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WOill-ElkHckl WM Arntsblatt. - Nr- 172. Sonntag, den 27. Juli 1813. Drittes Blatt. Aus dem Küche. Reise des Königs von Sachsen nach Schlesien Dor König von Sachsen kommt Anfang August nach Schlesien. Er besucht am Sonntag, den 3. August, die Jahrhundert-Aus stellung in Breslau. Von hier fährt er nach Guttentag in Oberschlesien, wo er bis zum 6. August verbleibt. Zu den Kaisermanövern in Schlesien. Wie nunmehr bekannt wird, nimmt der Kaiser während des Kaisermanövers dieses Jahres in Bad Salzbrunn Qutartier. Als Standort der Manöverleitung ist die Stadt Freiburg in Schlesien bestimmt worden. Reichsbank. Als vor etwa vierzehn Tagen eine Er mäßigung des Diskonts der Reichsbank mit Be stimmtheit in Aussicht gestellt wurde, klang es wegen der Unsicherheit der polnischen Lage und anläßlich der Nähe des Herbsttermins als recht unwahrscheinlich, daß das Direktorium der Reichsbank eine Herabsetzung des Diskonts be schließen werde. Gegenwärtig ist von dieser Möglichkeit kaum noch die Rede und es hat durchaus den Anschein, daß der Bankdis kont, der am 15. November 1912 von 5 Proz. aus 6 Prozent, erhöht winde, nunmehr bis zum Schluß des Jahres 1913 unverändert bleiben wird. Der Fall, daß wir ini ganzen Jahre nur einen Reichsbankdiskonr, gehabt ha ben, ist in diesem Jahrhundert allerdings noch nicht dagewesen. Zur Feststellung der Zahl der im König reich Sachsen ansässigen Oefterreicher finden, wie verlautet, zurzeit in Sachsen amt liche Erhebungen statt. Die in Sachsen ansäs sigen österreichischen Staatsangehörigen haben Angaben daniber zu maä)en, wo sie dauernd wohnen, ob sie S a i s o n a r b e i t e r, ob sie wehr bezw. militärpflichtig sind usw. Diese Erhebungen erfolgen aus besonderen W u n s ch der ö st e r r e i ch i s ch e n Behörde in kür zester Friß. Die Stellung der Sozialdemokratie zu den Finanzgcsetzcu Wie der Abg. E in m e l in der sozialdemo kratischen Kreisversammlung in Mühlhausen mir- teilte, hat die sozialdemokratische Reichstagssrak tion den Beschluß, dem Wehr beitrag und dem B e s i tz st e u e r g e s e tz e zuznstÜ in m e n, mit einer Mehrheit von nur 15 Stimmen (52 zu 37) gefaßt. Einige Frakttonsmitgliedev haben sich noch der Abstimmung enthalten. Der Hamburger Werstarbeiterstrcik vom Verband anerkannt. Im ausgesprochenen Gegensatz zum Statt garter Zentralvorstand des Mechllarbeiherverban- des hat die Hamburger Verwaltung dieses Verbandes jetzt dem Drängen der Strei kenden nachgegeben und die Anerkenn u n g des Werftarbeiter st re ikes ausge sprachen. Sie hat sich bereit erklärt, Streik u n t e r st ü tz u n g c n aus der Lokaltasse zu be zahlen. Die erste Auszahlung wird heute Sonn abend erfolgen. Von den Mitgliedern des Ver ¬ bandes soll übrigens, wie eine Delegiettenver- ammlung einstimmig beschlossen hat, ein Extra- leitrag zugunsten der Streikenden erhoben wer den; die Höhe dieses Beitrages soll von einer allgemeinen Mitgliederversammlung der Metall arbeiter festgesetzt werden. Der Fabrikarbeiter und Transportarbeiterverband beharren nach wie, vor aus ihrer Weigerung, den Streik anzuerkon- nen. Sie wollen weder Mittel aus der Lokal tasse bewilligen noch auch den Streikenden Kar ten ausstellen, die zu ihrer Legitimation dienen. flus dem Nusiande. Der Rücktritt des böhmischen Oberst- land Marschalls Kaiser Franz Joses empfing