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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188503016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-01
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1885
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Erscheint täglich früh «V.UHr. iltdiNi»» »«- LrptdM«« Iohanaesqaffe 33. Lprechüun-ru her Nedarti«: Vormittag« 10—18 llhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. »m» NX»«»» »v>«ri«n»lrr »« »iäl ,«r»t»öl>G. »er für Ble «tchftfelge»»« N««»er Bestimmten Iuserure «» V^ent««»n »i» » v»r Nachmittaa«, a> G»«n- und Festtage« früh di»'/,» llhr. I« drn Fili«tkn für 2«s.-Ann»h«e-. Otts Klemm, Untversttöisstraße 31, kmtt« Lösche, Katharinenstraße 18,». mir »t« '/,S llhr. «0. rMM.TMbtM Anzeiger. Orgm str Politik, LocalMichte, Hu»deV- mü> GeschLstSverkehr. Auflage 18,780 Äbountmenlsprns vierteil. 4'/, Mlt. inrl. Brinaerlohn b Mk., durch die Post bezogt» 6 Ml. Jede einzelne Nummer SO Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen ' (in Tageblatt-Format gefalzt) ahne Polftbrsörberung M Ml. «tt PoftdefSrderung «8 Mt. Zllserate «gespaltene Petitzeile SO Ps. Größere Schriften laut uns. Prei-verzeichuiß. Tabellarischer ». Zlffernsay nach höherm Taus. Nerlämen unter dem Redaction«strich diesaespalt. Zeile SO Pf., vor den Familien Nachrichten die Sgeipaltene Zeile «0 Ps. Inserate sind stets an die Erpedttia« za senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnennmeranäo oder durch Post» Nachnahme.« . .. Sormta- dm 1. März 1885. 7S. Jahrgangs Amtlicher Theil. »eliimitmlichnar. Di« dle-Mriae ordentlich« General - Versammlung der Reich«bank-Antheil»eigner (tz. 18 de« Statut» der Reichßbauk dom 21. Mai 1875, ReichSqesetzblatt S. 203) wird hierdurch « 5'/, Uhr b auf den 18. März d. I. stjachmittag berufen, um kr» ^ den Berwaltung«vericht nebst der Bilanz und Grwinnberech . 'g' n»ng skr da» Jahr 1884 zu empfangen und die für den EmtralauSschuß nvtbiqen Wahlen vorznnehmrn. (21 a. a. O.) Zur Theilnahme ist ' lheilseigner berechtig! eneral-Bersammlun! jeder männliche und verf UntheilSeigner berechtigt, welcher durch eine spätesten« am Tage vor der JSgerstraße Nr. S4/3K hiersei! stunden abzuhebende Bescheinigun wie vielen Antheilen er in den bank als Eigner eingetragen ist. Di« Versammlung findet im stratze Nr. 34/38 hierselbst statt. Berlin, den 28. Februar 1885. im Archiv der Reichsbank , während der Geschäst«- nachweist, daß und mit tammbüchern der Reich«» (8. 16 a. a. O.) Reich-bankgebäude Jäger» Der Reichökmuzler. Zn Vertretung v. Boetticher. Sejskkttliche Sitznng ker LtsttVer-rdueteu Mittwoch, «« » Mär, L88S, «Beud« «V. «hr, t«r Smmle der L. BürGertchole. Tagesordnung: I. Bericht de« Bau», Oekonomie- und e- und Finanzausschüsse« Bauvorschriften für da» städtische Areal zwischen der Pfaffendorfer-, Aork- und Löhrstraße, sowie dem Staat-gymnasium. M II. Bericht de« Bau» und Oekonomreau-schusie« über: ». Conto 1 „RathSfiube" Einnahmen V! und Lu«, gaben Pos. 1S8—209 de« 1885er Hausbattplane«; d. Verlängerung der Ueberdachung der Rathswaago und Verbreiterung de« Zufuhrweges zu derselben, m. Bericht de« BauauSsckusse« über: Conto 31 „Gebäude in der Stadt", Conto 38 „Wasserleitung" und Specialbudget „Wasserleitung", Conto 40 „Quartier- amt" Ausgaben Pos. 20» )os. 20, Specialbudget „Lagerhvf" , Epecralbudget „Realgymnasium" Delianntmachiing. Leipzig, den 