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Aellefle Zeitung -es Bezirks VeranlworMcher Redakteur: Paul Sehne. — Druck und Verlag: Carl Sekne in Dlvvol-iswal-e. 4t AlU-MPNNlMo» Die sechsgespaltene Petitzeile 50 auberhalb der Amts- hauptmannschast 75 Pfg., im amtlichen Teil (nur von Behörden) die Zeile 200 Pfg.— Eingesandt und Reklamen 200 Pfg. Dieses Blatt enihäll -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amishauptmannschafl» -es Amtsgerichts unv -es Sta-lrats zu Dippol-iswal-e eitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für DWol-iswal-e, Schmie-eberg u.U. ^HuakNkp^ Diertellährllch ^MK.ohneIu- . AeMgsVtrsS. tragen. — Einzelne Rummem l 20 Pf- — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. : Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck- r Konto: Dresden 12 548. Nc. 22 Donnerstag den 27. Januar 1921 87. Jahrgan Di« über vippoitUsvnIck», Slesdütto, vnooarsöort. llRUückorl, Lolodarckttgrlmm», rodlottwtt».Utrsokd>od,LaeIi»a.MUgov«ck0rI 8»16», vowds«, LrairoliL. LuuLkwUi. Laodrso. V»ucki»odo»ttckort, llorwrckork b. 0., Uslaborr, OdardLsUok, Klauer, Letodoiäelmkl, Ulao6, Oder- voä Msäertrenenckort. vldorockorl, Odsroarsüort, Löneedleo, r»I-oodLlo, ^odnedeod. LLrovstoto, Lüroollou d L, vlNorräart, küellou- kelo, NovSörtol, v»rtl»al«6ort, vüdre, Valters ort, Leollvrsdsed. Uüruorsaort uuü Lrvitsosn verhängte Uavdosperr« wird mtl W ikunZ vom 26 ^»aii»r 1921 »algokovoa. Die Brianntmachungen vom 9 9 und 24 li. >920 treten außer Kraft. Nr 169,0/ll 48 LmtidLUptmauusokakt uoä StLlltrst oippoickisvsU», am 25 Invar 192t. Grietz D von alle» Nähmlilklbrzugrberechtlülen in den hiesigen Berkausrsiellen abzuholen. Sta-trat Dippoldieaald« VertUches Ä«s Güchstsche». Dipp »Idis wa>. de. Auf öffentliche Einladung de» hiksigen Stadtrai» halte sich am Dien,lag eine grobe Aw zahl Männer im Rathaussaale eingrsunden. Herr Bürger meister Herrmann begrübt« die Anwesenden und erteilt« bin Herren Siadtbauinspektor Sierk»—Dresden und Ingenieur Hünlch-Lobmanmdors da» Wort zu ihren Borträgen. An der Hand eines groben, leicht übersichtlichen Gesamtbebauung«- plane, für D ppol'iswalüe gab Herr Eiert» allgemeine Richtlinien sür neuzeitlich« Bebauung«: länr. Hauptsächlich müsse dabet di« Lniwicktungrmögllchkeit in, Auge gelobt werden. Weiter wichtig seien di« Fragen: Welche Verkehrs- straben sind schon vorhanden, und welche sind noch anzu- legen »Stig, dann welche sind al« Wohnltratz«» gedacht? Non Bedeutsamkeit s-t es ebenso, dab da, Gelände restio» aufgeschlossen und der Grund und Boden vorteilhaft ausge nützt werdr. Es sei zu empfehlen, den Bauplan nicht be- dSralich festlegen zu lassen, so- der« nur al» 2. Skizze zu be- trochien, um der Bsukommisston auf etwaigen Wunsch der Bauunternehmer m Aenderungen freie Hand zu geben. Redner w-ndele sich auch gegen die foüik Anschauung, wie er es wörtlich bezeichnet«, besonder« Villenviertel, getrennt von den sogenannten Arbeiter Wohnungen anzulegen, sondern trat mehr sür di« gemischten Wohnungsoerhältntsse rin. (Ob die, di« rauh« Wirklichkeit immer zuläb>, können wir hier nicht entscheiden) Al» Verschwendung bezeichnete er di« An legung ollzudr«tt«r Spatzen. L» genügr, wenn 2 bi, 4 Rormulsuhrwerle P atz haben. Nachdem Herr Sterl, schon anfong, sein«, Vortrag, Herrn Vaumeister Fritsch für lach- gemib« Unterstützung gedankt hatte, gab «r seiner Freud« darüber «u»druck, datz vt« vürgerschast unserer S adt überall, wo tt« htnkomm«, nur von ihrem