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Dresdner Journal : 07.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186301077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-01
- Tag 1863-01-07
-
Monat
1863-01
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 07.01.1863
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se der sch ürfe, und wird A r u. esbeu 4"/, Wei- . L- wir »i». l Ber- iermit öbau liüller. endete nsrre» tiller baser muar vgrk. lpril- (im am ter» . d. Rat.« 8ank- rndon 1,75. l«al»- ftzG.; 68X redit- pol«, raun« tädter öeraer marer do. o. öst. I07A erlin- tbahn ; do. t B.; disch« 130 Nord öfter« efischr > G.; I B.; sperr. . «tr. Tdlr. rt. » mng: hlr.'; Vf. ;ben »ätzt her itt« en: blr., Nl lSai-l. do. v. r 48i» isenb.» größ. t^G.; süB.; !8 B. Anstalt 19 G.; '-i> G. ,-burg -. M. ondon tr. 8. 10 G. »s. I» »nüanS« trttt koo» noä »eklox b-neu. 3tzb«U«b: 5 rUe. 10 »»W t> " MlNAch^G »nstrattnprrtft: «in«e ge»z>»It«o«n Lalle: l ltgr. r»»«r ,,Lln^«»»nar" Li« Lell«: 2 kigr. «rschttnev: , »le üuonabioe L«r 8oun inL koioetag«, NbanL» tUr Sun Donnerstag, ^eu 8. Januar. t - -?7 . " — - - Dres-nerIaumal. Verantwortlicher Rtdacteur: I. G. Hartmann. - »nsrratmpttuwhm» an-würla: uö- t ». ttuiAporur,«», 6o»«»i»»i»»tte , .' 6«, I)r«oLu«r sollen»!,; »Kroki».: U Ik»ai.»,, Ii.l.o«»; L»»biUU-ait«a»: ttniexir»,» L Vu«»:.«», W,i-i>-> l)er>>>iv»'»vb« tiuob K»o61., lieri-oer«»', itur.an ; >r*»«o: L. 8vor.»rr»i >e»»i»«: l,ovi» 8rm«i«: kriubtatt ». K.: U»»t»«»'»cke Loebk.; Kilo: Xoor» llxo»»»,; kurli: r. ^tzM«o»»i.» (20, m« <i« >.»», <:of»n,); kr»G Luui-icu'» Vaebb; Vion! Loeoptoir L. ic. rVi»o»e Leiraog, 8t«s»u«pl. OO7. Hrrano-eder: Xbni^I. LrptLition 6«» Oeeeäoer louroul», vr«»«teo, bt»ri«v»tr»s»« Ko. 7. 18k». n IIN.17M11 Amtlicher Theil. DrrSdt» Vein« MajestLt der König Haden zu de« I schließe« geruhet. Eich bei de» Königlich Belgischen Hofe I durch «in« bleibend« Gesandtschaft vertreten zu lassen und demzufolge de«Legativn»r«thRichard von Könneritz zu AllähöchstJhrrm Minister-Residenten daselbst, unter gleich zeitiger Zurückberufung d«L bisher dort beglaubigt ge- ! wesenrn Königlichen gesandten Freiherrn von Srebach, ernannt. DreSdttl. Seine MajestLt der König haben dem I Minister-Residenten LrgationSrath« Richard von Kön- f nerih die »achgesuchte Erl»ub«iß zu ertheilen geruhet, l da» ihm von dem Großherzog« von Sachsen-Weimar Königlich« Hoheit verliehene Comthurkreuz l. Classe de» Orden» vom Weißen Kalken annehmen und tragen zu dürfen. Drrtdea, 30. December. Se. Königliche Majestät habe» dem Registrator bei dem HauptstaatSarchivr Karl Traugott Winkler die zum Verdienstorden gehörige Me daille t« Gold zu orrleihen geruhet. Dresden, 3. Januar. Seine MajestLt der König habe« allerguLdtgst geruht, dem Herzoglich Sachsrn- Coburg-Gothaischen Ministerialrathe Brückner zu Gotha l da» Eomthurkreuz U. Elasse vom Albrechtorden zu ver leihen. Dresden, 4. Januar. Seine MajestLt der König haben «llergnLdigst geruht, dem BrandverflcherungS-Ober inspektor Karl Friedrich Emil Gutwasser zu Zwickau ! da» Ehrenkreuz de» Verdienstorden» zu verleihen. — E«. Königliche MajestLt haben dem EtempelfiScal bisherigen Commisston»ralh Otto Ewald Müller daS > Dienstprtdicat al» „Kammerrath" in der 4. Classe der > Hofrangordnung zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Leberstcht. relegrnphtsche