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nimmm Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mt. Zeitung für Wrmldt, Sklfkksdors, Klein- n. EmWsn. Inserate kosten die Spaltenzeil oder deren Raum 10 Pf., slir aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Nummer 112. Kernsprecher: «mt DeuSe« LILS Dienstag, den 22. September 1914. Fernsprecher: «mt Deuben 2120 27. Jahrgang. !den, der am 3. Osterfeiertage die Tochter des Gärtnereibe- — Landwirte behaltet Eure Arbeitskräfte den schaftlichen Arbeiter im Herbste nach Beendigung dec Feld ¬ arbeiten gehört zn den schon oft beklagten Erscheinungen des rates sehr entschieden gegen diese Geflogenheit, die nicht be- über zu behalten, damit die Arbeitslosigkeit nicht noch größeren doppelten Beinbruch davontrug. — Der fesselnden Schilderung eines Münchners in den entnehmen wir, daß eine Unterseeboot- Aur nab una Vern. Rabenau, den 21. September 1914. daß sich die Matrosen dicht aneinander drängen mußten. 'Dazu machten die Maschinen einen solchen Lärm, daß, ob- ßvohl die Matrosen Ziehharmonika spielten und laut sangen, 'niemand des Nächsten Wort hören konnte. Man verständigte — Im Gefangenenlager, das sich in der Senne bei Dortmund befindet, ist gegenwärtig wohl die bunteste Gesell schaft nntergcbracht. Da sind nicht nur Franzosen, Belgier und Engländer, da sind auch Turkos und Zuaven, Vertreter aller möglichen schwarzen Stämme, ferner eine Anzahl Franktireurs und sogar 600 Japaner, die man nach ihrem heimlichen Verschwinden noch gerade zur Zeit an der hollän dischen Grenze abgefaßt hat. Besonders auffällig unter den vielen Gefangenen sind 160 Engländer, denen der Schädel bis zur Hälfte kahl geschoren war. Diese Leute sind bei AnSbruch des Krieges von der englischen Negierung aus dem Zuchthaus entlassen worden, damit sie gegen ein Hand geld von 700 M. in der Nordsee Minen legen. Am Ein- i gründet sei und empfahl, an die Landwirte die Aufforderung Izu richten, die bei ihnen beschäftigten Arbeitsleute den Winter unentgeltlich geführt. Für 10 Pfg. wird daselbst warmes Mittagsessen verabfolgt, wovon gegen 150 Personen Gebrauch machen. — Von einem Mädchen in Dippoldiswalde ist auf dem Aborte ein Kind geboren worden. Behufs Fest stellung, ob das Kind lebend oder tot geboren war, ist die Leiche seziert worden. — Das Eisenwerk in S chmi ed e b e r g ist erfreulicher weise bemüht, auch in der jetzigen schweren Zeit den noch vorhandenen Arbeiterstamm nach Möglichkeit zu beschäftigen. Zurzeit ist das Werk für Armeelieferungen mit herangezogen, Neueste Meldungen. — Dem Ritzaubureau in Kopenhagen wurde von der dortigen deutschen Gesandtschaft mitgeteilt, der Reichskanzler sende ein aufklärendes Telegramm aus dem Hauptquartier. Es sei darnach deutscher Boden nirgends mehr von Russen oder Franzosen besetzt. Die Gefan genen betragen über 300 000 Mann. In den masuri schen Seen seien ca. 150 000 Russen u mg ekom m e u. — Das Eiserne Kreuz 2. Klasse hat für seiu tap- Umfang annehme. feres Verhalten vor dem Feinde auch ein Sohn unseren Kleine Notizen. — Groß feuer entstand früh Stadt Rabenau erhalten. Es empfing dasselbe der Buch- halb 3 Uhr in dem Anwesen des Gutsbesitzers Jentzsch in drnckergehilfe und jetzige Unteroffizier der 4. Kompagnie des Lausa bei Dresden. Es brannten sämtliche Gebäude, Wohn- Brigade-Ersatz-Bataillons Nr. 47, Willy Dorn, der an den Haus und Scheune mit Stallungen und Erntevorrüten, bis großen und schweren Kümpfen in den Vogesen beteiligt war. auf die Umfassungsmauern nieder. Die Gebäude waren Er ist der jüngste Sohn des verstorbenen Bäckermeisters und sämtlich neu. Als Ursache des Brandes vermutet man Brand- Restaurateurs (Sängerheim) Heinrich Dorn; seine drei älte-!stiftung. — Auf dem Bahnhofe Hartha wurde das zum ren Brüder kämpfen'auch mit für unser Vaterland auf fran-! Teil ausgestellte Fachwerk zu einem Güterschuppenuenbau züsischem Boden. ! durch den Sturm umgeworfen, wobei ein Zimmermann einen — Neue Vorortzüge verkehren ab Tharandt früh 5-55, in Dresden 6 30, ab Dresden nachm. 