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7^77^7-^?^ ErzgebDolksfreunkl Tageblatt für Schneeberg und Umgegend "'tzl - « , ., für die König!, «ud städtischen Sehör-en in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johann ^VWSHMN georgenstadt, Lößnitz, Uenstä-tel, Schneeberg, Lchwayenberg und Wiidmsels SV. Post-AeimngSNtze Nr« Z. Brendler. zu rsw T»>< gramm-Abrrsfer V»lk»steund Schneeberg. Zrrnsprecheer Schneeberg rz. Aue ra. Schroarzenberg;z. ifche tnd en- «hle, »den, uäs llllg Mlck Montag, den 13. Deeember d. I. bleibt die hiesige Raths- und Sparcassen - Expedition wegen Reinigung der Localitäten geschloffen. Der Ttadtrath zu Neustadtel. Speck, Brgrm. Montag, de« LS. dies. Mo«., Mittag» 12 Uhr gelangt in Neustädtel ein Pferd für leichte» Fuhrwerk, 1 Rollwagen, 1 Glasschrank, 1 Tisch und 5 St. Bilder meistbietend -egen sofort.ge Baarzahlung öffentlich zur Versteigerung. Bieter sammeln sich daselbst im Carls- baderhau». Schneeberg, am 8. Dezember 1897. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Kühn. M SUS f«W," ! el Alh»«s ttir / Lorten ' mlodteu. möglich ihren Eindruck, der allgemein der ungünstigste gewesen war, durch möglichst sachliche Ausführungen zu verwischen. Nach dem dann noch Graf von Stolberg für die Vorlage eingetreten war, wurde diese an die Budgetkommission verwiesen. Der zweite Theil der Sitzung wurde durch die Anfrage der Abg. Bafsermann und Genossen über den deutschen Petroleum- Handel ausgefüllt. Nachdem der Abg. Bassermann seine Anfrage begründet batte, erklärte der Staatssekretär Graf v. Posadowrky: Die Deutsch amerikanische Petroleum-Gesellschaft werde keine weite ren Verträge der angefochtenen Art eingehen, auch Alles aufbieten, um die Mannheim-Bremer Petroleum-Gesellschaft zu einem Verzicht auf die abgeschlossenen Verträge zu-bösttminm.' ManMme'MM die Standard Ort Company drei Wege einschlagen : Entweder daS russische Petroleum begünstigen oder man körnte die RaffmationS- methode für amerikanisches Erdöl nach Deutschland verlegen; Bei des würde außer zu anderen Schwierigkeiten zu einer Bcrtheuc- rung für die Konsumenten führen; auch könnte mau die Standard Oil Company schwerlich hindern, sich an der Raffinerie in Deutsch land zu betheiligen. Die Eisenbahnverwaltung geht damit um, die Frachten für russisches Petroleum herabzusetzen, auch könnte man den Zoll auf amerikanisches Oel erhöhen, so daß der einhei, mische Spiritus mit dem Petroleum konkurireu könnte, wenn die Amerikaner die Petroleumspreise erhöhen. Wenn die russischen Pctroleumproduzenten in Konkurrenz zur Standard Oil Company treten wollen, werden sie von der deutschen Regierung unterstützt werden. Auf Antrag des Abg. Barth wurde die Besvrechung der An frage, zugleich aber die Vertagung bis Freitag 1 Uhr beschlossen. ! Jnliratw-Nnnahm« für di« am «achmitraa rrl<beinend« Nummer bi» «or> I mittag 11 Uhr. Line var,schäft für die n»chfttügi-« «lufnahme der «njeiam t bq. an den voraeschrtebenen Lagen sowie an bestimmter Stelle wird Nicht , l gegeben, «urwllrtige «ustrllge nur gegen vorautbepchlung. Mr Rückgabe ^anrULNR I eingesandter ManuNrtPte macht sich die Redacttou nicht »erantworllich. Tagesgeschichte. Deutschland. — Die ultramontane „Köln. VolkSztg." bemerkt zur Lieber schen Rede über die Marinevorlage mit deutlich erkennbarer Spitze, die Grundstimmang der Crntrumskreise sei der Vorlage weniger günstig als die Beurthcilung, welche dieselbe durch die Liebersche R-de gefunden habe. ES bcdü-fe keiner weiteren Ausführung, daß Dr. Lieber nicht daran gedacht habe, irgend eine Verständig ung über den Kopf der Fraktion hinweg zu treffen, denn das Centrum werde über die Vorlage gemäß der Ueberzeugung ent scheiden, welche die Mitglieder sich auf Grund des gesamanen in Beirackit kommenden Materials in den FcaktionSberathungen bil den würden. Das