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- O reBerger Anzeiger i-M SmtSblatt de- Kgl. BHirkSgerichtS zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtSLmter u. der GtadtrSthe zu Freiberg u. Brand 1874 1-266 Sonntag, 15. November »0o. stau. Erscheint i. Freiberg jed. Wochmt. Ab. 6U. für den and. Tag. Jnser. werden bi» V. 11 U. für nächste Nr. angen. Freund« daß di« achmittag stov 1871 fischer. SM. -U«bmg- Vorträgt- ft««». rrb «4 i Ltbur. M, «» «r kurzm Lm» i» hierdurch ritthetl«. rrS innig« Uen und fern hetz' dem Hm. en Wort» und Bn- >rabe «>d n steLll^ tebevoll« irmigst« teben«. 74. iau», WAAU. e. . schänd» um-erst« »erli«z», Schau» s-Pfeiff«. Ha««»» . PG t«wl I' Dit Professoren der medizinischen Schulen in Pari» be schlossen, die Vorlesungen bi» zum 1. Dezember vollständig zu schließen. Die Bonapartist en find im Augenblicke so übermüthig, wie nit zuvor. Auf tiner vor einigen Tagen stattgehabten Reunion beim General Fleury wurde da» Programm des herannahenden Festes der Exkaiserin entworfen und die Maßregeln besprochen, welche getroffen Verden sollen, um diese kleine bonapartistische Manifestation zu einer öffentlichen Sache zu gestalttn. Der Pariser Korrespondent der „Jadöpendance beige" meldet, daß das Gerücht verbreitet sei, Mac Mahon beabstchtige in da» bonapartistische Lager überzutreten. In Folge besten ist noch vor dem Zusammentritt der Kammer ein Ministerwechsel wahr scheinlich. Broglie soll Minister des Innern, Fourtou Unterrichts- mtnister, Chaudordy Minister des Aeußern werden. Von 508 Deputirten, welche Italien zu wählen hat, find 483 definitiv gewählt. Das Wahlresultat scheint sich zu einrm Triumph für die Rechte gestaltet zu haben. ' Dit ministeriellen Blättrr gtbtn mit Recht dir größte Befriedigung kund. Nicht nur ist ihre Partei im Besitzt drr Majorität, sondern, was noch mehr ist, die Wahlen zeigen einen wirklichen Fortschritt in dem politischen Bewußtsein der Natton. Di» Niederlage, welche die Carliste« vor Jrun erlitte» haben, wird voraussichtlich der Anfang vom Ende sein. Mit großer Präzision haben die RegterungStruppen den Entsatz der tapfer» Bergfeste bewerkstelligt und die Rebellen in das Gebirge zurückgeworfen. Der carltstische Aufstand, welcher sich zeitweise bt» an den Ebro auSdehnte, ist wieder in den engem Bezirk gegrenzt, den er Anfangs hatte. Die Anhänger des Don Carlos, deren Muth durch die Einnahme Jrun's neu entflammt werden sollte, werden sich nunmehr wohl von der Hoffnungslosigkeit seiner Sache überzeugen, namentlich da sie von Frankreich keine direkte Unter stützung mehr erwarten können. Das Pariser Kabinet, welche» lange den legttimistischen Jntriquen zu Gunsten des Don Carlo- freien Spielraum ließ, muß endlich sich zu strengerer Aufrechthal tung der Neutralitätsgesetze bequemen. Und so dürfte denn der carltstische Aufstand den Winter schwerlich überdauern. Die Freiwilligen von Jrun und eine Anzahl MtqueletS haben innerhalb des Weichbildes von Jrun mehrere Gebäude in Brand gesteckt. General Laserna hat befohlen, dieselben zu verhaften und vor ein Kriegsgericht zu stellen Der Totaloerlust der RegterungS truppen in dem letzten Gefechte gegen die Carlisten beträgt 300 Mann. Offiziellen carlistischen Meldungen von der katalonischen Grenze zufolge ist die Nachricht von einer diplomatischen Mission Don Alfonso'S grundlos. Don Alfonso bezeichnet in zwei, vor seiner Abreise erlassenen Tagesbefehle als einzige Ursache seines Rücktritt» den Befehl des Königs, welcher Katalonien von dem bisherigen Generalkommandanten trennt, und erklärt, er (Don Alfonso) ziehe sich mit Genehmigung des Königs zurück und erwarte den Moment, wo seine Dienste der Sache Gottes, des Vaterlandes und des Königs wieder nützlich sein können. Der Strtke der Bergleute in Wigan in Lancashire (England) ist beendet, nachdem er 7 Wochen lang gedauert hatte. ES ist ein» vorläufige Lohnherabsetzung von 10 Prozent vereinbart worden, und die Arbeiten sollen Ende dieser Woche wieder ausgenommen werden. — In Newcastle fürchtet man, daß der Dampfer „King Leopold" mit allen Mann an Bord, zwanzig an der Zahl untergegangen sei. Der Dampfer verließ Newcastle kurz vor dem furchtbare« Sturme letzthin und seitdem ist nichts über Schiff und Mannschaft vernommen worden. Tagesgeschichte. Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist in Begleitung seiner Smahlin am Donnerstag Abend von seinen Besitzungen im Laumburgtschen wieder in Berlin eingetroffen. Der Fürst, welcher sehr wohl auSsieht, wurde am andern Tage von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen, erschien auch Mittags in der Reichstagssitzung, wo er sich längere Zeit mit den Abgeordneten v. Arnim He'.nrichs- dorff, v. Bennigsen und Fürst Hohenlohe-Schillingsfürst unterhielt. Die nationalliberale Fraktion des Reichstags, berieth über die Stellung der Fraktion zum Bankgesetz und beschloß, unbedingt auf der Errichtung einer Reichsbank zu bestehen und für Ueber- veisung der Bankgesetzvorlagt an die Kommission zur Umarbeitung «ter Aufnahme von Bestimmungen über Errichtung einer Reichs- brnl in das Gesetz zu stimmen. Neber die Gründe der abermaligen Verhaftung Arnims ist »och nichts Zuverlässiges bekannt geworden. Der „Post" zufolge »«klautet, dieselbe sei dadurch herbeigeführt worden, daß Arnim »ach seiner Entlassung aus dem CharMrankenhause wichtige Skttilstücke dritten Personen mitthetlte. Die Meldung von der Zustellung der Anklageschrift an Arnim ist als verfrüht zu be trachten. Die Anklageschrift ist demselben bis jetzt noch nicht mit- PM Graf Arnim war am Freitag Vormittag noch unter Micher Bewachung im Palais. GerichtsphysikuS Professor Liman «Mseinen Zustand für lebensgefährlich. Die öffiziöse Berliner „Prov.-Korr." enthält einen Artikel »Zur Charakteristik der Ultramontanen", in welchem sie in Bezug a»f die von der ultramontanen Presse ausgestreuten Berdächtigun- M sagt: „Es gtebt weite Bezirke in unserem Vaterlande, in welchen absolut keine andere Stimme als die der krassesten ultra- «outanen Demagogie an A Bevölkerung herandringt. Hierin liegt eins der wirksamsten Mittel der Macht des Ultramontanismus, md zur erfolgreichen Bekämpfung desselben kann das Augenmerk md die gemeinsame Thättgkeit aller Vaterlandsfreunde nicht ent schieden genug auf diesen Punkt gerichtet werden." In einem Rachtrage wird dann nachgewiesen, daß der Würzburger Prozeß keineswegs, wie die „Germania" behauptet, eine Anklage gegen den Ultramontanismus habe begründen sollen: „Hätte man in Würz burg wirklich die Wirksamkeit des Ultramontanismus im Ganzen mit in den Prozeß ziehen wollen, so hätten die Anklageschrift und die Verhandlungen alle jene Mittel und Wege der Vergiftung und Aufreizung des katholischen Volkes in ihrem großen Zusammen hang« in Betracht gezogen. Die Untersuchung hat sich jedoch davon völlig fern gehalten und auf die unmittelbar vorliegenden That- fachen beschränkt." Von den fünf Expeditionen, welche die deutsche Regierung zur Beobachtung des Venus-Durchganges ausgerüstet hat, wird sich eine nach Persien begeben. Die „große Gesellschaft der russischen Eisenbahnen" hat nun in zuvorkommender Weise den Mitgliedern der Expedition während ihrer Fahrt durch Rußland gratis einen Extrawaggon zur Verfügung gestellt, der sie an der russischen Erenze erwarten soll. Die deutsche Expedition nach Persien besteht aus einem Astronomen und zwei Gehilfen, deren Aufenthalt in Persien etwa 6 Monate dauern wird. — Der Pizekönig von Egypten leistet den englischen Expeditionen, welche in Egypten den Durchgang der Venus beobachten wollen, allen erdenklichen Bei stand. Auf den Höhen von Mokattam hat er Zelte errichtet, Wachen posttrt und legt er jetzt eine Telegraphen-Leitung, um so- M nach Greenwich Bericht erstatten zu können. Mit Hilfe eines ExkMgeS ließ er alle Hütten und Instrumente nach der Station von Suez bringen Pret« vierteljährl. 20 Ngr. Inserat« werden die gespaltene Zette »der deren Raum mit l Ngr. berechnet.