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Mopauer«Tageblatt Äas „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" «scheint werk- täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RM., Zustellgebühr 20 Pf. — Äestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger I Anzeigenpreis«: Di« 4S mm breit« Milümeterzeile 7 Pf.; dl« »0 mm br«it« Millimeterzeile !m L«xtt«il SS Pf.; NachlaHstaffel ü; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Vas „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat» zu Zlöha und d«s Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamter Zschopau — Bankkonten: Volksbank Zschopau, S. m. b. H.; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Rus 7>S Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöffchen/Lrzgeb.» Waldkirchen/Lrzgeb., Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf. Nr. 216 Mnlag, 15. September 1941 109. Zahrgaug Große Angrisssoperattonen im Zortschreiten Einschließung von teningrad weiter verengt / Transporter von 10 M MT. an der britischen Miisle versenkt / Hanzer- und kraslwagenansannnlungen bei Sollum bombardiert koos6V6lt8 LckisüIcrisZ Ler amerikanische Außenminister Hull ist nach der Rede, in der Roosevelt Kenntnis von dem Schießbefehl an die amerikanische Flotte gab, also den unmittelbaren „Schieß- krieg" anlündigte, gefragt worden, welche Gebiete als ameri kanische Vcrteidigungszonen im eigentlichen Sinne gelten. Hull hat darauf eine Antwort verweigert. Genau so hat Noosevalt mit einigen bagatellisierenden Worten die Frage beiseite geschoben, an welchem Längen- und Breitengrad die amerikanischen Schiffe zu schießen anfangen. Deutschland hat auch eine Blockadecrklärung gegen England erlassen; allein es hat sie ganz genau nicht nur nach Graden, sondern auch nach Unterteilungen der Längen- und Breitengrade um rissen. Also: bei uns die Beschränkung auf die unmittelbare Notwendigkeit, bei den Amerikanern der Anspruch auf das Grenzenlose. Ganz wesentlich ist der folgende Tatbestand: Die Ameri kaner schicken nicht nur ihre Dampfer mit Kriegsmaterial nach England, sondern sie haben auch ihren Kriegsschiffen und Flugzeugen den Befehl gegeben, das ganze Seekriegs gebiet abzupatroullieren, um deutsche Schiffe zu jagen. Mit diesem Akt tritt die amerikanische Kriegsflotte weit aus der Verteidigung heraus und begeht eine klare und ein deutige Angriffshandlung. Es ist etwas ganz anderes, einen Gegner abzuwehren, und wiederum etwas anderes, einen Gegner aufzusuchen, um ihn zu vernichten. Das deutsche Volk sieht diesen gegebenen Tatbestand mit schärfster Klarheit. Doch das genügt noch nicht. Die Klarheit über die amerikanische Haltung ist eine Selbstverständlichkeit. Wol len wir uns aber mit ihr auseinandersetzen, so müssen wir sie in dem vollen großen Zusammenhang sehen und Klarheit auch darüber gewinnen, wo wir und WA die Vereinigten Staaten stehen. Roosevelt verlangt für sich die „Westhemispäre". Dort stören wir ihn nicht. Allein er greift mit seinen eigenen politischen und militärischen Mitteln weit über die West hemisphäre hinaus. Mehr noch, er betrachtet das britische Weltreich als Voraussetzung -er amerikanischen Freiheit. Das britische Weltreich aber liegt zu einem ganz überwiegen den Teil — man denke nur an seine ungeheuren Besitzun gen in Afrika, Asien und Australien — im klaren Bereich der Osthemisphäre. Tatsächlich will Roosevelt die West- und Osthemisphäre, die westliche und die östliche Halbkugel der