Centrum müsse auch in dieser Frage einig und geschlossen bleiben und es dürfe keinen rechten und linken Flügel geben. — Der Besuch des Prinzen Heinrich beim Fürsten Bis marck in FriedrichSruh hatte einen äußerst herzlichen Charakter. Beim Abschied sagte Prinz Heinrich: „Ich darf doch auch die Stirne berühren, die mein Groß vater so oft geküßt hat?" und küßte den Fürsten auf Stirn und Wange. Der Fürst wünschte gerührt dem Prinzen gute Fahrt, guten Erfolg und gute Heimkehr. Berlin, 9. Dec. Dem „Hamb. Corresp." zufolge wird StaatSsecretär v. Bülow über die weiteren B orgän ge in Kiautschau und die Lage der Verhandlungen mit China dem Reichstag eingehend Mtttheilung machen. Berlin, 9. Dec. Nach der „Post" scheint e» sich zu be stätigen, daß Deutschland die Kiantschau-Bucht auf längere Zeit und zwarznnächst auf 9 9 Jahre gepachtet hat. Berlin, 9. Dec. Für die Expedition nach China ist heute Bormittag der erste Eisenbahnzug mit Geschützen und Munition von Spandau abgegangen. — Wie die „Post" mitthetlt, hat in G «atem al a ange sichts der dortigen Revolution der französische Commandant in Livingston den bedrohte« Deut schen feinen Schutz angeboten. Di« Deutschen beklagen di« Fehlen eine» deutschen Kriegsschiffe» in den dortigen Häfen; sie haben zu ihrem Schutze eine Wachttruppe organtfirt, die mit Ablösung Tag und Nacht den Wichtdienst versieht. Sobald die Bekanntmachung, die Stadtverordnetenwahlen in Johanngeorgenstadt betr. Am Schluffe des laufenden Jahres scheiden aus dem hiesigen Stadtgemeinderathe auS: 1. die ansässiger» Stadtverordnete«, Herren Handschuhmacher Hermann Schlegel, Handschuhmacher Hermann Körner, Schlossermeister Gustav Bauer 2. der «na«sässlge Stadtverordnete. Herr Schneidermeister Wenzel Straka Lage ernst wird, wird von der Wache au» den bedrängten Häu sern Hilfe gebracht. — Wie der „ReichSanz." mittheilt, ist der Gesandte in in Guatemala, v. Bergen seine« Anträge gemäß von diesem Posten abberufen, und unter Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädicat Excellenz in einstweiligen Ruhestand versetzt worden. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: In Liverpool ist von dem Cavitän des aus Westafrika gekommenen Dampfers „Niger" die Nachricht verbreitet worden, daß zu Anfang Nolcmber eine deutsche Expedition von200Mann und K Offneren im Hinterla -de von Kamerun durch Eingeborene niedergemacht Mrben K. "DM NachrM mit KämeMn MMegrä- phenverbinduig besteht und hier keinerlei bezügliche Meldung oor- liegt, als vollstänbigauSder Luft gegriffen zube trachten. Der „L. A." weiß zu dieser Angelegenheit noch folgendes zu berichten: Die Nachricht stammt, wie bereits erwähnt, von dem Cavitän des in Liverpool eingetroffenen Dampfers „N-ger", wel cher erzählt, daß in Batanga, von wo aus daS Schiff am 5. November absegelie, die Nachricht verbreitet wir, daß der deutsche Zug zur Züchtigung des Stammes der M'Boulics verunglückt sei. Der Zug bestand aus sechs weißen Offizieren und 200 Mann eingeborenen Truppen. Er war zwei Wochen zuvor abgegangen, ehe der „Niger" in Batanga eintraf. Die M'BoulieS hatten Karawanen geplündert, welche nach der deutschen Colonir ziehen wollten. Die Handelsstraßen waren gesperrt, al» der „Niger" von Batanga abfuhr. Die M'Louli» wohnen nicht nur auf deutschem, sondern auch auf französischem Gebiet. Der Campo- Fluß trennt das erstere von dem letzteren. Seit Jahren hat Fehde zwischen den M'BoulieS auf deutschem und denen auf französischem Gebiet bestanden. Als aber der deutsche Stiafzug abgesandt wurde, schlossen beide Parteien Frieden, um den Deut schen Widerstand zu leisten. Wie stark der Stamm der M'BoulieS ist, weiß man nicht genau. Ein Reisender, welcher ihr Land be reist hat, schätzt ihre Zahl auf 15 — 20 000. Der Stamm ist äußerst wild. Die Eingeborenen behaupten nun, daß der ganze Zug von den