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62. Jahrgang. A SS7. Freitag. 28. Dezember LVI7« L8S« Drahtanschrift: Nachrichten Dre«ar». Arrnlprecher-Sammetnummer: »»»LI. Stör für RachtgrlprLch«: »OVIl. »tzr««I>Ihr»ch in Dre.drn und v»ro«,n de« purlmalt,» Zu»a,ung <«n Sonn- und M»nl«,»n nur einmal» I»u>l« det einmaliger Zulitllung durch dt« P»I> <»tn« «esieilgeid» «,A> IN. monatlich l,«0 M. Di« «inlpaiitg« Zeile letwa l« Silben, SL Pt. v,rpig»p«äg« u. «nnigen m Nummern nach «»»»->».Aateeta.«! it.Tarit. S0°/»Te»«run,«uiichI-, — «Udw.ttutk. geg. VorauddePlhi — «elegbl. I0PI. Schriftlettung und HauptgeschSstLltelle: Marienftrah« »8/4«. Dnul u. Beriag von «tepich L Neicharv« in Dresden. Nachdruil nur mit deulNcher vneUenangab« t.Dreadner Nachr."» jUlälstg. — Unorrlangie SchriliiiilS« werden nicht autbewahrl. I4l»ini« MÜM-I c-Xckolk » kNIIk IlkM« » Lebhafte Gesechtstötigkeit an allen Fronten. Grsolgreicher deutscher Vorstoß nordwestlich Verouvaux.- zahlreiche italienische Angriffe an der Bergsront gescheitert.- Wieder NM To. Schiffsraum versentt.— Die Aufforderung zu allgemeinen Sriedensverhandlungen. — Rücktritt des Admirals Zellicoe. »er amtliche deutsche Kriegsbericht. M»tlichl GrobssHanptquartier.27. Dezember. Weltlicher Kriegsschauplatz. H»rr«»grnpp« Kronprinz Nupprecht >» b«r englische« Front war die Gefechtstätigkeit «n» Houlhoulster Walde, aus dem nördliche« L«S»User. bei M«««»reS und Marcoing zeitweilig lebhaft. Heeresgruppe deutscher Kronprinz Die Regimenter einer Gardedivisio» führten «srdweftlich von Rezvnvaur nach kräftiger Slrtillerie- «»d Miucnwerserwirkung erfolgreicku: Unternehmungen Surch. A» Bormittag drangen Erknndungsabteilunge« in Be fr«nz-stsche« Linien. Am Nachmittag stürmten mehrere Sompagnie» im Verein mit Flammenwerfer« und Teile» Änes Lturmbataillonö. begleitet von Infanterie- und Gchlachtfliegcrn. i« 90» Metern Breite die beide« ersten frlndliche« Gräben. Ein Gegenangriff der Franzosen schei, lerte «nter schweren Verlusten. Nach Sprengung zahl reicher Unterstände kehrte« die Sturmtrupp«« mit mehr «lSiavGefangenen «nd einige« erbeuteten Maschinen- «ewetre« besehlSgemätz in ihre Auögangsftellnngen znrück. Heeresgruppe Herzog «lbrecht Sine franzSstsch« Abteil««», die «Srdlich »o« Oberg ^.E^kampse znrückgeschlagen^" erreichte^ wurde Dargals ließen wir die Tinge mit verhäng- vestllcher Kriegsschauplatz. Nichts »enes. Mazedonische Front Seine grlchere« Sampfhandlnngen. Italienische Front Die Artillerietätigkeit zwischen Asiag» «nd der vre «talhat gestern an Heftigkeit nachgelassen. Lebhaftes GtIrnngSfener hielt in den Kampfabschnitten, sowie zwischen Brenta «nd Piave tagsüber an. Ein italienischer Borstob gegen de« Monte Tomba wurde abgewiesen. Der Erste Generalqaarttermcifter: l». T. vl Lnbendorss. »er deutsche Abendbericht. Berlin, 27. Dez-, abends. (Amtlich. W. T. B.j Bsn de« Krie-sschanplätze« nichts Nenes. veßenrichlsch-mi»,risch« »rie»,bericht. Sie«, 27. Dez. Amtlich wird verlantbart: vesttlcher Kriegsschauplatz. «assenftiSftanb. Italienischer Kriegsschauplatz. Awtsche» Asiago «nd der Brenta, sowie anf dem Msnie Tomba wurde« zahlreiche Angrifse des Geg, «er» «bgewiese«. An de« übrigen Frontteilen beider seitige» StbrnngSscuer. M.T.V, Der «des »eS «eneralftav». Wir werden uns nicht elnschüchtern kaffen." Das ist ein gutes, vortreffliches Wort von Dr. Helfse - rich, da« im ganzen Rciän: freudigen Widcrliall sinden und auch im feindlichen Auslände seinen Eindruck nicht verfehlen wird. Die ganzen Auslassungen des