Volltext Seite (XML)
D»rahe»t-Maü ». Fahrgeng. 1917. Gegründet 1858 «raKanschchl: «echrichl», »re,»«,. Aerns»rech«r>Sammelnummer SV S41. «ui- für N-«t,»>prit»e: S0011. . in Dreeden und Poroeten de» «itvltch »««Im-Itper gutravm, menaltlck I«.— M-, du«k b^e Post de» lLgUch ,«eimali,»m Dektand mon-IUck DI» etnIpaUta, Z7 mm drei!» geil» 1,— w. Nut gamtltenai,j«t,»n. Anzeigen ÄN^öltlöklkPkLuL. Stellen- u. Wodnuna»marl>l, I ipolllge An. u. DerkSuse rr<. Dorzuarplüh Ott " I Latts. AuowLn. Austrdg» geg.Vorauodezohi. Slnzelpret« d. Poradendklatle» «Mwoch. 11. Tamrar 1922. !»» unter 'ithe laut 'VPI- SchrMleXm», und LauptqeschSstsstell«: «»rtenstr»«,, SS/40. Druck u. Verlag von VIe»sch » Vrtchnrdl in D reo den. Pofttcheck-Aonla 10SS Ln»»»«». Nachdruck nur mit deutiicher Suellenangadr (,Dre»dn»r Nachr.') zuldlstg. — Unverlangt« Schriftstück« werden nicht ausdewahrt. k/ekeüie Meck Tckeeakue öoLkea/oL Tiri-knoiKvi^x ^Is PI-^IdlO 06«!° VOl?8LI2kkr für per8önlictze8 Spiel 06er rur Lelbstlätixen >Vjecjes82be cies Or8pieIs erzier Vieister. vorbei der-iiu-üiik! Oae> no/7- bomm«r.->t!e M/rüch Schwierigkeiten über Sen Verteitungsplan. Französisch-belgische Meinungsverschie-en- hetten in Cannes. Paris. 1«. Ha«. Der Lon-erberichterftatter des „Echo i»e Paris- i« Cannes meldet: Die Lumme, die von Deutsch land i« Jahr« 1922 in Lar für die Reparationen verlangt wird, beträgt 728 Millionen Goldmark. Von dieser Lumme soll Frankreich 189 Millionen erhalten. Meinungsverschiedenheiten find gestern plötzlich über die z» verlangenden Garantie« »nd die Berechnung der Laar, kohlengrubeu entstanden. Die Belgier bestanden ans dem Plane des Abkommens von Lpa. wodurch Frankreich zu. gnnsteu Belgiens augenblicklich 259 Millionen verlieren würde. Die französischen Minister hätten Aufschub ver langt. n« sich mit ihren Kollege« in Paris zu verständigen. Wie die Pariser MorgenblAter melden, sind die Sach- verständigen für die Kohlenl'.cscrungeu gestern nach Cannes berufen worden. Es handelt sich um die F e st s e Huna des K oh l e n p r« i s e s für di« auf Grund des Friedensvcr- trages erfolgten und noch z» erfolgenden Lieferungen Deutschlands. Die deutsche Delegation bereits heule in Cannes. s<Lig >lc r D r a h i b c r i ch t der „D r e s - n. Nachricht« »".) Cannes. 1». Jan. Dein Öftersten Rat wurden in seiner gestrigen Sitzung die verschiedenen von den Kommissionen qcfaßten Beschlüsse vorgelegt. Cr bcschlok Sic Abscnduug eines Telegrammcs an die deutsche Botschaft in Paris, in dem die deutschen Vertreter Ratl>enau, Bergmann, -Kirsch, Schriller usw. ersucht werden, sich noch heute nach Cannes zu begeben. Für die deutsche Abordnung in Cannes sind bereits Zimmer im Hotel Pavillon reserviert. Dt« in Cannes anwesenden englischen Delegierten versichern, daß die deutschen Vertreter der Konferenz lediglich Gegen vorschläge in der Reparatiovsfrage vorlegcn sollen. Sie sollen auch ein Gegenprojekt für die wirtschaftliche Niederansrichtung Europas Vorschlägen. Frankreich sollen di« Vertreter Deutschlands neue Garantien bezüglich der srauzSsischen Sicherheit anbicteu. damit Deutschland in indirekter Weise au dem englisch-französische» Abkommen teilnehme« kann. L«r eu-Usche Bvllchaster beim Reichskanzler. lDraht Meldung unsrer Berliner T ch rt t 1 l« i t u n g.) Berlin. 