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Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Amtsblatt für die königliche« ««d städtische« Behörde» i« Ave, Grüuhai«, Harte» stein, Johanngeorgenstadt» Lötznitz, Nenstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg «nd Wildenfels. . . » Expedition, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Der Königlich« Oberförster Herr August Max Lehma«« zu Elterlein ist al» Stellvertreter de» Gutsvorstehers für da» Grünhainer Staatsforstrevier in Pflicht genommen worden. Schwarzenberg, am 25. Februar 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. v. Wirsing. W. Bekanntmachung. Herr Theaterbefitzer Christian Heinrich Niedermeier ist heute al» Bürger der Stadt Aue in Pflicht genommen worden. Aue, am 26. Februar 1891. Der Stadtrat h. vr. Kretzschmar. Bekanntmachung. Da» Ausschütten von Asche, Schlacken und sonstigem HauSunrath in den Stadt bach, die Teiche und den Mühlgraben wird auf Grund von 88 4 und 21 der Gttaßen- ordnung für Hartenstein vom 1. Oktober 1888 zu Vermeidung einer Geldstrafe bi» zu 60 oder entsprechender Haft hiermit untersagt. Hartenstein, am 24. Februar 1891. Der Bürgermeister. 2 Herrfahrt. Gutsversteigermlg. Donnerstag, den 12. März d. I-, Vorm. 10 Uhr soll da» dem Sut-befitzer Ernst Schubert in Weißbach gehörige Bauerngut, enthaltend 21 Acker, mit sämmtlichem lebenden uud todten Inventar, al» 1 Pferd, 6 Kühe, 1 Kalbe, 4 Schweine und sämmtliche Futter-Vorräthe, in dessen Wohnunz Nr. 71 durch de» Unter zeichneten versteigert werden. Auch kann vor der Versteigerung ein Kauf abgeschlossen werden Weißbach, den 1. März 1891.Gotthilf Voigt, OrtSrichter. Holzauction aus Psannenstieler Revier. In der Bleyl'sche« Restauration in L«e solle« > Freitag, am 13. März 1891, Vormittag- von 10*/. Uhr ab folgende, in de» Abth. 2, 3, 9, 11—14 aufbereitele Hölzer: 29 eichene Stämme von 15—52 cm. Mittenstärke, 6—10 m. lang, 49 buchene « - 12—22 » - 6—15 - - 81 » - » 23—53 » « 6—20 - - 53 Nadelh.-Stäwme - 10-28 . - 10-211 - - 25 eichene Klötzer - 13—33 - Oberstärke, r , 38 buchene - - 10-51 . . s 9 fichtene * - 10—24 » - 3,, - » 4100 Nadelh.-Stangen - 2—4 - Unterstärke, 3890 » - 5—9 « - 575 - - - 10-14 - 1 Rmt. eichene und 2 Rmt. buchene Nutzscheit«, 27 - harte - 30 - weiche Brennscheite, Rollen und Zacken, 73 - - - 31 - - Aeste und 450 - Schneidelreifig gegen sofortige Bezahlung und unter den gewöhnlichen Bedingungen versteigert werd«». 2 Näh«r« Auskunft durch RevierfSrster Zri- in Ob.-Pfarm«ustt«l. Fürstl. Schönb. Forstverwaltung Pfannenstiel. Dienstag, den 3. März 1891, Nachmittags 4 Uhr gtlangt in La«ge»bach 1 L«itrrwag«n mit «iser««n Achsrn meistbietend g«g«n soforttge Bezahlung zur Verstrig«rung. Versammlungsort: Näser'» Gasthof daselbst. ' >: Hartenstein, am 26. Februar 1891, Der Gerichtsvollzieher des Königs. Amtsgerichts. Meher. DaS Scheitern der franzöfische« Ausstellung in Berlin und somit de», deutscherseits gemachten Versuches überhaupt zur Anbahnung freundlicherer Bezieh ungen ist vollendete Thatsache, nachdem nunmehr der Maler Detaille im Namen seiner übrigen hervorragenden Kollegen die Erklärung veröffentlicht hat, daß er der deutschen Einladung nicht entsprechen werde. Die französischen Künstler, welche anfänglich geneigt waren, auf dem ganz neutralen Gebiet der Darstellung des Schönen mit ihren deutschen Fachgenoffen in Wettstreit zu treten, haben unter dem Druck einer wüsten Agitation ihren Entschluß geändert. Gegen die Mutter des Deutschen Kaisers, deren Anwesenheit in Paris