Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Eibenstock, Larkseld, hunöshübel, ^UgvvtUt» Neuheide, Gberftiitzengriin, Schönheide, Schönheiderhammer, Soja, Anterstützengran, wildenthal ujw. Derantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 204 Freitag, den 31. Dezember ISIS. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. UV. Bezugspreis vierteljährl. IN. I.SOeinschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage, Seifenblasen " in der Expedition, beiunserenvotensowiebei allen Keichspostanstalten. Amtsblatt. Ausdrusch des Brotgetreides. Zur genauen Feststellung der vorhandenen Vorräte an Brotgetreide wird auf Grund von M 3 und 4 der Bekanntmachung über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1V15 vom 28. Juni 1915 — Reichsgesetzbl. S. 363 flg. — folgendes angeordnet. 1. Die Landwirte haben die Menge ihres bereits ausgedroschenen Brotgetreides (Roggen und Weizen) sofort durch genaues Wiegen (Angabe des Gewichts in Zentnern) festzustellen. 2. Das noch nicht ausgedroschene Brotgetreide ist spätestens vis zum 6. Zanuar 1916 anSzudreschen und sofort nach dem Ausdrusch ebenfalls zu wiegen 3. Die zur Ernährung der Bevölkerung bestimmten Vorräte an Brotgetreide sind von den Vorräten, die zur Aussaat bestimmt sind und der Ernährung der Selbstversorger dienen, räumlich getrennt zu halten und mit einer Tafel, die die Aufschrift: „Für den BezirkSverband Schwarzenberg beschlagnahmt" zu tragen hat, zu versehen. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Anordnungen werden nach 8 9 der obenerwähnten Bekanntmachung mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geld strafe bis zu 10000 Mk. bestraft. Die Kgl. AmtslMptmlmnschast zu Schwarzenberg u. die Stadträte zu Aue, Eibenstock, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg, am 29. Dezember 1915. Fortsetzung des Biitterverkanfes Irettag, den 31. Aezemver 1915 Vorm. Karten-Nrn. 1101—1650, nachm. Karten-Nrn. 165l und höhere Nummern. Stadtrat Kiöenftock, den 30. Dezember 1915. ES ist wahrzunehmen gewesen, daß sich Fortbildungsschüler ohne Begleitung erwachsener Angehöriger oder Aufsichtsführender bis spät in die Nacht hinein in Schank wirtschaften aufhalten. Der Schulvorstand hat deshalb in seiner letzten Sitzung beschlossen, Fortbildungs schülern den Besuch öffentlicher Orte, wie Gasthäuser, Bierlokale, Schankwirt schaften, Konditoreien, und dergl. nur in Begleitung erwachsener Angehöriger bis abends IN Uhr zu gestatten, darüber hinaus aber strvnx zu vervi«- tvn. Gleichzeitig wird das Verbot des Zigarren-, Zigarretten- und Da backrauchens für die Fortbildungsschüler in Erinnerung gebracht. Schönheide, am 28. Dezember 1915. Dcr Schulvorstand. Gemeindevorstand Winzer, Vorsitzender Die Kämpfe an der betz arabischen Grenze. Belgien tritt dem Londoner Vertrag nicht bei. Der belgischen Regierung scheint jetzt, tvenn auch reichlich spät, die Erkenntnis zu dämmern, daß es nicht geraten ist, mit den Vierverbändlern durch Dick und Dünn bis zum End« zu gehen: Bern, 29. Dezember. Wie französische Blät ter aus Le Havre erfahren, wird Belgien dem Londoner Vertrage nicht beitreten. Bel gien sei in den Krieg eingetreten, um seine Neutra lität zu verteidigen. Es möchte nichts tun, was da gegen verstoßen könnte. Ter Londoner Vertrag, den England, Frankreich, Rußland, Italien und Japan unterzeichnet haben, verpflichtet bekanntlich die Unterzeichneten, keinen Sonderfrieden zu schließen. An der beßarabischen Grenze haben die Russen ihre. Vorstöße noch nicht wieder eingestellt. Der Sftrrreichifch-uugarischc Generalstabsbericht sowie eine Privatmeldung berich ten darüber: Wien, 29. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. An der beßarabischen Grenze wieder holte der Feind gestern seine von starkem Artil- lerieseuer eingeleiteten Angriffe in der tags zuvor geübten Art. Seine Angriffskolonnen bra chen überall — stellenweise knapp vor unse ren Hindernissen — unter unserem Kleingewehr- und Geschützfeuer zusammen. Die russischen . Verluste sind groß, Oestlich Burkanow nahmen wir einige Sicherungsabteilungen vor stärkeren russischen Kräften näher gegen unsere Hauptstellung zurück. In Wolhynien stellenweise Geschütz- kamps. Italienischer Kriegsschauplatz. Auch gestern hielt die lebhafte Tätigkeit der Italiener an der Süd- und Südost front Tirols an. Im Suganaabschnitt wurde ein feindlicher Angriff auf den Monte Tarbonile (süd östlich Barco) abgewiesen. Ebenso scheiterten nächt lich« Unternehmungen des Gegners im Col di La- nagebiete. An der küstenländischen Front sanden an mehreren Stellen Geschütz-, Handgrana ten- und Minenwerferkämpfe statt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Keine besonderen Ereignisse. Stellvertreter de« ThefS de« Generalstade«: von Hoefer, gelbmarfchalleutnant. Czernowitz, 28. Dezember. Der am Weih nachtsabend