Nachrichte«. AettKNgsscha». (Publieist. Kölnische Zeitung.) ! ««»sgeschichte. Dresden: Besuch der Majestäten in der japanrflsche« Ausstellung. Zusammentritt der Bun- deSgesehgebung-commissto« für Odligationenrrcht. — l Wie«: Abschluß de» Vertrag» mit der Ba, k. Schu- selka'S WLHlerversammlung verboten. Der Rücktritt de» Prinz«« Llerander von Hessen. — Prag: Land- tagSvorberritungen. Petition für Prrßvrrurthrilte. f ÄschrLnkungen der laudwirthschaftlichen Vereine. — Berli«: Genesung deS König». Freimaurer Audienz. Veränderungen in der Verwaltung. General v. Willi- ! ; s««'» Antritt bezweifelt. Königlicher Erlaß bez. der EemisLcularfeiern. Berichtigung bez. der prruß. Note »ach Wie». Maßregeln gegen Zeitungen. Vermischte». Görslitz: Sammler zum Ratioualfond freigesprochen. — Würzburg: Großdeutscher Rrformverein. — ß Hannover: Commisston zur Ausarbeitung einer - Eynodalvrrfaffung. — Darmstadt: Militärische U Ersparnisse. — Altenburg: Kirchen nachrichten. DienstjubilLum. — Frankfurt: Beleihung österrei chischer Effecte«. — Pari»: Tagesbericht. — Tu rin: Gesetzentwurf zum Schutze de» nieder» Cleru». Empfang der Damendeputation. Programm - Rund- l schreibe« an die Gesandten. Präfrctenernennungrn. — U s London: Zunahme der Staatseinnahmen. Lage der R Vaumwollarbeitrr. Auswanderungen. Kulis. AdclS- ettheiluag. Unterirdisch« Eisenbahn. Uebrrgabe de» Nu»strllung»-ebLudrS. — St. Petersburg: Die vtajestLten zurück. Ausdehnung der Wechselfähigkrit. I Gr»nt»«»»Nl and Lersetzuagr». I ivnttzaer Machrtchtea. I PrMnztalnachrichte«. (Leipzig. Chemnitz. Freiberg.) > Leratschtes. Mtttsttk and «slkswirthschaft. Fraileta». Iaserale. Tagetkaleudrr. Lörsttr- »achrichten. Keuilleto«. 6 Leipzig, 7. Jan. Der hiesige Musikvrrein „Euterp e", welcher seit dem Winter 1860/61 wieder eine hervor ragend« Stellung in unser« Musikleben einnimmt und sich namentlich durch di« Vorführung von Novitäten ver dient «acht, befindet sich seit Beginn der jetzigen Saison »uter der Leitung de» Herrn Adolph Blaßmann. Der selbe führte sich schon in voriger Saison al» Pianist sehr vortheilhaft bei un» ein und bewihrte seinen guten Ruf al» solcher jüngst wieder auf» Beste; aber auch durch seine bisherige THLtiakeit al» Dirigent hat er binnen Kurze« di« Achtung der Musiker und de» Publi- c««S in hohem Grad« gewonnrn. Dieser letztere Er folg ist bet den nicht gewöhnlichen Anforderungen, die «an in Leipzig an Eoncrrtaufführungen stellt, um so ehrender, da da» Orchester der „Euterpe" au» den ver schiedensten Elementen zusammengesetzt ist; die Leistungen deffrlben habe» aber bet jedem Concrrte mit ersichtlicher Progressiv» an PrLclfion, Schwung und Feinheit der Rüancirnngen gewonnen. Dir wichtiger» NovttSten, welche Herr vlaßmann vorführte, gehörten überwiegend der neuesten Mufikrichtung an: M. Bargirl'» Medca- Ouvertüre, R. Schuman«'». Manfred-Musik, Fr. Liszt'» symphonisch« Dichtung „Taffo?, Festmarsch von E.