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Dresdner Journal : 01.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187901014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-01
- Tag 1879-01-01
-
Monat
1879-01
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 01.01.1879
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^1 Mittwoch, den 1. Januar. 1879 ädoonementnyrnl«: Im guorau ä»»r»«b«u n»!«n,: tLkrticb: . . 18 blurlr jükrli^k: 4 Hurd KO?k. kuieelu« ki uinmsru: 10 kk Lm.rimld dsudent-cdeu kaick«« tritt l'o«t und Ltempelru^cblug diuru. Iu»ei-uteupi-el»er kür den kaum einer gespalteueu Letiteeite 20 ?i Onter„Lingeunndt" di« Lei!» SO kk. Lrrelivlnon: lüxHeti mit Xninndme der Scmv- und Feiertage ,Vt«,ncI^ tür den sollenden l'ug. Dres-nerÄMmal. Verantwortlicher Redacteur: Hofratb I. G. Hartmann in Dresden. toverntennnvnkme »a,^>rt^» l^iputg! F> Lranck»tetter, t^mmi»»iouLk de» Oreoduer douroul»; Surodorg >«rU» Vl»a Loiprtg L»,«I - vr«,I»a krm^s» t ». N i Laarernitein L ^vA/er, Lortto Vten-Somdurg kr»g -L«lpiig krouktort ». H Nüoed-u/t»d d/u««, S-rltu: S. /tnrnrct, /nva/<deridu»«ä, Lr«m»u: L'. Lc/dott« / SrsilLu: F Lta»ij>e»i'« Lüreuu; vdewoilrH. ^or^t; rruudturt » N.: L daeAee'neks u. d 6. //errma«»»- »obe Lueiit>»ndlung; OvrUtu: (/. ^/Mer, Suuoovar: O Sc^ü«»ier, kurt» Serlto - kruo^tort ». ». Slottgurt! I>a«be L <^0,' »umdorg: X/endAen, Fd. L'te»n«e. K«r»N8ged«r: Königl. Knpedition de» I>reudnsr dournntn, I>re»den, Xviogerutrnuue Ko SO. Amtlicher Theil. Dresden, 31. December. Se. Königliche Majestät hat dem Gerichtsrath beim Bezirksgericht Leipzig, Appellationsrath Dr. Heinrich Woldemar Lincke die nachgejuchte Versetzung in den Ruhestand mit der ge setzlichen Pension, unter Belassung seines Titels und Ranges, zu bewilligen huldreichst geruht. Bekanntmachung. Dem Telegraphendirector Nesener aus Aachen ist unter Ernennung zum Kaiserlichen Telegrapheninspector die Telegrapheninspectorstelle für den Bezirk der Kai serlichen Obrrpostdirection in Leipzig vom 1. December 1878 ab endgültig übertragen worden. Nachdem Se. Majestät der König von Sachsen auf Grund des Artikels 50 der Verfassung des deutschen Reicher hierzu die landesherrliche Bestätigung erthcilt hat, so wird dies hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 24 December 1878. Finanz-Ministerium. Für den Minister: Götz. Müller. Bekanntmachung, die Ausgabe neuer Zinsbogen zu den Königl. Sächf. 5H Staatsschulden - Cassenscheinen vom Jahre 1867 betreffend. Den Inhabern von 5A Staatsschulden-Eassenscheinen der oben bezeichneten Anleihe wird hiermit bekannt gegeben, daß die Aushändigung neuer ZinSbogen gegen Rückgabe der unter dem 1. December 1872 ausgefer- tigten, mit dem Termine 31. December 1878 ablaufen den Talons vom 1. April 1879 an bei der Staatsschulden - Bnchhalterei zu Dresden statt finden wird. Dresden, den 3. December 1878. Der LiudlaMllzschuß z» Vcrwaltoug der 3t«al»schaldk> Ur. jur. Minckwitz. Nichtamtlicher Theil. U r b r r s i ch t. Telegraphische Nachrichten. TageSgrschichte. (Berlin. Aus Schleswig-Holstein. Regensburg. Weimar. Brüssel. Zürich, j Kopen hagen.) Zur Orientfrage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Wurzen. Zwickau. Schneeberg.) Vermischtes. Statistik und BolkSwirthschaft. Feuilleton. TagrSkalender. Inserate. Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische WittrrungSberichte. Inserate. telegraphische Nachrichten. Paris, Montag, 3V. December, AbendS. (W. T.^8.) Der „National" bestätigt, daß wegen drS bereits gemeldeten französisch-tunesischen Zwischen- fallet bezüglich drS Grafen Saucy Verhandlungen mit dem Bey von Tunis eingeleitet worden seien. DaS Blatt fügt hinzu, bevor die französische Ne gierung in dieser Angelegenheit Stellung nehme, müsse eine eingehende Untersuchung derselben statt finden. Die Negierung werde ihre Nechte und den Einfluß Frankreichs intact erhalten, sie wolle indessen keinerlei Modifikation der politischen Stel lung Frankreichs im Mittelmeer hrrbeiführen. Nom, Montag, SO. December, AbendS. (W. T. B.) Nach einer Mittbeilung deü Journals „Popolo Nomano", hat der Ministerrath sich beute über den mocku« rivoiuli schlüssig gemacht, welcher im Laufe des Monats Januar 1879 im Zollver kehr mit Oesterreich beobachtet werden soll. Nom, Dienstag, 3l. December. (Tel. d. DreLdn. Journ.) Ein von dem Papste unterm 24. d. M. an den Erzbischof MelcherS gerichteter Brief bat nach dem „Offrrvatore Nomano" folgenden Inhalt: Der Papst habe seit dem Antritte des Pontifikats die Lage der Kirche studirt und dabei vorzugsweise seine Aufmerksamkeit der edlen deutschen Nation zuge wendet, auf daß die religiösen Zwistigkeiten beschwichtigt werden und dieselbe die Wohlthaten eines dauerhaften Friedens wiedererlangen konnte, ohne daß die Rechte der Kirche verletzt werden. Gott allein weiß, ob das begonnene Werk von einem glücklichen Erfolge gekrönt sein wird. Auf jeden Fall, heißt es dann weiter, wird der Papst auch fernerhin mit gleichem Eifer seiner schwierigen Mission obliegen. Die sociale, po- litlsche und religiöse Ordnung ist überall derart bedroht, daß die Kirche der Gesellschaft jene wirksamen Heil mittel anbieten muß, welche in ihrem Besitze sind. So werde denn der Papst auch fortfahren, selbst inmitten von Hindernissen aller Art, für die deutsche Nation zu wirken, denn seine Seele könne nicht Frie den finden, so lange der kirchliche Frieden in Deutschland nicht wieder hergestellt ist. Der Papst appellirt an das deutsche Espiscopat, daß es sich bemühe, die Gläubigen den Lehren der Kirche immer zugänglicher zu machen. Auf diese Weise, sowie Dank ihrer Haltung und vollständigen Unterwerfung unter die Gesetze, welche nicht im Gegensätze zum Glauben und zu den Pflichten stehen, werden die gläubigen Katholiken sich würdig zeigen, die Wohl thaten des Friedens wieder zu erlangen und lange Zeit zu genießen. Das Schreiben schließt: Man müsse zu Gott beten, auf daß Er dem edlen Deutschen Kaiser und den ihm zur Seite stehenden Personen wohl wollende Gesinnungen einflöße. London, Montag, 30.December, Abends. (W. T B.) Einem officiellen Telegramm auS Kalkutta zufolge meldet Major Eavagnari, der Gesund heitszustand der Truppen in Jrllalabad sei ein guter. Er habe am 27. d. ein freundlich gehal tenes Schreiben von Sijad Mahomed erhalten, in welchem derselbe ankündigt, daß er nach Jella- labad kommen werde. Lon dem Emir Schir Ali lägen keine weiteren Nachrichten vor, ebenso wenig von Jakub Khan. Der Khan von Khelat beab sichtige, sich dem Vormarsche gegen Kandahar an zuschließen. London, Dienstag, 31. December. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Wie dem „Standard" aus Bom bay vom gestrigen Tage gemeldet wird, bereitet der Gouverneur von Kandahar eine energische Ler- theidigung vor und hat eine Massenaushebung der Einwohner angeordnet. Glasgow, DienStag, 31. December. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die erste Nachzahlung der Actio- Feuilleton. Nedigirt von Otto Banck. Nefidenztheater. Eine Reprise führte am 30. De cember Rudolf Kneisel's Schwank in 3 Acten: „Blindekuh" dem Publicum vor. Die Erheiterung der Zuschauer wurde ganz beson ders durch die glückliche Darstellung bewirkt, indem die beiden älteren Hauptrollen der Stückes, Rath Eggenburg und eine Chargenpartie, Gerichtssecretär Kragel, von Hrn. Dessoir und Hrn. Alexander eine wirkungsvolle Repräsentation fanden. Hr. Dessoir bekundet jetzt bei seinen humoristischen Gestalten aus dem bürgerlichen Kleinleben ein beson ders fleißiges Eingehen auf die feineren Zwischen - färben und auf die für den groben Blick unscheinbaren, doch für die Wahrheit des Ganzen desto wirksameren Facettirungen der Charakteristik. Bei dieser sorgsam schattirten Grundlage, die an sich schon für den natür lichen Effect einsteht, liegt die Versuchung sehr fern, grelle Schlaglichter aufzusetzen; eS fällt somit alle Uebertreibung, alle forcirte Anspannung des eigentlich Theatralischen hinweg, und man fühlt sich, von dem einfachen und um so tiefer eindringenden Redevortrag unterstützt, zwanglos in die Wirklichkeit hineinversctzt. Diese maßvolle Darstellung-Methode, der sich auch Hr. Alexander mit amüsantem Erfolg zur Erheiterung der Zuschauer anschloß, findet stets ihre Verehrer und hat den Vorzug der längsten Dauerhaftigkeit. Solche Solidität geht mit Vortheil auf den Ein druck des Stücke» über, indem sie demselben einen gewissen Anflug von Natürlichkeit im Einzelnen, wenn auch nicht Möglichkeit im Ganzen sichert. Kneisel hat seine Arbeit einen Schwank genannt und in der That diesen Freibrief, das Undenkbare zu gestalten und das Wahrscheinliche auf den Kopf zu stellen, mit jener Verwegenheit ausgebeutet, welche schon lange hauptsächlich im Gebiete der Posse Parole ist. Allerdings kam der Verfasser auf diesem beliebten Wege nicht zu den überraschend dankbaren Resultaten, wie in „Der liebe Onkel"; aber er erreichte den Effect der Fröhlichkeit wenigstens unter der Voraussetzung, daß die Zuschauer so gütig sind, keinen Anspruch auf einige LebenStreue an den Blindekuhgang der Handlung zu erheben. Die Wirkung des echt Komischen wird durch diesen Umstand freilich nicht gestärkt, denn diese erfaßt und beherrscht, uns nur, wenn das Komische die Frucht am Baume des Natürlichen ist. An der Aufführung des Schwankes betheiligten sich noch, je nach ihren Anlagen, mit besonderem Fleiß Frl. Clara Guinand, Frl. Stehle, Frl. Gerber und die Herren Hagemann und Teucher in den Rollen Julie, Waldine, Elvira; Hellmuth Forst und Nelidoff. O. B. Ausstellung eines WachSfarbengemäldeS in Friedrich Preller s Atelier. Dies in Wachsfarben ausgeführte Bild ist das vierte jener großen Gemälde, welche ,der Künstler für einen Leipziger Kunstfreund innerhalb der letzten Jahre geschaffen hat. Auch die früheren drei, in demselben großen Format: „Das Forum Romanum", „Die Bucht von Bajä" und „Am Gardasee" wurden hier näre der „Eity of Glasgow-Bank" hat nur 800000 anstatt 2 Millionen Pfd. Sterl, ergeben. Belgrad, Montag, 30. December, AbendS. W T. B.) DaS amtliche Blatt veröffentlicht eine Anklageakte gegen Karagrorgevic wegen Hochver- rathS, begangen durch ein gegen daS Leben des Kürsten Milan im Monat November d. I. ge plantes Attentat. Dasselbe sollte in Semendria zur Ausführung kommen; Kürst Milan erhielt jedoch Kenntniß hiervon und schiffte sich deshalb nach Dubrovitza ein, während Karagrorgevic die Flucht ergriff. Belgrad, DienStag, 31. December. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die „SerbSke Novine" meldet: Laut Entscheidung des Kriegsgerichts zu Semen dria werden der Prinz Peter Karageorgevic, ein Sohn Alexander Karageorgevic'S, und sechs an dere Personen wegen eines beabsichtigten Atten tates auf daS Leben des Fürsten Milan steckbrief- lich verfolgt, und wird die Mitwirkung der inlän dischen und ausländischen Behörden angerufen. Athen, Montag, 30. December, Abends. (W. T. B.) Oberst Grivas ist zum Kriegsminister er nannt worden. Lagesgeschichte. Dresden, 31. December. Die Kreishauptmann schaft zu Leipzig hat auf Grund von 88 1l und 12 des Reichsgesetzes vom 21. October d. I. fol gende Druckschriften verboten: „Culturkampf und Volksschule in Preußen." Eine Skizze vom Verfasser der Schrift: „Die Volksschule und die Lage ihrer Lehrer m der Provinz Preußen." Leipzig 1876; „Der Bürgerkrieg in Frankreich." Adresse des Generalraths der internationalen Arbeiterassociation an alle Mit glieder in Europa und den Vereinigten Staaten. Neuer Abdruck Leipzig 1876; „Die Parteipresse, ihre Be deutung und Organisation." Von Karl Hirsch. Leip zig 1876; „Die religiöse Frage und das arbeitende Volk." Motto: Die Arbeiter sind der Fels, auf dem die Kirche der Gegenwart gebaut werden soll. F. Lassalle. Leipzig; „Der arme Konrad." Jllustrirter Kalender für das arbeitende Volk für 1877 zweiter Jahrgang und für 1878 dritter Jahrgang, Leipzig; „Allgemeine Statuten und Verwaltungsverordnungen der internationalen Arbeiterassociation." Amtliche deutsche Ausgabe, revidirt durch den Generalrath. Leipzig; „Unsere russischen Angelegenheiten". Antwort auf den Artikel des Herrn Herzen „Die Ordnung herrscht" (Kolokol Nr. 233) von A. Serno-Selowiewitfch. Aus dem Russischen übersetzt von S. L. Borkheim. Leipzig 1871; „Die politische Demi mouäe", von Adolf Hep ner. 1. Heft: Das Leipziger Tageblatt. Zugleich eine allgemeine Darstellung des Zusammenhangs Bonapar- te's mit der Bourgeoisie. Leipzig 1870; „Praktische Emancipationswinke". Ein Wort zur Förderung der Gewerksgenossenschaften von Karl Hillmann. Leipzig, 1873; „Die Bakunisten an der Arbeit". Denkschrift über den letzten Aufstand in Spanien von Friedrich Engels. (Separatabdruck aus dem „Volksstaat"). Leipzig; „Das deutsche Reich und seine Gesetzgebung". Mate rialien für die socialistische Agitation. Von Bruno Geiser. Leipzig, und „Der Normalarbeitstag". Von Aug. Geib. Leipzig, 1875. * Berlin, 30. December. In der heutigen Plenar sitzung des Bundesrathes ist nur über die geschäftliche Behandlung der Vorlage in Betreff der Revision des Zolltarifs Beschluß gefaßt worden; dieselbe wurde der Tarifcommission überwiesen. Außerdem standen eine Vorlage, betreffend den Entwurf eines Gesetzes für Elsaß-Lothringen wegen Beschränkung der Bau freiheit in den neuen Stadttheilen zu Straßburg, die Anträge Waldecks und Schaumburg-Lippes auf Ent bindung von der Verpflichtung zur Anstellung eine- Fabrikinspectors und die Wahl eines Mitgliedes des Disciplinarhofes auf der Tagesordnung, die