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Dresdner Nachrichten : 16.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189809166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980916
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-09
- Tag 1898-09-16
-
Monat
1898-09
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.09.1898
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Hofnachrichten, Grone Garten-Veleiichtilng, Gcwcrbeverein. Zum Tode der Kaiserin Elisabeth. Tagesgeschichte. „Die Maler", Dietzsch-Jnbiläum. Mutbmaßl. Witterung:! Trübe, warm. A-reitali, 16. Leptember 1898. Politisches. In Frankreich spitzen sich die Dinge immer mehr zu und be drohen die Republik sogar in ihrem Oberhaupt. Allerdings ist die Meldung, daß Präsident Jaure in die Behandlung der Dreysus- Aiigelegenheit aktiv Angegriffen und sogar seine Demission in Aussicht gestellt habe, für den Fall, daß die Revision beschlossen wurde, durch eine offiziöse Note der „Agcncc Havas" prompt dcmeiitiit worden. Das beweist aber gar nichts, ebenso wenig wie die berüchtigten „Gesundheitsrücksichten", aus denen unmöglich ge wordenen Ministem der amtliche Laufpaß gegeben zu werden pflegt. Dementirt wird in solchen Lagen, wie die augenblicklich in Paris vorherrschende ist, noch fünf Minuten vor dem Ausbruch der Katastrophe. Das ist nun einmal so und wird auch nicht ge ändert werden durch den sehr berechtigten Hinweis aus den klassischen Ausspruch, mit dem Jmmermann seinen Münchhausen beginnen läßt: „Was für ein schändliches Laster ist doch das Lügen!" Am allerwenigsten werden sich die Franzosen dadurch ge troffen fühlen, weil diese es fertig gebracht haben, nicht »nr den alten Erbstuch der Lächerlichkeit seines niederschmetternden Charakters zu entkleiden — in Frankreich darf sich heutzutage Jeder ungestraft blamiren so gut er kann — sondern auch das gesummte öffentliche Leben zu einer einzigen großen krassen himmelschreienden Lüge zu gestalten. Wenn der fernstehende Beobachter in das Gewimmel von Haß, Bersolgungssucht, Unehrlichkeit und Jntriguen hineinsicht, das die Drehsus-Asfaire mit allen ihren fürchterlichen Begleit erscheinungen bis jetzt im Gefolge gehabt hat, so keimt in ihm das sehnsüchtige Verlangen auf. daß der suchende Blick doch wenigstens etwas finden möchte, das an die edleren Regungen der menschlichen Natur erinnerte. Doch vergeblich! Es ist Alles Wnth, Zorn, Grimm, nackte Zweckpvlitik und infernalischer Fanatismus auf beiden Seiten, und der ganze abscheuliche Brodcm von entfesselten Leidenschaften entsteigt demselben gemeinsamen Hexenkessel von allgemeiner Korruption in der Negierung und Verwaltung de Landes, im Parlamentarismus und im Volke. Die Frage, ob Trchsus schuldig oder unschuldig ist, entschwindet gänzlich vor der unabsehbaren politischen und sozialen Tragweite, die diese An gelegenheit angenommen hat. Der Name Drehfns ist zum Schiboleth der ganzen inneren und äußeren französischen Ent wickelung für die nächste Zukunft geworden. Stirn an Stirn siehe» die Parteien kampfbereit einander gegenüber und warten anscheinend nur noch auf das Signal, um sich mörderisch gegeneinander zu stürzen: auf der einen Seite der Generalstab mit Allem, was an der Armee hängt, darunter der Klerikalismus und Rohalisiuus in erster Linie: aus der anderen Seite der revolutionäre Sozialis mus und die Phalanx des DrehfuS-Shndikats. In der Mitte jener beiden furchtbaren und mächtigen Gegner aber steht das schwache Häuflein der bürgerlichen Republikaner, deren politisches Ideal die gemächliche Ausbeutung des Volkes im börsenkapitalislischen In teresse ist, unter der Firma der republikanischen „Freiheit, Gleich heit und Brüderlichkeit". Diese Elemente betrachten die Dreysus- Affaire mit derselben moralischen