alten lieben, guten, Dipp, sprächen", denn da, sei die beite Lmpsehlung für die Ent- w'Alur g «ine» Orte». Mit dieser freundlich»« tzoch'chätzung hart« sich Herr Sterl, di, Herzen all«» D ppser gewonnen. Nachdem noch einige Anfrogrn beantwortet woiden waren, begann Herr tzü-ich mit Benutzung von Diagrammen srinrn vort-ag über die H«izurg»anlag«n. Nach dvzr Erklärung de, WS»m«b«gitsi» und der Wärme- «trh'itrn kam er auf dt, ö tltchen Heizungen bu ch Oesen NN» di« Sammelhrizungen zu sprechen l Kanal-, Luft-, Dampf-, H-ttzwasser- und FrrnHeizungen). Wenn diese oft unzuv-rlässig suukrionieren, so hänge die, teil» von der falschen Anlage, trlla von der ungünitgen Lage tn» Schornsteine», teil» auch »»« der Windrichtung und vom W-tter ab. Um di« Klag« üb«r trocken« Luft d«i der Zentralheizung zu vermeiden, müiie aus häutige Beseitigung d», Staube» und auf gut« Lüftung gesehen werden. Um dt« Abwärme aus dem «Uchenofen auszunütze«, enpfahl R«dn«r Apparate zur Temperierung der Schlafzimmer Diesem Dortrage war «ine Prüfung der Z«, tralhelzungranlag, in der Müllerichul« »rherg,gongen, bet der sich verlchieden« Mängel herau«. gritel« hatten Herr Bürgermeister H rrmann dankte den beiden Herren für ihre anregend«» vorträg« und «ab der Hoffnung «»»druck, für di- Stadt Mittel der produktiven rlwerd»Ias«nsnsorge verschaffen zu können. t Dtppoldi»walde. Wie erwartet, «freute sich der gesirtg« Vortragsabend de» Gewerbeoereln» ein«, guten, «.such». U d da», wa» Herr Obersileutnant Heinicke bot, »ar ihn wert und bewte», dab Persten tatsächlich «in int«, «ssante», für un» «kendlärdrr sogar rin sehr tnteres'ante» »and ist, in j«der Hinsicht and«», al, dtr Heimat. Redner ^'bandelte kur, di« geographtichr Log« Peisten» und sein,« Hand«! — d«, sow«t, Deutschland in F ag« komm«, zum Grwrfentn gehör», w«nigsten, aus lang, Jahre hinau, —, Vig««; wie England da» Best« an sich gerissen h t, und »acht« dann mit «n, «in« Karawanenietse — Eisenbahnen «ib» in Persien nicht — vom M,«r über da» Hoh« Rand- Butter-Zuteilung. Für di« laufende Woche betrügt die aus den Kopf der versorgungsbrrechttgten Bevöl kerung entfallende Frttration 80 g Butter. Der Preis beträgt: für 50 g Butter: l,3S M. ' Mab. IV LommullUlrordtUick MppolckldRüIck», am 25 Januar 192l. Vom Sächsischen Jutttzmtntsierium ist drr Etsenbahnalltstent i. R. Friedrich Richard VuuckorUod in John»bach zum Friedensrichter für Johnsbach mit Bärenhecke auf die Zett bt» zum 30. September 1923 an Stelle de» vrrstorbenen Friedrnnichtrr» Dähne ernannt worden. Seine Verpflichtung hat am 13 Januar 1921 ftattgefundni. Zu V Reg. 3 b/2l. Lwtsgortokt vlppolÄüRülä», am 14. Januar 1921. kroltag ddL 26 ^»vaar 1921 udeuä« 8 vkr Lefftiltliihe Sitzmg itw Stai>t»en>rj>iettit M WtWdM Tagesordnung hängt im Rathaule au». gebtrge in« Innere — interessant, aber gefahrvoll der Wege- vrrhällnisse wegen —, schilderte Klima, Vegetation und Tier- weit dieser Gegend; dir nach unseren Begriffen unfabbar primitive Arbett»w,tse de» Landwirt» — BrwLfsnung, Feld bestellung und Ernte wie vor tausend und mrhr Jahren —; die berührten Städte mit ihren öden Straßen — da» Hau» des Orientalen hat nach der Strotz« k«in Fenster, diese gehen vtrimrhr nach dem Inner««, dem Hof oder Garten —, mit Moscheen und Basar — dem ewigen Jahrmarkt und Gr- schäfisviertel drr p«rsischen Stadt — usw. usw, Hochinteressant sind Bevölkerung und Sitte. Drei viertel her streng- aber auch sehr abergläubischen Bevölkerung sind