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V o i g t l ä n d i s ch e r Anzeiger, Lz. Stück, Plauen, Sonnabends den 6, Inn- igrs. Ist cS vortheilhafter, die Feldwirtschaft mit Ochsen oder mit Pferden zu betreiben? hne langes Bedenken stimme ich für die Ochsen, und Oekonomen, die nicht von vorge faßten Meinungen beherrscht werden, sondern der Sache ruhig nachdenken, werden gewiß ein gleiches thun. Doch nichts ohne Gründe! Die meinigen, sind folgende, r. Die Ochsen sind wohlfeiler im Ankäufe. Mit dem Gclde, welches ein gu- les Pferd kostet, kann ich zwei fünf- bis sechs jährige gute Ochsen kaufen. Ein großes Er- sparniß für den Landwirth, besonders in unsern Tagen. 2) Die Ochsen sind leichter zu er halten. Mit dem Futter, das ein starkes Pferd gebraucht, können zwei ebenfalls starke Ochsen recht gut auskommen. Bei wenig Ar beit gebrauchen letztere blos die Weide auf Hu- then und Drachen, Heu und Stroh, und im anhaltenden schweren Zuge des Tages höchstens 4 Kannen Hafer. — Auch das Geschi rr ist bei dem Ochsen bei weitem nicht so kostspielig, als bei den Pferden, und Beschlagen ist, wenn man ste zum Fuhrwesen gebraucht, höch stens die Paar harten Wintermonatc nöthiz. Also lauter Ersparniß. z. Die Ochskn sind nicht so vielen Unfällen unterworfen. Es ist wahr, daß das Rindvieh eben so gut, als alle übrige thie- rische Körper, seinen Krankheiten ausgesetzt ist, und daß verschiedene Seuchen, als Lungeniäu- le, Milzbrand, Klauenseuche u. dgl. ost große Verheerungen ankichten; allein bei gehöriger Vorsicht und guter Behandlung ist diese Tbier- art bei weitem den Uebeln nicht unterworfen, als das Pferd, das viel leichter und häufiger er/ krankt, als der Ochse. Wie viel Gewinn au Geld und kostbarer Zeit, 4. Der Dünger des Ochsen ist kräf tiger, als der des Pferdes. Der leichte und flüchtige PserdeVünger taugt höchstens in ganz schweren und kaltenBoden; im heißen und leichten ist er eher schädlich. Ochsendüngek schlägt überall an und enthält für die Pflanze» mehr und länger nachhaltenden Nahrungsstoffj daher größere Ergiebigkeit des Bodens und stei gende Verbesserung des Landes. Mischung bei der Düngerarlen ist freilich ost das Beste. 5. Die Ochsen verlieren mit der Zeit weniger am Werthe, Die Pferde verliere»