am Freitag vormittag in Ischl den Oberlandmar schall Böhmens, Prinzen L o b k o w i tz. Der Kaiser nahm die Demissi o n des Prinzen an und überreichte ihm den Orden vom Golde nen Vließ. Die Unterstützung der Famitienernährer im französischen Heere Bei der Beratung des Dreijahrsgesetzes hat der Heeresausschuß des Senats nach längerer Debatte die Bestimmung Liber die Unterstützung der Familienernährev angenom m e n, ledig lich, um die Verabschiedung der Vorlage nicht zu verzögern; doch wird der Ausschuß von der Regierung verlangen, daß die Zahl der Fami- lienernährcr möglichst genau festgelegt werde. Falls, wie vorauszusehen, der Gegenvorschlag Herriots ans Einführung einer dreißigmonati- gen Dienstzeit abgelehnt wird, beabsichtigt der radikale Senator Deiere die Einführung einer zweiunddreißigmonatigen Dienstzeit zu bea» tragen. Suffragetten Handstreich gegen das englische Parlament. Nachdem die Sufsragetten und ihre Anhänger eiue Versammlung in der Caxton-Halle in Lon don avgehalte» hatten, um gegen die „Katze und Maus" Akte zu protestieren, zogen sie, ge führ« vom Vorsitzenden der Versammlung Sir Edward und der Suffragettensührerin Mrs. Pe thiik Lawrence nach dem P a r l a in e n t, um dem Minister des Innern Mac Kenna ein Mama randum über ihre Beschlüsse zu überreichen. Die das Parlament bewachenden Konstabler wurden überrumpel t, und der gesamte Aufzug drängte sich in den Westminster-Palast, wo er bis in die Sankt Stephens Halle gelangte. Hier begannen die Sufsragetten Reden zu halten, worauf sich ein schnell her beigerufenes Polizei aufgebot auf jie stürzte. Es kam zu einem iv ü ft e n K a m p f, der mit der gewaltsamen Räumung der Vorhallen des Parlaments endete. Als die Suffragetten aus dem Haupteingang aus die Straße gedrängt wurden, stürzte sich der draußen harrende Pöbel auf die Polizei, die einen schweren Stand hatte. Mrs. Pethik Law rence nnd zwei andere Suffragettenführerinnen wurden verhaftet. tziovavonga noch nicht voll gesühnt Wie ein Telegramm der Deutschen Kabel- grammgesellschast aus M e riko meldet, ist ein weiterer Mitschuldiger an dem Deutschen- mord in Covadonga in Coana am 23. Juli sestgenommen worden und hat bereits ein Ge ständnis abgelegt. Die schwarze Gefahr im südafrikanischen Minengebiet. Sehr beunruhigend lauten die aus Südafrika vorliegenden Nachrichten. Die Arbei terführer hatten eine Unterredung mit dem Pre mierminister Botha und dem Arbeitsminister Malan, die mit einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis endete. Die Regierung ist wohl ge neigt, den Eisenbahnbediensteten, nicht aber den Arbeiten« Zugeständnisse zu machen. Inzwischen bereiten sich die Behörden aus das Schlimmste vor. Die Polizei ist mit Feuerwaffen versehen worden und 10 000 Mann Soldaten sind in den Minenständen des Randdistrikts ver teilt worden. Mit den zusammen 20 000 wei ßen Streitern glaubt die Regierung mit den aufsässigen Farbigen fertigwer>den zu können. Die große Gefahr liegt darin, daß 2 5 0 0 0 0 schwarze Arbeiter von dem Geiste der Rebellion ersaßt werden. Die Kampfe in Ehina Ein Telegramm der Deutschen Kabelgramm gesellschafi berichtet aus Schanghai: Die Nordtruppen bereiten den V o r m a r s ch nach Nankangfu vor und planen einen großen Schlag gegen die Revolutionäre in der Provinz Kiangsi. Sobald, was in den nächsten Tagen zu erwar ten ist, weitere Verstärkungen