25. Februar 1885. Die Lircheniuspecttoa für Leipzig. Der Guperi»te«de«t. r. St. Archidiakonu« Vr. Suppe. Der Rath der Stadt Leipzig. »i, Lu«gaben Pos. 54 und Uebertragbarkeit de, Lu«, Pos. 58 und LS de« Specialbudget« „Thomasschule" de« 1885er Haushaltplaner. IV. Bericht de« Schulausschufle« über da« Specialbudget „Nicolaischu!e", mit Ausnahme von Pos. L5 der Lu«, gaben, de« diesjährigen HauShaltplaue«. V. Bericht de« Finanzausschusses über die RathSvorlaaen, betr. ». Uebernahme einer Garant« rc. wegen Ab- Haltung eine- internationalen Masckinenmarkle« Seiten de- hiesigen landwirtbschaftlichen KreiSverein»; d. Er hebung von fünf Einheitssätzen für den ersten dies jährigen städtischen Einkommensteuer-Termin. VI. Bericht de« TtistungSauslchusse« über Begründung einer neuen Assistenzarztstclle beim Lraukenhause. VII. Bericht de« OckonomieauSschusses über Conto 10 ..WohlsahrtSpolizei", Einnahmen V, VI, Ausgaben Pos. 20-23, 55—60, K2. 83, 64, 88. 72. 78. 82, 84; Conto 24 „Waldungen", Conto 26 „Wiesen und Triften", Conto 27 „Jagden und Fischerei" de« Hau«» haltplaneS ans da« Jahr 1885. vr. Georgi. Mer. Belmmlmchmr. In Gemäßheit ff. 61,2 der Trsatz-Ordnoag vom >8. September 1875 mache ich hierdurch bekannt, daß die bevorstehend« Mastern»« im AaShebangSbezlrke Leipzig»Stadt den 9.. 10., 11.. 12 . 18., 14.. 18.. 17.» 18., 19., >0., »1.. 28.. 24.. 25.. 2«„ 27.. 28.. 30., 31. Mär» und 1. «pril dl«. IS., die L««f»«« der sämmtlichea militairpflichttgen Mauaschastra den 8. April ». o. an jedem Tage früh 8 Uhr im weißen Saale der Lentralhalle — Eingang Tentralstratz« — allhier statifindet. Alle im Stadtbezirke Leippa anshältliche», 1« Z«tzre 1845 ivreuen männlichen Personen, soweit. sie von der Gestellung zur Musterung nicht ausdrücklich entbunden stad, sowie die Militatr- pflichtlgen früherer Jahr>L««e» welche noch keine definitive Ent» fcheidung durch die Srsatzbehörd« erhalten haben» werden hierdurch ausgesordert, sich pünktlich in eine« der gedachten Mnsterungitrrmiae nach Maßgabe der ihnen noch -ngehenbea Vorladungen, bet Ver meidung der 3wau>«»arführung und der in 8- 24.7 in Verb, mit 88- 81,5 und 65.3 der Ersatz - Ordnung angedrohten Strafen and Nachtheile, zur Musterung persönlich zu gestellen. Diejenigen, welch« durch Krankhert am Erscheinen im MnsterungStermine verhindert sind, haben ein ärztliche» etnzureichen, welche», daieru der »»«stellende Arzt nicht am gestellt, durch di« Polizeibehörde zu beglaubigen ist. Dagegen ist den Milltairpflichtigen da« persönlich« Erscheine» t« Laasun««terMtne freigeftrllt und wird für Diejenige», welch« t« Locale nicht anwesend sind, durch ein Mitglied der Ersatz-Co«misst»» da« LovS gmoge» «erden. Ferner ist reder Militairpflichtiae, sowie seine Ungehörigen be« rechiigt, einige Zeit »ar der Muster»«« und spätesten« t» Wufter«ng«ter»iue unter Vorlegung von Urkunden. Stellung von >ugm und Sachverständigen Anträge auf Zurückstellung, bez. Be- leiunz vom Milttalrdieuste anznbringeu. Di« daranf zu rrt heilen de iescheidnng wird Demselben im Termine eröffnet werde». Später angebrachte Reklamationen und Anträge n« Zurückstellung werden» dasern die Veranlassung zu solchen nicht erst «ach beendigtem Mustcrung«geschäft entstanden ist, ohne Weitere« lurückgewtese». Außerdem werden die Miliiairpflichtigra »och desandrr« daranf ansmcrksam gewacht, daß Dirjrnigrn. welch« sich za einer »1er» sihrigeu aktiven Militairdienstzett bei einem Eavallerir - Regiment - ihre Vrauchbarkeik für di« betr. Waffe doraaSgesetzt, — ver pflichten wollen, die« im «usterwtMrrwt»« und p«r der L««s«»g untrc Beibringung 1) einer schriftlichen, ausdrücklich auf vierjährig« Dienstzeit lau tende», obrigkeitlich beglaubigten EinwtlltguugserklSrnng de« Vater« bez. Vormunde«; 2) obrigkeitlicher Bescheinig«,«, über tadellose Führung, sawie eines Nachweis?