Volltext Seite (XML)
s ge Heffe, ftaad. Sonnabend, den 23. September 1899. 19. Jahrgang. Nr. 222 -ms. von l/z12 —1 von Von abends Wtr wiederhole« nochmals unsere Bitte, unserer Stadt durch Schmücke« der Häuser ei« recht festliches Gewand anzulegen. «brrt, jeu lOb. ! ' - m Wt. Iso gel. unternommen worden. lber die kleine und einfache Kirche erfordert immerl 46000 Mk. Baukosten. Diese neben den Kosten »rdert immerhin meisterhafte» Wiedergabe der den Kosten für ersten Range-gespielten Faust M. Layritz, Fest - Vorsitzender. >') rde eke ax» rischer r rastthal 8V,Uhr >/«>- üsn Von um » S-u.Ver- - Winter 7— 12 7-^9 tigen cher ung. W» Offerten rei und lle. 1—3 3 Uhr 3^2 — Angesichts der durch das evangelisch-lutherische Landeskonsistorium verordneten allgemeinen Kirchen kollekte für den Bau einer Kirche in Brockau b. Netzsch kau, die am nächsten Sonntag, den 24. September m unseren Gemeinden eingesammelt werden soll, wird eilens des Landeskonsistoriums auf Folgendes hinge- treten und sein wichtigstes Bürgerrecht ausüben soll. Heiß dürfte auch in unserem städt. Wahlkreise der Kampf großer Opferwilligkeit ist die Anlegung de- Gottes acker- uud der Bau der Empfaug der Wehre« im Stadthaus; Special-Uebungeu der Steiger-»ud S-ritzeuma««schaf1en im Stadthaus-Hos und unterem Marktplatz; Detail-Exerciereu auf dem unteren Marktplatz, Vorführungen der Samartter- H. Hofman«, Hauptmann der F. F. W. II. Comp. abends 8 Uhr an CommerS im Schützeuhans-Saal (Neustadt.) Sonntag, von 24. September: früh 5 Uhr an Weckruf durch die Straßen der Stadt; zu welcher uniformirte Feuerwehrleute freien Eintritt haben. Montag, de« 25. September: ^. z7 Uhr an Csncerl und Ball im Gchützeuhaus (Neustadt). Sonnabend, de« 23. September 18SS: Von nachmittags ^4 Uhr an Empfang der Herreu Delegtrteu im Stadthaus (Neustadt), daselbst Aus gabe -er Quartierkarteu; Der AestcrrrsfchuH Bürgermeister Dr. Polster, Ehren-Festvorsitzender. Erscheint jede» Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post M. 1,50 frei in'S Haus. P! rt« mit ben wir d liefern Aufdruck Hohensteitr-Grustthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w für de« Verwaltungsbezirk des Stadtrathes z« Hoheuftein-Eruftthal Organ aller Geinernöe-Verrvaltungen der nnrliegenöen Ortschaften. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 22. September 1899. (MiNheUungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent. gegengenommen und eveutl. honvr'rt.) Wir stehen jetzt im Zeichen derWahlen! In Stadt und Land, im 14. städtischen und im 38. ländlichen Wahlkreise haben Neuwahlen stattzuftnden. Nur eine kurze Spanne Zeit trennt uns noch von den Tagen, an welchen der Staatsbürger zur Wahlurne Uhr an für de« 18. Uerbandstag des Kreis-Feuerwetzr-Nerboudes Zwickau-Glauchau in ^ohenstein-Ernstthnl. llen M1- die anz nen D mauuschafte« und daranschließenden Sturmangriff, 1., 2. und 3. Comp. der F. F. W. Hohenstein-Ernstthal; Delegirte«-Bersamml«ug im Gasthof zum graue« Wolf; Mittagspause; Stelle« zum Aestzug aus dem Marktplatz; Festzug durch die Stratzeu der Stadt, hierauf Coucert auf dem Schützen- Haus (Neustadt), später daselbst und im „Grauen Wolf" — Ballmufik, — Anzeiger wiesen Das vogtländische Dors Brockau mit etwa 850 evangelisch-lutherischen Bewohnern gehört zur Parochie Elsterberg, ist aber von da so abgelegen, daß aS Verlangen nach einer