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Weißeritz-Zeitung : 15.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192507154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-15
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 15.07.1925
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Deranlworllicher Redakteur: Seltr Jebne. - Druck und Verlag: Earl Äelme in Dlvooldiswalde. Mittwoch den 15. Juli 1925 - 91. Jahrgang M. 162 in Le»t!ittr«s «nd Siichsisches. müssen. isbald «in fröhliches «uzrI,«n»rriSi Dl« « «NLimeter k«« V«tlh«ll« i» Doldpfenntg«, Ltngesandt «nt Reklamen DI Doldpfennig«. Weitzeritz-Jeilung «„»-«»Mmq MI» Anzeiger für MppvMswaUe, SchmieSeberg U.I1 Äleles Blatt enlhült öle amtlichen BekaunlmachunEek -er AmlshauPlmannfchaft, »es Amtsgerichts und -es Sta-trats Zu Dippol-iswal-e , Leben. Nachdem auch die Preise verteilt waren, meist Eßwaren, huldigte man ausgiebig dem Tanze. 2 Fäßchen Freibier des neuen Königs taten ihr Bestes zur Erhöhung der Stimmung, I bis die Polizeistunde zum Heimgehen zwang. Alles in allein ein frohes Fest, an dem sich jung und alt erfreut hat. M8gÄ der Verein auch unter der Regierung des neuen Schützenkönigs weiter gedeihen, vor allem -er Turnplatzbau seiner Pollendung entgegengehen. Gut Heil! Ruppendorf. Ein 19 jähriges hübsches Mädchen von hier war gestern im Walde, um nach! Pilzen zu suchen. Hierbei wurde ihr unwohl, und nach kurzer Zeit gab sie ihren Geist auf. Nach ärztlichem" Befund handelt es sich um eine Folge von Krämpfen, von denen die Bedauernswerte von Zeit zu Zeit befallen wurde, Hennersdorf. Am 11.Juli beging Kantor i. A. Oswald Schlei nitz in Dresden-Trachau, 1882—1911 Kirchschullehrer hier, den! 70. Geburtstag. Er ist eine in landwirtschaftlichen und Lehrer- Kreisen bekannte Persönlichkeit. Er war Begründer des hiesigen! Landwirtschaftlichen Spar- und DarlehnkassenvereinS und den " Iungvlehweidegenoffenschaft und wurde dadurch bahnbrechend für! das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen hiesiger Gegend. Pirna, tzm Elbtale ist mit dem Roggenschnitt begönnest worden. So dringend nötig der Regen für dis stark ausgetrock- nete Erde auch ist, möchte nun doch Sommerwetter eintreten, damit die Kornernte gut eingebracht werden kann. Auch die Sommerfrischler möchten gern Sonnenschein und die Menschen im allgemeinen etwas mehr vom Sommer haben. Menn der Wind über die Stoppeln weht, dann ist die schönste Zeit des Jahres wieder vorüber. Cs geht abwärts . . . Ottendorf-Okrilla. Ein aufregender Borgang, der sicher noch ein gerichtliches Nachspiel haben dürfte, spielte sich am Freitag nachmittag am Bahnübergang des Eisenbahnhaltepunktes Otten- dorf-Okriila-Süd ab. Ein in Klotzsche wohnhafter Fabrikbesitzer, der den Zug in Richtung Dresden benutzen wollte und zu diesem Zweck deit Kraftwagen seines Bruders benützte, den dann ein Autoschlosser zurückfahren sollte, bemerkte erst im letzten Augen blick den ankommenden Zug. Er setzte über die Schienen hinweg und entging auch der Gefahr eines Zusammenstotzes. Der im Kraftwagen sitzende Schlosser sprang, in der Meinung, einem Zu- sanimenstotz zu entgehen, bei voller Fahrt aus dem Kraftwagen; er fiel neben die Lokomotive und kam mit verhältnismäßig ge- plünderten die Damen mittels Slechtaube „ , - . , , nach geraumer Meile erlönte an letzterer Stelle Königsjubet, j der Frau Wagner galt, die den letzten Span abschoß. 