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187k Sonnabend, de» 1. Februar. ^L2« ArzgebIMsfremh Ä«. «lterketn, Srünhai«, »artarstetn Vvhammeor- „iM«dt,röHnitz NeaMtel, iMttnitu GrK>tz»i«, Äs' ltgUch »i8lu<nah»« iE» tag«. — Pres vterkljLtzl Ua» t» ^a»,eduhrm di« geb» teue orU« tv Pfennige» * Lu>rr»le»auuahme jur i ^a» »drnve erscheine» t.j OMWM»,hi« »vrmttt» ItUhr Kirsten. Tagesgeschichte. Zur Khiwa'fchen Frage. ^0-62) tte^LLLtHLLV itULK Der 1. Termin Grundsteuern pr. 1873 ist vom I —Lü. Februar » c. anher einzuzahlen. Stadtsteuer - Cinnahme Sedneeberg, am 31. Januar 187i,. Freiwillige Versteigerung. Auf Antrag der Erbe» Johann Gotthilf EmmerlichS in Zschocken sollen die zu dessen Nachlaß gehörigen Grundstücke Fol. 123 des Grund» und HpPothekenbuchS für Zschocke», SrÜnh. Antheil-, Fol. 31 des Grund- und HpPothekenbuchS für Zschocken, Solm'schen Antheil-, und Fol. 41 des Grund- und HpPothekenbuchS für Neuwittendorf, von denen ohne Berücksichtigung der darauf haftenden Oblasten das erstgenannte Grundstuck auf 750 Thlr. — - —das pveite einschließlich de- darauf erbauten Gartenhauses sammt Scheune Nr, 155 des Brand-Cat. für Zschocken auf 3002 Thlr. - — - und das dntte aas 500 Thlr. - - - - gewürdert worden, in dem gedachten Gartenhause (12V4—bb) Die Früchte des Pfaffenregiments 1» Spanien. Gegenüber dem gleißnertscheN Gebaren de- unsehlbarkeitSgläubigen katho lischen Klerus, der da- Glück der Welt nur vom „Heiligen Stuhl" auSgehen läßt, kann nicht eindringlich genug auf die Früchte jener päpstlichen oder jesui tischen Heilspolitik hingewiesen werden, wie fie uns in den Zuständen Spanien« vorliegen. Spanien war seit Jahrhunderten da- Versuchsfeld und der Ntusterstaat der Ketzerrichterei, der Inquisition. Wenn in irgend einem Staate die römische Heilspolitik Wunder wirken mußte, so war es da- genannte Land. Und wel che- find di- thatsächlichen Ergebnisse, die un- die Geschichte von dort verzeichn net? Schiller beantwortet un- die-, wenn er in seiner Geschichte de- Ab falls der vereinigten Niederlande schreibt: „Wohin die Inquisition ihren Fuß se-te, folgte ihr die Verwüstung, aber so wie in Spanten hat fie in keiner Weltgegend grwüthrt. Die Todten vergißt man, die fie geopfert hat; die Ge schlechter der Menschen erneuern stch wieder, und auch die Länder blühen wie der, die fie verheert und entvölkert hat; aber Jahrhunderte werden hingehen, ehe ihre Spuren au- dem spanischen Charakter verschwinden. Eine geistreich«, treffliche Nation hat fie mitten auf dem Wege der Vollendung aufgehalten, au» einem Himmelsstrich, wo e- einheimisch war, da- Genie verbannt und eine Stille, wie ffe auf Gräbern ruht, in de« Geist eine- Bolte- hinterlasse», da vor viele» andern, die diesen Weltthetl bewohnen, zur Freude berufen war." L^.KGraf Schuwaloff hat bekanntlich im Namen seine- Kaiser- jüngst in London versichert, Rußland denke durchaus nicht an die Eroberung Khiwa'S. Rußland wolle nur einige seiner Bürger, welche den dort hausenden Barbaren in die Hände gefallen find, befreien, und werde, wenn ihm dieß gelungen, wie der umkehren. Aber sich in Khiwa festsetzen, falle Rußland gar nicht ein. Also lauteten die Versicherungen de- russischen Grafen