Nomadin, denen die vornehmsten Geschlechter angehören, mit oft recht ansehn lichen Viehherden. Die arische Abkunft verrät der Mann — grdtze Figur, stolze Haltung —, «ährend di« Frau ln- folgr der Frühbeirat — wie meist im Orient — mit 30 J chren Großmutter und ihrem Auilehen nach ein verblühte, W-tb ist W ntg schön ist die Tracht, hätztich die Stratzen- tracht der grau, während ihr Hm-kostüm — deren Modell merkwürdigerweise da» Berliner Vallet wurde — wenigsten« bei vornehmen Leuten hübscher ist. Drei viertel de, persi schen volle« sind Analphabeten. Durch zahlreiche Lichtbilder — Originalausnahmen, darin lag ihr betoiderer Wert — wurde all da» erläutert und noch viele» andere, so z. v. die Haartracht de, Manne» mit der „Li«be»locke", da» Reisen de» Perser» mit seiner Frau in zwei von einem kräftigen Maultier getragenen Kästen, wie drr Perser itzt und seinen Sonntag (den Freitaz) verbringt, wie er betet, die dem Perser und drr Perserin unentbehrliche Wasserpfeife, die häßliche Bekleidung de» Kinde», di« Schul«, den Geistlichen, den Derwisch, di« barbarischen Strafen d« Justiz usw. usw. — Alle» mutet un» fremd an, und viele» ist ander», al» wir e» un» gedacht, aber gerade drrhalb, wie wiederholt gesagt, interessant. Di-sen lehrreichen Abend vermittelt zu haben, dafür gebührt Dank dem Gewerbeoereln, wie die Zuhörer ihn dem Herrn Vortragenden reichlich zollten. Nicht au» Vüchrrn Zulammengesuchte», sondern Seldligetuchte«, Selbst- «ltbie» wurde geboten Da» ist da» wertvoll« Unsomehr fiel ab« da» «twa» ängstliche Anklammern an da« Manukript aus, wogegen dt« fr«te, Lrläuttrung der Vtldrr gegen den Echlutz recht angenehm abtiach Dippoldtrwaldi. Tagnordnung zur 3 Sitzung der Stadtverordneten zu Dtppol t»waldr Freitag den 28 Januar l92l, abend» 8 Uhr. a) Oesfentttche Sitzung: Mitteilung, Tagung de» Sächs Forüoeretn» in hiesiger Stadt Keir — Richtig prechuna der >9>9er Mtlttärleiftung», Feuers-ch und der Mullerscholkalienrechnung. — Vorlage, Ber vendung eine» voi ber Silbsihtlfeoeretnigung der deutschen Müllerei gestif teten Betrage». — Beschaffung etne» Doppelfenster« für da» ! D schäfiezimmer der Müllerjchule — Bo lage, Rechnungs legung für die Dirokatl«. — Wahl «in«» Gemrindewmsen raies — Berleguna eines Teile, de, Fürstinwege». b) Nichiöfsentiich« S'tzung. — Gebtrg»o«r«in. Unser Altertum,museum, wrlche« wohl richtiger den Namen St«dtm«leum tragen sollte, ist durch den Umbau des Rathauses und oerrr-ßerier Kassen- Einrichtungen, Srchto-Räume pp obaachlo« geworden. Durch die Güt« der Juiltzb,Hörden haben wir oorkbergrhind im Erdgeschoß de» Schlosse» einen N-um angewiesen erhalten, bi» « möglich ist, «mn g-eignrien Ort amstNdlg zu machen, wo daiselbe wieder ausgestellt und dem Publikum zugängtg gemacht werden kann. Drr jetzige Raum ist lall, seuchi, nach Norden gelegen, daher wrntg beleuchirt, sodaß er sür län gere Zett unge-lgnet ist und dt« Gegenstände verderben würden. 6 tt 1860, wo Or Theile hier lebte, ist stettztg ge sammelt mord«, oer Gebirgioerein hat e« sich fett seinem Begehen angelegen sein lassen, n«ur Oosekt«, di« sür die Stadt von Jnirrrsse sind, dazu zu sammeln und zu erhalten. Wir erwähnen be spiel«Halder Sladtanstchten vom Obertor platz mit Meilen-Säule und Röthig» Torhäuschen, den Marktplatz mit den 3 Häusern, wo gegenwärtig die Apo theke steht (also vor 1856), dir alle Schul« am Ktrchplatz mit Prang« am Eingang der Rosengafse, dir Stadtktrche mit dem Anbau, die K.,ochrnhLa«chen an drr