1». Jan. In der Reichskanzlei sprach gestern der englische Botfchatser vor, der mit Dr. Wtrth eine einstündigc Beiprechung batte. Infolge der neuen Wendung der Tinge in Cannes ist der Zusammentritt des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten von Mit gliedern des 'Ausschußes beantragt moracn. Die Ent scheidung des Vorsitzenden des Ausschusses steht noch aus. Der französisch-englische Schuhverlrag ferliggesieM. tLigucr Drahtbertcht der „Drcsdn. Nachrichten".) Cannes. IN. Jan. Die englische Abordnung hat den Schutzvertrag mit Frankreich in seine« Gruud- zttge« sertiggestellt und ihn bereits den in London ver bliebenen Ministern gedrahtet, um deren Zustimmung ein, zn-ole». Ebenso hat die französische Abordnung den Cut. wnrs »ach Paris depeschiert. Lie erwartet die Antwort noch heute früh. Man rechnet bestimmt damit, das, seitens der englische« NegiernngSmitgliedcr keinerlei Widerspruch gegen de» Beitrag erhoben werdeu wird und das, seine Ver öffentlichung ohne Verzug erfolgen kann. Paris. 19. Jan. Das „Echo nationale" meldet aus Cannes, dah Frankreich in dem englisch-französischen Vertrag nicht nur auf seine Kriegsmarine verzichte, sondern, datz es sich darin auch verpflichte, eine« «nmittelhar bevorstehende» Zeitpunkt für die Räumung des linken Rhein- uferS aazugrbcn. Ferner übernehme Frankreich die Ver pflichtung. sein Landhccr stark z« vermindern und die Lowsctrcgicrnng offiziell anznerkeuuen. Die Deretnlglen Slaalen von Europa. Der englisch - französische Vertrag als Grundpfeiler. (Eigner Draytberrw» Ser „D r e » d n. 'Nachrichten".', Cannes, 19. Jan. Man spricht schon davon, dah der enalisch-französische Vertrag den Grundpfeiler für die all» mähliche Gründung der ..Bereinigten Staaten von Europa" abgebe» iverde, und erklärt offen, dah dieses Abkommen »ich: allein alle schwebenden Fragen zwischen Frankreich und England ordnen würde, sondern dah sich »chm auch allmählich alle anderen europäischen Angelegen heiten anschliehen mühten. Man bezeichntet das bereits als einen grohen Schritt nach vorwärts, dah die Völker, die an der Konferenz von Genua teilnehmen wollen, zuvor di« Verpflichtung etngehcn müssen, kein anderes Volk anzugreifen. ES besteht somit zwischen den in Genua vertretenen Völkern eine Art Vorvertrag, eine ge wisse Föderation, die es sich zur Aufgabe macht, kein euro päisches Land anzuareifen. Es würden nicht nur die terri- toriaien Fragen, die In der Schwebe sind, geregelt werden, sondern eö würde auch ein bedeutungsvoller Schritt für die Wiederherstellung der politischen Stetigkeit und Sicher heit in Europa geian we.d.- Das Aeichskahlnett und -1e Reparation. (Eigene Information der „D r e » d n. Nachrichten."» Berlin. 19. Jan. Nach der Abreise der deutschen Tele, gation nach Cannes wird das Reichskabinett heute nachmit tag ü Uhr sich -um ersten Male wieder mit dem Stand der Reparattonssrage beschäftigen. Wie aus zuverlässiger Quelle .nitgetetlt wird, sind bereits neue Berichte Tr. Rat Henaus eingelausen, die zur Unterlage der hcuttaen Kabinettsberatungeil gemacht werden sollen. Von sonst gut orientierter Sette wird ferner mitgetcilt, das, Natlnmau nicht nur Auftrag habe, auf Fragen, die seitens des Ober- stcn RatcS in Bezug aus Deutschland