Ministers, öl« er im Gespräch mit dem Berliner Vertreter eines Wiensr Blattes getan hat. sind aus einen frischen, fröhlichen Ton unbedingter Neberlegcnhcit und stolzen Kraftbewnstt- seins gestimmt, wie es unserer gesamten militärischen und wirtschaftlichen Lage entspricht. Gerade seht, wo wir im Zeichen des allgemeinen Abflauens der feindlichen Kräfte stehen, kommen solche Aeuberungen einer lebensvollen natio nalen Energie, die keine anderen Rücksichten kennt, als nur das eigene zwingende Hute resse, zur rechten Zeit, um den von unseren Gegnern gehegten Wahn zu zerstören, dast cs den Kniffen und Pfiffen ihrer Diplomatie nach der Arbeit auf blutiger Wahlstatt am grünen Tische gelingen könne, uns nach geschlossenem Frieden ans wirtschaftlichem Ge biete in ähnlicher Weise cinzufchnnrcn, wie sie cs mit Hilfe der Ehuardschen Isolierungs- und Bündnispolitik in politischer Hinsicht bis zur Entfesselung des Weltkrieges Amtlicher deutscher Admlralftabsberlcht. Berit«, 2«. Dez. sAmtlich.s Reue Unterseeboot- Srfsige i« Sperrgebiete um England. 21V»» Brutto- «egiftertonnen. Bon den versenkte« Schissen wurde« ».'.L'L S7L-L'-.« d-, »»Mm» gehe«»en Geleitzügen herausgeschossen. Zwei der Dampfer ^ unserer wirtschaftlichen Beziehungen eine hervorragende nt-voller Geduld ruhig an uns herankommen, sahen zu, wie sich die Maschen des feindlichen Rehes immer enger mn uns zusammenzogen, und fanden nicht die Entschlust- kraft, mit einem scharfen Hiebe dazwischen zu fahren und das gefährliche Gewebe zu zerreiben, ehe es seine höchste ungünstige Wirkung für uns in der internationalen Kon stellation, wie sic beim Ausbruch des Weltkrieges gegen uns bestand, zu üubcrn vermochte. Einer derartigen Versäum nis. einer so weitgehenden Langmut gegenüber offenkundi gen Vernichtungsplünen unserer Feinde dürfen wir uns keinesfalls wiederum schuldig machen, wenn künftig nach Friedcnsskhlnb das alte Spiel von neuem auf dem Felde der Wirtschaftspolitik gegen uns begonnen werden soll. Tab unsere Feinde stark daraus hoffen, uns Wirtschaft lich über den Löffel balbiere» zu können, nachdem sie die Unmöglichkeit, uns militärisch niederzuringen, erkannt habe», wird durch zahlreiche Aeusternngen in der Presse, in den Reden feindlicher Staatsmänner und Politiker, sowie durch Beschlüsse von Konferenzen erhärtet. Noch vor kurzem erklärte das französische Regierungsblatt, der „Temps", in einem Artikel, worin die militärische lieber- legenheit der Mittelmächte zugegeben wurde, datz die Alliier ten in wirtschaftlicher Hinficht die Stärkere» seien und liier, wo Deutschland „ihnen kommen müsse", die Gelegenheit hätten, sich für die Ziele, die sie durch militärische Gewalt nicht erreichen könnten, schadlos zu halten. Die Verwirk lichung dieses Planes setzt aber voraus, dast Deutschland schwach genug sei, um. wie Tr. .Helfferich in einem das feindliche Raffinement gut kennzeichnenden Bilde sagt, sich die seidene Schnur des Wirtschaftskrieges beim Friedens schlussc um den Hals legen zu lassen. Das werden wir in dessen nicht tun. Wir werden uns nicht ein schüch tern lassen, sondern ganze Arbeit auch bei der Be handlung der mtrtschastlichen Fragen machen. Sv versichert Herr Tr. Hclsserich mit einer äubcrst wohltuen den Bestimmtheit, die mit keinem Wenn und Aber verklausu liert ist, und eine solche Erklärung aus dem Munde eines war», bewaffnet «nd englischer Rationalität. Sin anderer »erfsnkter Dampfer fnhr unter englischer »riegSflagge. war bemnoch «in englisches Hilsskri« gsschiss. I«. T. v.f Der Ehef des Abmiralftabs