. Standard white in Philadelphia 5Gd. RoheS Petroleum in New-Uork 4,90, do. Pipeline Certificates pr. Juli 59. Matt. Schmalz loco lO,1O, do. (Rohe und Brothers) 10,25. Zucker (Fair refining Muskovados) 3^/«. Mais (New) per Juli 48'/., pr. August 48^/„ per September 49'/„ Roter Winterweizen loco 73"/,. Kaffee Rio Nr. 7 17'/,. Mehl (Spring clcars)2,25. Gctreidefracht 3. Kupfer 10,50. Roter Weizen per Juli 72V„ per August 73'/,, pr. September 75"/„ per Dezember 81'/,. Kaffee Nr. 7 low ord. pr. August 16,15, per Oktober 16 Weizen eröffnete fest und einige Zeit steigend auf niedrige Schätzungen der Ernte in Amerika, später Re aktion auf reichliche Realisierungen der Baissiers und matte Kabel- Meldungen. Schluß träge. Mais einige Zeit steigend nach Eröff- nung auf trockneS Wetter im Nordwesten, später Reaktion auf günstige Ernteberichte und Zunahme der Ankünfte § im Innern. Schluß träge. festes ist bisher ohne Zwischenfall verlaufen. Das Wetter fest und lebhaft, Schluß lustlos. Wechsel auf London (60 Tage) ist Zweifelhaft Als Präsident Carnot tick heute zur'^'/' Cable Transfers 4,84'/,. Wechsel aus Paris (60 Tage) 5,22'/,. t ,t Canadian Pacific-Akticn 71. Cen- Truppenrevue begab, wurde er überall lebhaft begrüßt. - Pacific - Aktien 18'/,. Chicago, Milwaukee L St. Paul- Im Quartier Latin enthielt man sich aller Festlichkeiten Aktien 59'/,. Illinois Central-Aktien 89'/,. Lake Shore Michigan anläßlich der Nationalfeier. Keinerlei Ausschmückung war, South.-Aktien 1I7. Louisoille L Nashville-Aktien 59'/,. New-Bork . «I . Nstsl ast - Rollos» 1/I 1/ - Kl der approb. Arzt Herr Friedrich Ernst Bogel in Uhyst a. T. Bautzen, am 11. Juli 1893. Königliche Kreis Hauptmann schäft. von Salza und Lichtenan. Gsche. Königlich Sächsische Staatsbahnen. Aahrplao-Aevderung. Vom t. August d. I. ab wirb der setzt 4 Uhr 2 Minute« Vormittags von Bautzen nach DceSden-Altstadt verk-hrende Personenzug 226 bereits g Uhr 57 Min. Vorm, von Bautzen abgelassen werden und 5 Uhr 29 Min. Vorm, in DreSdrn-Neust. und 5 Uhr 51 Min. Vorm, tu Dresden-Ältst, etntnff-n. Dresden, am ll. Jult 1893. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen. Hoffmann. Bautzen sowie Herr Oekonomierat Hähnel auf Kuppritz, Bangkok, bevor es möglich sei, sich eine definitive Ansicht letzterer zugleich als beauftragter Vertreter des landwirt- über das Vorgefallene zu bilden oder eine solche auszusprechen, schaftlichen Kreisvereins zu Bautzen, beiwohnten. Vor- Auch der Premierminister Gladstone erklärte, das aus- mittags 10 Uhr war im Sitzuugssaale der König!. Amts-