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Abend-Ausqabe Ha«1a,»r«cht.S»»»ta,« «llMoio.nvuia-d« Minatl. Li. IN—, tdrl. »>-— s»r Bbdoler »»»all. M. >,S0. Ml»rz«»-A>>1,«d« M. 7L0 «»»«tllch, Ädind-ÄLtzad« Mr n— »,i»«u>ch. v»,ch «u«»a'ir>»» 8iu«i,» m» Hax Such! msxalUch M. lO.—, »t«N«!iedr!ich Ai. M.—; durch »I« Post 1»u«rd«l» D»ollchlantt Viiamt-Biliad« »»»»«Ilch M. 7^0, llch ^N. rr'LV <«»1!chll,bilch P,Kb«N<ll,«dkhr). L»«l,»»«,»rlaadi pinulllch M. lL— »»> Vr»chl«ch,n-P»rt» : M»r»«>» Hl»«,ad« >U Pi, Adoid-Butzad« r« Pi. S»«»t»,«.»»«,at« M Pt. Da» velpttger Digevtatt entdütt dir «mMchen BttEMmckunse» des Nair» und de» PolizeiinteS der Tiadi LUp ta, reS »»»»geruh» «eckti«, Wwu »erlibieoeu« am>uu ««Hürde». 114. Jahrgang Anzeigenpreis: M. 7 2>: Anzeigen o»n iv,d»rd„ Im-mUlch«, r«n dl« A»np«r«lll,zeU, M.SLa, M.d.— : klein« Änz«!,«» »l« PonpareUlezeit« M »»n anewLrid Md. l.L0,<S«ichLi!«<>n,«l,«n ml> Pl-i,v-ilchklii«n lm Preis« «ro»dl- Platz ,n» Dalenv-rlchrlsl ,dn, Berdlndllchkeit. »«!>«,«»,uls» für dl, chesamlauslage Mk. 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Es wird in der bayrischen rechtsstehenden Presse bewußt unterdrückt, daß die Ententestaaten nach dem Ab kommen von Spa daS Recht haben, eines der reichsten Gebiete Deutschlands, das Ruhrrevier, zu besetzen, wenn wir uns nicht entschließen, die Entwaffnung nach dem Wortlaut des Diktates vorzunehmen. Soweit nun die bayrischen Anhänger deS Einwohnerwehr gedankens gewillt sind über die blau-weißen Grenzpfähle hinaus -le politische Loge Gesamtdeutschlands zu betrachten, haben sich in ihnen drei Meinungen über die Besetzungen des Ruhr- gcbieteS gebildet, die nicht eben Zeugnis von großer politischer Einsicht ablegen. Die einen, die Optimisten, glauben, Frankreich sei gegen wärtig gar nicht in der Lage daS Ruhrgebiet zu besetzen, denn schwarze Truppen seien während des Winkers nicht verwendbar, und weiße Truppen könne Frankreich wegen drohender innerer Schwierigkeiten nicht ausheben. Dem ist zu entgegnen, daß zur Besetzung des Ruhrreviers verhältnismäßig wenig Truppen not wendig sind, so daß Frankreich sehr wohl dazu seine schwarzen Regimenter verwenden könnte, die sich seit Jahren ln Europa auf halten und sich an das europäische Klima gewöhnt haben. Die Fatalisten unter den Anhängern des Einwohnerwehr gedankens sind dagegen der Meinung, das Ruhrgebiet werde unter allen Umständen besetzt werden, ob Bayern entwaffne oder nicht. Sie behaupten, eine völlig« Entwaffnung Deutschlands werde Frankreich erst recht zu rücksichtslosem Borgehen veranlassen. Ihre Reden gleichen denen der Tirpitz-Freunde vor Beginn des unbeschränkten U-Bookskrieges, die damals erklärten, Amerika werde in den Krieg eintreten ohne Rücksicht darauf, ob wir den Unterseebootkrieg führten oder daraus verzichteten. Die Ansicht -er Fatalisten würde dann richtig sein, wenn die Entscheidung über die Besetzung deS Ruhrgebietes lediglich tn Frankreich zu fallen hätte. Sie vergessen aber, daß Frankreich in seinen Entschlüssen gebunden ist an die seiner Alliierten. Die lchte Gruppe meint schließlich, Frankreich wolle das Ruhrrevler um jeden Preis besetzen. England sei aber dagegen, -a es bei Einern tn französischen Händen befindlichen Ruhrrevier die Konzurrenz Frankreichs auf dem Gebiete der Kohlenförderung und der Industrie befürchte. Deswegen werde England die Be setzung nicht zulassen oder höchstens dann gestatten, wenn es aus innerpolilischen Gründen (Irland?) die guten Dienste Frankreichs brauche. Zweifellos ist die öffentliche