Schlappheit, die sie dem Panama- Skandal gegenüber zur Schau trugen, und hegen nur den einen Wunsch im Interesse ihrer satten Behaglichkeit, daß der allgemeine Schlammstrom der Korruption auch die unbequeme Drehsussache ebenso hinwegspülen möge wie seiner Zeit das modrige Panama. Ob ihnen »och einmal die Erfüllung ihrer Wünsche winken wird? Die hcranwitternden Ereignisse lassen cZ ernstlich bezweifeln. Die Sturmzeichen sind zu zahlreich und zu gefahrdrohend, als daß selbst der größte Optimismus sich noch in dem Wahne wiegen könnte, die diesmalige Krisis der dritten Republik sei hoffnungsvoller Natur. Die gesammte öffentliche Meinung Frankreichs befindet sich in einer Art von Deliriumszustand. Die allgemeine Vernunft ist außer Aktivität gesetzt uird der tollste Blödsinn wird allerseits für baare Münze genommen. So wagt es die „Revision", ein Blatt, das ausschließlich auf die Drehfus-Bewegung seine Existenz ge gründet hat, seinen Lesern allen Ernstes die Meldung zu bieten, daß Dreyfus insgeheim in einem großen eisernen Käfig nach Europa gebracht und im Gefängniß von Fresnes in eine Zelle gesteckt worden sei, zu der nur der Direktor der Strafanstalt den Schlüssel habe. Auch auf Seiten der Gegner der Revision wird mit Lügen nicht gespart. So tischt man das Märchen auf, daß die deutsche Regierung durch ihren Einfluß und ihr Geld die Revision des Drcvfus-Prozesses unterstütze, weil sie auf diesem Wege die Namen der deutschen Offiziere zu erfahren hoffe, die für Frankreich öpionendienste geleistet und den Verrats) von Drehfns in Paris zur Anzeige gebracht hätten! Hand in Hand mit dem krankhaften Zustand der öffentlichen Meinung geht eine allgemeine beängstigende Schwäche der leitenden Kreise, so daß man von „handelnden" Personen überhaupt nicht mehr sprechen kann, weder in dem einen noch in dem anderen Lager. Der Mangel an einer energischen Persönlichkeit ist auch offenbar der einzige Grund, daß die Dinge noch immer nicht zu einer rein lichen Scheidung gekommen sind, so oder so. Nur zwei Männer schienen in der lebten Zeit sich zu einer That ausraffen zu wollen, jeder in seinem Sinne. Herr Cavaignac, der soeben verflossene Kriegsininister. soll im Ministerrath gesagt haben: „Wir müssen ein Ende machen. Das Wiederaufnahmeverfahren ist unmöglich, es bleibt also nur ein Mittel, nämlich die Hanptlärmer zu ver haften und sie wegen Verschwörung gegen die Sicherheit des Staates vor ein Ausnahmegericht zu stellen." Herr Cavaignac drang jedoch mit seiner Meinung bei der Mehrheit seiner Ministcr- kollegen nicht durch und räumte infolgedessen, da er zu einem Staatsstreich auf eigene Faust nicht das Zeug in sich fühlen mochte, den Platz. In die Bresche, die Cavaignac gelassen hatte, schien zunächst Herr Brisson mit kühnem Sprunge eintrcten zu wollen. Judcß auch er zog die bereits nach dem Kriegsministerium ausgestreckte Hand, in der er den Befehl zur Prozeßrevision hielt, im letzten Augenblick unentschlossen zurück. Hätte Herr Brisson damals gleich gehandelt, so hätte ihm möglicher, sogar wahrschein licher Weise der Erfolg den Lorbeer um die Schläfen gewunden, weil die öffentliche Meinung unter dem ersten Eindruck der Henrh- schen Fälschung aus seiner Seite stand und die Militärpakte! mvmentan gelähmt war. Jetzt aber hat er durch sein Zögern schon die besten Chancen wieder preisgegebcn und die Unsicherheit der Lage ist die alte. Jeder Tag kann daher unliebsame Ucber- raschungen bringen und die europäische Politik vor unerwartete Probleme stellen. Die Hauptaufmerksamkeit des Auslands konzentrirt sich zu nächst ans die Frage, ob Herr Jaure bleiben wird oder nicht. Vor wenigen Tagen wurde noch augedeutct, daß der Präsident am Schlüsse der Manöver in öffentlicher Rede für die Armee, also gegen die