1.45, in Tha randt 2.24. — Die Kricgskreditbank für das Königreich Sachsen, Aktiengesellschaft, hat jetzt ihren Betrieb aufge nommen. — Die sächsische Staatseisenbahnverwaltung nnd die übrigen staatlichen Vauverwaltungen lassen zur Beschaf fung von A r b e i t s gelegenheit umfangreiche V a u t e n aus führen. — Die Verwundung des Kommandierenden Generals des 12. (1. Sachs.) Armeekorps d'Elsa ist mir leicht, so daß er sein Kommando nicht erst abgegeben hat. — Bei dem orkanartigen Sturm am Freitag hat sich der Wind in dem Garteuzaun des Herrn Löwe hier ver fangen, wodurch eine in einen Stein eingelassene eiserne „ . . _ Säule ausgewuchtet wurde und der Zaun auf die Straße gang zum Gefangenenlager steht noch von früher das Wort fiel. An der Straße Kleinölsa wurde ein starker Apfel- „Salve" (Sei gegrüßt), dem die hnmorbegabten Bewachungs baum vom Sturm entwurzelt. Mannschaften jetzt folgende Deutung gegeben haben: Sammel- — Nach hier cingegangenem Briefe befinden sich lln- Platz aller Länder von Europa! teroffizier Clauß-Rabenan und Landwehrmann Göpfert-Ober- — Der fesselnden Schilderung eines Münchners in den naundorf in Toulouse als Kriegsgefangene. Clauß's Ver- „Münchn. N. N." e ...s, A... letzung — Arm nicht Becken — soll leichter Art sein. — slottille zu einer Patronillenfahrt unter Wasser nach In der Verlustliste wird Unteroffizier Schettler aus Rabe- der schottischen Küste aufgebrochen war. Anfangs ging n an als verwundet anfgeführt — Reservist Gefr. K. Kunze es an der englischen Küste entlang, ans einmal rauschten aus Kreischa (Huß-Reg. Nr. 4, Ohlau) als vermißt. ^die Wasser und die Boote gingen langsam tiefer nnd tiefer, — Die Oelsaer Kaufleute, Bäcker, Fleischer usw. werden bis auf der Oberfläche nichts mehr von ihnen zn sehen war. ersucht, die von der „KriegsHilfe Oelsa" ausgestellten In dem eingeschlossenen Boote war der Raum so knapp, Gutscheine als Zahlungsmittel anzunehmen. Die Einwechse- ' laug erfolgt an den Monatsschlüssen zn geeigneter Stunde durch Oberlehrer Hentsch. — Eine Vo °lkskü ch c znr Verpflegung der Familiech„^„„„^ - —.... ins Feld gezogener Krieger ist in Niederhäslich ins sich nnr durch Zeichen. Dazu herrschte eine fürchterliche Leben gerufen worden. Sie wird vom Ratskellerwirt Jahn! Luft, die nur nach Petroleum roch. So ging es tagelang, Großes Hauptquartier, 20. September, abends. Im Angriffe gegen das f r a n z ö s i s ch e H e e r sind an einzelnen Stellen Fortschritte gemacht worden. „ . . „ . R eims liegt in der Kampffront der Franzosen. Gezwungen,!indem ihm die Heerstellung von gußeisernen Protzkasten sowie das feindliche Fener zu erwidern, beklagen wir, daß die von Tragbarengestellen übertragen ist. In der Gießereiab- Stadt dadurch Schaden litt. Es ist Anweisung znr möglich-'teilung ist deshalb ziemlich rege Beschäftigung vorhanden, sten Schonung der Kathedrale gegeben worden. ! — Dem Wahrspruch der Geschworenen gemäß wird In den mittleren Vogesen sind Angriffe französischer der Gartenarbeiter Schneider von dem Schwurgericht Dres- Truppen bei Senones und Saales abgewiesen worden. den, der am 3. Osterfeiertage die Tochter des Gärtnereibe- Auf dem östlichen Kriegsschauplätze heute keine Er-sitzcrs Kutschera in Weinböhla zn erschießen versuchte eignisse. (Amtlich.) und deren Mutter durch einen Schuß iu den Kvpf so schwer "Großes Hauptquartier, 