3n »er > 7. Stunde fiel auch der letzte Span des Herrenvogels. Ein neuer König war gefunden in dem Dresdner Herrn, Baugewerk« Fickler, " Dresden-Blosewitz, der den Frauendorfern ein lieber, alter Freund j geworden ist. Mit Rankengrün geschmückt führten ihn die Mikschützen abermals unter den Klängen der Kapelle seinem > Absteigequartier beim bisherigen König und seiner Gemahlin zu. ! Am Abend entwickelte sich auf dem Saale alsbald «In fröhliches Dippoldiswalde. Die neue Ki r chen steu e r o r d n u n g läkt eine Gesundung der kirchlichen Finanzlage erwarten. Becech- . itqte Wünsche und Forderungen der Steuerpflichtigen sind erfüllt worden Die Kirchensteuer wird als Zuschlag zur Reichseinkom mensteuer für 1825 erhoben werden. Als Sleuertermiir wurden der 15. Juli und 15. November festgesetzt. Die am 15. April be reits entrichtete Kirchensteuer gilt als Abschlagszahlung aufck« fällige Kirchensteuer, sie wird mithin angerechnet. Die Steuer pflichtigen der freien Wirtschaft, also nicht Gehalts- und Lohn empfänger, leisten die Kirchensteuer als Zuschlag zu den Voraus- lablunqen auf die Reichs-Einkommensteuer, und zwar den vier fachen Betrag der Summe, die als Vorauszahlung für das erste Kalendervierteljahr 1925 zu entrichten war Für Gehalts- und Lohnempfänger, die die Reichs-Einkömmensteuer auf dem Wege des Steuerabzugs entrichten, gelten als Berechnungsgrundlage ge staffelte Pauschbeträge, die vom Reichssinanzminister festgesetzt wurden. Dabei sind die Lohnsteuerpflichtigen in 15 Gruppen ein geteilt. Gruppe 1 umfaßt die Beamten der Besoldungsgruppe 1 und sonstige Arbeitnehmer mit 1080—1584 M. Jahreseinkommen. Als veranlagte Einkommensteuer gilt der Pauschbetrag von 34 Mark, Beamte in Besoldungsgruppen 2 und sonstige Arbeit nehmer bis 1830 M Einkommen gehören nach! Sicuergruppe 2 mit 50 M. Pauschbetrag. Jahreseinkommen von 2172—3054 M. fällt in Steuergruppe 4 mit 130 M. Pauschbetrag, 3156—5070 M. Einkommen in Steuergruppe 6 mit 240 M. Pauschbetrag, bis 6624 Mark Einkommen in Steuergruppe 7 mit 330 M. Pauschbetrag, bis 8600 M. Jahreseinkommen in Steuergruppe 8 mit 440 M. Pauschbetrag. MS Landeskirchensteuer werden 5 Prozent der ge nannten Pauschbeträge erhoben. Die Kirchgemeinde Dippoldis walde benötigt zur Deckung 1925er Fehlbetrages rund 13 000 M. Kirchgemeinden, die noch landeskirchliche Beihilfen zum Grund gehalt der Geistlichen nachsuchen müssen, dürfen nicht unter 10 Prozent der Pauschbeträge erheben. Unsere Kirchgemeinde kann mit diesen 10 Prozent leider nicht auskommen, deshalb hat die Kirchgemeindeverkretung die Erhebung von 15 Prozent Kirchge meindesteuer (außer der 5 Prozent Landeskirchensteuer) zu er heben beschlossen. Für die Ehefrau und jedes Kind kommen 10 Prozent des Pauschbetrages in Abzug. Zur näheren Erläuterung mögen die folgenden Beispiele dienen: Ein Unverheirateter mit ! 