Meinung in Frankreich für eine Besitznahme des reichen Ruhrreviers. Man hofft damit Deutsch land gänzlich in die Hand zu bekommen und glaubt, nie wieder ln irgendwelcher Hinsicht etwas von ihm fürchten zu müßen. Auch die Entschädigungs- und Wiedergukmachungsfrage wäre nach An sicht ter Franzosen ein für allemal gelöst, wenn Frankreich die Ruhrkohle zu eigenem Nutzen verkaufen könnte. England da gegen würde das Ruhrrevier nicht gern tn französischem Besitz sehen, weil es dabei für seine Vorherrschaft in der Industrie und im Kohleichandel zu fürchten hätte. Diese abweichende Haltung Englands darf uns aber nicht zu dem Glauben verleiten, daß wir Frankreich gegenüber auf eine bis zum letzten gehende Unter stützung Englands rechnen dürfen. Der englische Widerstand gegen eine Besetzung des Ruhrreviers durch Frankreich dürfte vielmehr gering sein. Wenn Frankreich für die Besetzung als Grund und Borwand angeben kann. Laß Deutschland den Ver sailler Vertrag und das Spaer Abkommen in einem so wichtigen Punkt, wie eS die Entwaffnung ist, verletzt hat, so wird England nicht ln der Lage sein, gegen die Ausführung der Strafbestim mungen zu protestieren, die es selber ln Spa unterschrieben un genehmigt hat. Für das mit dem Besitz des Ruhrreviers drohende Uebergewicht Frankreichs in Europa wird sich England durch irgendwelche anderweitige Sicherungen oder Kompensationen (Verkauf eines Teiles der Ruhrkohle zugunsten Englands, Kom pensationen ln Syrien oder ähnl.) entschädigen lallen. Wenn also Frankreich einen stichhaltigen Grund für die Besetzung dem ver bündeten England präsentieren kann, und als solcher wäre ln erster Linie die mangelnde Entwaffnung mit allen seinen Phrasen vom wiedererwachenden Militarismus asm. anzosehen, so wird Enaland keinen Widerstand leisten, sondern, wie es das so oft tn der Geschichte getan hat, mit tun and versuchen, soviel wie mög lich für sich selber dabei zu erraffen. Demzufolge sind die Zusammenhänge zwischen Entwaffnung und Ruhrrevierbefetzung lehr eng. Denn nur wenn wir «makel los' dastehen, würde England für uns «lntreten können, und nur solange dies der Fall ist, wird Frankreich sich scheuen, seine Ad- pchten -urchzuführen. lieber die Folgen der Besetzung des Rohrrevlers tst man sich ln Boyern leider auch noch nicht klar. Man tröstet sich mit dem Gedanken, daß der Norden vielleicht mit Kohlen etwas knapp ae- balten werde, glaubt jedoch, Bayern werde seinen Anteil be kommen. Selbst angenommen den wenig wahrscheinlichen Fall, datz Frankreich an Boyern genügend« Mengen von Kohlen ab geben sollt« — in erster Linie wird es wohl feine Verbündeten, r. B. dos sehr kohlenorm« Italien und diejenigen Neutralen be liefern, die ihm dafür Gold oder Goideswert zahlen können — so möge doch berechnet werden, ob di« bayrische Industrie noch MrDduktlonsfühig bleibt, ik b- gegenwärtig das 4-Ssache für Kohle zu zahlen häkle. Und bei dem 4—Ifachen würde es nicht bleiben, denn die Besetzung -es Ruhrreviers würde unsere Valuta noch tiefer hinuntertreibcn und damit den Kohlenweltmarkt für uns noch weiter erhöhen. WaS würde es z. B. für daS Leben des Einzelnen bedeuten, wenn er die Kohle, das Gas, die Elektrizität seines Haushaltes mit dem Melthandelspreis zu zahlen hätte. Reue ungeahnte Preissteigerungen wären die Folge, und trotz seiner Einwohnerwehr, die wesentlich dazu beitragen soll, die poli tischen Zustände lm Innern weiterhin zu festigen, würde Bayern genau wie daS Reich seinem sicheren Ende entgegengehen.' Kritiker Stmd der Der drohende Streik