^Laffrn und „Eine Faust - Ouvertüre" von R. Wagner. In nächster Zeit haben wir dem vernehme» nach unter An der« H. Berlioz' Harold. Symphonie und Liszt'» „Pro- «rthe«»" zu erwart«». , Ltte«t»r. „Mani, sein« Lehre und sein« Schrift««. Ei» Britrag zur Grschicht« d«» Manichäi»- init». Nu» d«m „Fihrtst de» Abü'lfaradsch Muhammad be» Jshak al-Warrtk" tm r«rtj nebst llebrrsrtznag, Eo«. «Pwnr «d And« z»« erste« Mal« hermisgegeben von Telrgraphischr Nachrichten. München, Dienstag, S. Januar. Gutem Vernehmen nach ist die vene Lntvortsnot« nach Berlin adaegangen. In derselbe» wird seitens der bayrrscheu Regierung der bisherige Standpunkt be züglich des Handelsvertrags unverrückt festgrhalteu und darauf beharrt, da- in der nächsten Generalcou- fereuz dir Ssttrretch'schen Propofitionen iu Be- rathung gezogru werden solle«. Die Grneralconfe- renz wird uunmrhr zum S. März eiuberufen werden. Paris, Montag, 5. Januar, Nachmittags. Berichte aus Madrid versichern, daß O'Donnell beschlossen hab«, an das Land zu apptlliren, falls die Majorität der Orputirten das Vorgehen der Regierung aufhalten sollte. Das Eubinet werde je nach dem Resultate seine Politik fortsetzen oder seine Entlassung nehmen. — Die „Correspon deacia" sagt, eine Versammlung der Dissentlren- den habe beschlossen, daß die Unterstaatssecretäre des Innern und der Justiz, sowie die 4 andern Deputirten, welche hohe Remter bekleid'«, bei der beabsichtigten Demission beharre» sollen. Paris, Dienstag, 6. Januar, Morgens. Nach Berichten aus Madrid hat die Regierung eine» Gesetzentwurf über Veränderung der Eingangs zölle von Eisen, baumwollenen Zeugen «nd an dern Gegenständen vorg legt. — Da« Vorhaben höherer Beamteu, idre Stellen niedrrzulege», wird bestätigt. O'Donnell hat »eue Beweise von dem Vertrauen der Krone erhalte». Varis, Dienstag, S. Zannar, Abends. Wie die „Arance" mittheilt, lauten die Jnstructione» für de» Grafen o d. Goltz sehr sympathisch für Frankreich. — Vie „Arance' drmentirt gleichzeitig, daß Victor Emanuel zur Laufe seines Enkels nach Paris kommen werde. London, Mittwoch, 7. Januar. Nach der heutigen „Gazette" find Folgendes die Grund züge des vo« Lord Elliot der griechischen Regie- ruag überreichten Memorandums: Die Königin vo» England wünscht Griechenlands Woblfahrt gefördert zu sehen. Die provisorische Regierung Griechenlands erkläre sich für Aufrechterhaltung eiuir friedliebende» constitutivurllen Monarchie. »««« di« atationalverseunmlnng dies« Zusage er- flNkr mrtz einen Herrscher wähle, deffdu SaHl dicht angefochten werde» könne» daun werd« die Köni gin de» Bewohnern der jvaischen Inseln ihre» Wunsch verkündigen, letztere mit Griechenland zu vereinigen, und wofern dir Ionier eiuwilligten, die Zustimmuag der Großmächte anstrebra. Die Ein verleibung würde jedoch unterbleiben, wenn man einen, der Resolution oder dem Angriffe guf die Türkei geneigten Prinzen wähle. Die Königin er warte die Wahl eines in GlaubcnSsachen toleran ten, friedliebenden coustitutioaelleu Prinzen London, Dienstag, 6. Januar. Mit dem „Rorwegian" aus New-Dork vom 26. v. M. rtugegangrne Berichte melden, daß der Präsident DaoiS in Tennessee einen Plan vorbereite, um Nashville zu nehmen. Der „New-Dork Herald" fordert eine Zusammen berufung und Convention der loyalen, sowie eine Einladung der insurgirten Staaten, zu einer Con födrration zusammen zu treten, um den Frieden auf Grundlage der Verfassung der Lcrriuigten Staaten wieder herzustellen. Rach weitern Berichten aus New-Dork vom 27. v. M. hatten die Confötertrten Winchester in Birgioien geräumt und find gegen Staunton marschirt. Die Unionisten haben Winchester be setzt. Chase hat vorgeschlagrn, 3VV Millionen Dollars für den Dienst des laufenden, und 6VV Gustav Flügel. Leipzig, F. A. Blockhaus. 