gestellt werden, Aus- tilnst zu erteilen, sondern dah er in acwisscm Mahc sogar orientiert sei, prinzipielle Erklärungen, soweit sie sich auf finanzielle Maßnahmen Deutschlands erstrecken, abgegeben. Heute nachmittag findet ferner eine Chcsbesprechung statt, in der d'ic zur Durchführung des Steuer- Programms notwendigen Mahnahmen erwogen werden sollen und in der gleichfalls die Ansicht der beteiligten Ressortchess darüber gehört werden soll, wieweit die deut sche Regierung solchen Platznahmen. wie sie Deutschland von seiten des Obersten Rates auscrlegt werden sollen, zu- stimmen könnte. A« das Reichssinanzministerium sind, wie wir hören, bereits zahlreiche Proteste deutscher Jnduftrieverbändc ergangen, die sich gegen den Be« ichluh des Obersten Rates richte», der Dentschland zur Er hebung seiner Zölle ans Äoldgrnndlage zwingen soll. In diesen Protesten wird darauf hingewicse«. dah damit die Rohstoffversorgung der deutschen Industrie wegen der gewaltigen Vertenerung aufs schwerste gefährdet würde, und eine grobe Arbeitslosigkeit die Folge sein müsste. Auch eine Slertenernng des Kol lcnprcises sei ans dem gleichen Grunde nicht angängig, znmal von seilen der Entente selbst zugegeben worden sei. dah der dentsche Jn- landprcis für Kohle bereits höher sei als der französische Marktpreis. Eine Erhöhung der Eisenbahn- und Postiarisc dürfe keinesfalls über den für den l. Februar in Aussicht genommenen Tarif hinaus eingesiihrt werden, da dies die höchstmögliche Belastung für Handel und Industrie dar- stelit. Die dentsche Regierung dürfe in Cannes keinen Forderungen znstimmeu. die die deutsche Wirtschaft neuen Belastungen anSsetzeu. solange nicht die sich ans der für den 1. Februar angektinbigteu Tariferhöhung folgende -iertenernng der Lebenshaltung übersehen liehe. » Sleuerkompromitz und grotze Koalition. Weitere Einziehung des Notopsers? Berlin. 10. Jan, Der Reichskanzler besprach gestern abend mit den Parteiführern wieder die Sie »er frage. Hauptsächtich wurde die Erhebung eines weite re» Teiles d«S R c i ch s n ot v pfe r s erörtert. Ter Gedanke eines Grohblocks von der Deutschen Voltspartci b'.s zur Sozialdemokraii« ist vom Reichskanzler noch n.ichi ausgegeben worden. Gestern mittag empfing Dr. Wirkt, den österreichischen Gesandten Rdedl zu einer längeren Unter redung. Der chenmlige österreichische Staatskanzler Tr. Nenner, der einige Tage hier weitte, hat Berlin wieder verlassen. Tine eachversläudigensttzüng l oerkehr»mlnilterlu.n. lm «etchs. lEigen, Information der ^re«d». Nachrichten.") Berlin, 19. Jan. Am heutigen Dienstag vormittag ist im RcichSverkehrSministertum der Organisationsausschuß unter dem Vorsitz -eS Ministers Grüner zusammen getreten, um die Gutachten hervorragender Sachverständiger aus der Industrie zum Etscnbahnftnaiizgesetz zu hören. Als Sachverständige waren Geh. Kommerzienrat Arnhvld, Staatssekretär a. D. v. Brcitcnbach, Unterstaatssckrctär Franke, Staatsmtnister a. D. Hoff, Ministerialdirektor Tr. Kirchhofs, Direktor Kraemer. Reinhold Melchior. StaatS- mintster a. D. Oelser. Herr v. Siemens, Ministerpräsi dent a. D. Stege rwald und andere Herren erschienen. Die Beratungen werden sich noransslchtlich mehrere Tage hinztehcn. Die Konferenz in Genua. Paris, 9. Jan. Nach einer