M'BoulieS umzingelt und gefangen genommen worden ist. Dagegen wird erklärt, daß die deutschen Behörden die Stärke der M'BoulieS kcimSwegS unterschätzt hatten. Die 200 Mann sollten nur daS Land auSkundschafien und dann auf Derslä.kungcn warten. Als der „Nig-r" nach Norden dampfte, passicte er ein deutsches Kriegsschiff, welches noch Kamerun scg ln wollre. Er hatte weiße Truppen au Bord, welche den beabsichtigten Zug gegen die M' Boulics mitmachen sollten. München, 9. Dezember. Kammer der Abgeordneten. Bei der Wahl zum Vizepräsidenten wurde der Abgeordnete Fach» (Ctr.) mit 79 Stimmen gewählt, während 51 unbeschriebene Stimmzettel abgegeben wurden. Abg. Fuchs lehnte jedoch die Wahl ab. Darauf wurde mit 80 Stimmen gegenüber 52 unbe schriebenen Zetteln der Abgeordnete Ladwig v. Keller (lib.) ge wählt. Auch bei der Wahi der beiden Schriftführer gab« daS Centrum unbeschriebene Zettel ab, sodaß nunmehr das Centrum im Bureau der Kammer nicht mehr vertreten ist. Oesterreich. Wien, 9. Dec. Da» offiziöse „Fremdenblatt" stellt fest, daß ungeachtet der augenblicklichen Erfolglosigkeit der zur Klärung der pailamentaiischen Lage gefühlten Verhandlungen sich zwischen den Parteien eine Annäherung in wichtigen und praktisch bedeut samen Punkten ergeben habe, da die Deutschen sowohl wie die Czrchen bedeutend concilianter auftreten. Wenn diese Anuähemng durch die unausbleibliche weitere Ernüchterung eine Vertiefung finde,, könne sich schließlich in nicht ferner Zeit für die Regierung die Möglichkeit einstellen, über die Differenzen hinaus, welche die Parteien zum Schluß noch getrennt haben, zur Reacttoirung de» Parlamente» zu gelangen, welchem Ziele gewiß alle Parteien gleich aufrichtig zustreben. (?) — Wie der „Vorarbeit" au» Wien gemeldet wird, soll die Rekonstruktion dr» Kabinet» Gautsch bevorstehen, und zwar sollen 2 Tschechen, 2 Polen und 2 Deutsche in da» neue ! Der »Lrjgedkzilcht RoU»fr«nL> erscheint täglich mit «»»nahmt Ler Lage i nach den Sonn-und Festtagen. Abonnement ftirrteltährlich »Mar» 80 pig. I ch» — Inserate werd« Pro S gespaltene Zeil« mit 1» Wa., im amtlich« Theil dl. i <VvNN«vtNv, 11. VtZeMvk» 1OV» < stutz? 2 gespaltene Zeile mit SV Pfg., Reklamen die S aespaltene sM« mit 2b Mg " herechnet« tabellarischer, äusser,«wühnNcher Sa» nach erhühiem Tarts. Die Marine Vorlage im Reichstag DaS Interesse an der Floitendebatte ist erschöpft. Hirni LirberS Rede hatte die Aussichten des Gesetzentwurfs einstweilen festgelegt und was gestern, am dritten Berathungstage, noch folgte, war lediglich ein Nachspiel. Am Ministertisch waren anfangs die Minister, mit dem Kanzler an der Spitze, zwar wieder nahezu vollzählig erschienen, sie zogen sich aber bald zu ück und überließen eine Zeitlang dem Admiral Tlrpitz allein das Feld. ES waren ursprünglich nur noch drei Redner vorgesehen, die Abgg. Hammacher, Galler und Zimmer mann; bei der überaus schwachen Besetzung des Hauses aver " wagte man augenscheinlich keinen Schiutzanicag zu stecken und so erschienen noch verschiedene weitere Reden auf der Bildfläche. Abg. Hammacher (natl.) führt folgendes ans: Meine poli tischen Freunde haben nach entgehender Berathung einmühig be schlossen, sich auf den Boden der Vorlage zu stellen. Wir sind mit der Regierung überzeugt, daß die Flotte in ihrem jetzigen Umfange nicht ausceicht, die ihr gestellten Aufgaben zu erfüllen, weder in Bezug auf den Küstenschutz noch in Bezug auf unsere Interessen im Auslande. Die finanziellen Bedenken verkennen wir nicht, aber das nationale Empfinden, daS unsere Partei von Anbeginn an erfüllt hat, läßt uns leichter über dreie Bedenken hinwegsetzen. Ich stehe auch nicht an zu erklären, daß die Re gierung bet dieser Vorlage von einem Verantwortlichkeitsgefühl vor der Geschichte beseelt ist, für welches wir ihr nur Dank wissen können. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Redner wendet sich sodann lebhaft gegen die neulichen Ausführungen Schönla. ki. Ec weift u. A. darauf hin, daß die Franzosen 1870 unseren ganzen Seehandel lahmgelegt hätten, weil es uns in der Ost- und Nord see an einer Offensivflotte gefehlt habe. Herrn Richter von dec Wichtigkeit zu überzeugen, welche eine starke Flotte für die Ent wickelung unserer überseeischen Interessen habe, darauf müsse cr freilich verzichten. Herr Richter unterschätze die B:deutung des Jmponderabilc einer stärkeren Machtentfaltung gerade auch für unsere Erwerbsinteressen. Wenn der StaatSsecretär des Auswär tigen alle die Erfahrungen erzählen wollte, die er in dieser Bezie hung gemacht, so würde das sicher sehr lehrreich sein. Bei einem Ex port von 3'l, Milliarden sei ein stärkerer Schutz zur Sie eine Nothwendigkeu. Welche Gefahr drohe ohnehin unserem Absatz durch da» Bestreben Englands, mit seinen Kolonien ein einheit liches Wirthschafisgebiet zu bilden, ebenso durch die ähnlichen Be strebungen der Vereinigten Staaten Nordamerika», mit den Staaten Mittelamerikas in engere wirthschaftspolitische Beziehungcn zu treten. Und da es heutzutage nicht mehr in dem Umfange wie früher freie Territorien in Amerika gebe, wohin unsere Aus wanderer ziehen könnten, sei im nächsten Jahre die Mcht unserer Regierung eine um so größere, dafür zu sorgen, daß unsere stei gende Bevölkerung sich auf unserem eigenen Boden ernähren könne. Zu dieser Ansicht würden schließlich auch die Arbeiter gelangen, welche Schönlank vertrete. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Redner widerspricht sodann namentlich den etatSrechtltchen Einwän den der Linken; auch beim Nordostseckanal, bei den elsaß-loih- ringeüschen Bahnbauten seien doch einmalige große, auf Jahre berechnete Bewilligungen vom Reichstage ausgesprochen worden. Angesicht» der wirthschaftlichen und politischen Bedeutung dieser Vorlage würde er und sicherlich auch seine Freunde nicht Anstand nehmen, nöthigenfallS auch in die Auferlegung neuer Steuern zu Eigen. Zu Gunsten so vitaler Interessen werde und müsse da» dcutsche Volk auch hierzu bereit sein. (Beifall.) Abg. Zimmermann erklärte sich unbedingt und unter scharfer Betonung der MittelstandSintereffen für die Vorlage. Daß der süddeutsche VolkSparteiler Galler al» entschiedener Flottengegner und Nachbeter de» großen Eugen austrat, ist selbstverständlich. ' Herr Galler interessirte durch seine Ausführungen das Hau» eben- sowenig wie der Bauernbündler Hilpert, der mit vielen Wenn und Aber vielleicht für einen abgeänderten Flottenplan zu haben sein würde. Dann schickten die Sozialdemokraten noch einen Redner vor, den „Genossen" Molkenbuhr, dem die undankbare Aufgabe zufftl, die Rcde Schönlank» vom Montag zu ergänzen und wo- nderx. npfiehlt da» Möbelgeschäft chneeLng. 3. die ansäsfige« Ersatzmänner, Herren Tischlermeister August Troll und Photograph Wilhelm Schuster und 4. der unansässige Ersatzmann, Herr Handschuhmacher Max Gündel. Als Wahltag ist Donnerstag, der 16. Dezember 1SS7 bestimmt. Die stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt werden daher hiermit aufgefordert, an diesem Tage von Vormittags s Uhr ab bis Nachmittags 1 Nhr ihre Stimmzettel, auf welchen nach Vorstehendem die Namen von sieben wählbaren, 8 ansässige« und 2 unan- säsfige« Bürgern enthalten sein müssen, im RathSfitzungSzimmer vor dem versammelten Wahl ausschüsse persönlich abzugcben. Die aufgestellte Wahlliste liegt vom 2S. November bis mit 13. Dezember dieses Jahres zur Einsicht an RathSstelle aus und es steht jedem Betheilipten frei, bis Ende des siebente« Tages «ach Beka««tmachung und Begin« der A«slegu«g gegen die Wahlliste bei dem unterzeichneten Stadirathe schriftlich oder mündlich Einspruch zu erheben. Johanngeorgenstadt, am 25. November 1897. Der Stadtrat h. rrr» rg.