mit den Bemühungen zur Lr- «euerung des geistigen Verkehrs zwischen den beiden Nach barvölkern in Verbindung gebracht wurde, find ebenso wie gegen den Deutschen Kaiser selbst in öffentlichen Bersamm lungen und in einem Theile der Presse die unwürdigsten Schmähungen und Beleidigungen ausgestoßen worben. In Anbetracht der Qualität der Leute, von welchen die nichts würdige Aufhetzung auszing, liegt allerdings kaum ein Grund vor, sich weiter zu ereifern. Die Beschimpfung trifft nicht uns, sondern Diejenigen, von denen sie ausgegangen. Dagegen verdient mit besonders deutlichem Hinweis die That sache hervorgehoben zu werden, daß die öffentliche Mei nung Frankreichs auch unter einer politi schen Leitung, die man als eine starke zu bezeichnen pflegt«, sich der chauvinistischen Agita tion einer Handvoll Narren und Schreier vom Schlag der DbroulSdeund Laure gegenüber völlig widerstandsunfähig erwiesen hat. Die Thatsache steht fest, und kein verhüllender Schleier wird sie so bald wieder bedecken können, daß das gesittete Frankreich nicht im Stande ist, sobald der geringste Appell an die Bolksletben- schaft sich vernehmbar macht, mit Erfolg die Bedingungen eine» gesitteten internationalen Verkehr» zur Geltung zu bringen. Daria liegt ein« Klärung, welche nach mancher Richtung hin al» ein Vortheil bezeichnet werden kann, schon de»halb, veil nun vor den Augen aller Welt unzweifelhaft festst«ht, wo die eigentliche Quelle jener Beunruhigung zu suchen f«i, über welch« bet den verschiedensten Kulturvölkern Europa« di« Friedensfreunde schon so oft Klag« gtführt hab«». Dtutschersett» haben die jüngsten Vorgänge bereit» eine, die Situation klar kennzeichnende Antwort erhalten, da, dem „Reich»auz«tg«r- zufolge, der Reichskanzler den Kaiserlichen Statthalter in Elfaß-Lothriugen ersucht hat, bi» auf Wet tere» von jever Milderung in der praktischen Handhabung de» bestehenden Paßzwang»» ab- zusehen »nd bezüglich der, den französischen Grenz-,meta- den auf Grund de» Art. II der Paßverordnung eingeräum ten Berkehrserleichterungen keinerlei Erweiterung etn- treten zu kaffen. Auch soll der deutsche Botschafter Graf Münster in einer längeren Unterredung dem Minister des Aeußeren, Ribot, erklärt haben, d a ß d i e s e r jüngste Versuch Deutschlands, freundnachbarlich mit Frank reich zu leben, der letzte sein dürfte. AngestchtS der gespannten Verhältnisse ist «S als ein glücklicher Umstand zu betrachten, daß bei der Abreise der Kaiserin Friedrich aus Paris, welche am Freitag Vormittag 10 Uhr nach Calais erfolgte, keinerlei beleidigende Demonstrationen erfolgt find. Die Lage hätte sonst leicht eine für den europäischen Frie den höchst kritische werden können. Tagesgeschichte. Deatschla«-. Berlin, 26. Februar. Der Reichstag nahm 8 120 der TewerbeordnungSvorlage (Fortbildungsschulen) nach längerer Debatte in der Kommisfionsfaffung mit den Kom- promißanträgen der Abgg. Hartmann, Schädler und Sut- fleisch, wonach die Stunden de» Fortbildung-Unterricht» Sonntags so zu legen find, daß die Schüler nicht gehindert find, den HauptgotteSdienft oder den sür sie besonders ein- gerichteten Gottesdienst ihrer Konfession zu besuchen. Aus nahmen find bis zum 1. Oktober 1894 statthast. — Morgen 12 Uhr Militäretat. Berlin, 27. Februar. Reichstag. (Militäretat.) Der Kriegsminister erklärt, die Strafgerichtsordnung für da» Heer sei in Bearbeitung, der Zeitpunkt der Vorlegung sei noch nicht absehbar. Der Anttag der Kommisfiou, di« für di« Ernennung der sogenannten dreizehnten Hauptleute zu Stabsoffijteren erforderlichen Mittel nicht zu bewilligen, wurde angenommen, obschon der Krieg-Minister für die Etat forderung wärmsten- etnttat und hervorhob, daß die drei zehnten Hauptleute thatsächlich Stab-offizieroienst leisteten und den damit verbundenen Dienstaufwand hätten. Bei der ersten Fortsetzung der Berathung der Unteroffizierpämieu tritt der Krieg-minister für die Prämien ein; Abg. Hintze ist dagegen. Der Reichskanzler v. Caprivi «rklärt, di« Lag« d«r Unttroffizi«r« schaff« Mißvergnügen, welche» beseitigt werden müsse. 