Streikbeschluß ln Dresden? — Ein Ultimatum? Von einem Nachrichtenbureau wird aus Dresden gemeldet: Die Eisen- bahnerbewegung soll in Dresden zu dem Beschluß geführt haben, daß bei Nichkdewilligung der Forderungen am Dienstag oder am Mittwoch der Ausstand einlrelen solle. Line Bestätigung dieser Meldung ist noch nicht eingelaufen. Line andere Meldung liegt beim ReichsoerkehrS- ministerium aus Leipzig vor. Hier sollen die Lisenbahner noch weiter gehen. Nach in Berlin eingegangenen Nachrichten hätten die Lisenbahner ein unbefristetes Ultimatum gestellt und sich g'etchzeitig in einer Entschließung von den Beamlenorgcmlsakionen losgesagt. In Dresden ist von ultimativen Beschlüssen nichts de- kannt. Der Standpunkt der Großorganisationen der Eisenbahner ist gegenwärtig der, daß eine Parole zum Streik nicht auS- gegeben wird. Die Maßnahmen der Regierung, die u. a. angeordnet hat, daß den Eisenbahnern noch vor Weihnachten das Ianuargehalt auS- gezahlt wird, haben die ganze Angelegenheit um einige Wochen ver schoben. Die Krise wird aber lm Januar elntreten, wenn bis dahik keine Einigung erzielt worden ist. Eine andere Frage ist aber, daß gleich zeitig auch die Eisenbahnarbelter Forderungen ans Lohnerhöhungen gestellt haben. Sollten diese Forderungen neuerdings abgelehnt werden und die Eisenbahner streiken, so ist es sehr wahrscheinlich, daß vor allem die im Betriebe stehenden Eisenbahnbeamten sich den Arbeiter« zur Durchsetzung ihrer Forderungen anschließe« werde«, , . > . . > Von amtlicher Stelle wird auf Anfrage erklärt, -aß tatsächlich «inUltimatumvonunabhangigerSeitegestellt worden ist. Im übrigen wird bestätigt, daß die Erregung unter den Eisenbahn- beamten, noch mehr unter den Eisenbahnarbeitern, sehr groß ist, und daß noch nicht abzusehen ist, wohin die Bewegung treibt. Der Streik im sächsischen Bergbau dauert an Verhängnisvolle Streikfolgea. >- (Eigener Drahtbericht.) Zwickau, 18. Dezember. Die nach Berlin entsandte Kommission von Arbeit- geber- und Arbeitnehmervertretern aus dem Bergbau, die das Reichskabinett bewegen will einer KohlenpreiS- erhöhung für die sächsischen Steinkohlenwerke zuzustimmen, damit diese aus dem MehrerträgnlS di« von den Bergarbeitern geforderte Lohnerhöhung decke« können, hat gestern ihr Ziel noch nicht er reichen können, da die Mitglieder des ReichSkabinettL infolge anderweikger Abhaltung nicht zu einer Sitzung znsammenzubringen waren. Reichsarbeilsminister Dr. Braun will jedoch heule Mittwoch nachmittag 4 Uhr im Reichskabinett Vortrag über die vorgebrachlen Wünsche halten, hat jedoch seinerzeit schon Bedenk«« gegen «iueKohlenpreiserhöhvng geäußert. Inzwischen geht der Streik weiter. Die Wirkungen werden immer verhängnls.voller. DaS Elektrizitätswerk in OelSnitz t. Erzgeb^ von dessen Stromerzeugung 120 Ortschaften abhängen, hat seit gestern die Stromadgobe vollständig gesperrt. Es bestebt kein« Aus sicht, daß das Werk tn den Abendstunden wird Licht abgeben können, da eS keine Kohlen mehr hat. Schon sehen sich di« Industriebetrieb« in Aue, die von der Stromdelieferung dieses Werkes abhängen, zu Be triebsstillegungen gezwungen. In anderen Orte wird man dem wohl oder Übel folgen müssen. Das Elektrizitätswerk Obererzgebirge in Schwarzenberg, das über 90 Ortschaften mit Strom versorgt, stellt für die Hälfte ihrer Abnehmer di« Lieferung von elektrischer Arbeit tagsüber gänzlich ein und gibt nur noch 50 Prozent des Normalen ab. Ferner sind in den letzten Tagen ungefähr SO Gaswerke wegen Kohlenmangels stillgelegt worben, weiter« werden