« darüber, daß sie durch Etvilvrrhältniffe nicht ge bunden sind, anzubriage» habe». ^Mst'MVIAWffirg. ««Gl Dd Mel«» dernrtige» vieestihnoen Dienstzeit verpflichten, haben de» bedeutsamen Vortheil, daß st« anstatt 5 nnr 3 Jahr« tn der Landwehr dienen und t» Fri«dr«<zeiteu in der Regel nicht zu Reserveübunge» «inbernfru werden. Endlich wird «och zur Krnntniß gebracht, daß di« Trnppen- Eommandeur« befugt sind, junge Leute, welche da« 17. Lebensjahr znrückgeleat habe», als dreijährig Freiwillige anznuehmea und entweder sofort, oder später zur Einstellung zu bringen. Di« Annahme beim Truppen theil, dessen Wahl bei vorhandener Tauglichkeit sreisttht, wird von Beibringung eines Meldeschein« ab hängig gemacht, welcher unter Vorlegung 1) eines GeburisscheineS, 2) einer behördlich beglaubigten, schriftlichen EinwlllignngS- rrllörung de« Vater« bez. Vormundes und S) obrlgkeillicher vei'cheiaigungen über tadellose Führung, sowie eine« Nachweise«, daß der sich Meldende durch Eivilverhältnisie nicht gebunden ist. im Bureau deS Unterzeichneten — Roßplatz 11, Part. l. — zu beantragen ist. Leipzig, den 14. Februar 1885. ^er Lt»il»«rsttle«»e der Käatal. Grsatz-Sc rissiau »e« «u-hebuugsbeztrk« Lrtpzig-Stgpt. vr. Grün irr, Regieruugöraih. r«h- »ob Vrril«l>olr-L«ciim. Montag, den L. März sollen von Vormittag« 9 Uhr an im Forstreviere Connewitz, Abthlg. 8a, 7», 9» und 10k ca. 63 Eichen-LtutzNKtz« von besonderer Stärke und von vorzüglicher Qualität, ferner 10 Bucheu« 1 4 Lhorn- 3 Eschen- / MntzklOtze, sowie 5 Rüstern- und I 1 Linden- ^ 6 Eschen» und Lborn-Schtrrh-lt«, 16 Rmtr. Eichen-Lkntzschette, 61 - Eichen-Breuusphette» 38 Haufe« starker Nstr«»», 10 - Schl«gr*tKg und 20 Bund Dorn«» unter den am Versammlungsorte aushäugendea Bedingungen und der üblichen Luzahlmig an Ort und nach dem Mnst- gebot« verkauft werden. Aosa»w«e»k»»st: an der Lpitzschbrücke, unweit der Hohen Brücke bei Connewitz. Leipzig, am 19. Februar 1885 De» N«th» AmrstoDeputatto». Vekamtmuhim-. Für den am 28. April 1864 zu Arnstadt geborenen, etwa« schwachsinnigen, z. Zt. im hiesigen Georgenhaufe al» Ver sorgter untergebrachten Wilhelm L«l Mugust v»ger wird feiten« der Unterzeichneten Behörde em Unterkommen als Laufbursche rc.» wozu Geuauuter »ach ärztlichem Aus spruch« geeignet ist, gesucht. Würde sich Jemand bereit finden lassen, de« Unger zu seinem ferneren Fortkommen behilflich zu sein? Leipzig, den 25. Februar l88L. Der Rath der Stadt Leipzig. (Aemeaamt.) Ludwig»Wolf. Hoher. > Geiretung-solle' auf M mach« uud »an chrem Ausentbalte Nachriö l«g» zu lasse». Leipzig, 2>. Februar l8?5. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armeaamt.) Ludwig»Wolf. Dolge. > Re SMische LrbkilsmichUktsMWanßilt »«tz tzere« Rliale» trttrßentz. Durch da« freundliche Entgegenkommen der Herren Kausieute: S. Kohlfeld, Ranstädter Stein weg 11. K. Sara», Weststratzc 17, Lall«» Dachmaaa, Ritterstraste 27. Gebrüder Sptllaer, Windmühlenstraße 30, Jalta» 8t»«k. Ecke de« Grimmaifchen Steinweg« und der Querstraße, A. iv. Reichert, Neumarkt 42, Gedr. Kretzsck-mar, Slldplatz 11, sowie de« Geilermeisters Herrn S. A. Rabolph, Gerberstraße 59, sind wir seit Februar 1881 in den Stand gesetzt Word««, neben der MLHlaasse Rr. 7 lm Hofe befindlichen Seatralstelle unserer Arbeit«nachweisung«anstalt an den genannten Orten Annahmestellen für Arbeitsangebote zu er richten und haben sich die genannten Herren der damit Ver bünde»« Mühe und Arbst bi«her dankenswerth unterzogen. An unsere Mitbürger richten wir daher wiederum di« dringend« Bitte, un« durch recht auSaiebige Benutzung der von uu» getroffenen Einrichtung in den Stand zu setzen, unsere schon früher ausgesprochen« Ansicht, daß e« vesser ist, dem Arm« Arbeit als Almosen zu g^en, zar Lhatsache zu machst. Lkip^g, dm 28. Februar 1885. Da» Armeadtroctortam. ' Ludwig»Wolf. Zschau. Veiiimtmichiwi. Ruf sei« Ansuchen ist Herr Fleischermeister A. G. Müller au» de« von ihm bisher bekleideten Amte eine« Armen- Pfleger» im 32. Distrikte entlassen worden. Wir spreche« ihm hiermit unseren Dank für die unserem Armenwesen gewährte Mitwirkuua au«. Leipzig, de» 27. Februar 1885. Da» Nraaeahieeetaria»,. ,Ludwig-Dols. A. «sch»«. «naeuaSS« 8 llhr jiatt, vr. SttchLtzwtz«. findet VekäLlltmchmlß. Die Steinmetz». Zimmer» und Dachdecker-Arbeiten zar Erbauung der Pfertesiallgebäude auf den Rittergütern Gras torf nnd Cunnersdorf, bez. dem Klostergnte Eonnewitz sowie die Steinmctzarbenen beim Umbau de« Forstbause« zu Crade feld sind vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten ihrer Offerten hiermit entbundm. Leipzig, am 21. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Gringmuth, Ass. Vkkinrirtiuschmlg. Die Lieferungen der gußeiserne» Säulen nnd der walz» «isernen Träger zur Erbauung der Pferdeställe auf dem st lasier gute Connewitz »ich den Rittergütern Grasdors uud CunnerSdors sind vergeben. E- werden daher die unberück sichtigt gebliebenen Herren Submittenten ihrer Offerten hier- mit entbunden. Leipzig, am 17. Februar 1885. Der Rath her Stadt Leipzig. vr. Georgs. Gringmuth, Ass. »eskMche Berlitz»»«. Di« am 19. März 1855 m Zwenkau geboren« Bertha New« «»verehetichtr Kelaerei, da», Kiud Ott» hier der öffentlichen Unterstützung anheim «fallen ist, ist debuf« Feststellung ihre« Unlerstützungs-Woha- fftzG über ihre Aufentbaltsverbältnisse zu befragen. « Da dere» jetzlaer Anfenthalt nicht zu eruntteln gewefm VknUliMNUllsllltg. ist, so wird dieselbe ausgesordert, sich ungesäumt au unter- Am 1». Februar diese« JabreS vernarb unser Armenpflqe, Mueter AmtSstelle «nzusinde». Gleichzeitig bitten wir. die Herr Kaufmann S«tl Eckel««»». Genau,«, i« VetwtungSsallck aus diese Vorladuug aufmerksam Uus» Armeuwesen vertiert in ihm einen Manu. wttche, auher ga- treu feine» Amte* gewartet hat. Wir verfehlen nicht» dsu mm verewigte« unseren Dauk in da« Jenseits nachzurufeu für feine treue Mithilfe an dem uu« gemeinsamen Werke. Leipzig, am 27. Februar 1885. Da» Nrrmradlreetoria«. Ludwig-Wolf. A. Nichtamtlicher Theil. Jur braunschweigischen Erbsolgrftage. Die Anwesenheit de« Grafen Gürtz--Wri«b«rg, de- braun schweigischen Ministerpräsidenten, in Berlin in Verbindung mit der Verschiebung der braunschweigischen LandtagSscssion läßt daraus schließen, daß die Entscheidung über die Lrbsolge- srage bevorsteht. Der Zustand der Ungewißheit dauert nun bereit« über vier Monate, und wenn