angesetzte russische Angriff gegen unsere Stellungen anderbeßarabischenGrenze dauert ungeschwächt fort. Bei unausgesetztem schwe ren Geschützfeuer folgt Sturmangriff auf Sturmangriff, die sämtlich von unseren Trup pen mit beispiellosem Heldenmut abgewehrt wer den. Seit 24 Stunden unterhält der Feind ein trom- melseuerähnliches Geschützfeuer, das in Czernowitz sehr deutlich vernehmbar war. Trotz dem ungeheu ren Auswand an Munition und Menschenopfern ist dem Feinde bisher ein Durchbruch unserer Front nicht gelungen. Jedesmal, wenn feindliche Kolonnen stark geschwächt unsere Linie erreichten, wurden sie bald wieder zunr Rückzug gezwungen. Unsere Trup pen wehrten bis heute acht Sturmangriffe ab «nm Balkan ist nur wenig neues zu berichten: Athen, 29. Dezember. „Embros" meldet aus Korsu durch Funkspruch: In Albanien trat eine Paujein dem Italien ifchenTruppentrans- pcrt ein. Der italienische Generalstab in Valona beurteilt die Lage der italienischen Truppen in Al banien pessimistisch. Er verlangt Truppenver- stürkungen, wogegen Cadorna energisch protestiert. „Embros" zufolge sei die Lage tu Valona bedenklich. Zur Verteidigung des Suezkanals sollen nachstehender Meldung zufolge auch Buren heran gezogen worden sein: Basel, 29. Dezember. Die „Basler Nachrich ten" melden aus Rom: Am Suezkanal trafen einige Regimenter Buren ein, die ursprüng lich gegen Deutsch-Ostafrika bestimmt gewesen wa ren. lieber die Verwendung der aus Frankreich zu rückgezogenen Inder wird gemutmaßt: London, 29. Dezember. In einem längeren Artikel des „Daily Telegraph" wird bemerkt, daß die Verlegung der indischen Trupven in erster Linie deshalb nötig war, weil die Jndw das Klima in Westeuropa nicht vertragen konnten. Aus den weiteren Darlegungen des Blattes über den Feld zug in Mesopotamien, wo neue Verstärkungen eingetrosfen sind und noch weitere solgen werden, geht hervor, daß de- „Daily Telegraph" erwartet, ein Teil der britisch indischen Trrlppen würde dort hin geschickt werden. Daß die Eroberung unserer Kolonien nicht ganz so leicht ist, als es sich unsere Feinde ausgemalt, geht abermals aus folgender Meldung hervor: London, 27. Dezember. Der Korrespondent der „Morning Post" berichtet über das Expedi tionskorps nach Kamerun, daß es aus bri tischen, französischen und belgischen Eingeborenen- truppen zusammengesetzt ist, die von weißen Offizie ren und Unteroffizieren ausgebildet worden wären uno befehligt würden. Das Korps zählt ungefähr 8000 Mann und werde von dem britischen General major Dobell kommandiert. Das Hauptquartier be findet sich in Tuala, den Befehl über das britische Kontingent habe Oberst Gorges. Von: Krieg zur See sind neue D-Boots-Ersolge zu verzeichnen: Loudon, 29. Dezember. (Meldung des Reu- terschen Bureaus.) Dcr schwedische Dampfer „Ne reus" wurde am 26. Dezember versenkt. Die Besatzung ist gerettet. London, 29. Dezember. Lloyds meldet: Der britische Dampfer „Morning", 444 Tonnen, wurde versenkt. Der Kapitän und oer zweite Steuer mann sind gerettet. Zur Abwechselung sei auch einmal über ein öster reichisch montenegrinisches „Seegefecht" berichtet: Cetinje, 28. Dezember. (Meldung der Agence Havas.) Ein österreichisch ungarisches Unterseeboot hat am 23. Dezember bei San Giovanni di Medua ein mvu^euegrinisches, mit Lebensmitteln belade nes Segelschiff versenkt, welches mit einer klei nen Kanone den Kampf ausgenommen hatte; sein Geschütz wurde aber bald gebrauchsunfähig gemacht. Daß hier eine Heldentat gepriesen werden fall, die sicher nichts als ein heimtückischer Ueberfall war, ist aus der Meldung klar ersichtlich. Tagesgeschichte. Deutschland. — UusreichendeLebensmittelvorräte in Deutschland. In dem Bericht über das Er gebnis der Beratungen des Reichsausschusses für Ernährungsfragon führte der Berichterstatter, Graf Westarp u. a. aus: Es sind ausreichend Vorräte vorhanden, um die Bevölkerung während des Krie ges zu ernähren, solange dieser auch dauern sollte. Besonders wird in den notwendigsten Nahrungsmit teln, Brot, Kartoffeln und Fle i s ch, ein wirk licher Mangel nicht eintreten. Andererseits können wir mit Sicherheit nicht daraus rechnen, daß wir mehr haben, als wir brauchen. Eine Einschränkung besonders an Fett und Butter wird nicht zu um gehen jein. Voraussetzung dafür, daß wir auskom men, ist auf rllen Gebieten Sparsamkeit. Dank der bisher getroffenen Maßnahmen ist trotz der größe ren Schwierigkeiten, die für Deutschland infolge sei ner Absperrung bestehen, erreicht worden, daß bei uns dre Teuerung und die Einschränkung hinter den jenigen in den neutralen und feindlichen Ländern, besonders auch in England, Zurückbleiben Aus allen Seiten, bei den verbündeten Regierungen, den ein zelnen Parteien und Berufsstänoen, ist der gute und ehrliche Wille vorhanden, die wirtschaftlichen Schwie rigkeiten in gemeinsamer Arbeit und pflichtbewußter