Revision, sich erklären werde. Damit würde zugleich die Stellung des revisionSfreuudlichen Kabinets Brisson unhaltbar werden. Möglich, daß der Präsident inzwischen Angesehen hat, ein solches aktives Hervortreten seinerseits sei „verfassungswidrig" und daß er deshalb, da er auch nicht aus staatsstreichlerischem Holze geschnitzt ist, auf den Ausweg der Demission nach Perici'sckem Muster verfallen ist, mit der Maßgabe freilich, daß er der National versammlung seine Person zur Wiederwahl zur Verfügung stellt. Politische Logik würde in einem solchen Vorgehen des Herrn Jaure ganz nnzweifelhcist liegen. Es wäre mit Entschiedenheit ein Schritt, der der jetzigen elenden und beängstigenden Fortwurstclei ei» Ende machen und eine ganz klare Situation wenigstens für die nächste Zeit schassen würde. Tie Wiederwahl Fnure's würde den Sieg der klerikal-militärischen Partei und die Nichtrevision deS Prozesses Trevsns bedeuten, seine 'Nichtwahl dagegen eine weitere Stärkung des bürgerlich-republikanischen Regiments und die Revision zur Folge haben. Die großen Machtfragen freilich, die augenblicklich in Frankreich nach Entscheidung ringen, wären durch eitlen solchen Ausgang noch nicht cndgiltig erledigt. Man dürste aber doch mit Zuversicht aus eine weitere Galgenfrist bis nach der Weltausstellung im Jahre 1900 rechnen, und Zeit gewonnen, heißt unter Umständen Alles gewonnen. Herr Felix Jaure möge also getrost seine Demissionsabsicht zur Aussührung bringen. Jede Politik ist, nach einem Bismarck'schen Ausspruch, besser als eine schwankende. Fernschrcib- und Fernsprech-Berichte vom 15. September Berlin. Das Befinden des Prinzen August Wilhelm von Preußen ist befriedigend. Der Prinz befindet sich während des größten TbeileS des Tages anßer Bett. — Die „Nationalztg." erklärt die Meldung der „Kol». VvlkSztg.". wonach von denticher Seite eine internationale Konferenz zur Berathung gemeinsamer Maßregeln gegen die anarchistische Gefahr werde angeregt werden, als in allen Theilen für unbegründet. Weder von deutscher noch von anderer Seite sei eine solche 'Anregung erfolgt: deutscherseits werde auch nichts Derartiges beabsichtigt. — Gegenüber der Angabe des „Hannov. Cour.", daß in den konservative» Parteien mit Hochdruck aus die Verwerfung der Kanalvorlage hin- gearbeitct werde, bemerkt die „Kreuzztg.", daß zwischen den Führern der konservativen Parteien neuerdings nicht einmal Aussprachen über diesen Gegenstand stattgefunden haben. Köln. Von unterrichteter Seite wird der „Köln. Ztg." bctr. die Einberufung die Zurückhaltung von den Präsidenten von geschrieben, die Meldung aus Washington, von ,">0.000 Mann der Nationalgarde und AO.OOO Mann eingczvgcner Urlauber durch Chile sei unrichtig. Ulm. Die 51. Hauptversammlung des Gustav-Adolvh- BereiuS beschloß, die große Liebesgabe im Betrage von 10,287 Mk. der Gemeinde Osielsk lPosen) znzuweuden und der aus Braun- schweig überbrachtcn Einladung im Jahre 1899 zu folgen. Breslau. Der König von Sachsen wird hier zur Hochzeit der Prinzessin Theodora von Sachsen-Meiningen erwartet, ebenso die Kaiserin Friedrich. Wien. Der Genfer Untersuchungsrichter gestattete einem Berichterstatter des „Neuen Wiener Journals", mit dem Mörder Luccheni längere Zeit zu sprechen. Der Korrespondent fragte: „Wie konnten Sie eine wehrlose, von aller Welt wegen ihrer Herzensgüte verehrte Frau m so grausamer Weise hinnivrdcn!" Luccheiil erwiderte: „Auch ich bin ein guter Mensch, denn ich gab Alles weg, wenn ich Gelb hatte; ich bin aber Anarchist und hatte ein Ideal, das war, die herzlose Menschheit in einer ihrer Spitzen zu treffen. 