Havasmcldnng aus Cannes; hat der Oberste Rat in seiner Avcndfitznng beschlossen, datz schon morgen ein engerer Ausschus, sich mit der an die ver schiedenen Mächte zu richtenden Einladung zu einer Mon te r e n z inGcnna beschäftigen solle. Dieser Ausschuß soll die Tagesordnung der Konferenz fcstsetzcn, bevor die jetzige Tagung des Obersten NateS in Cannes zu Ende geht. Die italienische Regierung werde dann die materiellen Organi- sationsmatznahmen treffe». Man habe ursprünglich daran gedacht, das Völkerbnndvsrkrctariat mit der Vorbereitung der Konferenz von Genua zu beauftragen, der Oberste Rat habe sedoch hierauf verzichtet wegen der vorliegenden Schwierigkeiten, namentlich mit Rücksicht ans die Vereinigten Staaten, die im Völkerbund nicht vertreten seien. <W. T. B.) Nutzlan-sTeilnahme an -er Konferenz in Ge > Cannes, ». Jan. Tschttschcrtn teilte dem Obersten L INS. Rate mit. datz die russische Regierung die Einladung zur Konferenz annehme, die tm März einbcrufen wer den solle. Eine außerordentliche Sitzung des Hauptvollzugs- ausschusses werbe die Wahl der russischen Delegierten vor nehmen und ihnen ausgedehnte Vollmachten übertragen. Die Drolversorgunn slcherseslellk. «eine Ankäufe im Auslände nötig. Berlin, 19. Jan. Die Ablieferunq der von der Land wirtschaft garantierten Getreidemenne hat sich bisher außer ordentlich günstig gestaltet, so daß Besorgnisse über die Brotversorgung bis zur kommenden Ernte auch bei den maßgebenden Stellen zur Zeit kaum bestehen. Be sonders Weizen ist in zufriedenstellender Weise von der Landwirtschaft geliefert worden. Die Mühlen sind augen blicklich auf viele Wochen hinaus beschäftigt, und die Komu- ncn verfügen über Mehlvorrätc für durchschnittlich 1 bis 6 Wochen. Hierzu kommen noch die Mehlvorräle, die sich in dem Besitz der Bäcker und Bäckergenoisenschastcu befinden und die Versorgung der Bevölkerung für etwa 14 Tage sichcrstcllen. Man ist ln unterrichteten Kreisen der Ansicht, daß zur endgültigen Sicherstellung der Brotversorgung keine umfangreichen Aufkäufe im Aus lände vorgenommen zu werden brauchen. Wtederoerheiralung -er Prinzessin Äugnsl Wilhelm. Berlin. 19. Jam Prinzessin August Wilhelm von Preußen, deren Ehe im Mürz 1929 geschieden worden war, hat sich, laut „Voss. Ztg.". mit dem Kapitanleutnant a. D. Sümanil wieder verheiratet. Der Parleilag -er Unabhängigen. Radikalisierung der Gewerkschaften. — Ein französisches Lob für LipinSkl. »Eigner Drahtbertcht der „Drcsdn. Nachrichten".) Leipzig, 10. Jan. Zu Beginn der heutigen Verhand lungen ergriff der Führer der Deutschen Metallarbeiter Dißmann das Wort, um die Annahme des an das Pro letariat gerichteten Manifestes der ll. S. P. D. zu emp fehlen, das in der Hauptsache die Gedanken miedergibt, die »on den Hauptrednern bisher zum Ausdruck gebracht sind. Titzmann betonte von neuem mit aller Entschiedenheit, daß der Gedanke der Einigung deö Proletariats im Vordergründe stehe, daß das Proletariat sich auf dem Boden dcS Klassenkampses einigen müsse, losgelöst von der Putichtakttk der Kommunisten und der bürgerlichen Par teien. Tann plädierte der Redner sehr lebhaft für ein Zu sammenarbeiten mit Leu FreienGewcrk- , chasten, die über 8 Millionen Mitglieder zählten. Diese, so führte der Redner ans. müssen wir aus den