Erde, unter sein politisch-militärisches Kommando zwin gen. Wenn Roosevelt die beiden Halbkugeln der Erde beherrschen will, so will er die ganze Erdkugel beherrschen. Er will unseren Globus haben. Er ist ein Imperialist von planetarischem Ausmaß. In den Tagen vom 25. bis zum 29. August haben sich der Führer und der Duce an der Ostfront getroffen. Darüber wurde eine amtliche Mitteilung ausgegeben. In ihr wird ausschließlich von der europäischen Ordnung öder von der friedlichen und fruchtbaren Zusammenarbeit aller Völker des europäischen Kontinents gesprochen. Bewußt haben sich die beiden Führer der Achse ein begrenztes Ziel ge setzt: das Ziel, Europa aus seiner Zersplitterung heraus zuführen und zu einer geschlossenen Einheit in derselben Art zu verbinden, wie vor 70 Jahren nördlich und süd lich der Alpen die deutsche und die italienische Freiheit und Einigung zu einer Wirklichkeit wurde, nachdem sie durch so viele Jahrhunderte ein Traum von begeisterten Männern oder Schwärmern gewesen war. In der Beschränkung zeigt sich der Meister. Kein schärferer Gegensatz läßt sich denken als der zwi schen der europäisch-kontinentalen Politik der Achsenmächte und der Planetarischen Grenzenlosigkeit des Nankee-Jmpe- rialismus. Nach der begrifflichen Klarheit nun zu der sehr Prak tischen Frage, welche Aussichten diese beiden großen Weli- tendenzen — die europäisch-kontinentale Politik der Achs- und die planetarische Politik von Washington und London — haben. Damit ist eine Frag« gestellt, über di« sich nicht bloß dicke Bücher, sondern ganz« Bibliotheken schreiben lassen. Gott schütz« davor! Aber di« Fragestellung wirb sofort ein deutiger und aus dem Wust «ine ungeheure Vielzahl von, Argumenten herausgehobcn, wenn wir sie dahin präzisieren: Wo wird dieser Krieg entschieden? Di« Antwort aus dies« Frage ist völlig eindeutig: Er wirb nur in Europa «ntschteü«n. Was etwa am Rande der unmittelbaren europäischen Zone geschieht, Sas gehört noch mit zu Europa. Aber der Krieg wird nicht entschieden in den Vereinigten Staaten oder in Südamerika oder am Kongo oder in Singapor« oder bei den australischen Schaf herden. Aus dem Führerhauptquartier, 15. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Oste« sind große Angriffsoperationen im erfolg reichen Fortschreite«. Die Einschließung von Leningrad wurde in zähem Kamps um die neuzeitlich ansgcbauten Befestigungsanlage« weiter verengt. Wiederholte von schweren Panzern unter stützte Gegenanarisfe des Feindes brechen zusammen. Vor der britischen Ostküfte versenkte« Kampfflugzeuge in der vergangenen Nacht aus einem Geleitzug heraus eiue« Transporter von 1V VVV BNT. In Nordafrika belegten deutsche Sturzkampfflugzeuge Zeltlager sowie Panzer- «nd Kraftwagenansammlungen der Briten bei Sollum mit Bomben schweren Kalibers. Bei d«m Angriff eines deutschen Kampfslicgerverbandes in der Nacht zum 14. September auf die Hafeugebiete «m Suez «nd Port Tewfik wurdcn Oellager in Braud ge worfen. Der Feind flog weber bei Tage «och bei Nacht i« daS Reichsgebiet ei«. 