eigenen Kirche und einem Gottesacker am Orte sehr dringend geworden ist. Mit ganz genau zu wissen, wo den Landwirth der Schuh drückt und demnach auch eine Abhilfe am Platze sei. Mit der Versicherung, stets der Wichtigkeit des Amte- eingedenk zu sein und allezeit nach bester Ueberzeugung handeln zu wollen, schließt der Redner seine trefflichen Ausführungen, bekräftigend, daß er stets seinem Wahl spruche: „DaS Vaterland, nicht die Partei!' getreu bleiben werde. Lebhafter Beifall wurde dem Redner für seine Ausführungen zu theil. In der Debatte meldete sich zunächst Herr Grießbach zum Wort, um den Herrn Landtagscandidaten über seine Stellungnahme zu der g planten Besteuerung der Waarenhäuser und Consum- vereine zu interpelliren, welche Frage Herr Reinhold dahin beantwortete, daß er, da die Consumvereinc sowieso ihre Steuern zu entrichten hätten, eine recht liche Basis zu erneuter Besteuerung nicht für vor handen erachtete. Im weiteren Verlaufe der DiScusfion wurde noch über den socialdemokratischen Antrag, be treffend Uebernahme der sämmtlichcn Schullasten durch den Staat, gchirochen und kann sich sowohl Herr Reinhold als auch Herr Jäckel mit dem Anträge nicht einverstanden erklären. Herr Riedel frug noch an, wie sich Herr Reinhold zum Dreiklassenwahlsystem stelle, worauf ihm der Bescheid wurde, daß Herr Rein hold, weil er diese Sache als abgethan ansehe, sich mit dieser Materie nicht befaßt babe. Im Uebrigen habe man auch in Preußen dass-lbe System und sei damit vollkommen zufrieden. wohl gewachsen. Herr AmtSgerichtsrath Käßberg eröffnete die Versammlung, begrüßte die Erschienenen herzlichst und ertheilte sodann unserem LandtagScandidaten da- Wort. Zu kurzen klaren Worte» führte Herr Stadtrath Reinhold nun aus, daß ihn seiner Zeit die an getragene Eandidatur nicht wenig überrascht habe und daß er sich erst nach längerem Zaudern zur Annahme derselben entschließen konnte, daß er aber nunmehr ge willt sei, mit ganzer Kraft für das einzustehen, »c» er für recht und gerecht halten könne. Da er dem überaus größteu Theile seiner Wähler wenig oder garnicht bekannt sei, fühle er sich gezwungen, eine kurze Selbstbiographie zu geben. Aus derselbe« geht hervor, daß Herr Reinhold e- verstanden hat, sich durch rast losen Fleiß vom einfachen Handwerker zum Fabrik- besitzer aufzuschwingen und daß er auch vermocht, sei« Etadliffemeut derart zu erweitern, daß fei» Betrieb jetzt zu den Großbetrieben zählt. Trotz seiner «n- Künstlerino veranstaltete Concert. Fräulein Marga rethe Knothe (Gesang), Herr Emil Steglich (Violine) und Herr Carl Wengefeld (Clavier) boten uns wahre Perlen ihrer Kunst. Frl. Margarethe Knothe verfügt über einen besonders in der Höhe schönen Sopran und entzückte durch die tadellose Reinheit ihre- Vortrage- ouch ici de« schwierigsten Einsätzen. Auch mehrere Lieder ueckisch-prickeludeu Kolorite fehlten nicht (.Ma die Mutter sprichl", Echolied, Blumenorakel, Wiegen- liedchen, Kuckucklied). Glänzend geschult, nicht mam- rirt und affectirt, einfach und schlicht, glockenrein und weittragend, so steigerte sich der künstlerische Erfolg er Sängerin in der Stufenfolge de- Programm-. Als ganz hervorragender BiolinvirtuoS legitimirte sich Herr Steglich, Lehrer au der rühmlichst bekannten ihrlich'jchen Musikschule in Dresden. Wir hörten von ihm de« 2. und 3. Satz au- dem Bioliu-Eoocert von