1848 waren nur plötzlich austauchend« gve« vorhan- dr« und die Mannschaft war nicht sozialistisch angehaucht. Kür den wirklichen Kampf gegen die Sozialdemokratie brau chen wir ganz ander« Unt«roffizt«re al» g«g«n d«n äuß«rrn Ktind. Hab«« wir «in b«st«» Offizt«r»korp», so voll«« wir auch di« b«sten Unt«roffizt«rr habt«. Nachd«m noch di« Abgg. Hammach«r und Hahn für di« Bewilligung d«r Prämt«n und di« Abgg- Haußmann (D«motrat) und Srtll«nb«rger g«gea di» Ausführungen des Reichskanzler» gesprochen, wurde die Wetterberathung auf morgen 12 Uhr vertagt. Berlin, 27. Februar. Glaubhaftem Vernehmen nach wäre eine Abberufung de» französischen Botschafter» in Berlin Herbette unvermeidlich, sein« Ersetzung durch Cour- crlle wahrscheinlich. Auch von einer anderweiten Besetzung de» deutschen Botschafterpostens in Pari- für nächste Zett ist die Rede. Der betagte Graf Münster beabfichtigt« schon vor längerer Zeit zurückzutreten. Berlin, 27. Febr. Graf Waldersee wurde am Dienstag telegraphisch vom Kaiser zur sogenannten Nordlandfahrt-Ge sellschaft, di« d«r Kaiser au« Herren seiner Begleitung auf den Nordlandfahrten gebildet hat, Ungeladen und saß bei der Tafel neben dem Monarchen. Berlin, 27. Febr. Der »National-Zeitung zufolge ist der Eintritt vr. Peters in den Retchskolonialvienst am Dienstag erfolgt. Derselbe werde sich Anfang April nach Deutsch. Ostafrika begeben. Belgle«, Brüssel, 27. Februar. Vor dem obersten Militär- gericht-hof wurde heute gegen vier Grenadier« v«rhand«lt, welche sich am 4. Februar in dem Gefänguiß der Sreuadier- kaserne schwerer Ausschreitungen schuldig gemacht haben. Au de« Verhandlungen ergab sich jedoch, daß diese Au-schrei- tungrn von der sozialistischen Bewegung unabhängig find. Drei der Angeklagten wurden zu zweijähriger und der vierte zu dreijähriger Versetzung in die Strafkompagnle verurtheilt. Krankreich. Pari-, 27. Februar. Di« gl«ichzeitigen Angriffe der deutschen, österreichischen uud italienischen Presse gegen Frank reich machen hier lebhaften Eindruck. Unter Carnot» Vorsitz fand heute ein vertraulicher Ministerrath statt. Der Mi nister de» Aeußern, Ribot, wird dem Grafen Mün ster, obwohl deutscherseits keine Beschwerde vor liegt, das Bedauern der Regierung über da« Treiben einiger Chauvinisten au»fpr,che». In politischen Kreisen herrscht die Meiuung vor, daß di« drutsch - französisch«» B«ztrhuag«n fortan schlichter sein würde«, al« je zu vor. Die Abberufung Herbette- gilt al- sicher, obwohl derselbe dem Besuch der Kaiserin Friedrich fernstand. Ferry- Organ .Estafette" veröffentlicht «inen heftigen Artikel -egen die Regtiruug und fragt an, ob Dürouttve thatsächlich der Herr Frankreich- geworden sei. Part», 26. Februar. Mehrer, Boulangisten find nach Brüssel abgereist, um mit Rochefort und dem dort ringe- troffen« Boulanger zu koaferiren. Marseille, 27. Februar. Da» hier ang«komm«ne Packetboot »Sydney" überbringt di, Nachricht, daß «in von Saigon nach Tonkin entsandt«» Bataillon in Scharmütz«l« mit Piraten gegen Hundert Mann und mehrer, OWrr«