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'' - Verantwortlicher Redacteur: IthNt in - ,,—.— Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage deS Blattes eine sehr wirk- sagie Nerbrcitnnä finden, NMWÄer^ sIchcheEomplick^ Juleratr mit entsprechen' , » -WEfchlatz. -««»«- !!II , - sandt^ iln rÄaktioiEN xhrtle, die Spaltenzeile .Uktvkltck » / „Welßeri?.3eitung" WLM? -».MIGAG LKDK I statten, PostbdteN. srwie die Agenten nehmen Be ¬ stellungen an. > ' . ,<Vj, für die Königliche Umtshauptmannsi KEeEAMl iA^DsigenDe' uüNe HMrälhe Mein «sFLssroLaLOll -uack änn msüttsch'sn's'l^ >chü?->! i? Di-»«ldl tAWm, n:U.K Rückblicke und Ausblicke. Ziehen wir am Jahresschlüsse die Bilanz unseres öffentlichen Lebens, so können wir, was die politische Seite anlangt, uns des denkbar günstigsten Abschlusses erfreuen und getrost dem neuen Jahre entgegengehen. Durch die Dreikaiser-Zusammenkunst ist der europäische Friede gesicherter als je in den letzten Jahrzehnten. Für die dominirende Stellung, welche Deutschland im Rathe der europäischen Mächte einnimmt, spricht wohl nichts deutlicher, als die gegenwärtig in unserer Reichs hauptstadt tagende Congoconferenz, welche über die künftige Gestaltung des schwarzen Erdtheils zu be schließen hat. Endlich fallen auch in das scheidende Jahr die ersten Anfänge einer praktischen Colonial politik, deren weitere Entwickelung und Wirkung für unser großes Vaterland sich noch gar nicht übersehen lasten. Auch auf diesem, uns-rer Nation bisher fremden Gebiete hat unser Reichskanzler, um uns seiner bei Begründung der Reichsverfassung gesprochenen Worte zu bedienen, „Deutschland in den Sattel gehoben; reiten wird es schon können." — Weniger erfreulich gestaltet sich der Rückblick auf das Wirth schaftliche Leben der Nation im abgelausenen Jahre. Die Vor theile, welche der gesicherte Frieden einerseits und eine gute Ernte andererseits versprochen, sind verloren ge gangen durch die auffallend niedrigen Preise für fast alle Produkte der Landwirthschaft und der Industrie. Die in Amerika schon seit 'länger als Jahresfrist herr schende Handelskrisis hat auch auf Europa nachtheilig gewirkt und durch die ungemestene Konkurrenz auf fast allen Gebieten, einen Preisdruck herbegesührt, dessen niedrigster Standpunkt vorläufig noch nicht abzusehen ist. Wie daher der Rückblick auf die allgemeine wirth- schaftliche Lage wenig Erfreuliches bietet, so fehlt ess auch zur Zeit an Symptomen, welche einen frohen Ausblick in die nächste Zukunft eröffneten. Und doch wäre es verkehrt, deshalb in Muthlosigkeit zu verfallest. Wie so Vieles in unserem Erdenleben, so entzieht sich auch die Bewegung des wirthschaftlichen Gebietes unserer Erkenntniß und Voraussicht. Aufschwung und Verfall liegen oft dicht nebeneinander. Damm mit Gott hinein ins neue Jahr! Während eines heftigen Sturmes spielte einst ein Schifferknabe ruhig auf dem Verdeck des schwankenden Fahrzeugs. „Fürchtest Du Dich nicht?"-fragte einer der Passagiere den Knaben; doch dieser antwortete ruhig: „Warum soll ich mich fürchten? Mein Vater sitzt am Steuerruder." > -^-r. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 29. December. Das liebe und schöne Weihnachtsfest, das Jung und Alt längst mit herzlicher Sehnsucht erwartet, dessen Vorbereitung so viele fleißige und sinnige Hände in Thätigkeit ge setzt hat, es ist nun wieder einmal vorüber. Und es war Heuer auch besonders dadurch ein schönes Fest, daß die Natur ihren kostbarsten Schmuck angelegt und uns noch in den' letzten Tagen vorher eine, Winter landschaft als Hintergrund geboten hatte, wie wir uns kaum erinnern, je gesehen zu haben. Schon in unserer nächsten Nähe, besonders in den tiefgelegenen Obst gärten, in Gebüschen, Mauern, Zäunen, in Eich- und Birkenleithe war der blendend weiße Schneeschmuck zu bewundern; entzückend