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Wpauer« Tageblatt und Anzeiger Vas „Zfchopauer Lugeblalt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. Anzeigenpreis«: Vie 4- mm breite Millimeterzeil» 7 Pf.; die -5 mm breite Millimeterzeil« im Textteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da, zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgisch» Handelsbank, Zschopau; Ltadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 7>2 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hahndorf, Krumhermersdors, Scharfensteia, Schlößchen/Lrzgeb., Waldklrchen/Lrzg-b^ Weißbach, Wilischthal, Witzschdors. N-. 121 Nlsnlay, dm« 2?. Nla» 1949 198. Iaismyang Tiefer Einbruch in die feindliche Front Ausbruchsversuche französischer Koloniallruppen vereitelt / Ser Hasen von Siinkirchen in Flammen Vanzerkampswagen Wetzen Zerstörer in Vrand / Itugplötze bei Varls bombardiert / 7Z feindliche Flugzeuge vernichtet / weitere schwere Schläge gegen Englands Flotte vor Narvik Führerhauptquartier, 27. Mai (Funkmeldung) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: I« Flandern und im Artois Habs» unsere Truppen ihre Angriffe fortgesetzt «nd die eingeschloffenen feindliche» Armeen «eiter zusammengedrängt. Besonders nördlich Mc- niu gelang ein tiefer Einbruch in die feindliche Front bis dicht vor Aper«. Wie an de« Vortagen griffen starke Ein heiten der Luftwaffe in die Kampfhandlnng im Westen ei« und erleichterten das Vorwärtskommcn des Heeres. Der Schwerpunkt der Angriffe lag mit stärkster Wirkung über dem Raum der eingeschloffenen feindlichen Armeen. Die nordostwärts Lens angreifenden dentsche« Truppen wiesen Gegenangrisso französischer Koloniallruppen mit blutige« Verlusten für den Feind ab. Wie bereits durch Soudermeldung bekanntgegeben, siel Calais, das hinter der Front nmschloffen war, «ach hartem Kampf in «nsere Hand. Bei Boulogne schob der Oberleutnant in einem Pa«zer- rogimeut von Jaworski mit seinen Panzerkampfwagen im Feuer mehrerer feindlicher Kriegsschiffe einen Zerstörer in Brand. Kege« den Besuch der Engländer, Teile ihrer einge schloffenen Truppe« über de« Kanal «ach England zu retten, griff die Luftwaffe errieut die «och in Fei«desha«d verblie bene« Häfen an der belgisch-französischen Kanalküste a«. I« Dünkirchen ginge« die Hafenanlagen in Flammen a«f. An der Südfront keine besondere« Ereignisse. I« den Kämpfen der letzten Tage südlich Seda« schoß der Leutnant in der Panzerabwehrkompauie eines Infanterieregimentes Mueller fünf von elf schwere« feindliche« Panzern ab «nd beschädigte die übrigen so schwer, daß ihr Angriff zusammen brach. Angriffe der Luftwaffe richteten sich auch gegen die Flug plätze in der Umgebung von Paris, Verkehrsanlagen südlich Reims und gegen feindliche Truppenbewegungen. Allein auf einem Flugplatz fielen 20 feindliche Flugzeuge der Ver nichtung anheim. Die Verluste des Gegners bctruKen gestern 78 Flug zeuge, davon wurden 82 in Luftkämpfo«, 15 durch Flak artillerie abgeschoffen, der Rest am Boden vernichtet. 18 eigene Flugzenge werden vermißt. Im Kampfraum um Narvik Wurden auch gestern wieder Gebirgsjäger durch Fallschirmabsprung abgesotzt. Nachdem bereits am 24. 5. ein feindlicher Flugzeugträger im Ofot- fjord bei Narvik einen schweren Bombentreffer erhalten hatte, wurde dieser, wie bereits durch SondermÄbuug be- kanutgegeben, am 23. 5. vor Harstad erneut durch drei Bom be», darunter eine Bombe schwerste« Kalibers, getroffen und zum Sinken gebracht. Es gelang ferner, ein Handels schiff von 8VVV Tonnen dnrch Bombentreffer z« versenken und außerdem ein großes Kriegsschiff «nd zwei Kreuzer, sowie einen Transporter von 18 Mü Tonnen mit schweren Bomben unter Braud- und Explostonserscheinungen zu treffen. Ans dem Flugplatz Bardnvos sind mehrere Flug zenge am Bode» zerstört worben. Der Feind setzte in der Nacht zum 27. 