1862." — Zwischen Theologie und Orientalismus besteht eine ur alte Verwandtschaft. Beide wurzeln im Morgenland«: ohne diese» gäbe rS keinen Grund und Boden sür unsre Theologie, d. h. keine oder — ich weiß nicht wa» für eine Religion, und selbstverständlich auch keine morgen ländischen Sprachen und Sprachstudien. Ja vor noch nicht langer Zeit war orientalische Philologie, wenigstens im protestantischen Deutschland, kaum etwas Andere» al» ein Filial der Theologie. Unter dem Schutze und im Dienste seiner ehrwürdigen Pflegemutter, in der Rich tung zunächst auf da» Hebräische, Aramäische und Rabbinischr, bemaß der norddeutsche Orientalismus die Ausdehnung, die Gegenstände und die Ziele seiner Tätig keit wesentlich nach theologischen Interessen und Bedürf nissen. Ueber die semitischen Sprachen kam er in der Regel nicht hinaus, und auch diese wurden hauptsächlich al» „verwandte Splachen" nach dem Nutzen gewürdigt, den man für die Erklärung de» Hebräischen und Helleni stischen des Alten und Neuen Testamente» daraus zog vder zu ziehen glaubte; in persische», türkisches oder noch weiter abliegendes Sprachgebiet wurden nur vereinzelte Streifzüge gewagt. Der erste Norddeutsche, der diesen Bann mit nachhaltiger Kraft und glänzendem Erfolge brach, indem er zunächst da» Studium de» Arabischen al» Selbstzweck, wie das d«S Griechischen und Lateini schen, erfaßte und betrieb, war rin sächsischer Kernmann, Joh. Jak. ReiSke, zuletzt Professor de» Arabischen an der Universität Leipzig und Rector an der dasigen Ntkolaischule. Die durch ihn angebahnte Selbstständig keit de» norddeutschen Orientalitmu» ist seitdem zur vollendete« Thatsach« geworden, aber auch die entschiedene UnabhängtgkritSerklärung desselben durch Stiftung der deutschrn morgenländischen Gesellschaft im Jahre 1845 war keine Zerreißung de» alten natürlichen Baudt« zwischen OrientaliSmu» «nd Theologie, sonder» nur die Millionen für den des kommenden Jahres »ach eine« von dem Coagreffe zu sanctionireuden Mo- dns anfzunebmen. Man vermuthet, der Präsident Lincoln werde dem Versprechen, die Emaneipn- ttoasproclamation zu publiciren, mit de« 1. Za nnar Nachkomme». Die Veröffentlichung wird nicht sinttfindru in Delaware, Missouri, Mary- lnad, Kentucky, sowie in einigen Theileu Lirqi- »ievs, Nordcarolinas, Louifiannas uud Tennessees. — Die „Tribüne" versichert, baß man Regerregi- «enter bilden »erde, um die Emaucipatton unter den Schwarzen zu sichern. Die zweite Ausgabe der „TimeS" enthält von ihre« Privatcorrespondenten rin Telegramm auS Re» Dort vom 26. v. M. Rach demselben drän ge« die Republikaner den Präsidenten Lincoln, die Emanciputiousproclamation frstzuhaltrn und dieselbe zum neuen Jahre zu veröffentlichen. Die Demokraten opponiien dagegen. Die Lage der Unionsarme im Südwester! erregte Besorgnisse. D»e Conföderirten Haden Holy Spriug zurück er obert und Lorräthe im W«rttze von einer halben Million zer-ürt. Die Stellung der Heere am Rappadannock ist unvrräabert. Am 26. December war in New Dock der Wech selkurs auf London 145'ä, Goldaglv 32» Bau« wolle ruhig 66^, Lrodftoffe fester. Am 27. war der WechselcourS auf London und Goldagio un verändert, Fonds jedoch steigend. Kopenhagen, Montag, 5. Januar, Abends. I» der heutigen Sitzung des LandSthiugs sprach der Justizmiu'ster Lebmann iu sehr scharfen Wor ten gegen die E ngabe der