in London. Ganz selbstverständlich glaubt in den englischen RegierungSkreisen auch keine Seele an diese russischen UnschuldSbetheuerungen, da man in London nur zu gut weiß, wie eS Rußland seit langen Jahren in Asien getrieben hat. Sollte aber Rußland auch in der That für jetzt nicht an die dauernde Besitzergreifung Khi- wa'ö denken, so untemimmt eS seinen jetzigen KriegSzug doch ganz gewiß mit der festen Absicht, eine spätere Annrrion Khiwa'S vorzubereiten. Wenn Lord Granville, wie eS nach den neusten Nachrichten den Anschein hat, dennoch ge neigt ist, den russischen Versicherungen einigen Glauben zu schenken und den An griff auf Khiwa nicht sofort als Grund zum Abbruch der freundlichen Bezieh ungen zwischen London und Petersburg aufzufaffen, so rührt dieß einfach daher, daß die leitenden Staatsmänner der neusten Zeit bei ihrer Politik selten über die nächste Gegenwart hinauöblicken. Die Pitt, die Palmerston find lodt! Selbst da- Mittel, welche- Lord Granville durch seine Preßorgane Vorschlägen läßt, Rußland in Asten eine Grenzlinie zu bestimmen, deren Ueberschreiiung sofort ein Kriegsfall für England sein werde, ist im Grunde nur ein Aufschub, der aber weit eher Rußland als England zu Nutzen kommen würde. Rußland, das ist aar kem Zweifel, erstarkt in Asten in aller Stille von Jahr zu Jahr mehr, und je später der Zusammenstoß mildem anglo-indischen Reiche erfolgt, umsogrößer ist die Gewißheit, das Rußland al-Sieger au- dem Kampfe hervorgehen werde. Wir bleiben bet der Ansicht: Alle noch so beruhigender Versicherungen Gortschakoff'S und Echuwaloffs und wie alle diese „Off'S" heißen, habe» keinen Werth. Rußland ist der verkörperte und versteinerte Egoismus. Erst acht Jahre find eS her, daß der russische StaatSkanzler in einer großen Rote den Beweis zu führen suchte, daß Rußland nicht im entferntesten daran denke, Central-Asien zu erobern, daß alles, was in diesem Sinne gedeutet werden könne, insbesondere die Besetzung Taschkend'S, keine» andern Zweck habe, als rmen festen und sicheren Punkt zu gewinnen, von dem aus man die nomadifirenden Steppenbe wohner sicher im Zaum halte» könne. Diese Rote hinderte jedoch Rußland nicht, schon zwei Jahre später und zwar 1866, mit der Besitznahme Ehokand einen wettern und höchst bedeutungsvollen Schritt gegm Englisch-Indien vorwärts zu thun. Der damalige Premierminister Englands, Gladstone, richtete zwar, durch die öffentliche Meinung in England dazu gezwungen, eine sehr energische Vor stellung deshalb nach Petersburg; doch die Antwort lautete fein ausweichend, daß Rußland, nur durch die äußerste Nothwendigkeit gezwungen, stch zum weiteren Vorrücken gegen Süden entschlossen habe, sich von nun aber ganz gewiß nur auf den Schutz seiner Grenzen beschränken werde. Dieser Schutz »erlangte aber ge rade, was England am meisten zu fürchten hatte, nämlich die Unterwerfung »der gänzliche Schwächung nördlich von Persien und Afghanistan gelegenen Smaten. Im Verlaufe weniger Jahre war denn auch Ehokand ein vollständiger Vasallenstaat Rußlands, «ährend Bochara, um nicht ganz unterzugehen, fich zu bedeutenden Gebietsabtretungen entschließe» mußte. vordringen wird. Allein ein weitere- Vordringen Rußlands ist für