eintrefsien, steht die Uebergabe des Hulouforts bevor. Die Stadt Nanking ist ruhig. Die Garnison von Tschin- kiang ist zum größten Teil nach Schanghai ver legt worden. Die Jangtschautruppen rücken bis zum Aangtte vor und bereiten anscheinend die Einnahme des Tschinkiangsorts vor. Um das Arsenal von Schanghai wird immer noch miss heftigste gekämpft. Die Nordtruppen gehen vor. Die Rebellen ziehen sich teilweise fluchtartig in der Richtung aus Sungkiang zurück. Beide Tei len erwarten Verstattungen. MWMMWg it! WM. Der 18. Deutsche Reichsfeuerwehrlag wurde gestern Freitag in Gegenwart von mehreren hundett Vertretern der verschiedenen deutschen Reichsfcuerwehrverbände und städtischen Berufs fcuerwchren aus allen Tellen des Reiches durch seinen Vorsitzenden Branddirektor Redde- maw» (Leipzig) eröffnet. .Insgesamt vertre ten die erschienenen Delegierten über 1'/z Mil lionen deutsche Bevufs und freiwillige' Feuer wehrleute. Die Reihe der P o r r r ä g e eröffnete Stadt baurat und Branddirektor M odersohn (Un na i. W.), der über „Die Benutzung der Was serleitung für Feuerlöschzwecke" sprach. Dev Redner, der zweiter Vorsitzender des Westfäli schen Feuerwehrverbandes ist, führte aus, daß er eine langjährige Praxis hinter sich habe. Er war der Ansicht, daß bei dem sogenannten Zir- kulaUonssystem mehr Wasser zur Verfügung stünde als bei anderen Systemen. Es sei wich tig, daß das Wch'ser nicht in die Spritzkästen ge leitet würde, sondern daß die Hydranten an der L-eite verkuppelt würden. Der Redner behan ¬ delte dann iveiler die HyLraucen m den Straßen. Er hielt die sogenannten Oberflurhydranten sus die besten; allerdings werde gegen sw emgewen- det daß sie mehr kosten und Verkehrsstörungen bildeten, da sie ähnlich aussehen wie Brunnen. Die Nachteile der Unterflurhydranten beruhen darin, daß sie leicht verschmutzen und msolge- dessen gebrauchsunsähig werden; sie können nur an solchen Stellen angewendet werden, wo man aus Verkehrsrücksichten absolut keine Oberflur hydranten anbringen kann. Der durch Vorfüh rung von Lichtbildern unterstützte Vorttrpg wurdo mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Hierauf sprach Regierungsassessor Dr. P i tz s ch k e (Dessau), der Vorsttzende des An- höllischen Landesfeuerwehrverbandes, überfeine Erfahrungen bei Gründung freiwilliger Feuer wehren. Er erwähnte u. a., daß es nicht im mer leicht sei, freiwillige Feuerwehren einchrich- ten. Junge Leute tristen viel lieber in Spott - verbine ein, wo sie Gelegenheit hätten, sich aus zuzeichnen, Preise zu gewinnen, bekannt und in der Oefsenllichkeit genannt zu werden. Bei der Gründung von freiwilligen Feuerwehren sei es in einzelnen Otten zu Zusammenstößen mit der Sozialdemokratie gekommen. Die Sozialdtvno- kraten seien gewöhnlich Gegner der Einrichtung freiwilliger Feuerwehren, zumeist wohl aus dem Grunde, weil sie fürchteten, daß sie dadurch An hänger verlieren möchten. Sehr schwer Ivar mit den Bauern zu arbeit-en. Sie brachten ganz un zutreffende Gründe gegen die Beteiligung an der Feuerwehr vor. Ini Anschluß an diese» Vortrag sprach Ver bandsarzt Dr. <-> a u p e (Leipzig) über Einrich tung von Verbandskästen für Feuerwehren. Znm Schluß der Vormittagssitzung behan delte Ingenieur Freytag (Berlin) das The ma „Löscheinrichtungen mittels Kohlensäure in Verbindung mit selbsttätigen Feuermeldern". Solche Einrichtungen