auch die Regentschaft ür ein Jahr gesetzlich geregelt ist. so ist doch damit nur die Grenze de« gegenwärtigen Zustande« bezeichnet, da« Aushörcn desselben durch die Wahl eines neuen Staatsoberhauptes ist dadurch keinen Augenblick behindert. Tie Verhältnisse liegen in Braunschweig heute nicht mehr so wie zur Zeit bald nach dem Tode de« Herzogs Wilhelm; die TestamenIS- erben haben inzwischen die Erbschaft augetreten, und Ins besondere ist der Herzog von Eunibcrland in den Besitz der ihm binterlassenen Millionen gekommen. Dadurch ist die Sach lage msofern verändert, als der Herzog bedeutenden Grund besitz in Braunschweig selbst erlangt hat. Mag auch da« Erb recht de« Herzogs von anderer Seite anaesochten werden, vor läufig ist er im Besitz und wird denselben bis zur gericht lichen Entscheidung über die Rechlmäßigkeit de« Besitzes behalten. Außerdem besteht im Lande eine Agitation zu Gunsten de« Regierungsantritts de« Herzog», weicher, soweit sie geheim oder privatim betrieben wird, keine Hindernisse in den Weg gelegt werden, nur wenn sie rn di« Oessentlichkeit hinauStritt, wie eS von Seiten der orthodoxen Geistlichkeit geschehen ist, werden ihr Schranken gesetzt. Sonst war da« anders. Bald nach dem Tode de« Herzog» Wilhelm wurde jeder Gedanke an die Nachfolge d«S Herzog» von Cumberland in der .Nordd. Allg. Ztg." energisch zurückgcwiesen und di, voll- kündige Unmöglichkeit dieser Candidarur betont. Nach alledem cheinen Lräfte in Wirksamkeit zu sein, welche den Regierungs antritt de« Herzog« zu ermöglichen suchen. Man spricht davon, daß der Herzog einem Verzicht aus da« Königreich Hannover heute nicht mehr so abgeneigt se» wie früher. Eine« solchen Berzicbte« bedarf e« nicht; denn «in Königreich Hannover existirt seit dem Jahre 1868 nicht mehr. Wenn also Jemand aus die preußische Provinz Hannover noch Ansprüche erhebt, so ist da« eine Privat- angeleaenheil de« Betreffenden, durch welch« die tbalsäcklichcn Verhältnisse nicht berührt werden. Auch die Anerkennung Dessen, wa« im Jahre 1866 geschehen ist, durch de» Sohn de« König« Georg V. vou Hannover hat für diesen nur eine vermögen-rechtlich« Bedeutung, weil ihm im Falle dieser Anerkennung die Summe auSgezahlt wird, welche gegen wärtig onter der Bezeichnung Welfensond» von der preußischen Regierung aufbewahrt wird. Die „Nordd. Allg. Zeitung" hat vor einigen Monaten auch diesen Fall erörtert und klar und deutlich gesagt, daß ein formeller Verzicht de» Herzog« vo» Cumberland auf seine vermeintliche» Rechte aus Hannover-ihm di« Erbfolge in Braunschweig jetzt nicht mehr sichern könne, dazu sei e« jetzt zu spät. Dieser Standpauet schemt uu« auch der allein richtige, und e« liegt nicht« Neue« vor. wodurch er eine Aenderung erlitten haben könnte. Wenn die „Nordd. Allg. Ztg." gegenwärtig den Versuchen gegenüber schweigt, dem Herzog von Cumber land die Bahn zum Thron von Braunschweka frei zu machen, so glaubt sie entweder durch ihre frühere» Auslaffungeu da» Thema erschöpft und die Sachlage hinreichend klar gelegt zu haben, oder e« ist ein Umschwung enigetreten. welcher r« ermöglicht, die Angelegenhst heute au« eine« anderen GestchtS- Puncte zu bewachten. I« einer Reich«tag«fip«na beklagte sich ver Abgeordnete d. Schorlemer-Wfl bekanntlich darüber, daß ein« Regierung, welche aus die Legitimität selbst hohen Werth leg«, diese anderweit mit Füßen trete. Der Abgeordnete be handelte die Sache