11 Pioniere machen 1M Gefangene Der Führer eines deutschen Pionier-Stoßtrupps stellte int Verlaus der Kämpfe während der ersten Septembertage im mittleren Fronlabschnitt der Ostfront eine ausgebaute sowjeti sche Stellung fest. Aus eigenem Entschluß arbeitete er sich mit seinen elf Pionieren im Moryengrauen an die Stellung her an. Unbemerlt von den Sowiets bezogen die deutschen Sol daten ihre Ausgangsstellung für den überraschenden Einbruch in das sowjetische Widerstandsnest. Die Pioniere machten bei diesem kühnen Unternehmen 101 Gefangene, die sie allen Schwierigkeilen zum Trotz sicher zurückbrachten. Als bei den Kämpfen im Südabschnitt der Ostfront sow jetische Artillerie versuchte, das Vordringen der deutschen und rumänischen Infanteristen aufzuhalten, kämpfen die der In fanterie zugeteilten Panzerjäger die sowjetischen Batterien nieder. Mit ihren motorisierten Geschützen fuhren sie ungeach tet des heftigen Abwehrfeuers der Bolschewisten bis auf kurze Entfernung an die sowjetischen Batterien heran und eröffneten das Feuer. Ten panikartig flüchtenden Bolschewisten setzten die deutschen Soldaten nach und eroberten die jowjetiiche Bat«, terie. Vier Geschütze wurden vernichtet. ZVeues Komplott ^oossvotts rur Versk/avunxs Die deutschen Städte müssen entvölkert werden Vernichtung der deutschen VIrffchaslsslrnllur gefordert I« ber «ordamerikauische« Presse ist ei« «euer ««ge, heuerlicher Pla« zur Versklavung Deutschlands erschienen, dessen Urheberschaft eindeutig auf den derzeitige« Bewohner dds Weitze« Hauses zurückgeht. Ei« Mitarbeiter Roose velts, Douglas Miller, der jahrela«g der USA-Botschaft i« Verliu als Ha«delsattachee zugeteilt war, hat deu neue« Wa«schtranm sei«es Brotherr«, De«tschla«d «ach dem Kriege i« Fessel« z« halte», veröffentlicht. Der Plan erschien in großer Aufmachung in -er „N«w- york Times" vom 24. August. Es ist bezeichnend, baß Doug las Miller, -er in -er Berliner amerikanischen Botschaft bi« Wirtschaftsspionage gegen DeutschlanL leitete, bis ihm 1938 Ser Boden unter ben Füßen zu heiß würbe, heut« in der Organisation der amerikanischen Fünften Kolonne einen leitenden Posten innehat. Während Roosevelt in dem von ihm inspirierten Buch -cs Juden Kaufmann „Deutschland muß vernichtet werden" seinem ganzen diabolischen Haß freien Lauf ließ und versucht hatte, für die radikale Ausrottung -es deutschen Volkes bei seinen Landsleuten Stimmung zu machen, beabsichtigt er, durch den von Miller lancierten Plan, ander« Schichten Amerikas für die Knebelung -es deutschen Volkes zu ge winnen. Mit typisch-englisch-liberalistischer Heuchelei und Arro ganz wird erklärt, daß man Deutschland lieber nicht in kleine Staaten aufteilen solle, daß man auch -cm deutschen Volke nicht «ine fremde Negierung aufzwingen solle, -aß Amerika nicht berechtigt sei, dem deutschen Volke ein« Strafe aufzuerlegen. Aber, so heißt es dann weiter, um -er eige nen Sicherheit und des Friedens Willen seien di« Vereinig ten Staaten berechtigt, bi« notwendigen Schritt« zu ergrei fen, die bas deutsche Volk schwer treffen müssen. Es werden dann folgende Beschlüsse für die Nachkriegszeit proklamiert: 1 .) Die Deutsche« müsse« gezwnnge« werde«, das, was fio „gestohlen" habe«, wieder z«rückz«geve», damit ««über« windliche wirtschaftliche Schwierigkeit«« für Deutschland er» stehe«. i L Den Deutschen darf kein «enes Kapital zur Ber« fügmrg gestellt werden. 8. Deutschland mutz vo« einer produktive« Mitarbeit ix ber Nachkriegswelt ausgeschlosse« werden. ! 