1080—1584 M. Einkommen hat zu zahlen: 1,70 M. Landes- ! Kirchensteuer und 5,10 M Kirchgemeindesteuer, zusammen 6,80 Mark jährlich oder 3,40 M. für den Termin oder 57 Pfg. mo natlich. Ein Verheirateter hat zu entrichten 6,12 M jährlich, ein Verheirateter mit einem Kinde 5,44 M, mit 2 Kindern 4,76 M„ mit 3 Kindern 4,08 M, mit 4 Kindern 3,40 M. und mit 5 Kin- I ' M Gendarmerie gelang es den Dieb zu werden uno konnte ihn dem Amtsgericht zuführen. Wasserttinken nach Obstgenuß. In der Kirschenzeit wird der Presse wieder daran erinnert, daß nach dem Genuß von dern 2,72 M. jährlich. Ein Unverheirateter mit 2172—3050 M. Jahreseinkommen würde 26 M. zu zahlen haben oder 13 M. für einen Termin oder 2,17 monatlich, ein Verheirateter 23,40 M, «in Verheirateter mit 1 Kinde 20M M., mit 2 Kindern 18,70 M., mit 3 Kindern 15,60 M., mit 4 Kindern 13,00 ÄL jährlich. Ein Unverheirateter mit 4476—6624 M Jahreseinkommen hätte zu entrichten 66 M. oder 33 M. terminlich oder 5,50 M. monatlich, ein Verheirateter 59,40 M. jährlich, «in Verheirateter mit einem Kinde 52,80 M., mit 2 Kindern 46,70 M., mit 3 Kindern 39,60 Mark, mit 4 Kindern 33,00 M jährlich. Die Kirchensteuer be trägt bei einem Unverheirateten bis 8600 M. Jahreseinkommen 88,00 M oder 44 M. für den Termin oder 7,33 M. monatlich, bei einem Verheirateten 79,20 M jährlich, bei einem Verhei rateten mit einem Kinde 70,40 M, mit 2 Kindern 61,60 M. und mit 3 Kindern 52,80 M jährlich. — Gestern stürzte ein Zimmerlehrling von hier (Sohn"der Frau verw. Hamann) in Obercarsdorf von einem etwa 1,80 Me ter hohen Baugerüst ab und zog sich eine Gehirnerschütterung zu. dem Unfall selbst ist niemand zugegen gewesen. Man fand den verunglückten besinnungslos am Erdboden und rief telephonisch San.tätsrat Dr. Voigt herbei. Straßberger, der beim Langholzfahren verunglückt war, wurde einer Dresdner Klinik zugeführt. , . er Wolframsdorfer Straße fiel ein junges Mädchen rÄ" Kirschenpflücken von der Leiter (wohl durch Abrutschen der- ,^ne Ouetschung der Wirbelsäule zu. Sani tätsrat Dr. Voigt leistet« der Verunglückten ärztliche Hilfe. Dippoldiswalde^, Deutsche Müllerschule. Heute be- Aten Mitglieder der Müllerinnung Meißen nebst 8sEu und Angehörigen unter Führung des Herrn Müllermeister Clauß auS Prositz unser« Schule mit ihrem Besuch. Sie be- und^rÄ^ undVersuch^mühle und die neuen Schalräume, und sprachen sich über das Gesehene äußerst loden- aus. " ' Dippoldiswalde. In das hiesige Amtsgericht wurde gestern der am 2. 10. 04 in Turn, Tschechoslowakei, geborene Heinrick Mlckesch eingeliefert und in Untersuchungshaft aenommen, weil er am 14. 7. d. I. vormittags bet dem Maurerpolier Archur Beyer in Reinholdshain 1 goldene Damenarmbanduhr, 1 Baar Ohrringe, 1 silberne Herrenubr, 1 goldenes Armband, 2 Hals ketten, 1 Brosche und 1 Stück Selfe aus einem unverschlossenen Waschtische In der Schlafstube gestohlen hatte. Mlckesch, der sich bettelnd herumtrieb, benutzte die Gelegenheit, als im Beyerschen Grundstück nur ein 4 jähriges Kind anwesend war und Frau Beyer im Garten Wäsch« aufhing, zum Stehlen. Der Diebstahl wurde sofort bemerkt und die Verfolgung des Bettlers auf- Klingenthal. Die Wasserbohrung auf dem Kamerun ist am Sonnabend von dem Wünschelrutengänger v. Graefe nochmals untersucht worden. Die neuerlichen Feststellungen haben ergeben, daß das Bohrloch an der richtigen Stelle eingetrieben worden ist und daß zur Erschließung stärkerer und ausgiebiger Wasseradern die Bohrungen noch um weitere 30 Meter fortgeführt