anonym, aber r« war mit Händen zu greifen, daß er die braunschweigische Erbfolge meinte. ES wäre vergebliche Mühe, die Herren vom Cenbnrm darüber zu belehren, daß von Verletzung legitimer Ansprüche einem Fürsten gegenüber nicht die Rede lein kann, der solche Ansprüche über haupt nicht bat. Die Welfen, Herr Windtborst an der Spitze, sind darüber anderer Meinung; nach ihrer Auffassung ist das Recht de» Herzog« von Cumberland auf den Thron von Braunscdweiq über jeden Zweifel erhaben, und auch da« Verbältniß Hannyver« zu Preußen ist für sie nur eine Episode. Da«, wa« die braunschweigische Erbfolge so unerquicklich macht, ist ihr Zusammenhang mit der welsisch.ultramontanen Agilation; das Centrum benutzt dies« Angelegenheit in ähn licher Weise wie die Frage der Znrückbcruffing von MelcherS und LedockowSki auf die erledigten Bischofssitze in Köln und Posen. Aber gerade die Nntersiützung, welche die Sache deS Herzogs von Cumberland von dieser Seite erhält, macht da« Eingehen aus die Wünsch« dieses Prätendenten nur noch un möglicher. Wenn Preußen seinen bisherigen Widerstand gegkn die Thronfolge de» Herzog« v. Cumberland in Brannschweig jetzt unter der Bedingung ausgeben wollte, daß dieser formell auf sein nicht vorhandene« Recht al» König von Hannover Verzicht leistet und die Einverleibung Hannover« in da« Königreich Preußen anerkennt, so würde dadurch die Macht de« Centrum« eine bedeutende Stärkung erfahren. Die Mit glieder dieser Partei würden mit Recht sagen» daß sie nur ihr« Forderungen mit großer Sicherheit und Heftigkeit zu stellen brauchen, um die Gewährung derselben zu erreichen. Gerade deshalb glauben wir zuversichtlich, daß keine wie immer geartete Handlungsweise de« Herzog« v. Cumberland diesen in den Besitz der Regierungsgewalt von Braunschweig setzen kann, sondern daß der BundeSrath an derselben Auf fassung festhält, welche ihn zur Anerkennung de« vom Reaent- schastSrath ernannten Bevollmächtigten de» Herzogthum« Braunschweig bewog. Der Herzog von Cumberland mag thun, wa« er will; bas deutsche Volk wird in ihm stet« den Vertreter der An sprüche betrachten, welche König Georg V. mit Hilfe Frank reich« geltend machen wollte. AIS -Herzog von Braunschweig kann nur ein Fürst regieren, welcher dem deutschen Bundes staat nicht nur äußerlich und nothgedrnnacn seine Kraft widmet, sondern der ihm auch mit seinem Herzen angehvrt. Die Gemeinschaft, welche die deutschen Bundesgenossen um schließt. ist so innig, so harmonisch, daß sie durch kern Glied aestört werden darf, welches nur äußerlich varan Theil nimmt. Ob eilt Bundesstaat von der Bedeutung de« Fürstenthum« Neuß ältere Linie sich auf die Seite de« Herzog» von Cumber land stellt, kann daran nicht« ändere daß dieser Fürst seinem innerster Wesen «ach ein Feind de« Deutschen Reiche« ist und bleiben wird. E» scheint un« eine trügerische Hoffnung, den Herzog von Cumberland durch die Anerkennung gl« H«zo9 von Brannschweig mit den neuen seit 1866 bestehende« Ver- bältniffen zu verlohnen. Dieser Fürst ist nur dadurch zufrieden zu stellen, daß daS Königreich Hannover wieder hergestellt wird. Diese Ncberzeugnng war rnr Zeit de« Tode« de« Herzog« Wilhelm in Berlin die maßgebend«, und wir glauben, d,ß hierin bi« heule keine Aenderung eingetreten ist. Daß c» in Braunschweig selbst eine kleine Partei giebt, welche der Einsetzung de« Herzogs von Cumberland als Herzogs von Brannschweig