5. seine planlosen Lnstangrissc gegen nichtmilitärische Ziele in Westdeutschland fort, ohne hierbei größeren Schaden anzurichten. Der Vehrmachlsberichl vom Sonntag DIW. Führerhauptquartier, 26. Mai. Das Oberkom mando der Wehrmacht gibt bekannt: In Flandern und im Artois setzten wir den konzentrischen Angriff gegen die eingeschloffenen feind lichen Armeen unter ständiger Verengung ihres Kampfraumes auf der ganzen Front fort. Der Feind leistet verschiedentlich noch zähen Widerstand. Nm ihn rascher zu brechen, griff die Luftwaffe an vielen Stellen in den Erdkamps ein. An der belgisch-französischen Küste belegte die Luft waffe erneut die Hafcnanlagen von Zeebrügge, Ost ende und Dünkirchen mit Bomben. In Ostende wur den ein Pulvermagazin und das Marinedepot durch Bom bentreffer in Brand gesetzt, ein Transporter schwer be schädigt. In der Nacht vom 24. zum 25. Mai griff die Luftwaffe ferner zahlreiche Flugplätze im Osten und Südosten Englands unter guter Wirkung mit Bomben an. Im Seegebiet von Calais wurden zwei große Handelsschiffe mit je 5900 Tonnen, zwei klei nere Handelsschiffe und ein Kriegsschiff getroffen. An der Südfront keine besonderen Ereignisse. Die Lustwasse setzte dort ihre Augriffe, gegen Eisenbahnstrek- ken, Artillerie-Stellungen und Truppenansammlungen, be sonders in den Wäldern, fort. Die Verluste deS Geg ners am 25. Mai betrugen insgesamt 59 Flugzeuge, davon wurden 19 im Lustkampf, 17 durch Flakartillerie abgeschoffen, der Rest wurde am Boden vernichtet. 11 deut sche Flugzeuge werden vermißt. Im Raume von Narvik erhielten ein großes Kriegs schiff sowie ein Kreuzer je einen schweren Treffer. Brand wirkung wurde beobachtet. Gestern sind weitere Gebirgs jäger zur Unterstützung der bei Narvik kämpfenden Trup pen mit Fallschirm abgesprungen. Leunares sameuvoot mm Flugzeug ad Bei einem Vorstoß deutscher Schnellboote in das Seegebiet der französischen Kanalküste gelang es einem dieser Boote, ein feindliches Flugzeug abzuschießen. Die belgische Regierung nach London ausgeröiN Reuter verbreitet folgende amtliche Meldung: Der belgische Ministerpräsident Pierlot ist in Begleitung anderer Kabinetts mitglieder am Sonnabend in London eingetrosfen. Ernennung Fronfides zum Oberkommandierenden der einheimischen Verteidigung Reuter verbreitet folgende amtliche Mitteilung: Der Thes des britischen Eeneralstaves, General Ironside, ist zum Ober kommandierenden der einheimischen Verteidigung ernannt wor den. General Dill ist um Thef des Eeneralstabes ernannt worden. Zu der Ernennung General Jronsiebes meldet Reuter weiter, baß General Sir Walter Kirke, der gegenwärtige Oberkommandierende der heimischen Verteidigungskräfte, in den Ruhestand versetzt worden sei. In wohlunterrich teten Londoner Kreisen erkläre man, baß dieser Personal- Wechsel durch die Entwicklung der militärischen Lage und die Notwendigkeit erzwungen worden sei, die Verteidigung Großbritanniens gegen eine mögliche Invasion in die stärkstmöglichen Hände zu legen. Churchill wlll „Athenia-Verbrechen wiederholen!" Attentat auf ASA-Sampser „President Voosevell" geplant So sollen die Vereinigten Analen In den Krieg gelkleben werden! Vo« vertrauenswürdiger Seite wirb berichtet, baß gegen den amerikanische« Dampfer „President Roosevelt", der sich zurzeit aus der Fahrt von Neuyork «ach dem westirischen Hase« Galway befindet, «m amerikanische Staatsbürger mit ihren Familie« aus Europa heimzubesörder«, von bri tischer Seite ei« Anschlag geplant sei. Das Attentat gegen das Schiss soll aus der Rückjahrt, wenü es mit amerika nische« Bürger«, Frane« «nd Kindern voll besetzt ist, aus- gestthrt Werden. - -* Durch die harten Schläge der dentsche» Wehrmacht zur Verzmeiflnng getrieben glanbt Churchill mit Hilse der Ver senkung eines Paffagicrdampfers mit amerikansche« Män ner«, Frauen und Kinder« eine Gelegenheit zu haben, Deutschland das Attentat zu unterstellen, «m dadurch zwischen dem deutschen «nd dem amerikanische« Volk Un ¬ frieden z« stiften. Churchill will aus diese Weise in de» Ber einigten Staate» sei« dnnkles Ziel, das amerikanische Volk durch verbrecherische Methode« in den Krieg zu verwickeln, vorwärts treibe«. Der Fall „Athcnia" unmittelbar «ach Kriegsausbruch, der dem gleichen Ziele diente, ist noch in aller Erinnerung. Als die Versenkung dieses Schisses in folge der deutschen Beweisführung nicht znm gewünschte« Ziele führte, bereitete Churchill ein Attentat auf den Damp fer „Jroqnois" vor. Deutscherseits wurde damals der ameri kanischen Negierung Mitteilung von dem geplanten Atten- s tat Englands gemacht «nd dadurch de« ruchlosen Absichten Churchills vorgcbeugt. Nachdem alle diese Anschläge nicht zu dem ersehnte« Ergebnis, das amerikanische Volk in den Krieg gegen Deutschland z« treiben, geführt halben, will Churchill jetzt seine verbrecherischen Pläne durch ein Attentat i ans do« „President Roosevelt" verwirkliche«. j Ist England die Welt? Der südafrikanische