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Nr. Dresden/ den 24. November igoo. i3Z Fortsetzung des im vorige» Stück abgebrochenen Aufsatzes: Ge schichte des Thees. schlechteste Gattung Thee, Bants- ja, leidet von der freien Luft nicht so viel, als die andern Sorten, weil seine Kräfte nicht so flüchtig, aber auch weit germger sind. Sie fordert daher auch keine so sorg fältige Aufbewahrung. Die Landleute ver wahren ihn, wie ihren Thee überhaupt, in Strohschläuchen, welche die Form einer Bouteille haben. Sie pflegen dieselbe un ter ihre Rauchlöcher zu legen, damit sie vom Rauch durchsttichen werden, der, wie sie glauben, die Kräfte des Thees sehr er halte. Bei dem Gebrauche des Thees, ist eine dreifache Bereitung desselben bekannt. Die erste ist die Sinesische, die der Infusion, nemlich da man über die ganzen Theeblätter heisses Wasser gießt, das, wenn cS die Kraft te der Blätter eingezogen hat, alsdann her- untergeschlürst wird. Diese Mode ist au- Sina zu uns gekommen. Die andere Bereitung geschieht auf fol. «ende Art: Man zermalmet die Blätter zu einem feinen Pulver, den Tag vorher oder noch demselben, da Man Thee trinken will; vermischt es mit heißem Wasser, und schöpft cs wie einen dünnen Bret ab. Man nennt ihn Kai Tsja, d. i. dicken Thee, in Ver gleichung mit dem dünnen, den man durch die Infusion bekömmt. Unter allen Großen und Reichen in Japan, ist es bräuchlich, auf diese Art Thee zu genießen. Man ver jährt dabei folgendermaßen: Der Theestaub wird in eine Büchse gebracht, und diese, nebst den übrigen Gerüchen, der Theegesell- schaft vorgesetzt. Sodann wird das Be haltniß geöfnet, und auf jeden einzelnen kleinen Teller, der mit heißem Wasser ange- süllt ist, mit einem gleichfalls kleinen niedli chen Löffel eine Portion gelegt, die etwa so viel als eine Messerspitze beträgt. Diese wird alsdann mit einem sehr künstlichen ge zackten Instrument so lange umgerübrt un gepreßt, bis es anfängt zu schäumen, und dann dem Gast überreicht, der sie, noch ganz warm, hinunterschlürfen muß. Die dritte Art ist endlich das Kochen, welches bei dem gemeinen Bürger und Land mann, fast den ganzen Tag hindurch üblich ist, Einer von den Hausgenossen muß noch