folgen, wenn sich die Kohlenbelleservng nicht bald bessert. Die Demokraten und die Beamtenforderungen , (LlgeaerDrahtbericht.) Nürnberg, 15. Derember. Im Anschluß an den Parteitag ,der Deullchdemo- kratischen Partei berief die Partei eine öffentliche Versammlung -er Beamten tn dem Saale des Industrie- und KulturvereinS ein. Die Referenten Kalbs Kopf und Frl. Fisch behandelten die Fragen der Beamtenschaft aus tiefste: Erfahrung. Es wurde nachstehend« Entschließung einstimmig angenommen: .Dir am 14. Dezember im Anschluß an den Parteitag der Dcuisch- demokratlschen Partei stattgefundene zahlreich besuchte Versammlung er- hebt schärfsten Einspruch gegen di« völlig unzulängliche Einfährvng der TeuerungSzuschläge. Sie erblickt in Ler Einsetzung eines ständigen Ausschusses aus RegterungS-, Reichstags- und Beamtenvertretern «in Mittel zur Behebung der jetzigen und Be kämpfung der künftigen Not, daS aber nur wirksam and das Schlimmste verhindern kann, wenn eS sofort auf daS tatkräftigste gehandhabt wird. Der Ausschuß, der sich aber nicht nur auf die Fragen der Beamten, besolduna beschränken soll, muß auch die Schaffung «ineS zeitgemäßen BeamtenrechtS, insbesondere die d«S Be- amtenrätegesehes sowie di« Demokratisierung der Verwaltung aus daS nachdrücklichste betreiben. Die Versammlung erheb« daher die schleunige und entscheidende Forderung der Schaffung her WtrkstuakUt -<S -ejordertm Ausschusses.' NsenWMAWz Wartner und Rosenthal Der Goldschatz -es Schiebers. — 200 Millionen Jahresumsatz. Warenlager: Eine Streichholzschachtel. Auf Grund amtlicher Unterlagen kann unser Dresdener bck-Mit- arbeiter über die durch das Vorgehen der Staatsanwaltschaft auf gedeckten Gesetzwidrigkeiten im Getreidegroßhandel folgend« weiteren Mitteilungen machen. Wartner hat dem Kommunal verband Freiberg falsche Rechnungen unterbreitet uad dadurch schlankweg 285 000 verdient. In einem andere« Fall Halle er für denselben Kommonaloerband la Bayern Lebens mittel eingekaust, die aber der Verkäufer zurück haben wollte, nm sie noch teurer nach dem Rheinland zu verkaufen. Wartner gab die gekauften Lebensmittel auch zurück, aber natürlich nur mit einem Aufschlag. Durch einen einzigen Brief verdiente er so 170 000 Die Allgemeinheit st durch Wartner um Hunderttausende geschä- dlgtworden. Nebenbei hat er sich auch große Steuerhinterziehungen zuschulden kommen lassen. Die Freiburger Staatsanwaltschaft lehnte zuerst eia Einschreiten gegen ihn ab. Auf Drängen von linkSradikaier Seite, die sich hier unzweifelhaft ein Verdienst erworben hat, wnrd« di« Sache wieder ausgenommen und Staatsanwaltschaftsrat Wella ad a«S Bautzen nach Freiberg gesandt. Nach dem vorliegenden Material sind auch riesige Preistreibereien vorgekommen, so ist Mehl von 22 auf 55 Mark getrieben worden. Bei WarinerS Freund Lang« in Loschwitz fand man, wie wir hören, zweiein halb Kilogramm geschmolzenes Gold und über sieben Kilogramm ei«ge- schmolzeneS Silber! Sehr faul soll es auch um die Wareaciufuhr- gesellschaft Böttcher Lc Lo. stehen. Ein Lager besitzt sie überhaupt nicht. Ihr ganzer Warenvorrat bestand beim Erscheinen der Beamten i« elner Streichholzschachtel! An dieser Gesellschaft Pad der HeranS- geber des Salonblattes Feßler und Hofrat Fritz Rosenthal kommanoi- tistisch beteiligt, beide angeblich nur mit eurer Kapitalseinlag«. In Wlrk- lichket hat Rosenthal das Geschäft geleitet. Zahllose Briefschaften und Bücher fanden sich bei ihm vor. Die Gesellschaft hat in einem halben Jahr «inen Umsatz von 200 Millionen Mark ge habt. Rechnet