vorzrschlagenen Adresse, sowie gegen die Form derselben. Er sagte: So wohl alS Minister, wie als Mitglied des Lands- thtttzs rathe er der Versammlung ab, mit außer halb ihres BerufSkreiseS liegenden politischen Ver handlungen sich zu beschäftigen; dies könnte leicht b'wirken, daß ander« besondere Versammlungen sich ein gleiches Recht vinoicirten. Die Regierung glaube in Bezug auf Festigkeit und Energie Alles gethan zu haben, wa- aefocdert werden könne, und sie erkenne nur den König und den Relchsrath als Richter ihre- Thuus an. Als Minister uud als Mitglied des Reichsrathes müsse er d,m Thinge abvathen, ein Reichsparlament spielen zu »ollen. Von der polutscheu Grenze, Montag, ll M>u«ar, Nachmittags. Der Gutsbesitzer Za- remba wurde, weil er zwei Geldeinnehmer des CentralcomiteS verhaftet und au die Behörde über- aebm hatte, bei seiner Rückreise im Wald« über fallen und aufgeknüpft. Koustantiuoprl, Montag, 5. Januar. Kia mil Pascha ist au Stelle Anad Paschas zu« Groß wesir ernannt worden; die Entlassung Aali Pa schas ist nicht angenommen worden, und es ist Hoff- nung vorhanden, daß derselbe i« Amte bleiben werde. Dresden, 7. Januar. Ein Berliner Blatt, der „Publicist", brachte vor einigen Tagen einen Artikel, den es selbst als aus einer officiösen Quelle hcrfließend bezeichnete und der deshalb in allen preußischen Blättern, ohne von anderer Seite Widerspruch zu erfahren, verbreitet wurde. Der Artikel gicbt zur Beantwortung eines in dem genannten Blatt erschienenen Leitartikels: „Was nun weiter?" eine Dar legung des Programms, welches die preußische Re gierung der Zwe iten Kammer gegenüber einzuhalten entschlossen sein soll. Danach hält die Regierung eine „Uebereinstimmung" zwischen der Negierung und dem Abgeordnetenhause, wie solche von den Organen der Fort schrittspartei als coaäilio »ins qua non de» StaatS- lebenS behandelt wird, durch die Verfassung durchaus nicht für geboten, schon aus dem Grunde, weil die Aushebung einer mit der Zeit unnatürlich und dem wohlverstandenen Interesse beider Disciplinen selbst hin derlich gewordenen Ueber- und Unterordnung. Dies sprach auch ein damals erschienener Journalartikel über die neue Gesellschaft bestimmt aus, mit dem Zusatze: „der so Luf eigene Füße gestellte deutsche Orientalismus hoffe der Theologie dir von ihr früher empfangenen Wohlthatrn bald mit Zinsen zurückzuzahlen". Zur Ein lösung diese» Worte» haben nun zwar die von der deut schen morgenländischen Gesellschaft herausgegebenen oder unterstützten Schriften und die von ihr angeregten wissen schaftlichen Arbeiten schon manche schöne Beiträge ge liefert, aber sie alle zusammengenommen fallen kaum so schwer in» Gewicht, wie dieses eine Werk de» Professor- Flügel, eine» Manne», der überhaupt an der Erhebung und Erweiterung unsrer Wissenschaft im Sinne ReiSke'» nun schon seit vierzig Jahren am treuesten, fleißigsten und erfolgreichsten mitarbejzet. Sein „Mani" ist ausdrücklich auch für solche Kreise bestimmt, denen im Allgemeinen die rein orientalischen Studien ferner liegen. Da hierzu jedenfalls der wcitau» größtr Theil der Leser dieses Blattes gehört, so glauben wir etwas Zweckmäßige» zu thun, indem wir ihnen das Buch mit kurzen Worten vorführen, m der Hoffnung, dadurch besonder» Theologen, die mit ihrer Wissenschaft fortleben, und gebildete GeschichtSsreunde zu näherer Kenntnißnahme