Suprrintrn- dentur, Rathau» mit Srmmrlbänke nrbst den väcktrmris rrn, Schulgätzchen mit dem ehemaligen Wohlfahrtschen Turn, lsegrnüder Fleischer Legler), DlppoldlswalSer Töpfersptelzeug, Alarmtrommel au« der Wiche mit Dippoldwappen, Steg- Schneider« Brücke mit A chter Bruno Schuppen, Kalender 1827 mit Ansicht de« Brande« von 1826 und viele« andere. Jede Stadt hält auf ihre gesammelten Altertümer; r« wär» schade, wenn dies« Sachen zenstreut würden oder nach au«- wärt» kämrr, wenn also htrr kein geeignete» Lokal gesunde« würde. Der Vebtrg»veretn hält in den nächsten Tagen ein» Verein,Versammlung ab, in welcher über den Fortbestän de» Museum» beschlossen werden sott. Drr Vorsitzende wirb an diesem Abend über ältere Zeiten in Dippoldi«w»Ide sprechen, zu welchem auch Nichtmiigltrder zum Erscheinen «in- geladen sind, und e« wäre zu wünschen, datz sich Mittel und Wege finden, unser Stadtmuseum auch für ferner« Zett Ke unserem Orte zu behalten. vre, den. In d« D!en»lag-Sitzung gab der Landtag zunächst feiner Trauer und seinem Mitgefühl über da« Grubenunglück in Orknltz t Erzg. Auidruck. Der Minister präsident teilt« mit, datz «r au« dem Di,posttion»fond« Mittel zur llnlersiützung der Hinterbliebenen der verunglückten an gewiesen habe, und datz die Zehl der Todwopfer sich leid« noch erheblich vermehrt habe. Festgestellt fei, datz e, sich um eine reine Schlagwetter-Erplosion gehandelt hab«. — Hieraus wurden einige Sachen ohne besondere« öffentlich« Interesse behandelt und dann tn di« Beratung «in« Na- trage« der Demokraten, die Durchführung der Reich,Verfassung und der Lande»oerfatsung betreffend; eingetreten. Während di« bürgerlichen Redner ihr« Zustimmung zu drm Antrag» begründeten und von drr Regierung di« sorgsälttgst« Be- achiung brr vrstimmungrn drr R-ich,o«rsassung bri d« Au«- arbritang nrurr sächlicher Gesetze verlangt««, hirlten sowohl der Unterrtchirmlnister Meitzner al» auch der Redner der Link,Parteien den Antragstellern vor, datz st« ja, al« sie noch in d-r Regierung satzen, Gelegenheit gehabt hätten, im Sinn» diese» Anträge, zu wirken. Der kommunistische Redner be nutzte auch wieder diele Gelegenheit, um zu erklären, da für seine Partei die v rsassung nicht« al« «in Stück Pepi« bedeute. — Der Antrag wurde einstimmig angenommen. — Nächste Sitzung Mittwoch Lagerordnung: Kurze Anfragen, Gebührenordnung für Aerzte und Zehnärzte. — Wie verlautet, wird dem Landtage in nächster Zeit ein w-llerer Nachtrag» Etat zugehrn, dessen Forderungen sich auf 400 bi» 500 Millionen Mark belaufen «erden. Trotzt dem sollen immer noch rund 500 Millionen Mark an un gedeckten Auigaben übrig bleiben, u. a. die durch die lieber- nähme der Schuilasten auf den Staat entstandenen aatzer- ordentlich hohen Aufwendungen. Burgstädt. Eine bemerken»«»!« Tatsache ist i« Fundamt tn vargltädt zu verzeichnen Während nach da Reoolatton salt anderthalb Jahre hindurch nahezu kein« Fundsachen abgegeben, sehr viel aber nach verloren gegangen« Sachen gesragt wurde, tst hier erfreulicherweise ein« Wendung eingetreten. Allein im laufenden Monat sind bereit, zehn Geld- und Brieftaschen abgeitesirt worden, auch solch« ml erheblichen Geldbeträgen. — Hosfen wir, da- Burgstädt in bte,er Beziehung nicht allein tn Deutschland dasteht. 7^ .7 - Ä Schlettau Herelngesallen ist eine hiesig, Familie, dl» von einem Hausierer Kognak kauft«. Dt« vollständig ordnung»g«mätz oerlchlolsen und «titulierten Originalslasch« «nthielten nämlich schwarzen Kasse,.