man, daß Rosenthal uur eia Prozent Provision genom men hätte, so hätte er, aufs Jahr gerechnet, schon vier Millionen Mark an den notwendigsten Lebensmitteln deS Volkes ver dient. Die beteiligten Untersuchungsbeamte« erklären, daß Rosenthal schon jetzt große Steuerhinterziehungen nachzuweisen seien. Lin Steck brief ist erlassen und ei« großer Teil seines Vermögens beschlagnahmt worden. Vertrag Kahn —Deutsche Werke (Drahtdericht unserer Berliner Schrift le itung.) Berlin, 15. Dezember. In dem Vertrag« der Deutschen Werke. A.-G., mit Herr« Richard Kahn, den die .Deutschs Zeitung' wörtlich veröffentlicht, heißt es: Wir haben uns verpflichtet, während der Dauer deS Vertrages Ihne« di« Möglichkeit zu gewähren, dis uns eingereichten und für unS an- nehrnbaren Angebote Dritter auf di« kompletten Maschinerie« der ehe maligen Pulverfabriken Spandau auf Kraftmaschinen, Antriebs maschinen aller Art (Elektromotoren), Gasanstalten, Hüttenwerke, Wasserwerke und Maschinen,^ die der Erzeugung und Wetterleitung von Elektrizität dienen, zur Originalbedienung einzutreten. Machen Sie von dieser Option innechaft» 48 Stunden, nachdem Ihnen di« Offerten übergeben worden sind, keinen Gebrauch, so erlischt Ihr Optionsrecht im Einzelfall«. Handelt eS sich tm Einzelsalle um Angebot«, die mit einer Endsumme von 50 000 oder weniger schließen, so kommen die Vor- schriften deS Absatzes in Fortfiall. Wir sind berechtigt, auch nach Fest- stellong des Umfanges des Vertragsgegenstandes solche von Ihnen noch nicht abberufene Maschinen, die wir für Wiederinbetriebsetzung be anspruchen, von der Verwertung durch Sie auszuschließen. Bel Wahrnehmung solcher Geschäfte aber haben wir Ihnen den für die be treffende Zeit vertraglich festgefehlen Schrottpreis auf mindestens 1050 .tt für di« Tonne zuzüglich 25 Prozent und Zinsen ab 1. Januar 1921 zu vergüten. Dasselbe gilt für Maschinen, di« wir Ihnen nach Fest- stellung deS UmfangeS d«S Vertragsgegenstandes überlassen Haden, die wir aber im Linzelfalle benötigen, um im Austausch mit Dritte« Maschinen für unsere eigene Fabrikation zu erhalten. Insofern Maschinen als Schrott verwertet werden, ist uns von Ihnen der eiu- fache GußbruchprelS zu vergüten. Der abgeschlossene Vertrag trltt soforf in Kraft und währt bis SO. September 1921. Vergleich im Prozeß Plate (Drahtdericht »userer Berliner Schrtftlettuug.) , Berlin. 15. Dezember. Vor dem Landgericht Berlin l wurd« gestern abermals in de» Prozeß gegen den ehemaligen Prokuristen der Reichsstelle für Obst und Gemüse, Plate, wegen unerlaubten Bezugs von Provision i« Höhe von 1200 000 verhandelt. Dieses Vergehen ist im allgemeinen durch den seinerzeitigen Amnestieerlah erledigt. In einem geschlossenen Vergleich verpflichtet sich.Plate 200 000 «it in 5proz«ntiger Kriegsanleihe und 106 000 in dar an die zuständige Stell« zur Verwendung für die hungernden Kinder Deutschlands zu stellen. Di« ersteren 200 000^1 solle» auch dann gezahlt werden, w«nn «in noch schwebender Zivilprozeh der Reichtgemüxstell« gegen Platen zu seinen Ungunsten entschieden wer-aM sollte. Platen hat auch die Kosten des Verfahrens, iuS durch bi« Straf kammer nunmehr eingestellt worden ist, zu trage». Strofantraa -ege« Erzbergrr »ege« Verletzung d« «deSyfstchÜ. Wie die .Deutsch« Zeitung' erfahren haben will, hat der SdoatSanwalk den Antrag der Strafverfo'qung LrzoergerS wegen Verletzung der Eidespflicht in 5 Fällen gestellt. Erledigtes Relchstaosmandat. Der demokratische Adgeorb- nete Dr. 6 t« bmaun - Mecklenburg bat sei« AetchS1«gS»aad»b