der Marine. * >«S dem Unterseeboot-Wochenberichte der „Times" vom 0. .Dezember: Es sind nicht nur die am letzten Sonnabend Rolle zu spielen berufen ist. darf immerhin als eine nicht umoichtige Bürgschaft dafür betrachtet werden, dass unsere Haltung tm entscheidenden Augenblick auch tatsächlich dieser Rtchtscknmr entsprechen wird. Wenn wir aus den Worten Dr. Helsserichs die prak tischen Folgerungen ziehen, so ergibt sich als leitender abschließenden Ziffern des Unterseeboot-Krieges, die zeig«»/Grundsatz, datz wir keinen Frieden schliche» dürfen »nd ^ ° " te noch ei n ett b cran s r e a I c ^ werden, der unseren Feinden die Freiheit lässt, uns durch Sini?nd^pser „Äp?pä" d^L^r-Tcmster-LineohneWir- ^ h-»'dels- »nd wtvtschaftspvlitische Matznahn.en zu erdrosseln. n»«g torpediert morden, als er sich in der Nähe der kriti- Wir werben also dafür zn sorgen haben, datz wir vorteil- scheu Zone seines Ankunftshafens befand. (Der Dampfer haste Handelsverträge bekommen und in diesem Nahmen «ine genügcndc Schadloshaltung in der Form der diese sich von einem Hafen Großbritanniens zum anderen unentgeltlichen oder billigen Lieferung von N vH st offen, bewegten. Aue dem erstgenannten Ereignis kann eine Mit unserem wirtschaftliche» Interesse wäre cS schlechter wachsende Kühnheit der Unterseeboot-- bings nicht zu vereinbaren, wenn die in der Antwort der Mittel,nächte auf die russischen Fricdcnsvorschläge enthaltene tru ^atjachr rrgibi sich, baß immkr noch rinigk Äramir drr Meinung sind, wie sic im September zum Ausdruck kam, datz Stelle über den Verzicht auf Erintz i^wvhl der Kriegskostcn da- Unterseeboot besiegt sei. Es ist der Höhepunkt der Vor rücktheit, den Versuch zu machen, die Schwierigkeiten der Lag« als geringer hinzustellcn oder einen falschen Eindruck über ihre Wirklichkeit zn erwecken, dadurch, datz man er klärt, dir Gefahr sei überwunden. (W. T. Bf ,vie der Kriegsschäden auch auf diese Art der Entschädigung ausgedehnt werde» sollte. Dabei können wir uns aber nicht mit dem bloßen papierncn Versprechen von seiten unserer Feinde begnügen, sondern wir müssen eine reale Sicher heit für die ordnnngSmätzlgc Erfüll«»» der von unseren Gcgncr» übernvinmenen Verpflichtungen in der Hand be halten, und diese Sicherheit besieht in den politisch und Wirt schasilich wichtigsten Faustpfändern, die wir dank der heidenhaficn Tapferkeit unseres Heeres an unseren Grenzen in 2tesitz genommen haben. Die Räumung dieser Gebiete, soweit sie überhaupt in Frage kommt und es sich nicht uni dauernd unserem Einfintz zu unterstellendes Land handelt, darf nur Schritt um Schritt je nach der Ableistung der Kriegsentschädigung erfolgen, und der letzte deutsche Soldai darf nicht eher den fremden Boden verlassen, als bis die letzte auf Grund der Fricdcnsbcdinguiigen zu vollziehende Rvhstossiiefcrung von feindlicher Seite geleistet worden in In diesem Punkte dürfen mir und keinessalls irre machen lasse», sondern müssen uncrbitiüch auf unserem Schei» öe stehen. Wenn wir so handeln, so folgen wir nicht bloß dem Gebote der Seibstcrhalinng, sondern sind auch durch dac- Völkerrcchi vollkommen gedeckt, das als feste greifbare Bürg schaft für Kriegsentschädigungen das Faustpfand in Gestali besetzter Gebietsteile des feindlichen Landes durchaus an erkennt. Man drehe nur einmal den Spiest um nnd ver gegenwärtige sich, wie unsere Feinde handeln wurde», wenn sic ähnlich umfassende Landstrccken von unserem europäischen Gebiet in ihre Gewalt gebracht hatte». Ein allgemeines Hohngelächicr würde »ns antworten, wenn wir in solchem Falle ihnen die Herausgabe ohne weitgehenden Ersatz zn muten wollte». Sogar ohne dast sie irgendwie nenncns wertes europäisches Gebiet von »ns in der Hand haben, scheuen unsere Feinde sich nicht, n»S im Falle ihres Licgec- Iahrzchnle lange Fronarbeit zur Abtragung der uns an> zuerlegendcn »ngcheuren Kriegsentschädigung an,;,»drohen Wir haben aiiv keinerlei Anlast, bei der Regelung der Frag.