'Nun habe ich mein Ideal erreicht: was die Welt sagt, ist mir gleichgiltia." Der Korrespondent: „Ideal nennen Sie Ihre That ? Sie zeigten eine dreifache Feigheit: Sie mordeten eine edle Frau und ergriffen die Flucht, Sie ermordete» in Genf, weil Sie wußten, daß hier die Todesstrafe abgcschnsft ist." Luccheni: „Ich bin nicht feige und fürchte den Tod nicht. Ich habe soeben an den Bundesrath die briefliche Bitte gerichtet, mich in Luzern aburtheilen zu lassen, damit ich guillotinirt werde." Der Korre spondent: „Sie haben wohl chn Ihrer Zelle das Geläute der Wien Ter Zug mit der Leiche der Kaiserin wurde aus österreichischem Boden überall mit Glockengcläute empfangen. Heute früh gegen halb 8 Uhr traf derselbe in Innsbruck ein, wo der Statthalter, die Würdenträger und eine Ehrenkomvagnie aus dem Bahnhof 'Aufstellung genommen hatten. Zahlreiche Kränze wurden nicdergelegt. Ucberall erwartet eine große Volksmenge in. stummer Trauer den Zug. P e st. Beide Häuser des Reichstags traten heute Vormittag zu sammen, um über die Art und Weite ihrer Betheilignng an den Bei- setzunaSfeicrlichkeitcn der Kaiserin nähere Festsetzungen'zu treffe». Die Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaften hatten ihren Beschlüssen entsprechend Trauer angelegt. Im Abgeordnetenhaus wurde ans Vorschlag des Präsidenten folgender Beschluß gefaßt: Das Haus legt auf der Bahre der Verschiedenen einen Kranz nieder. Hierin:! wird das Präsidium und eine Deputation betraut, an welcher alle Mitglieder des Hauses theilnehmen können. Die Riederlegung des Kranzes erfolgt unmittelbar nach der öffentlichen Ausstellung der Leiche Ihrer Majestät, und die Mitglieder der Deputation ver samineln sich deshalb morgen 'Nachmittag 5 Uhr im Palais des ungarischen Ministeriums in Wien. Ein Sondenug steht den Theilnehmcr» an der Deputation zur Verfügung. Das Magnaten Haus beschloß gleichfalls die 'Niederleguiig eines Kranzes mit Schleifen in den Nationcilfarben mit Widmung. Der Präsident des Hauses forderte die Mitglieder auf, sich möglichst zahlreich an der Deputation zu bctheiligen, damit die innige Antheilnahme Ungarns sich um so schöner offenbare. Pari s. Der Präsident der Republik und die Regierung haben beschlossen, zum Zweck der Vertretung bei den Beerdigungs- fcierlichkcitcn für die Kaiserin Elisabeth eine Spezialabordming zu entsenden, welche besiehe» soll ans dem fraiizvivchen Botschafter in 'Wien, dem General Fanre und dein Kapitän der Fregatte „Moreau", Bignct. Toulon. DaS Transportschiff „Fviidre" ist nach Kreta in See gegangen mit Mannschaft und Material an Bord. Rom. Für die Vermehrung der Flotte wird der Marine minister WO Millionen Lire verlangen. Bern. Tie in den letzten Tagen erfolgten zahlreichen AnacchisicN'Vcchastnngen sind aus Ersuchen der italienischen Negierung ziirückzuführen. Die Verhafteten wurden an Italien auSgelicfcrt. Geil f. Luccheni erschien heute vor der Uiitersuchungskammer und antwortete sranzvsisch aus die üblichen Fragen nach seine» Personalien, er sei kein Franzose und verlange einen Dolmetscher. Cr wurde darauf in das Gefängnis; znrückgeführt. Lansann e. Ter hier am Tage vor dem Attentat Luccheni's wegen LaiidsircichenS verhaftete Italiener Guatducci ist setzt als gefährlicher Anarchist eitamit worden. Cr har mehrere Tage mit Lnccheni zilsamincngcwohnt nnd man glaubt, das; er den Griff des MordwerlzengS Lncchens'S angcfcrtigt hat. Tie Papiere, die man bei Guatducci gesunden hat, sind nicht sein Eigcnthum. Ein anderer hier verhafteter 'Anarchist, Namens Barbetii, steht gleich falls stark im Verdacht, ein Complize Luecheni's zu sein. Gunldueei und Barbetti sind nach Gens geschasst worden. Brüssel. Ein äußerst gefährlicher Anarchist, Namen: Michels ans Antwerpen, wurde bei der Ankunft ans dem hiesigen Nordbcihnhvs nach heftigster Gegenwehr verhaftet. Im Hand gemenge versuchte er. dem Polizeivfsizier de Clcra einen Dolch in die Brust zu stoßen und ries: „Cs leben