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20 Pfennige Dresden, Sonnabend, den 8. November 4944, abends 6 Uhr Johann pachelbel (1656—1706): Toccata und Eicacona in f-moll, gespielt auf der Kleinorgel. Heinrich Schütz (1585—1672): a) „Nie mit Tränen säen", Motette sür fünfstimmigen Ehor. Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Gaben. k) „Ich Hab mein Sach Gott heimgestellt", für fünfstimmigen <5hör und Orgel. Ich Hab mein Sach Gott heimgestellt, er mach'S mit mir, wie'ö ihm gefällt, soll ich allhier noch länger leb'n, nicht widerstreben, seln'n Willen tu ich mich ergeb'n. Es ist allhier ein Jammertal, Angst, Not und Trübsal überall, des Bleibens ist ein kleine Zeit, voller Mühseligkeit, und wer'S bedenkt, ist immer im Streit. Heut sind wir frisch, gesund und stark, bald morgen tot und liegen im Sarg, heut blüh'n wir wie ein Rose rot, bald krank und tot, ist allenthalben Müh und Not. Ach Herr, lehr uns bedenken Wohl, daß wir sind sterblich allzumal, auch wir allhie kein Bleibens Han, müssen all davon, gelehrt, reich, jung, alt oder schön. Das macht die Sünd, o treuer Gott, dadurch ist komm'n Ser bittre Tod, der nimmt und frißt all Menschen Kind, wie er sie find, fraßt nicht wess' Gtand'S od'r Ehr'n sie sind. Das ist mein Trost zu aller Zeit, in allem Kreuz und Traurigkeit, ich weiß, daß ich am jüngsten Tag ohn alle Klag werd auferstehn auö meinem Grab. Amen, mein lieber frommer Gott, bescher' uns all'n ein'n seligen Tod, hilf, daß wir mögen allzugleich bald in dein Reich kommen und bleiben ewiglich. Vorlesung Die Sammlung an öen Ausgängen üient zur Erhaltung öer Kreuzchor-Vesper. 2S