werden — Von einem Wohnungsidyll wird aus Meißen berichtet: Dort erbaute sich ein beim Lisenbahilbrückenbau beschäftigter Schlosser, als er mit seiner Frau weder Wohnung noch Arbeit sand, kurzerhand einen Wohnwagen. Der Wagen steht nun schon seit Monaten am Elbufer und gehört offiziell zum Haus Uferstraße 5, wohin auch die Post adressiert wird. Er ist nicht groß, nur 4,8 Meter lang und 1,8 Meter breit und ruht auf zwei Achsen. Hai Aber sechs große Fenster, zweiflüglig, mit Ialousieläden, spenden Pfi reichlich Licht, und doppelte Verschalung, sowie Runddach mit Be! Dachpappe sichern warmes und trockenes Wohnen. Der Wagen l es ist in zwei Räume geteilt: den Schlafraum und die Wohnküche. I geri Ein Ofen zur Heizung und zum Kochen, ein Tisch, Geschirr- und wes Brotschrank, schmales Sofa, Kleiderschrank usw. füllen den Mohn- s und raum, und der Schlafraum enthält zwei Betten, übereinander an- geordnet, wie auf den Schiffen, Waschtisch und einen Kinderkorb, in dem lustig ein zehnmonatigeS Enkelkind strampelte. — Die 45 jährigen Eheleute befinden sich wohl in ihrem Eigentum, haben keine Mietersorgen und keinen Aerger mehr, setzen ihren Wagen dahin, wo es ihnen am besten dünkt und bezahlen der Stadt nur ein kleines Platzgeld. Äusziehsorgen kennen sie auch nicht mehr, denn ihr HauS auf Rädern ist stets umzugsfertig und paßt ihnen etwaige unangenehme Nachbarschaft nicht mehr, so rollen sie einfach wo anders hin und sind stets freie Leute. Plauen I. V. Einen gräßlichen Tod fand am Sonntag vor- I mittag die 4 Jahre alte Tochter deS Arbeiters Rein im nahen ! Straßberg. Wie mitgeteilt wird, hatte die Mutter ihre bei den Kinderchen, zwei Mädchen im Älter von 2 und 4 Jahren, in dec Schlafstube einaeschlossen, während sie im Rittergut« in der Küche Dienste verrichtete. Gegen >/,11 Uhr wurden Dorfbewohner durch das Schreien der Kinder und Rauchentwicklung aufmerk sam. Beim Oeffnen der Schlafstube fand man das 4 jährige Mädchen in schrecklich verbranntem Zustande vor, während ihr jüngstes Schwesterchen, das an das Fenster geklettert war, unver letzt uMr. Der sofort benachrichtigte Arzt aus Weischlitz be- ! mühte Itch um die Schwerverletzte, indes erwiesen sich alle Be mühungen umsonst. Das Mädchen verschied unter der Hand des Arztes. Vermutlich haben die Kinder mit Streichhölzern gespielt, wobei die Kleider des vierjährigen Mädchens Feuer fingen und auch das Bett in Brand geraten war. Auerbach i. V. Die Bahnstrecken im Vogtland sind ver besserungsbedürftig. Auf der Hauptversammlung der Vogtlän- dischen Verkehrsvereinigung in Auerbach i. V. teilte der zweite Vorsitzende Kurt Jähnichen aus Adorf mit, daß die Strecke durch den Abbau von Streckenarbeitern vernachlässigt sei. Auf dem Hengstberg vor Bad Brambach muhte ein Güterzug halten, weil die Schwellennägel so locker waren, daß man st« mit der Hand , herausziehen konnte. s Oelsnitz i. V. Durch städtische Beihilfen zu ermäßigtem Zins- ! fuße und erleichterter Rückzahlungsmöglichkeit (Amortisation) an Zwickau. Seit Jahren bemüht sich die Ingenieurschule Zwickau um die Reichsanerkennung und die damit verbundene Gleichstellung der Absolventen bezüglich der Berechtimingen im Staats- und Kommunaldienst mit den Reiflingen der Staatlichen Höheren Maschinenbauschulen. Diese