Luccheni und Caseriv ! Jcv bin nach Brüssel gekommen, um zu tobten, und ich werde später wüten." I» seinen, Besitz wurden viele Originalbriefe berüch tigter Anarchisljen gefilnden. Land v ii. Die Meldung der „Times", die Regierung von Argentinien habe der englische» Regierung mitgetheilt, die gan Angelegenheit der Grenzstreitigkeitcn zwischen Chile und Arge» tiiiien einem Schiedsgericht unterwerfen zu wollen, ist zum Mindesten verfrüht, da weder bei der chilenischen noch bei de. argentinischen Gesandtschaft, noch auch bei dem 'Auswärtigen Am: von einem Schritte Argentiniens in der Frage des Schiedsgerichts etwas bclannt ist. Sofia. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist zu den Leichen- feierlichkeiten nach Wien abgercist. New-Uork. Der „New - Nork Herald" meldet ans Valparaiso, der Grenzstreit zwischen Chile und Argentinien werd: sich wahrscheinlich zu einem gewaltigen Zusammenstoß von ganz Südamerila entwickeln. Man glaube, Bvlivia sei durch Geheim vertrag mit Argentiiüeu verpflichtet, Chile entgegenzutreten, aber Peru werde Bvlivia in Schach halten. Diese Haltung Perus sei eine Folge davon, daß Chile feine Entschädigungssorderung an Peru wegen Verwaltung der Provinzen Tacncr und Arica um 10 Millionen ermäßigt habe. St. Thomas, lieber die meisten Windward- und Leeward- Jnseln ist ein Orkan niedcrgegangen und hak furchtbare Verwüst ungen angetichtet. 300 Personen sind getödtct und 20,000 sollen obdachlos sein. Häuser und Kirchen wurden durch Fluthwellen zerstört. In Santa Lucia traten mehrere Erdstürze cm, bei denen 12 Personen den Tod erlitten. Auch Guadeloupe wurde schwec betroffen; 10 Bewohner wurden getödtct. Nokoha m a. Nach Meldungen ans Söul ist das Befinden des Kaisers von Korea gut. Der Kronprinz leidet iedoch noch an den Folgen der Vergiftung. Man glaubt, daß das Gift den beiden Fürsten durch eine Hofdame beiacbracht worden ist aus Eifersucht oder aus politischen Beweggründen Die Berliner Börse begann in fester Haltung. Cs bestand heute größerer Dcckungsbegchr. Die Kurse setzten fast durchweg höher ein. Anregend wirkten u. A. Nachrichten, wonach eine Verständigung in den chilenisch-argentinischen Greuz- streitigleilcn so gut wie sicher sei. Auch später blieb die Haltung fest, besonders als sich für verschiedene Jndustricwerthe, ins besondere elektrische, gute Nachfrage zeigte. Der Geschäftsverkehr war indeß nicht bedeutend. Banken recht ruhig, aber fest. Von Eisenbahnen amerikanische bevorzugt, 'Northern Pacific etwa 1 Prozent höher. Heimische Bahnen fest, schweizerische still und eher schwächer. Bergwerke reservirt, mir Lanrahütke reger beachtet itcn nill. lcbbafter nur Spanier und Argentinier. 3','c Prozent. — Locv- Termine fast nmsatz- Älockcn gehört, welche Ihrem Opfer ans dem Wege zum Bahnhof kann, da es an Vvrräthen fehlt und die Zufuhren llci» bleiben, den Abschiedsgruß nachläuteten? Haben diese Klänge nicht Ihr bald nicht befriedigt werden. Am Frübmarlt war außer Roggen namentlich Braugerste begehrt. Ji» Mittagsverkchr kamen erheb lich, größere Kaufaufträge aus Sachsen znm Vorschein. I - d- ^ > > !>r.ck' MM ÄH WA WWW . >' 'r.t HMD» ! N '.WLM 4 W L !- N- F s !'' uW« MM Nil „ , - T E - tk . -r 0 G SW und höher. Renten still, Heimische Fonds behauptet. PrivatdiSkont pirituS sehr still, Preise unverändert. los. Im Getreide- Verkehr war die Haltung recht fest. T ie Nachfrage nach greifbarer Waare hat sich eher vergrößert und kan», da es an Vorrätben selilt >,»ii Me lle>» M,>»>,>>, erz und Ihr Gewissen gerührt?" Luccheni: „Ich habe die .flocken gehört, aber für mich batten ihre Töne eine andere Sprache, es war das Grabgelänte der Bourgeoisie." Weizen wie Roggen sollen recht gute Preise geboten worden sein,
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