4. A«f Grund der Prinzipien des totale« Krieges «mb Deutschlands Wirtschastsstrnktur vernichtet werden, nnd es mutz sich einer endgültige« «nd dauernde« industrielle« Ab« rüst««g ««terwerfen. Dieser vierte Punkt wird -an« noch im einzelne« wie folgt erläutert: Alle Transportmittel sind fortzuschasfe«, Metall- «nd Maschinenlager mit Beschlag z« belege«, strate gisch wichtige Eisenbahnlinie« fi«d i« der Hand ber „Sieger, möchte" z« halte«. Die künftige« Grenzlinie« find so zn ziehe«, daß die Sohlen- nud Erzgebiete im Oste« «nd Westen außerhalb -er Reichsgreuze« liege«. Di« HSfe« «nd Gren ze« find so z« bewache«, baß Maschine« und Metalle nicht i« das Reich hereinkomme«. Deutschland mntz gezwnnge« werde«, sich lediglich ans Landbestellung und eigene Ernäh rung zu beschränken. Die dentsche» Städte müsse« evtvöl, kert «»erde«. Di« Bevölker««gszahl m«tz gewaltsam nieder gedrückt werde«. Die dentsche Jugend mutz zur Auswan derung in fremde Länder gezwungen Werde«. Das ist Roosevelts Wunschbild von -em zukünftigen Deutschland, so fleht in Wahrheit -ie von Roosevelt un- Churchill proklamierte „Wirtschaftsfreiheit" aus! Roose velt läßt durch den Mund von DouglaS Miller mit typischer Arroganz hinzufügen, -aß hierdurch -er übrigen Welt «ine Atempause von vielen Jahren gegeben würde, in Ler „sie sich dann entscheiden könnte, ob sie mit -cm, was von Sem deut schen Volk dann noch übriggeblieben ist, freundschaftlich ver-i kehren wolle oder nicht." Die Amerikaner selbst fühlen instinktiv diese einfache und überzeugende Grundwahrheit. Sie laufen dem Krieg nach. Warum tun sie das? Weil sie wissen, -aß er im europäischen Bereich, und nur im europäischen Bereich ent schieden wird. Darum ihr Greifen nach Island, nach Nord- irland, nach den Azoren, nach Len afrikanischen Nachbar gebieten Europas. Wir lassen alles Nebensächliche in diesem großen Zu sammenhang bewußt beiseite: also -ie Fragen, ob bi« Ver- einigt«n Staaten rüstungsmäßig nachkommen können, ob st« ihrs drei Wehrmachtst«ile in einer Frist entwickeln können, bevor bi« Entscheidung in Europa schlüssig fällt, ob ihre eigens Bevölkerung auf bi« Grenz«nlofigkeit «tnes plan«ta- rischcn Imperialismus vorbereitet ist unb bi« Beständigkeit besitzt, einen solchen Kampf bis zur letzten Folgerung öurch- zuhalt«n. Das alles sind sehr wichtige Fragestellungen. Nicht nur zugegeben, sondern kräftig unterstrichen! Ab«r es sind nicht elementare Fragestellungen. ES sind Frage stellungen für Sachverständige. Jeno einfache Grundfrage aber nach dem Raum, in -cm allein di« Entscheidung des Krieges fällt, ist ein treffliches Hilfsmittel, alle -ie Irrungen und Wirrungen der amerika nischen Außenpolitik in «inen klaren und übersichtlich«» Zu sammenhang zu bring««. Da ist Lis Suche nach Stützpunk ten zwischen JSland, den Galapagos-Jnseln, den Phönix- Inseln. In bis hinunter über das Kap Horn zu dem Süd-' polgebiet, wo di« Amerikaner bekanntlich ganz toll die ver wegensten Eis- unb Schne«feldcr annektieren. Da ist das Bemühen um Verbündet« rund um den Erdball: «in« wahl los« Suche nach Verbündet«». Da werden Juden, Engläir- ber, Chinesen, -i« an sich so geruhsamen niederländische« Plantagenbesitzer mobilisi«rt, da werden Niesensummen zur Bestechung -er 21 oder 25 Mittel- und südamerikanischen Staatenv «rpulvert, da werden ungezählt« Missionen nicht etwa nur nach London und Moskau, sondern auch nach Birma, in -i« malaischen Staaten, nach Thailand, nach Australien und nach Neuseeland entsandt. ES ist ein riesiger Betrieb. Aber -er ganz« Betrieb ist doch innerlich nur auf den europäischen Kontinent ausgerichtet. Di« Bank««L mögen Kopf stehen: Europa ist das Maß d«r Dinge! Glückwunschtelegramm des Führers «a de« ltalie«ische« Kronprinzen. V « rltn, 15. September. sHS.-Mel-ung). Der Führer hat dem Kronprinzen von Italien znm Ge burtstag telegraphisch seine herzliche« Glückwünsch« über mittelt.