jetzt sehr erschwert, wo nicht unmöglich, so lange eS nicht Herr von Khiwa ist, welches, solange eS nicht unterworfen, von Westen her stet-den linken Flügel der russische» «ngriff-linie beunruhigen würde, Das würde schon allein htnreichen, die Auf regung in England zu erklären. Aber eS kommt noch hinzu, daß, wer Khiwa, zu dem die ganze Steppe im Norden Persiens gehört, besitzt, Herr der OxuS- mündung, dieser Hauptader Jnnerastens ist und gleichzeitig den Schlüssel aller nach Süden führenden Straßen erhält. ES wäre also ein unverantwortlicher Leichtsinn, wollte England ruhig zu- sehen, wenn Rußland seinen Fuß dauernd auf Khiwa fetzte. Wenige Jahre würden vergehen, und auch für Herat würde die Stunde gekommen sein, die Klauen des weißen Adlers zu fühlen und England und Rußland wären dann auf der ganzen Linie unmittelbare Nachbarn geworden. Damit wäre nun freilich noch nicht gesagt, daß dann der Kampf zwischen Rußland und England um den Besitz des WelttheilS Asien sofort beginnen mußte. Rußlands Pläne sind aber nicht einseitig. Der Besitz Konstantinopel'- ist ihm wett wünschen-werther al ber Kalkutta'-. ES wäre also dann gar nicht unmöglich, »aß Rußland, um da- ariechische Kreuz auf der Sophienkirche in Konstantinopel aufvflanzen zu können, sich mit England über die Thcilung Asiens verständigte. So weit aussehend diese Pläne für den Augenblick auch find, sie werdm aller Wahrscheinlichkeit nach bald genug mehr in den Vordergrund treten. So viel ist aber schon heute gewiß: Die Khiwa'sche Frage steht im inneren Zusammenhänge mit Rußlands Plänen auf die Türkei, was allein Grund genug ist, den russisch-englischen Verhandlungen, die jetzt im Gange find, mit aller Aufmerksamkeit zu folgen. Vormittag» I I Uhr, » «rter den t« Termine selbst bekannt zu machenden Bedingungen gegen da- Meistgebot versteigert, auch am Nachmittag de« festgesetzten Tage- und na« Befinde» am darauffolgenden Tage das sämmtliche lebende und tobte Inventar daselbst gegen sofortige Bezahlung verauctiomrt werden. Es wird dies mit Bezugnahme auf den an Amtsstelle, wie in der JunghannS'schen Schankwilthschast zu Zschocken und m der Markert schen Scham- Wirthschaft zu Neuwittendorf aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht. Wildachls. am 1 Ja»u« 1873. Königliches Genchtsamt daselbst. Seiler, Assessor. Die Stelle de- hiesigen Polkzeiwacht, und Marktmeisters, mit welcher außer einigen jährlich etwa 20 Thlr. — - — - betragenden Nebm- einkünften ein JahreSgehalt von 300 Thlrn. — - — - verbunden ist, soll sofort anderwsit besetzt werden. ... (1244—45) Bewerber um diese Stelle haben ihre Gesuche nebst Zeugnissen bis längstens den 8. Februar 1873 bet uns einzurelchen. Schneeberg, am 28. Januar 1873. De« Rath. Förster.— ° LoALAAtwLvdAlle. Der erste Termin Grundsteuern « Einheit 3 Pf. find vom 3. bis zum 10. Febr. einzuzahlen, im Unterlassungsfälle executivisch verfahren werden wir». Aue, den 1. Febr. 1873. DieStadtfteuer-Einnahme. Stäubler. «US Vieser ganz gedrängten Dar^eüüng'eihellt doch gewiß sattsam, wie A Mtßlan», trotz aller scheinheiligen Versicherungen, trotz aller Noten immer «eiter und immer weiter in Asien vorgedrungen ist und ganz sicher auch immer «eit«