da« Wort redet, ist sehr erklärlich. Leute, die für Geld und gute Worte eine bestimmte Agitation betreiben, hat cS immer gegeben^ aber da« Volk von Braun schweig in seiner großen Mehrbelt hat hinreichende« Verständ lich für die Bedingungen seiner Wohlfahrt, daß eS einer solchen Lösung der vorhandenen Streitfrage abhold ist. Die Verbindung der Interessen Hannovers und Braunschweig» hat schon zu einer Zeit keine guten Frücht« getragen, al« die Veränderungen, welche daS Jahr 1866 gebracht hat, noch nicht geahnt wurden. Auch jetzt steht daS Volk Braun- schweig« in seiner großen Mehrheit dem Herzog von Cumber land als einem Fremden, von dem man sich nicht viel Gute« versprechen kann, gegenüber. Die Personenfrage ist bisher nicht oder doch nicht mit irgend welcher Bestimmtheit zum Gegenstände der Erörterung gemacht worden. Zwei Candidaten wurden als Nachfolger deS Herzog» Wilhelm genannt: Prinz Aibrrcht von Preußen und Prinz Wilhelm von Baden. Gegen keinen von Beiden bat sich irgend welcher Widerspruch erhöben, also würde diese Frage voraussichtlich leicht erledigt werden können. Für welchen deutschen Fürsten sich auch der NegentschaftSrath und die Vertretung deS braunschweigischen Volkes entscheiden mögen, für die Wohlfahrt Brannschweig» und de« deutschen Reiches ist sicher besser durch jeden anderen deutschen Fürsten gesorgt als durch den Herzog von Cumberland. * Leipzig, 1. März 1885. * Der BundeSrath hielt am 26. d. M. unter Vorsitz de« Staatsministers v. Boetticher eine Plenarsitzung ab. Vor dem Eintritt in die Berathungen gab der Vorsitzende unter allseitiger Zustimmung dem Bedauern über den Verlust Ausdruck, welchen die Versammlung durch daS am 23. d. M. erfolgte Ableben des königlich sächsischen außerordentlichen Gesandten und bcvollmächligten Minister« von Nostitz-Wallwitz erlitten hat. Demnächst gelangten Mitthcilungen deS Präsi denten deS Reichstags über vom Reichstag gefaßte Beschlüsse zur Vorlage» und zwar wurde der Beschluß, betreffend die Petitionen zweier ElbschifssahrtSgrscllschastcn um Nieder schlagung von Stempelbeträgen, den zuständigen Ausschüsse», der Beschluß wegen Ermäßigung der Gerichtskosten und der RechtSanwalt«gebühren dem Reichskanzler überwiesen. Eine Denkschrift über die Ausführung der seit 1875 erlassenen Anleiheaesetze, eine Vorlage wegen Befreiung der Führer von Hochseefischerei - Fahrzeugen von dem PrüsungSzwanae für Schisser, ein Antrag von Reuß 8. L.» betreffend die Bildung einer BerusSgenossenfchast der Wollenwaarenbranche für das Gebiet beider Reuß aus Grund de« UnfallversicherungS- gesctzeS, sowie der Jahresbericht der ReichSschulden-Commission gingen gleichSsall« an die zuständigen Ausschüsse. Den münd lichen Berichten der Ausschüsse entsprechend, wurde auf die vorliegenden Anträge aus Befreiung der ohne maschinelle Einrichtungen betriebenen Cigarrensäbrikation von der Un fallversicherungspflicht ablehnende Bescheidung beschlossen und eine Eingabe, welche auf gesetzgeberische Maßnahmen gegen da« bandenwrise Umherziehen der Zigeuner gerichtet ist, dem Reichskanzler überwiesen. Zum Schluß wurden Com missarien für die Berathnna von Vorlagen im Reichstag er nannt und Uber die geschäftliche Behandlung vou Eingaben Beschluß gefaßt. * Tie Mehrzahl der Tele girier, zur afrikanischen C o nserenz hat im Laufe de» Donner-tag Abend vom Bahn- t *
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