sämmt- lich an die betreffenden Ausschüsse gingen. — Die von verschiedenen Zeitungen gebrachte Nachricht, daß eine erneute Zusammenkunft sämmtlicher Mitglieder der Heidelberger Conferenz beabsichtigt gewesen, aber aufgegeben sei, ist unrichtig. In den maßgebenden Kreisen ist, wie d^e „N. A. Z." schreibt, von einer solchen Absicht nichts bekannt. Die weitere Mitteilung, daß im Laufe des künftigen Monats die Chefs der Finanzverwaltungen der füddeutschen Staaten in Berlin erwartet werden, um an den Berathungen des Bundesraths theilzunehmen, ist nach dem ge nannten Blatte zwar wohl nur eine Combination, aber bei der großen Wichtigkeit der betreffenden Berathungen eine sehr naheliegende. — Zur Feststellung des Etat- der Reichspost- und Telegraphenverwaltung für 1879/80 finden gegenwärtig mündliche Verhandlungen zwischen Commissaren des Generalpostamts und oeS Reichs kanzleramts im Finanzministerium Statt, welche noch im Laufe des DecemberS zu Ende geführt werden sollen. Die Vorarbeiten für den nächstjährigen ReichshaushaltSetat im Reichskanzleramt sind überhaupt schon so weit ge fördert, daß der Bundesrath Mitte Januar in die Be- rathung des Etats wird eintreten können. — Bekannt lich ist von Seiten der deutschen Gymnasial- und Real schulgesellschaft die Frage angeregt worden, ob eS sich nicht empfehle, das Schuljahr in den höhern Lehr anstalten mit dem Kalenderjahr in Uebereinstimmung zu bringen. Gutem Vernehmen nach wird diese Frage jetzt in den maßgebenden Kreisen in Erörterung gezogen. — Nachdem die königl. Eisenbahndirectionen zur Erhaltung und Förderung einer lebendigeren Verbin dung der Eisenbahnverwaltung mit Vertretern der Eisenbahnverkehrsinteressen von dem Handelsminister angewiesen worden sind, mit Delegirten der wirthschaft- lichen Corporationen und Verbände ihres Bahnbereichs behufs gemeinsamer Erörterung wichtigerer Verkehrs fragen in periodischen Conferenzen zusammenzutreten und hierneben zur Erleichterung schleunigerer Infor mationen auf die Bestellung eines ständigen Ausschusses thunlichst hinzuwirken, beabsichtigt der Handelsminister auch sür die Centralverwaltung der Eisenbahnen eine Einrichtung zu treffen, welche es ermöglicht, in ähn licher Weise Ansichten und Gutachten über wichtigere, das Eisenbahnwesen betreffende Fragen von allgemei nerer Bedeutung aus den Verkehrs interessenten in un mittelbarer Berührung mit geeigneten Vertretern der selben entgegenzunehmen. Zu dem Ende ist — vor läufig nur versuchsweise — in Aussicht genommen, eine beschränkte Zahl angesehener, mit den allgemeinen Verkehrsinteressen des Landes vertrauter Männer auS den Kreisen des Handels, der Industrie, der Land- und Forstwirthschaft, sowie auch der Privateisenbahnen zu einem wirthschaftlichen Beirath der Central eisenbahnverwaltung zu vereinigen. Die Zusam mensetzung und der Geschäftsgang dieses BeiratHS werden durch ein besonderes Regulativ geregelt, den Conferenzen desselben auch je nach Umständen Com- missare der übrigen Ressorts, insbesondere des land- wirthschaftlichen wie des Finanzressorts beiwohnen. — Die Zuchtpolizeikammer des Elberfelder Landgerichts hat, wie die „Elberf. Ztg." meldet, am Sonnabend den Schriftsteller Most wegen Beschim pfung der christlichen Kirche, enthalten in einer im Bar mer Schützenhause gehaltenen Rede, zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Seiten des