schön aber erschien die Land schaft höher hinauf, Schmiedeberg, Kipsdorf, Bären burg. Kein Wunder, daß der Schlittenverkehr ein' äußerst belebter war, zumal vollkommene Windstille und eine Temperatur von 1—3» einem weiteren Aus- fluge keine Schwierigkeiten bereiteten. — Während am l. Feiertag der Bürger-Verein einer Anzahl von Schulkindern eine Bescheerung veranstaltete, wird dies seitens der „Harmoniegesellschaft" in ähnlicher: Weise am Sylvester geschehen, und der Frauenverein § gedenkt am 6. Januar den Pfleglingen der Kinder-; bewahranstalt nachträglich eure Weihnachtsfreude zu: bereiten. ° -i i --- Wir wollen nicht Unterlasten, darauf aufmerk-z sam zu machen,; HM b ljothek für- Dippoldiswalde und Umgegend nunmehr wieder eines wesentliche Erweiterung erfahr,en ,find besonWs in der! Unterhaltnngsliteratur neuen, ÄtvüüMen' Znivächs. erhalten hat. Aber auch in andern Gebieten sind interessante Werke angeschasst worden und machen wir hier besonders auf die bezüglich „Afrikas" gemachten, sehr zeitgemäße Erwerbungen aufmerksam. Ein Nach-- trag zum Katalog ist in Vorbereitung, und werden wir sofort, wenn er erschienen ist, dies dem Lesepublikum bekannt geben. — Nächsten Sonntag, den 4. Januar, Nachts gegen »/i t2Uhr, verkehrt der allmonatliche Extrazug von Hainsberg nach Kipsdorf. — Wir erhalten folgende Zuschrift: Zur Richtig stellung jener in Nr. 151 dieses Blattes erschienenen erschreckenden Notiz, daß in den« ca. 600 Seelen zählenden Dorfe Rechenberg kürzlich das 33. Kind be erdigt worden sei, welches der seit Juni d. I. daselbst herrschenden Diphtheritis-Epidemie zum Opfer gefallen märe, möge hier folgendes erwähnt sein: In Rechen berg sind seit 1. Juni bis 21. Dezember er. über haupt nur 20 Kinder gestorben, davon allerdings leider 16 an Diphtherie , und in der ganzen, 2488 Einwohner zählenden Parochie Nassau, zu welcher Pechenherg mit Holzhau und Naffäü gehört, sind in dem genannten Zeitraum 36 Kinder, davon 25 an jener Krankheit, verstorben. Dippoldiswalde, den 25. Dezember 1884. Bezirksarzt I)r. Erler. Schmiedebcrg. Von diefryn Jahr- an wird der Sylvestergottesdienst stets üm 6 Uhr Nachmit tags seinen Anfang nehmen. * Naundorf. Am heiligen Abend lud, wie all jährlich geschehen, Herr Rittergutsbesitzer Otto auf Naundorf einige fünfzig Kinder, die meist von den Müttern begleitet wurden, aus Naundorf und 12 ärmere Konfirmanden theils von da, theils aus Sadis dorf, Schmiedeberg und Niederpöbel an seinen Weih nachtstisch, um ihnen, unterstützt von der sein Haus wesen leitenden Frau Kästner, eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Nach einfachen« Gesänge der Kinder und herzlicher Ansprache des Herrn Gebers wurden die Flügelthüren des prächtig erleuchteten Saales geöffnet und die Geladenen fanden auf ihren bezeichneten Plätzen außer Stollen, Aepfeln, Nüssen, passenden Spielsachen, Lernmitteln, namentlich Kleidungsstücke, theils Filz schuhe, Tücher, Schürzen, Jäckchen, Kleidchen, Wäsche u. dergl. m., die Konfirmanden aber Stoffe zu Klei dern für den Konfirmationstag. Solche gabenspen dende Liebe kann sicher nicht verfehlen, in den Kinder herzen die rechte, dankende Gegenliebe zu entzünden und zu erhalten. Wer aber so glücklich war, Zeuge solcher Vescherungsstunde sein zu können, mußte aus der freundlichen Unterhaltung des Herrn Spenders selbst mit den kleinsten Kindern und aus den Blicken derselben der« Eindruck der Wahrheit des Wortes: Apostelg. 