19. September, abends.verletzte, daß sie bald darauf im Krankenhause starb, wegen Die Lage im Westen ist im allgemeinen unverändert. Totschlags und versuchten Totschlags zu 6 Jahren 6 Mon. Auf der ganzen Schlachtfront ist das englisch - französische Gefängnis und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Von Heer in die Verteidigung gedrängt worden. Der Angriff gegen der Strafe gelten 3 Monate als verbüßt. die starken, zum Teil in mehreren Linien hintereinander be-' — Von der großen Zahl gefangener Feinde sind im festigten Stellungen kann nur langsam vorwärts gehen. Die Bereich des 12. Armeekorps in Königsstein, Königs- Durchführung des Angriffs gegen die Linie des Sperrforts b rü ck, Bautzen und Zittau untergebracht: 23 französische südlich von Verdun ist vorbereitet. ! Offiziere, 1 englischer Offizier, 9 russische Offiziere, 12143 Im Elsaß stehen nufere Truppen längs der Grenze'russische Gefangene, 8720 französische Gefangene, zusammen den französischen Kräften dicht gegenüber. 20 896 Gefangene. Darunter befinden sich über 1000 Ver- Jm Osten ist am 17. September die 4. finnländische'wundete in Lazarettbehandlnng. Schützenbrigade bei Augustowo geschlagen worden. Beim! — Das Schlachtvieh bleibt billig und das Angebot Vorgehen gegen Ossowiez wurden Grajewo und Szozcczin übersteigt die Nachfrage dermaßen, daß wir eine Fleischknapp nachkurzem Kampf genommen. (Durch Aush. veröff.) !heit auf absehbare Zeit nicht zu befürchten brauchen. Auf — Die erste deutsche Kriegsanleihe, die außdem Berliner Viehmarkt waren am letzten Mittwoch 23000 1 Milliarde berechnet war, hat ein Ergebnis von annähernd! Schweine anfgctrieben worden, von denen ein sehr erheblicher 4^ Milliarden Mark gebracht. !Teil unverkauft blieb. Die Preise gaben noch um Kleinig- — Die „Voss. Ztg." schreibt: Das ist nach den Siegen ketten gegen die Notizen am vorigen Wochenschluß nach. des wehrhaften der gewaltige Sieg des Wirt schaf- — Landwirte behaltet Eure Arbeitskräfte den tenden Deutschlands, es ist der Sieg jenes Deutsch- Winter hindurch! Die frühzeitige Entlassung der landwirt land, das in der längsten Friedensepoche, die irgendeines großes Volkes Geschichte bisher kannte, durch unermüdliche, zäheste und mutigste Arbeit eine wirtschaftliche Weltmacht ge- Wirtschaftslebens. Um so beachtenswerter ist es, daß diese worden ist. Das Volk hat auf den ersten R u f Geldmittel! Unsitte jetzt selbst in landwirtschaftlichen Kreisen scharf ver- znr Verfügung gestellt, deren Höhe den unerschütterlichen urteilt wird. In einer der letzten Sitzungen des Zentral- Entschluß bezeugt, diesen Schicksalskrieg so lange zu führen,!arbeitsnachweises wandte sich der Vertreter des Landeskultur- bis seine Zwecke vollständig erreicht sind. c-m- c^ bald unter, bald über Wasser. Einmal lag das Boot über zwei Stunden bewegungslos unter Wasser und ein Matrose nach dem anderen bekam die Erlaubnis, einen Blick durch das Periskop zu tun, durch welches man die ganze Wasser oberfläche übersehen konnte. Da lag wie eine Herde fried licher Lämmer ein ganzes englisches Geschwader! Sie hatten keine Ahnung, daß wenige Meter unter ihnen die deutschen Seewölfe lauerten. Es wäre leicht gewesen, einen großen englischen Panzer hernnterzuholen, aber die Instruktion lau tete nur: Patrouille. Nach zehntägiger Fahrt ging es wieder nach Hause, leider kam das Unterseeboot „U15", dessen Verlnst bereits bekannt ist, nicht wieder zurück. Dresden. Glück in ihrem Mißgeschick hat die Frau gehabt, über deren Erlebnis berichtet wurde. Ihr wurde das vermißte Geldtäschchen mit der geringen Barschaft nicht entwendet. Sie hatte es im Straßenbahnwagen liegen lassen, und ihre Nachbarin — die vermeintliche Diebin — mit der sie sich eifrig unterhalten, hatte es gefunden. — Admiral v. Soucho n, der bisherige Kommandant des deutschen Mittelmeergeschwaders, übernahm nach einer französischen Meldung das Kommando der türkischen Flotte. — Bei Noyon sind zwei französische Generale gefallen. — Eine von Tausenden besuchte vaterländische G e s a n g s a u f f ü h r u n g des Julius-Otto-Bundes fand im Zwingerhofe zu Dresden statt und nahm einen erhebenden Verlauf. — Sven Hedin ist auf Einladung des Kaisers im Großen Hauptquartier eingetroffen, um in seiner Heimat den Lügenmeldungen entgegenzutreten. — Eine österreichische amtliche Kundgebung stellt fest, daß alle Völkerschaften Oesterreich-Ungarns in Tapferkeit und Treue einmütig zusammenstehen. — Die Russen nahmen auf dem Schwarzen Meer die Matrosen eines österreichischen Handelsdampfers gefangen und ver- fchickten sie nach Sibirien. — Der schwedische Minister des Aeußeren betonte, daß die Regierung bestrebt sei, die N e u- tralität Schwedens bis zur äußersten Grenze zu wahren. — Der ursprünglich deutschfeindliche Zentralverband der italienischen Sozialdemokratie hat sich jetzt für absolute Neutralität ausgesprochen. — Die französischen Behörden haben die Dumdum- Ges ch o s s e auch bürgerlichen Schützenvereinen für den Franktireurkrieg zur Verfügung gestellt. — Die französische Regierung brachte iu London den Betrag von 40 Milli onen Mark in Schatzwechseln zu fünf Prozent unter. — Der englische Hauptmann Steward, der einst in Deutsch land als Spion gefangen und verurteilt worden war, ist in Frankreich gefallen. — Die V ri t is ch - D e n t s che Freundschaftsgesellschaft hat ihre Auflösung beschlossen. — Der Chef der englischen Marinemission in Griechenland Admiral Kerr hat den Ober befehl über die griechis che Flotte übernommen. — Na- baul, der Sitz des Gouvernements von Dentsch-Neuguinea, wnrde von den Engländern besetzt. — Bulgarien beab sichtigt, bei der serbischen Regierung gegen die unmenschliche Behandlung der Mazedonier Schritte zu unternehmen. — Der russische Ministerpräsident erklärte einem Ver treter der Ostseeprovinzen, Rußland kämpfe nicht nur gegen Deutschland, sondern auch gegen das Deutschtum. — Ein russischer Major, der nachweislich ans deutsche Sani tätsoffiziere geschossen hatte, wurde vom Kriegsgericht Halle zum Tode verurteilt. — Der Kaiser hat dem sächsischen Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Christian das Eiserne Krenz 2. Klasse verliehen. — D u m - D u m - G e s ch o s s e wurden »ach dem „Schwäb. Merkur" in der Kaserne des Jnf.-Neg. 125 in einer Kiste aufgefunden. Auf der Kiste stand die Weisung, bei der Mobilmachung diese Geschosse an die Schützengesell schaft in Monzey auszuliefern. Daraus sei zu schließen, daß die französischen Behörden die Ausrüstung der Frank tireurs mit den Geschossen veranlaßt hätten. Das Dorf Monzey liegt bei Stenay. — Die Blätter in Rotterdam veröffentlichen Mitteilungen, denen zufolge der „Petit Mar seillais" meldet, daß deutsche Gefangene, die durch die Straßen von Marseille geführt wurden, von der Volks menge arg mißhandelt worden sind. Einige Deutsche wur den durch Stockschläge verletzt, und als das Militär sie schützte, wurde aus der Volksmenge mit Steinen nach den Deutschen geworfen, von denen eine ganze Reihe auch durch Steinwürfe verletzt wurden. — Das Kriegsgericht Straßburg leitete gegen den Rechtsanwalt Blumenthal Untersuchung wegen Hochverats ein und belegte sein Vermögen mit Beschlag. Kirchennachricht von Somsdorf. Mittwoch, den 23. September abends 8 Uhr Kriegsbet stunde, auf Verlangen mit Abendmahl, Kirchennachricht von Rabenan. Mittwoch, den 23. September abends 8 Uhr Kriegs betstunde: Pfarrvikar Phenn.