öffentlichen An klägers war 1 Jahr Gefängniß beantragt worden. Aus Schleswig-Holstein, 29. December, schreibt man den „Hamb. Nachr.": Schon lange war aus sta- öffentlich gratis ausgestellt (Eliasstraße 5) und fanden beim Publicum eine überaus dankbare Beachtung. Ich glaube, daß dieses letzte Bild: „Ein Blick auf den Uri-Rothstock, quer über den oberen Theil des Vierwaldstädter Sees hinüber" neben dem „Forum Romanum" durch seinen künstlerischen Werth die Theilnahme aller wahren Freunde der Malerei am wärmsten verdient und am reichsten belohnt. Es ist in der Durchführung jenem mindestens ebenbürtig, geht aber, von der pittoresken Gewalt des Gegenstandes unterstützt, in der dramatischen Kraft der Wirkung über das erstere weit hinaus. Wie viel dabei im Reize der Gegensätze zwischen dem anmuthig Idyllischen und der formenfesten gigantischen Starrheit der kühn gethürmten Bergesriesen liegt, wird jedem Beschauer auf das Angenehmste klar werden Der Künstler ver stand es eben, die friedliche baumschattige Idylle des einsamen Seeufers am Felsenbach durch die Zeichnung bedeutungsvoll zu machen und den stolzen Charakter der Gletscherwelt dort drüben durch Sonnenglanz und Wolkenschleier verschönend zu mildern. Diese Auf lösung der schroffen Localfarben in athmosphärische Zwischentöne führt zum Eindruck wohlthuender Har monie. Das Bild athmet Alpenduft und ist von hervor ragender koloristischer Wirkung, die vollwichtig neben den Vorzügen der Zeichnung besteht Dieses Resultat er scheint hier von doppeltem Werth, wo es darauf ankommt, eine naturfrische Farbe über den Formenreichthum und die plastische Figürlichkeit der Composition nicht zu verlieren AuS der Befriedigung, die diefe» Gemälde gewährt, wird wieder für jeden Kenner die erfreuliche Wahr nehmung hervorgehen, daß Friedrich Preller zu den wenigen Landschaftsmalern gehört, deren stilvoll ent wickeltes Talent es gelernt hat, sich in großen Dimen sionen zu bewegen, ohne dabei in akademische Leerheit zu verfallen, oder die Umwandlung der tobten Fläche in die lebendige, schöne Körperwelt malerisch zu for- ciren. Otto Banck. Der Matrose von Alabama. Novelle von Louise Büchner.*) Wir wollen Euch eine kleine rührende Geschichte erzählen, Euch zumeist, die Ihr so gerne klagt und be hauptet, daß nur noch die Prosa die Welt regiere, daß eS keine wahre Liebe, keinen Enthusiasmus, keine Treue, keine Poesie mehr auf unserem materiellen Erdenrunde gäbe. Hört und beruhigt Euch! Denn unsere Er zählung ist kein Traum der Phantasie, sondern buch stäbliche Wahrheit, und sie hat sich begeben in dem alten Lieblingslande der Romantik, in der Normandie, wo zwar Butter- und Käsehändler, Kühe- und Pferde züchter die Troubadours und Minstrels schon längst verdrängt haben, die aber immer noch ein bevorzugte- *) .Nachgelassene belletristische und vermischte Schriften" von Louise Büchner (Frankfurt a/M., I. D. Sauerländer» Verlag) heißt eine in zwei Bänden herau-gegebene Sammlung verschiedenen, meisten« poetischen Inhalt», welcher wir diese kleine Erzählung entheben Wir weisen demnächst weiter auf die Nachlafsrnschaft der Verfasserin hin, die durch ihre Schriften zur Entwickelung der Frauenbildung und Berujttüchngkeu und durch ihre Gründung de» .Alicrverein«' zu Darmstadt unter dem Schutze der verstorbenen Großherzogin bekannt ist.
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