Anerkennung ist jetzt er folgt, nachdem ein ReichsgutachterauSschuß für technisches Schul wesen, Lehrpläne, Einrichtungen und Unterricht geprüft hat. Lauenstein-Hartha. Einen schönen Beweis treuer Anhäng lichkeit zu seinem Pfleger lieferte in diesen Tagen die von einem Harthauer Gutsbesitzer nach Helmsdorf bei Zwickau verkaufte Pferdestute .Hanne. Das Tier wollte sich nicht an den neuen >sitzer gewöhnen und wieherte laut. Es beruhigt« sich erst, als es bei einem Besuch von seinem früheren Pfleger beim Nomen gerufen wurde. Kurze Zeit danach mußte unsere .Hann«' Heim weh gepackt haben; sie riß sich im Stall los, verließ das Gehöft, und heim gings im Galopp wieder gen Harthau. Bet der Ver folgung lief es wild durch Feld und Wald und gelangte abends zurück zum alten Heim. — Jenseits der sächsisch-böhmischen Grenze üben die Tschechen in immer steigendem Maße ihren deutsch-feindlichen Terror aus: In Anschwitz bei Marienbad haben tschechische Element« einer Hindenburgfigur am Hause eines Villenbesitzers den Kopf abge schlagen und überdies den Inhaber gezwungen, den Namen deS deutschen Reichspräsidenten zu entfernen. Und der gute Deutsche muß sich das von der Nachbar-.Nation' gefallen lassen — trinkt mit Vorliebe tschechische Biere weiter und frequentiert mehr denn je die Bäder Böhmens, dessen Regierung die Deutschen nicht schützen will! schrieben: .AüS der Form der Warnung könnte man schließen, daß nur kaltes Wasser gefährlich, dagegen warmes unschädlich sei; das ist durchaus nicht der Fall, warmes wirkt noch schlimmer! Die Gefahr des Wassertrinkens nach dem reichlichen Genuß süßer l Früchte (gleichgültig ob Stein-, Kern- oder Beerenobst) besteht da rin, daß der stark zuckerhaltige Mageninhalt nach der Verdünnung ' durch Wasser leicht in Gärung geraten Kann, und die dabei sich ! entwickelnde Kohlensäure den Magen schmerzhaft austreibt, ja sogar durch Berstung der Magenwand qualvollen Tod herbeiführt. Aerztliche Hilfe kommt, besonders auf dem Lande, meist zu spät! Da nun besonders die Kirschen als erste Frucht des IahreS durch ! ihren Wohlgeschmack und ihre Billigkeit zu besonders reichlichem Genuß verführen, und danach oft starker Durstrech eintritt, so ist gerade bei ihnen größte Vorsicht dringend geboten! Will man sich vor schlimmen Folgen bewahren, so muß in dem Trinkwasser ein halber Teelöffel Natron (doppelkohlensaures Natron) gelöst wer den! Die dadurch bewirkte Alkalität des Wassers verhindert jede Gährung des Mageninhalts. Sollten sich bei Unterlassung dieser Vorsicht — besonders bei Kindern — schlimme Folgen durch Magenschmerzen bemerkbar machen, so muß dagegen sofort «in sicheres Hilfsmittel angewandt werden, was in jedem Haushalt vorhanden ist, nämlich Seife! Man schneidet schnell mit einem Messer einige Spänchen ab und läßt sie den Patienten mit etwas Wasser evrschlucken. Hierauf muß sich der Patient tüchtig schüt teln, domitFich die im Magen entstehende Seifenlauge Wit dem gährenden Mageninhalt mischt. Es tritt starkes Ausstößen, noch besser Erbrechen ein, welches jede weitere Gefahr beseitigt. Ist dieses erfolgt, gibt man dem Patienten noch ein Glas Wasser mit einem Teelöffel Natron gelöst schluckweise zu trinken, wobei er sich nach jedem Schluck schütteln