werden für feuergefährliche Räume, die zur Selbstentzündung neigende Stoffe enthalten, ferner für Lagerräume von Oel, Ben zin, Petroleum usw., für Pulverfchuppen, Mu nitionskammer», Kohlenbunker, sowie für Biblio theken, Archive usw., in welckpm wertvolle Schrif ten und Dokumente aufbewahrt werde», die beim Löschen mit Wasser oder Dampf leickp zer stört werden können, hergestellt. Diese Anlagen bezwecke», daß gefährliche Temperavl-rorhöhun- ge» auf elektrischem Wege rechtzeitig angezeigt und ausgebrochem' Brände selbsttätig durch An Wendung von Kohlensäure rechtzeitig gelöscht werde». Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 26. Juli 191; . Am 24. Juli d. I., vormittags halb 12 Uhr, fand im Sitzungssaals der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau unter dem Vorsitz des Herrn Regierungsamtmann v. Gehe die l>. diesjährige Bezirksausschuß- Sitzung statt. Vor Eintritt in die Tagesord nung gedachte Herr Regierungsamtmann von Gehe in warm empfundenen Worten des gro ßen und schmerzlichen Verlustes, den der Be zirk durch das Hinscheiden des Herrn Amtshauprmanns v. K o p p e ii s e l s, der feine ganze Kraft nnd Persönlichkeit sür das Anne kleine Anni. Roman von H. C o u r t h s - M a h l e r. 30! lNachdrnck verboten.« Anni trat bescheiden zurück und er ließ sich anfattnend in seinen Sessel gleite». Frau von Saßneck hatte tief bewegt dabei- gestanden und gab nun Anni verstohlen einen Wink, daß sie sich entfernen möge. Schnell glitt die junge Dame aus dem Zimmer. Der Baron fuhr auf. „Wo ist sie hin, Elisa?" „Ich schickte sie fort, Rolf, damit Du Dich fassen und beruhigen kannst", erwiderte sie be gütigend. Er faßte ihre Hand. „Elisa, kannst Du Dir solch ein Wunder er klären? Ach, Du weißt ja nicht, wie groß dies Wunder ist. Das ist ja, als sei mein junges Weib wieder lebendig geworden, diese Aehnlich keit." „Lieber Rolf, Du mutzt bedenken, daß man oft meint, zwei Menschen sehen sich zum Ver wechseln ähnlich, und sieht man sie dann neben einander, find sie doch noch sehr verschieden. Allerdings besteht zwischen Anni Sundheim und dem Bilde Deiner Frau eine überraschende Aehn lich keit und das Haar hat dieselbe Farbe. Ein seltenes Naturspiel ist eS jedenfalls, wenn auch kein Wunder. Ich begreife Deine Erregung sehr wohl, und bin jedenfalls froh, daß sie sich er klären läßt. Mir war vorhin sehr bange uni Dich." Er lächelte. „Ich sah es Dir an, Du glaubtest, ich habe den Verstand verloren. War mir doch selbst eine» Augenblick bange um mich. Wie können nur zwei Menschen so ähnlich sei», die nicht einmal miteinander verwandt sind? Es ist aber ganz ausgeschlossen, daß meine Frau mit den Sundheims in irgend einer Weise verwandt war." „Das würde auch »och nichts beweisen, Rolf, den» Anni ist nur eine Adoptivtochter des Senators und seiner Frau." Er sah ft'agend empor. „Eine Adoptivtochter?" „Ja. Sic hatten keine eigenen Kinder und Bettina Sundheim nahm Anni an Kindesstatt in ihr Haus." „So, so — und weißt Du envas über die Abstammung der jungen Dame?" fragte der Baron lebhaft. „Nicht eben viel. Sie ist die Tochter eines Elektrotechnikers, der mit seiner jungen Frau deim Segeln ertrank. Ihr Großvater gab sie,, weil er das hilflose Baby nicht selbst behalten konnte, in Pflege. Er starb bald daraus und die Pflegerin verkaufte das Kind gewissermaßen an Bettina. Sonst wäre es ins Waisenhaus ge