Ministerpräsident Smuts hat Dieser Tage im Rundfunk erklärt, Südafrika werde, „ov zu seinem Wohl oder zu seinem Wehe" sich jedenfalls an diesem Kriege gegen Deutschland beteiligen. Die Deut schen hätten bereits den Weltkrieg verloren und auch jetzt mache sich der gleiche deutsche Mangel bemerkbar, daß Deutschland alles anders sehe, als alle Welt es steht. Aus dieser Feststellung spricht die ganze Unbelehrbare Borniertheit eines Mannes und einer Klique, die nicht einsehen wollen, daß ihre Zeit vorüber ist. Smuts hat mit dieser Formulierung besonders klar bewiesen, daß er zum Stvckengländer geworden ist. Gewiß — England (zumindest das politisch herrschende England) und Deutschland sehen dis großen Entwicklungen und Ereig nisse unserer Lage ganz verschieden an. Sie sehen sie „anders". Das heißt für den Engländer aber sofort: die Welt sieht dir Dinge anders als Deutschland. Was ist schon —so gesehen — „die Welt"? Es sind gewisse Länder und Völker, unter ihnen wieder besondere Kreis«, di« unter dem geistigen und mehr oder weniger gut getarnten finanziellen Terror der englisch-französi schen Propaganda stehen. „Alle Welt" im Sinne des Herrn Smuts sind England und Frankreich selbst, sind in einem nicht zu unterschätzenden Umfang auch die ASÄs und einige ander« amerikanische Republiken, wobei aber immer der Vorbehalt gemacht werden muh, daß überall in diesen Ländern auch starke Gegenströmungen vorhan den sind. Das gleiche gilt für die übrige neutrale und nichtkriegführend« Welt. Es ist ein« s«hr schwi«rige, wenn nicht unmögliche Aufgabe, hier klare Grenzen zu ziehen, wo di« Cnglandhörigkeit beginnt, und wo sie aufhört. Man darf nicht vergess«n, daß in zahlreichen sogenannten demokratischen Ländern di« Bildung der öffentlichen Meinung in den Händen einer sehr kleinen Gruppe von Männern liegt, und daß deren politisches Arteil mit den wirklichen Ansichten des Volkes in den meisten Fällen wenig oder nichts zu tun hat. Der antideutschen Agitationsfront steht aber heute, ganz im Gegensatz züm Weltkriege, eine sehr starke Front der Freundschaft und der Loyalität für Deutsch land gegenüber. Das junge italienische Imperium gehört dazu ebenso wie der mächtigste Staat im Fernen Osten, Japan, oder wie das riesige russische Reich. Selbst bei den Völkern, die durch di« Torheit und den Leichtsinn ihrer Regierungen, aber gegen Hren eigenen Willen kn den Krieg hiueingezogen worden find, machen sich, so sichtbar noch di« Spuren der englischen Verhetzung sind, immer zahlreichere und deutlichere Anzeichen einer be ginnenden besseren Einsicht in die großen politischen Not wendigkeiten unserer Tage und in die abgrundtiefe Verlogenheit der englischen Politik und der englischen Parolen bemerkbar. Man müßte auch einmal seststellen, wie die über 300 Millionen Inder, soweit sie überhaupt einigermaßen über das Geschehen unserer Zeit unter- rici^et sind, zu der heutigen großen Auseinandersetzung in Europa stehen, oder auch die unterdrückten Völker des Vorderen Orients und den vielen anderen Teilen der Welt. Eine einfache Addition der Stimmen für England oder gegen England ist auch nur schätzungsweise unmöglich und auch zwecklos. In jedem Fall aber ist es eine töricht« und durch nichts g«rechtf«rtigte Aeberheblichkeit, wenn England auch heute noch für sich beansprucht, den eigenen Standpunkt mit dem „in aller Welt" gleichzusetzen, weil sich täglich neu erweist, daß diese Welt ständig zunehmend den wahren Charakter der englischen Politik begreift. Calais — Anfang und Ende der Engländer l« Europa. Dänische Zeitung über KW Jahre europäische Geschichte. „Berli-ngsko Tidenbe" schreibt, mit dem Vorstoß auf Calais gehe «in 6VOjährigcr Abschnitt der Geschichte Europas zu Ende. In Calais hätten die Engländer zum ersten Malo europäischen Boden betreten, als der 100jährige Krieg zwischen Frankreich und Englanb begann und bei dieser kleinen Stadt zu End« ging. So, wie bi« Engländer vor 600 Jahren üb«r Calais nach Europa kamen, so würden sie nun auch das Festland wieder verlassen. Das Blatt zieht eine Parallele zwischen damals und heute. Als bis Engländer 1346 di« Franzosen bei Crecy schlugen, hätten sie dank der Feuerwirkung ihrer Geschütze gesiegt, die sio als erstes Heer in der Welt benützten. Die neuen Waffen ans dem gleichen Schlachtfeld — StukaS und Tanks — wiird<s/di>o Engländer endgiiiltig vom Festland wieder ver treiben.