soll. Hierdurch ist jede Gefahr durch die Gährung behoben, aber es ist möglich, da; sich in näch ster Zeit Magenbeschwerden bemerkbar machen, infolge einer durch die Aufblähung mit Kohlensäure entstandenen Magenerweiterung. Hiergegen ist bald ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.' — Kommenden Sonntag findet in Frauenstein auf der I Burgruine die große vaterländische Kundgebung statt, auf die ge- I legentlich des StaylhelmlageS hier bereits aufmerksam gemacht I L°hs- in °m Uli 1925. ^nd"als chr Inhaber der Kaufmann Maximilian L a ns Lohse in Dippoldiswalde eingetragen worden. Angegebener Geschafis- GezugSprel«: Für ein«nM»na12 Goldmark »rtS «jotragen, einzeln« Nummern » voldpfennt^. Gemelnd«-D«rbandt-Dlrokont» Nummer s. Postscheckkonto Dresden 1284». s Fernsprecher: Amt DIvooldItwald« Nummer >. — Eine Leipziger Dame, die in Ponkrestna (Graubünden) mit einer Freundin zur Kur weilt, wurde auf einem Spaziergang in den Bergen von einem wildgewordenen Steinbock angefallen. Der Kampf dauert fast dreiviertel Stunden, dabei wurden der Dame die Kleider fast vollständig zerfetzt, außerdem erlitt sie so erhebliche Verletzungen, daß ste in das Krankenhaus in Pon- lresina gebracht werden mußte. " Oberfrauendorf. Der hiesige Turnverein (D. T.) hielt am Sonntag sein jähriliches Vogelschießen ab. Früh 5 Uhr schon ertönte der Weckruf des SpielmannzugeS, mit besonderem Mecken beim bisherigen König P. Göhler. Um 1 Uhr stellte man sich zum Abholen des Königs, der die Turnschwestern und -brüder mit Kaffee und Kuchen bewirtete. Unter den Klängen deS Spiel mannszuges und der Kapelle Grohmann bewegte sich der Festzug — an der Spitze tummelten 2 Turnbrüder ihre Rosse — durch daS Dorf, um nach 3 Uhr auf der Schießwiese am Gasthof nach > I"ti« 77777'' ' "<7'7!7'77 kurzen Morten des Vorsitzenden an den König und die Vereins- ' emzelne Bürger ^ an die hiesige HeimstätkengeEnschaft wer- angehörigen sich aufzulösen. 2 Vögel galt es ihres Schmuckes f §en^m^ufe die es ^hr«S für 4Ü neue Mohnunaen er- und ihrer Federn zu berauben, womit sich auch bald eine zahl- i tüe seit Jahr und reiche Schar beschäftigte. Mährend die Herren mit der Armbrust ! ^leerstehende dem in der Höhe prangenden Adler beizukommen suchten, ftr ^ohnz^cke sreizugeben, scheiterten bisher an dem Wider- plünderken die Damen mittels Slechtaube den zweiten. Erst j stände des Justizministeriums. - " " ----- Schöneck I. V. Zur Förderung des privaten Wohnungsbaues gewährt die Stadt künftig jedem baubeslissenen Bürger für «Ins neugeschaffene Wohnung von über 50 Ouadratmekr Fläche «In Darlehen von 4000 Mark zu mäßigem ZinS- und Tilgungssahe. — Die Mustkinstrumentensteuer wurde mit Rücksicht auf ihren geringen Ertrag aufgehoben, die Hundesteuer auf 20 Mark für den ersten Hund ermäßigt, auch wurde beschlossen, von Einführung -er von d«n hiesigen Kommunisten beantragten Tvtenbeflattung auf Gemeindekosten abzusehen. Adolf Prokura deS Kaufmanns Maximilian HanS , minnnläiswalde erloschen ist. 1 A. Aeg. 101/25. KirschenUn kaltes Wasser getrunken werden soll, da diese Un- - Vorsichtigkeit alljährlich eine Menge Opfer fordert. Dazu wird e geschrieben: .AüS der Form der Warnung könnte man schließen,
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