von demselben zu veranlassen. Die uns bisher zu Gebote stehenden Quellen üb«r Lebrn und Lehre Mani'S, de» Stifter» de» ManichäiS- mu» im 3. Jahrhundert n. Chr., sowie über Verfassung, Ausbreitung und Schicksale der von ihm gegründeten ReligionSgrsellschaft waren theil» orientalische, th«il» occidentalisch«. Im Allgemeinen schienen jen« in Bezug auf da» rein Geschichtliche den Vorzug z» verdirnen, während dies«, «nd unt«r ihnen besonder» die zahl reichen rinschlagknden Schriften de» h. Augustin und die Verfassung kein Mittel angiebt, eine solch« Uebereinstim- mung unter allen Umständen zu erzielen. Die gegen wärtige Regierung will den Dingen ihren Lauf lasse« und nur darauf achten, daß sich jrder der drei Factore« der Staatsgewalt streng innerhalb der einem jeden von der Verfassung gezogenen Grenzen halte. Zu diesem End« hat die Staat»regierung di« bilden Häuser de» Landtag» innerhalb der verfassungsmäßigen Frist einberufen und wird dem Landtage drn DtaatShauthaltetat pro 1862, wie er sich bei dem Mangel des betreffende» Gesetze» faktisch, und zwar ohne Deficit, gestaltet hat, zur nach trägliche« Genehmigung vorzulegen. Sie wird ferner einen Gesetzentwurf eiabringen, betreffend einig« Abän derungen des Gesetze» vom 3. September 1814 über da» Heerwesen, und zwar dahin gehend, daß die Dienstjeit für die Reserve um 2 Jahre verlängert, dir für die Landwehr dagegen um 3 Jahre verkürzt werde. Alle übrigen Aenderungen, welch« durch dir Militärreorgani sation ringetreten sind, hält die Regierung mit den dr- stehrnden Gesetzen und drn verfassungsmäßigen Rechte« der Krone für durchaus conform, namentlich auch dir Aushebung der wehrpflichtigen Mannschaft in Bezug auf die Zahl. Die Regierung wird ferner die StaatShauS- haltetatS für 1863 und 1864 vorlegrn, und zwar auch wieder ohne Deficit, um dadurch dem Abgrordnetenhause jeden Grund zu erheblichen Modifikationen zu nehmen. Auf die Berathung dieser Vorlagen wird sich di« Arbeit des Landtag» in der Session für 1863 beschränken, so daß derselbe möglichst zeitig geschloffen werden kann. Eine Auflösung de» Abgeordnetenhauses wird in keinem Falle erfolgen, da eine solche bei der Anschauung der Regierung, welche eine Uebereinstimmung zwischen sich und dem Landtage durch Nichts für geboten erachtet, schon principiell nicht angezeigt ist, ganz abgesehen davon, daß sie eventuell auch zwecklos sein würde. Wenn da» Abgeordnetenhaus dem Gesetzentwurf über die Reserve- und Landwrhrdienstzeit die Zustimmung versagt, so wird in der Militärreorganisation die frühere Dienstzeit der Reserve und der Landwehr, wie st« durch daS Gesetz vo« 3. September 1814 bestimmt ist, bribehalten werden. Versagt da- Abgeordnetenhaus dem Gtaat»hau»haltrt«t für 1862 di« nachträgliche Genehmigung, so bleibt der selbe ohne gesetzliche Feststellung. Kommt auch für 1863 und 1864 da» Gesetz über den Staat-Hau-Haltetat nichr zu Stande, so dauert der budgetlos« Zustand fort, indem die Regierung, auf de« Art. 10S der Verfassung gestützt, dir bestehenden Steuern und Abgaben weiter erhebt nutz davon die Ausgaben des Staate« nach Maßgab« dm schon früher gesetzltch festgrstellten Normalsätz« bestreitet. Die Regierung sieht in diesem ihren Verhalte« ebenso wenig eine Verfassung-Widrigkeit wie rin« Gefahr für den Staat oder eine Ueberbürdung der Staatsbürger. Sie glaubt also gar kein