kommen. Weiter kann ich Dir nichts berichten." „Auch den Namen ihrer Elter» nicht?" „Dock), den hat mir Anni neulich selbst ge sagt, ihr Vater hieß Mattens." Der Baron schüttelte den Kops. „Es ist ausgeschlossen, daß meine Frau mit einer Familie Mattens verwandt war. Sie stammte aus einem verarmten, aber sehr alten Adelsgeschlecht. Das arme Kind hat also gewis sermaßen zweimal seine Eltern verloren, ist ein« zweitesmal verwaist." „Ja, aus den schlichtesten Verhältnissen kam Anni in das glänzende Haus des Senators. Nach dessen geschäftlichen, Zusammenbruch zog sie, gänzlich verarmt, mit ihrer Mutter nach Berlin und nun ist sie seit Woche» bei nur. Ich kann Dir sage», daß sie sich mit bewundernswerter Ruhe und Willenskiafl in all diese veränderten Verhältnisse geschickt hat. Sie ist ein reizendes, liebenswertes Geschöpf, ich habe sie von Her zen lieb gewonnen und hoffe, daß sie recht lange bei mir bleibt. Ich habe ihr auch in meinem Testament für alle Fälle eine kleine Summe ver macht, es wird weder Norbert noch Marianne hart ankommen." „Daran hast Du recht getan, Elisa, es freut mich sehr, denn mir ist, <tts müßte mir dies fremde Mädchen sehr, sehr lieb werden." „Mir ist sie fast wie eine Tochter ans Herz gewachsen." Er seufzte. „Solch eine Tochter — ja solch eine Toch ter — die könnte ich Dir neiden. Ist es nicht wie ein Hohn des Schicksals, Elisa, daß es ein Wesen gibt, welches meiner Maria gleicht, wie nur ein Kind seiner Mutter gleichen kann — und es ist nicht mein Kind?? — Herrgott wie könnte ich glücklich sein, wenn diese Anni meine Tochter wäre. Meiner Matta leibhaftig Ebenbild? Ach — und ihre Tochter hat nicht einen Zug von ihr geerbt, während dies fremde Kind -- es ist eine Qual, das auszudenken, Elisa." Sie legte seine Hand aus seine Schulter. „Grüble nicht mehr darüber, lieber Rolf, es tut nicht gut. Du machst Dich krank." Baron Hochberg erhob sich schwer atmend und trat ans Fenster. In demselben Augenblick wurde die Türe rasch und geräuschvoll geöffnet und auf der Schwelle erschien Baroneß Marianne. Sie hatte bereits große Toilette gemacht und rauschre nun stolz auf ihre Tante zu. „Da bi» ich, Tante Elisabeth! Hab ich mich nicht sehr beeilt?" „Das hast Du getan, Marianne, lind schön hast Du Dich gemacht! Das muß man Dir las sen, Kind, auf Toilette» verstehst Du Dich. Jetzt werde» wir i» Saßneck wieder einmal etwas Hervorragendes au Kostümen zu sehr» bekom men." Marianne wiegte sich selbstgefällig in den schlanken Hüften. Ein eitles, selbstzufriedenes Lächeln lag um ihren Mund. „Ich habe mich genügend mir neuen Toilet ten versehen, Tantchen. Du wirst zufrieden sein. Und hier finden sich doch immer ein paar Men schen, die so etwas zu würdigen verstehen. Pa pa versteht leider gar nichts davon. Er merkt nie, ob ick) ein modernes oder, »UmodepneS Kleid wage. „Doch, Marianne, ich weiß jedenfalls ganz bestimmt, daß Du nie ein unmodernes Kleid tragen wirst", sagte der Baron mit leichter Jsto- nie. „Liebes Kind, Männer haben oft gar kei nen Sinn für das, was uns Frauen so wichtig scheint", begütigte Frau von Saßneck. Marianne zuckte gleichmütig die Schultern. „Wo steckt denn Norbett? Ich dachte, ich fände ihn hier bei Dir." „Er hat wohl noch etwas zu erledigen, Ma rianne. Da wir aber sehr bald zu Tische ge hen, werden wir ihn dann sehen." „Ist er immer noch so entsetzlich arbeits- eifrig?"