gleichen Kampscoboden bringen, auf dem die U. S. P. D. kämpft. Die Gewerkschaften sind die einzige Stelle iu Deutschland, wo die Klasse des Proletariats noch nicht zerrissen ist, weil sie sich srcigchalten haben von der Koalition mit den bürger lichen Parteien. Mehr als die Grundaussassung dcS pro letarischen Kampfes und ihre tapfere Vertretung verlangen wir von den Gewerkschaften nicht. Die Beseitigung des Kapitalismus muß auch ihr Ziel sei», und dieses Ziel müssen sie in den Vordergrund stellen. Tic gcwerkschastlichen Massen müssen es ihren Führern zum Bewußtsein bringen: Wir sind satt des Spieles, das die Mehrheitssozialisten bisher mit de» bürgerliche» Parteien gespielt haben. Wir wollen selb ständig unsere Wege gehen. Nickisch. Arig.-biirg, und Grumbach, Paris, wiesen daraus hin. daß Bauern grgenwärl'ia der Hort der Reaktion sei, einer Reaktion, die nicht nur die deutsche Republik, sondern die freiheitliche Entwicklung ganz Europas bedrohe. I!) Die reaktionären Bcstrcbunaen in Bauern unterstützen auch die Losreißungs- und Zcrstückeluugstcudenzcn. Tie franzö sischen Sozialisten würden jeder Zcrstückelungsabsicht mit allen Kräften cntgcgentretcn. Weiterhin betonte Grum bach: Wir sind dem Genosien Lipinski dankbar, der als Minister die Dokumente über die Wassensundc in Heidenau »erössentltchte und die Sacke klärte. tBeifall.) Tie Arbeiter werden die Massenfabrikation verhindern. Davon müssen wir die öffentliche Meinung überzeugen. Es muß endlich Schluß gemacht werden mit der Bekämpfung von Menschen gegen 'Menschen. »Beifall.) H i l sc r d i n g-Berlin begrüßte es, daß die deutschen Gewerkschaften eine Haltung eingenommen hätten, die die Garantie biete, daß die dentsche Arbeiterschaft mit aller Macht gegen den Militarismus arbeiten werde. Die Entwaffnung Deutschlands ist die einzige Garantie für die Sicherheit Frankreichs und Europas! Die Einigkeit dcS gesamten deutschen Proletariats müsse er wartet »verden von der gesamten ökonomischen und poli tischen Entwicklung. Sie könne nur hcrgcstcllt werden durch den Kampf um das g e in einsame Ziel. Der Kampf dürfe aber nicht ausarten zu gegenseitigen Kon kurrenzmanüvern. sondern im Geiste der Solidarität erfüllt werden. Die Einigung könne aber nicht dadurch erfolge», daß man von der U. L. P. D. verlange, datz sic ihre Grund sähe und ihre innersten Gesinnungen opfere. Dr. mcd. Moser- Berlin. Mitglied des Zentralvor- slandcs. führte ans: Wie es eine Klassenjustiz in Deutsch land gebe, gebe cs jetzt auch eine K l a s s e n m e d i z i n. <!> Die großen Verbrecher lasse man frei, weil sic erholungs bedürftig seien, die Angehörigen der unterdrückten Klassen schleppe inan jahrelang durch Kranken- und Irrenhäuser. Bcze chnendcnveise habe man Ludendorfs zmn Ehrendoktor der Medizin gemacht. Ein ärztlicher Kollege habe den Aus spruch getan: „Ich muß «in Kompromiß schließe» zwischen meinem ärzt.'.che» Gewissen und der Staatsnotwendigkeit." — Die übrigen Redner, die noch vor der Mittagspause sprachen, förderten neue charakteristische Momente nicht zu tage. Sie brachten mehr regionale Wünsche zum Ausdruck und traten in keiner Weise in Widerspruch zu den von der Partcilckiiung aue-gegebenen Richtlinien. Ans allen Rede» klang -er Wunsch: Proletarier, vereinigt Enchi