Mendelrsoho und die ergreifend! Romanze von Svendsen. Alles ansgereifte Kunst. Den künstlerischen Höhepunkt abe^ erreichte Herr Steglich in der geradezu " ' ' „" c um von Künstlern all«« ersten Range» gespielten Fauftphantafie P. de Sarasate» raths. Deshalb glaubt der Redner, im Landtage wohl Nützliches leisten zu können. Und gerade in der nächsten Session werden dem Landtage Vorlagen von nicht zu unterschätzender Bedeutung zugehen, z. B. dar VcwaltungsgenchtSbarkeits-Gesetz, das Gesetz über die zur Ergänzung der Einkommensteuer geplante V:r- mögenSsteuer, das neue Handelsgesetzbuch, die Schaffung der Handwerkerkammern, für welch' letztere er gerade reiche Vorkenntniffe mitbringe und welche Frage nach seiner Ansicht n der Weise gelöst werden dürfte, daß Gewerbe- und Handwerkerkammern miteinander ver schmolzen und von der Handelskammer getrennt werden, and endlich auch die Einfügung des Bürgerlichen Gesetzbuches. Redner kommt sodann auf seine Stellungnahme zur Kirche »u sprechen und erklärt, daß er auf dem Boden der Kirche stehe und als Protestant stelS für die Erhaltung der Reformation eintreten werde, umsomehr, als auch die hauptsächlichsten Fort schritte im Schulwesen der Reformation zu verdanken seien. Auch auf daS Verkehrswesen und den dies bezüglichen socialdemokratischen Aufruf geht ter Redner näher ein und erklärt sich im Princip mit der ver langten Einführung des Zonentarifs einverstanden, glaubt aber, daß derselbe ohne die Mitwirkung Preußen- nicht eingeführt werden könne. Bezüglich drohender neuer Steuern ist er der Meinung, daß wir äußerster Sparsamkeit uns befleißigen müssen uud auch, wenn die- gethau wird, wir mit de« alten Steuer» noch auS- kommen werden. Redner wird deshalb einer neuen öesteuerung gegenüber sich nur dann zustimmend ver halten, wenn er dieselbe für wirklich uothwendig er achtet. Da über die Parristellung unsere- Candidaten namentlich in conservativen Blättern viel geschrieben worden ist, sieht sich derselbe gcnöthigt, seine Wähler »arüber aufzuklären, daß in Meerane nur zwei Par- eien einander gegenüberstehen, die vaterland-treue uud ne vaterland-lose Pattei und er, da er schon lauge Zeit Mitglied der nationalliberalen Gruppe ist, auch ferner hin der ebengenauuten augehöreu werde. Jedoch meinte er, sich im Landtage nur dann der n«t.-lib. Gruppe anzuschlicßen, wenn dieselbe für da-, was er für richtig halte, eintrete. So hätte er, wenn cr als Reichstag»- bgeordneter thätig gewesen wäre, sich der Gruppe Baffermann uud Genoffen nicht anzuschließcn vermocht, al- diese da- Arbeit-wiÜigenschutzgesetz zu Falle gebracht. Ferner erläutert der Redner «och, daß, da al- Laudidat ein Industrieller aufgestellt sei, trotzdem kriuesfall- von seiner Seite etwa die Landwirthschaft bekämpft oder unberücksichtigt gelaffen werden solle, vielmehr sei auch er als Landwirth, freilich im Kleinen, i» der Lage, entbrennen, gilt es doch, diesmal den Wahlkreis der Socialdemokratie zu entreißen. Man glaube ja nicht, daß das Dreiklaffcnwahlsystem die Wahl eines Social demokraten unmöglich mache uud daß man deshalb die Hände in den Schooß legen und von einer Wahl arbeit absehen könne. Die Socialdemokraten werden sicher jeden Mann zur Urne holen und nur die Aus übung der Wahlpflicht von Seiten eines jeden unserer Mitbürger kann verhüten, daß (der Wahlkreis wieder von einem Manne vertreten