Interesse daran zu haben, daß der Zustand geändert werd«, und nur wenn sich daS Ab geordnetenhaus zu „verfassungswidrigen Schritten »der Beschlüssen" veranlagt finden sollte, würde sie von ihrem Rechte der Auflösung und den sonst zä ihrer Verfügung stehenden Maßregeln Gebrauch machen. ' . - Die „Kölnische Zeitung" nimmt von den Ge rüchten gleichfalls Notiz, welche bezüglich einer „krie gerischen Action" Preußen» durch die Blätter gehrn, und erklärt, der Landtag werde dazu sicherlich kein Geltz bewilligen. „Nach einem Artikel der jetzt eingegangenen ministeriellen Zeitung könnte es freilich scheinen, al» be trachte das Ministerium !es für eip« patriotisch« Pflicht de» Landtage», zu jedem Kriege, den dir Regierung für nöthig halte, das Geld herzugrben. Das Land ist aber, so viel wir zu bemerken Gelegenheit hatten, ganz ande rer Meinung. So unzweifelhaft e» die patriotisch« Pflicht des Landtages ist, in jedem gerechten und nothwendigrn, zur Bertheidigung der höchsten Güter der Ration geführ ten Kriege die Regierung mit allen Kräften zu unter stützen, ebenso unzweifelhaft ist es seine heilige patrio tische Pflicht, zu jedem Kriege, der ihm unnöthig und frivol erscheinen sollte, seine Mitwirkung zu versage«. Eine Ration von 18 Millionen Menschen, die nicht voll kommen despotisch regiert wird, kann nicht wider ihre« „Xow «lioputaüonis ^retielai et >lanetio" von einem Un bekannten den Hauptstoss zur Darstellung der mani« chäischrn Lehre und Verfassung lieferten. Daß indessen auch der Islam über den Lehrbegriff Mani'» sehr wohl unterrichtet war, zeigte, von Ander« abgesehen, scho« der betreffende Abschnitt d«S im Jahre 1842 von Cureton herausgegebenen ersten Theile» von Echahrastani'» Werk über Religionen und Philosophensrcten aus dem 12. Jahr hundert. ES war auch in der That undenkbar, daß eine so durchaus eigenthümlich«, dem J-la» wie dem Christ«»» thume in ihrem innersten Wese» entgegengesetzt«, durch zahlreiche Gemeinden bi» weit über die Grenzen des KhalifenrcicheS hinaus verbreitete phantastische Religio«, die überdies in dem Mittelpunkte der abbasidischen Herr schaft mehrere Jahrhunderte lang ihre» ordnungsmäßige« Centralvorstand und wenigsten» früher gar «anche ein flußreiche Göonrr u»d Anhänger hatte, nicht die Auf» mrrksamkeit der weltlichen und geistlichen Behörden auf sich gezogen und die Gelehrten zu Forschungen über st« angeregt haben sollte, In wie ausgedehntem Maß« tzbe» aber wirklich der Fall war, erhellt besonder» au» tzer ersten größer» allgemeinen Cultur- und Literaturgeschichte der Araber, dem oben in der Ueberschrift genannte» „Fihrist al-ulüm" (Register der Wissenschaften), gegen da» Ende de» 10. Jahrhundert» vrrfaßt, von dessen In halt Professor Flüg«l in der Zeitschrift tzer deutschen morgenländischen Gesellschaft, Bd. XIII, S. 5SS—SSO, eine Grsammtübrrsicht gegeben hat. Zwar hatte schon v Hammrr-Purgstall in dem SO. Bande der „Jahrbücher der Literatur", Wien 1840, den Abschnitt de» „Fihrist" über Mani und Manichäismu» übersetzt, aber s», daß sein« Arbeit zum Bortheile der Sache selbst fast dnrchan» unbeachtet und unbenutzt geblieben ist. Flügrl giebt nun, al» Kern (eines Werke», denselbe» Abfchmtt in einem kritisch berichtigten Tert« mit Varianten pn» st» einer Uebersrtzung mit Vrrw«isung»uuinmern auf die 431
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