-, wie wir unsere berechtigten wirischastlichen Ansprüche gegen über unseren Feinde» von vornherein mit den notwendigen Sicherungen für pünktliche Erfüllung »miieiden sollen, irgendwelche Sentimentalität wallen z» lassen, sondern müssen »ns beivusti bleiben, dast blvstc winschastlichc Be: träge ohne gleichzeitige reale Bürgschaften von unseren Geg nern nach allen Erfahrungen, die wir mi! ihnen gemacht haben, lediglich als Fetzen Papier beliandel! werden wnrdem Das war schon vor dem Kriege so — wir brauche» blvst an den schmählichen sranzösischen Vertragsbruch in Maro!io zn deuten! —. und ist im Lause des Krieges zu einer so völligen Mißachtung des geschriebenen und besiegelten Wortes ans geartet, dast wir auch nach geschlossenem Frieden uns nur anf reale Sicherheiten verlassen tonnen. Je entschlossener wir unseren Feinden beim Fricdensschlnst auch nach die-er Richtung zeigen, dast wir nns nicht cinschnchiern lassen, mi: desto größerer Aussicht ans durchschlagenden Erfolg werde» wir die Entfaltung unserer wirischasilichen Energie an, der ganzen Linie wieder anfnehinen können, wenn die Stunde des allgemeine» Friedens geschlagen Habei' wird. Lebhafte Tätigkeit an allen Fronten. tD r a h t m c l d u » g unsrer B c r l i » e r L ch r i s t I c i t n n > Berlin, 27. Dez. Tie Weihnachlszeit brachte keine größeren Kampfhandlungen. Erinndnngsläligieit herrschte r-on Flandern bis in das obere Elsaß. A» einigen Frontabschnitte» kam es zu einer gewissen Feucrstcigernng, die sich nach den Licht- und Wilter»»gsverhäIniM-» rich tctc. Flandern, St. Qnenii», Ehanipagne, Lchinser der Plans, Ober Elsas; sind die wiederiehrenden Stellen zeil weise lebhafterer Fencriätigicit. Aenstcrst rege blieb die Lufttätigkeit. I» M a z e d v n i c n haben nach dem feindlichen Vorstoste nördlich des Toiran Sees in der ver gangcnen Woche, der im Artillerie, Maschinengewehr- und Handgranatcnfcucr liegen blieb,steine großen Gefechts Handlungen mehr stattgesuiiden. Sarrail ist vom Ober beseht der Balkancxpeditivn nbbernsen worden. Es wird wohl seinem Wunsche entsprochen haben, sich verso» lich möglichst gut a»s der heiklen Lage hcrauszuztehcn In Palästina fanden weitere Kämpfe kleinen Umfangs statt. Nach englischen Berichten haben die Engländer wie der den Andscha-Flust überschritte» nnd eine Reihe kle! nerer Ortschaften besetzt. Ans dem italienischen Kriegsschauplätze -ist die Flankenbedrohung der Piave-Front wieder gewachsen. Durch die Erstürmung des Eol di Nosso nnd seiner westlichen nnd östlichen An- schluststellungen ist die Frvntlinic Asiago— Brenta-Tal eine ziemlich geradlinige geworden, die Front verkürzt Kräfte gespart und gleichzeitig gute Beobachtung in das Brenta-Tal auf den Ort Valstagna geschossen. Die sehr hohe G e f a n g c n c n z a h l — im ganzen über MllN bedeutet eine cmpsindliche Schwächling der italienische» Streitkräfte, denen solche dauernden Rückschläge gerade jetzt sehr unerwünscht sein müssen. Tie vielfach verzwctfe! tcn Gegenangriffe der Italiener im Gebirge zeigen dem lich, welchen Wert die italienische Führung anf das Halten des Gebirgsrandes legt.