werde, der Staa und Kirche und Monarchie feindlich gegenübersteht un der an Stelle des hehren Begriffes „Vaterland" — internationalen Mischmasch setzen möchte. Es ist dem Konservativen Vereine zu danken, daß er auch hier die Wahlbewegung in Fluß gebracht hat und die Bürger aufrüttelt, zu bedenken, was auf dem Spiele steht. In der gestern Abend in den 3 Schwanen abgehaltenen Wählerv-rsammlung präsentirte der Verein den hiesigen Wählern den von den vereinigten nationalen Parteien aufgestellten Candidaten, den Hro. StMcath Reinhold aus Meerane. Es muß betont werden, daß man mit der Aufstellung dieses Candidaten einen glücklichen Griff gethau. ES ist ein selbstgemachter Mann, ein Mann aus dem Volke, mit seinen 63 Jahren steht ihm reiche Lebenserfahrung zur Seite, auch zeigte er sich der Rede gestrengten geschäftlichen Thätigkeit hat Herr Reinhold auch seiner Vaterstadt einen guten Theil seiner Kräfte gewidmet. So war er schon in seinem 26. Jahre Mit glied des Stadtverordnetcn-Collegiums, hat auch längere Zeit dem Fortbildungsschulwesen vorgestanden und ist seit nunmehr 18 Jahren Mitglie» des Stadt nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Aunoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. > die Gottesackeranlage aufzubringen, ist die Gemeind^ allein nicht im Stande. Sie besteht zumeist aus un vermögenden Leuten, kleinen Häuslern, Handwerkern und Arbeitern. So gilt es denn, daß die Bruderliebe hin und her in der Landeskirche das Werk nicht zu Schanden werden läßt, das im Vertrauen auf ihre Mithilfe freudig in Angriff genommen worden ist. Mögen unsere Kirchengemeinden durch reichliche Gaben die Glaubensgenossen unterstützen, die dort in Brockau nach einer eigenen Stätte zur Sammlung um das Wort und Sakrament des Herrn verlangen. Man bittet daher, der Collette freundwilligst gedenken und das angefangene Werk durch recht reichliche Gaben fördern zu wollen. — Am 23. September tritt die Sonne in das Zeichen der Waage oder mit anderen Worten, der Kalenderherbst beginnt alsdann, um bis 21. Dezember die Herrschaft zu führen. Nach der populären Auf- ässung werden indessen die vollen Monate September, Oktober und November als die Herbstzeiten betrachtet, was auch mehr dem Gang der Natur entspricht. Am 21. September geht die Sonne erst um 6 Uhr Morgens auf, auch am Abend um 6 Uhr unter. Es ist die Zeit der Tag- und Nachtgleiche. — Oberlungwitz. Am nächsten Montag steht u«S ein besonderer Kunstgenuß bevor, nämlich ein Künstlercorkcert, das da- Dresdner Künstlertrio Koothe- Steglich-Wengefeld hier zu veranstalten gedenkt. Den Genannten geht ein guter Ruf voraus. DaS Auer- bacher Tagebl. berichtet über ein io Auerbach ab- gehalteneS Concert: Daß eS noch temperamentvolle Künstler giebt, feurig und hingebend, bewies da- gestern Abend im Saale des „Casino" von einem Dresdner Da weitere Anfragen nicht mehr gestellt wurden, ergreift Herr Amtsgericht-rath Käßberg nochmals daS Wort, nm die Wähler aufzufordern, Alles aufzubietev damit der 14. städtische Wahlkreis nicht wieder dun einen Socialdemokraten im Landtage vertreten sei Er empfahl den Anwesenden al» beste Agitation die Belehrung von Mund zu Mund und schloß sodann gegen 9 Uhr die Versammlung mit einem begeistert aufgenommenev dreifachen Hoch auf unseren Landtags- Candidaten, Herrn Stadtrath Reinhold. »rl, nerhdlg. ve fort zu