20, 35 mit sich nehmen. — Die neue Straße aus dem Weißeritzthale nach Frauenstein, eine große Wohlthat für die an- und um liegende«« Ortschaften, leidet aber im Winter für Fuß- Nr. 154. Dienstag, dm 30, Dezember 1884 Mit der heutigen Nummer schließt das letzte Quartal 1884 und wir bitten alle! unsere geehrten Leser, das Abonnement auf das neue Jahr, soweit dies noch nicht geschehen- ist, umgehend zu erneuern, damit in der Zusendung der Nummern keine Unterbrechung eintritt.; Dippoldiswalde. Expedition der „Wrißcritz-Zeitung." M. Jahrgang. EM 's >»ME . gänger »n einem Mangel. Für gewöhnlich betreten dieselben nothgedrungen die zwar stets offene Fahr bahn, lausen hier aber Gefahr, auf den durch Schlitten glatt gewordnen Stellen auszugleiten. Geschirren aber müssen sie dadurch ausweichen, daß sie in den tiefen Schnee auf dem Fußwege treten. Ist dies schon für mit Stiefeln bekleidete Paflanten unangenehm, so kann es für nur Schuhe tragende sogar «achtheilig werden. Es dürfte daher im Interesse des laufenden Publikums der Wunsch und die Bitte nicht ungerechtfertigt er scheinen, daß auch hier, wie anderwärts, der Fußweg durch Schikeepflug stets offen gehalten würde. Pretzschendorf. In Berücksichtigung der Dienst- botenverMtmsse soll den I. und 4. Januar 1885 die hieW Kparkasse in den gewöhnlichen Stunden nach den Vor- und Nachmittags-Gottesdienst für Ein lagen'geöffnet sein, und eine weitere, mehrfach gewünschte und hoffentlich recht vielfach benutzte Gelegenheit zum Sparen gegeben werden. Die Einlagen werden vom Tage an verzinst. W Frauenstein, 28. Dezember. Ein recht be- klagMwerther Unfall ereignete sich am 1'.Weihnachts feiertage unweit unserer Stadt. Ein Reichenauer Ge schirr überfuhr auf der Rückfahrt von Burkersdorf eine dem Geschirr begegnende, jedoch gehörig aus weichende Dienstmagd aus Klein-Bobritzsch, wobei sie einen Beinbruch erlitten hat. Durch hiesige Bürger wurde die Bedauernswerthe mittelst herbeigeholten Schlitten in die hiesige Stadt gebracht und in ärztliche Behandlung genommen. — — Kurz vor dem Weihnachtsfeste wurde der 14jährige Schulknabe Richter aus Neubau-Hartmanns dorf in die hiesige Frohnfeste eingeliefert. Derselbe hat gsständigermaßen aus einem geheimen Fache im Sekretär des Wirthschaftsbesttzers Dietze in Neubau- Hartmannsdorf 60 Mark gestohlen. Der jugendliche Dieb weigert sich jedoch beharrlich, anzugeben, wohin er das gestohlene Geld versteckt hat. Bald giebt er an, es im Bettstroh verborgen zu haben, bald in einem vor der Dietze'schen Wirtschaft befindlichen Reißig- haufen. Alle diese Angaben haben sich jedoch als Lügen eriviesen. Da die Mutter des Diebes der Mit- wiffenschast dringend verdächtig ist, so ist sie auch ver haftet worden. Von der Verstocktheit des erwähnten Richter zeugen die Worte, welche er kurz vor seiner Verhaftung zu seiner Mutter sagte: „Mutter, ich ver- rathe nichts. Ich sage nichts." Exemplarische Züch tigung wäre vielleicht- für diesen verstockten, jugend lichen Dieb und Lügner das geeigneteste Mittel. Dresden. König Albert wird in den letzten Tagen des Jahres mit Prinz Georg und Prinz Friedrich August in Jahnishausen größere Jagden abhalten. — Seit dem 24. Dezember ist endlich auch die alte Bretterhülle um das Denkmal August des Starken in der Neustadt gefallen und nimmt sich dasselbe nun mehr ganz stattlich aus. — Die Staatsanwaltschaft beim hiesigen Land gericht hat soeben eine Bekanntmachung erlassen, der- zufolge die verehelichte Petzold in Meißen, deren schwere Verwundung durch eine» Einbrecher «vir mel deten, infolge der erlittenen Verletzungen in der Nacht zum ersten Feiertage verstorben ist. Der «nit dunklem halblangem Rock bekleidete Mörder war anscheinend einige dreißig Jahre alt und von auffällig langer und starker Gestalt. Loschwitz. Aus dem Concurse des hiesigen Vor schußvereins kommen anderweit 5 Proc. abschläglich zur Vertheilung, somit 7021 Mk. 70 Pf. auf die 140434 Mk. 11 Pf. betragende Gesammtforderungen. Zittau. Die Vorbereitungen zur Ausführung der Fernsprecheinrichtung haben begonnen. Dieselbe wird 5 Kilometer Lustlienienentfernung vom Postge bäude als Vermittelungsamt betragen. Der jährliche Pacht beträgt für jeden der 26 Theilnehmer 150 M.